„Daun“ – Versionsunterschied
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Am 15. Mai 1895 wurde Daun über die [[Eifelquerbahn]] ans Deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen; am 1. Dezember 1909 wurde eine weitere Strecke, die [[Bahnstrecke Wengerohr–Daun|Maare-Mosel-Bahn]] nach [[Wittlich]], in Betrieb genommen. Heute ist auf allen Daun berührenden Bahnstrecken der SPNV jedoch schon seit mehr als einem Jahrzehnt eingestellt. Seit Juli 2005 ist eine Teilstrecke der Eifelquerbahn reaktiviert und bietet im Sommer täglichen Touristenverkehr im Zweistundentakt.
Die Strecke der Maare-Mosel-Bahn wurde bereits vor etwa zehn Jahren demontiert, auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft inzwischen der [[Maare-Mosel-Radweg]].
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Version vom 25. Juni 2011, 09:27 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 12′ N, 6° 50′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Vulkaneifel | |
Verbandsgemeinde: | Daun | |
Höhe: | 410 m ü. NHN | |
Fläche: | 49,02 km2 | |
Einwohner: | 8179 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 167 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54550 | |
Vorwahl: | 06592 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAU | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 33 501 | |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Leopoldstraße 29 54550 Daun | |
Website: | ||
Stadtbürgermeister: | Wolfgang Jenssen (SPD) | |
Lage der Stadt Daun im Landkreis Vulkaneifel | ||
Daun ist die Kreisstadt des Landkreises Vulkaneifel, südlich der Hohen Eifel am Fluss Lieser. Die Landschaft ist durch den vulkanischen Charakter geprägt. 2,5 km bis 3,5 km südöstlich vom Dauner Stadtkern befinden sich die sogenannten Dauner Maare, drei unmittelbar aneinander grenzende Maare, die nur durch ihre Tuffwälle getrennt sind. Die Stadt beherbergt das Eifel-Vulkanmuseum. Daun ist außerdem Kurort und hat Mineralquellen.
Stadtgliederung
Die Kreisstadt Daun hat 8514 Einwohner (Stand 31. Dezember 2005 - nur Hauptwohnsitz).
Neben der Kernstadt Daun (4.264 Einwohner) gehören zum Stadtgebiet die ehemals selbständigen Gemeinden:
Stadtteil | Einwohner | eingemeindet |
---|---|---|
Boverath | 564 | 7. Juni 1969 |
Gemünden | 215 | 1. April 1938 |
Neunkirchen | 547 | 7. Juni 1969 |
Pützborn | 1.129 | 7. Juni 1969 |
Rengen | 438 | 7. November 1970 |
Steinborn | 410 | 7. November 1970 |
Waldkönigen | 699 | 7. November 1970 |
Weiersbach | 251 | 10. Juni 1979 |
Geschichte
Das Gebietes wurde bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. zum ersten Mal besiedelt. Damals hatten sich die Kelten auf dem befestigten Basaltberg in Daun angesiedelt. Auch die Römer nutzten diesen markanten Hügel des Liesertals als Wachstation, wie sich aus römischen Funden ableiten lässt. Der Ortsname dürfte sich vom keltisch-römischen Word Dunum für Zaun bzw. für eine befestigte Anhöhe, also eine Festung, ableiten.
Ende des 10. Jahrhunderts entstand hier eine Burganlage der freien Herren von Daun. 1075 wird Daun erstmals urkundlich durch einen Bürger Adalbero de Duna erwähnt.
Im Jahre 1163 stirbt das freie Dauner Herrengeschlecht aus. Ein Dienstmann dieses Geschlechtes, Richardus de Duna, übernahm den Namen seines früheren Herrn und auch das Wappen mit dem Dauner Gitter. 1337 wird Daun erstmals als Stadt erwähnt. Im Jahr 1346 folgt die Verleihung der Stadtrechte mit eigenem Marktrecht, und Daun wird zugleich Standort eines Hochgerichts.
Im Jahr 1712 wird das Kurtrierische Amtshaus auf dem Burgberg durch den Trierer Kurfürst und Erzbischof Karl-Josef erbaut. Ab 1794 vorübergehend französisch besetzt, kam der Ort 1815 zum Königreich Preußen. 1817 wurde Daun Sitz des Kreises und Amtsbürgermeisterei und zugleich auch Landratssitz. Seit 1947 ist der Ort Teil des Landes Rheinland-Pfalz. Ab 1951 darf Daun sich wieder Stadt nennen.
Am 15. Mai 1895 wurde Daun über die Eifelquerbahn ans Deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen; am 1. Dezember 1909 wurde eine weitere Strecke, die Maare-Mosel-Bahn nach Wittlich, in Betrieb genommen. Heute ist auf allen Daun berührenden Bahnstrecken der SPNV jedoch schon seit mehr als einem Jahrzehnt eingestellt. Seit Juli 2005 ist eine Teilstrecke der Eifelquerbahn reaktiviert und bietet im Sommer täglichen Touristenverkehr im Zweistundentakt.
Die Strecke der Maare-Mosel-Bahn wurde bereits vor etwa zehn Jahren demontiert, auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft inzwischen der Maare-Mosel-Radweg.
1965 wurde Daun Garnisonsstadt und beherbergt in der Heinrich-Hertz-Kaserne unter anderem zwei Fernmeldeeinheiten und eine Fernmeldeaufklärungseinheit.
Politik
Stadtrat
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2009 |
Sitze 2009 |
% 2004 |
Sitze 2004 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 28,2 | 7 | 28,3 | 7 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,0 | 8 | 44,4 | 11 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,4 | 1 | - | - |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | - | - | 4,8 | 1 |
WG GVV | Freie Wählergruppen | 11,5 | 3 | 9,3 | 2 |
WG Dr. Reinecke | Freie Wählergruppen | 11,0 | 3 | 13,3 | 3 |
BUV | Freie Wählergruppen | 10,8 | 2 | - | - |
Gesamt | 100,0 | 24 | 100,0 | 24 |
Städtepartnerschaft
- Carisolo (Italien)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Naturdenkmäler
Bauwerke und Denkmäler
- Dauner Burg
- Kurtrierisches Amtshaus (heute Hotel) von 1712
- Evangelische Kirche (1865/67)
- Zehntscheune von 1740
- Burgmannenhäuser: Waldenhof, Hof Rademacher
- Eisenbahnviadukt von 1909
- Katholische Pfarrkirche St. Nikolaus, Westturm und Krypta romanisch, Mitte 13. Jhd., Neubau 1946-69
- Bahnhofsgebäude, Krüppelwalmdach, 1895
- ehemaliger evangelischer Friedhof mit aufwändigen Grabdenkmälern des 19. Jahrhunderts
- ehemalige Bürgermeisterei (Burgfriedstraße 25)
- Kampbüchelskreuz um 1825 (Leopoldstraße, am Marktplatz)
- ehemaliger Kaiserbrunnen, 1911, Kriegerdenkmal nach 1945 (Leopoldstraße, am ehem. Landratsamt)
- ehemaliges Landratsamt, 1830/31, heute Vulkan-Museum (Leopoldstraße)
- ehemaliges Erholungsheim der Kaufhauskette Leonhard Tietz (Kaufhof), 1910
- ehemaliges Amtsgericht von 1860 (Wirichstraße, heute Sparkassenfiliale)
- Kriegerdenkmal 1870/71
- ehemaliges Schulgebäude um 1910/20 (Leopoldstraße 34, heute Standesamt)
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Daun
Museen
Regelmäßige Veranstaltungen
- Alle zwei Jahre findet in Daun das Krimi-Festival Tatort Eifel statt, zu dem namhafte Krimiautoren aus dem ganzen deutschsprachigen Raum anreisen. Im Rahmen dieses Festivals wird auch der Deutsche Kurzkrimi-Preis verliehen.
- Die St.-Laurentius-Kirmes beginnt jeweils am Samstag nach dem ersten Mittwoch im August und dauert fünf Tage. Sie zählt zu den größten Volksfesten der Eifel.
- VulkanBike Eifel-Marathon (ein Mountainbike-Marathon durch die Eifelberge, außerdem: VulkanBike trailpark, VulkanBike extreme und VulkanBike crosscountry)
- ADAC Eifel Rallye
- Maare-Mosel-Lauf
- Flugplatzfest Ende August
- Frühlingsfest
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Bundeswehr
Bei Daun ist die Heinrich-Hertz-Kaserne angesiedelt. Sie beherbergt unter anderem:
- Fernmeldebereich 93 (ehemals Fernmelde und Elektronische Aufklärungsbrigade 94) SKB
- Fernmeldeaufklärungsabschnitt 931 (ehemals Fernmeldeaufklärungsregiment 940) SKB
- Teile des Bundeswehrdienstleistungszentrums Mayen (WV)
- Sanitätszentrum Daun (ZSan)
Medien
In Daun gibt es eine Lokalredaktion des Trierischen Volksfreundes, der Eifelzeitung sowie des Wochenspiegels. Zudem befindet sich in Daun das Multiplexkino „Kinopalast Vulkaneifel“. Die Stadt liegt im Sendegebiet des regionalen Fernsehsender OK54.
Kindertagesstätten
- Integrative Kindertagesstätte Daun
- Thomas Morus Kindertagesstätte
- St. Nikolaus Kindergarten
Schulen
Allgemeinbildende:
- Grundschule
- Hauptschule
- Leopold-von-Daun Realschule
- Geschwister-Scholl-Gymnasium
- Thomas-Morus-Gymnasium
Berufsbildende:
- Krankenpflegeschule Maria-Hilf
- Fachschule für Altenpflege Maria-Hilf
Sonderschulen:
- St. Laurentius-Förderzentrum
Sonstige Schulen:
- Musikschule
- Bildungszentrum der Bundesagentur für Arbeit
Vereine
Sportvereine:
- TuS 05 Daun
- SV Neunkirchen-Steinborn
- SC Rot-Weiß Rengen
- KSC Daun-Weiersbach
Verkehr
Daun ist an die Bundesautobahn 1 angebunden. Zudem führen die Bundesstraßen 421 und 257 durch die Stadt. Über den Dauner Bahnhof ist die Stadt mit der Eifelquerbahn vernetzt, die von Gerolstein bis Andernach führt.
Persönlichkeiten
in Daun geboren
- Christoph Becker (1814–1886), Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
- Johannes Caspers (1910–1986), Politiker
- Oscar W. Gabriel (* 1947), Soziologe und Politikwissenschaftler
- Karl Fleschen (* 1955), Leichtathlet und Olympiateilnehmer
- Sebastian Dette (* 1958), ehemaliger Bundesrichter und Präsident des Rechnungshofes in Thüringen
- Karin Kortmann (* 1959), Politikerin
- Thomas Leif (* 1959), Journalist und Politikwissenschaftler
- Franziskus Wendels (* 1960), Künstler
- Pascal „Pommes“ Hens (* 1980), Handballnationalspieler, Handballweltmeister 2007
- Andreas Schäfer (* 1983), Fußballspieler
mit Daun verbunden
- Ägidius von Daun, Burgmann (14. Jahrhundert) (siehe Dauner Burg)
- Fritz von Wille (* 1860–1941), Professor und Landschaftsmaler, stattete 1911 das Kreishaus in Daun mit großformatigen Wandgemälden aus
- Pitt Kreuzberg (* 1888–1966), Maler, dem Expressionismus nahe, malte 1937 als Auftragsarbeit der NSDAP für das HJ-Heim in Daun, die Arbeit missfiel den Parteioberen und wurde als „entartet“ zurückgewiesen, der Dauner Landrat schützte ihn und hängte das Bild 1940 in seinem Amtszimmer auf
- Edmund Geisen (* 1949), Politiker, Mitglied des Deutschen Bundestages, wohnhaft in Daun
Quellen und Literatur
- Martina Knichel: Gilles von Daun (1318−1358), Ritter und Räuber. Aus der Geschichte des Wanderns. In: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte, 35 (2009), S. 73−86. ISSN 0170-2025
- Ingrid Schumacher: Gilles. Egidius von Daun und seine Zeit, Daun 2002
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
Weblinks
- Commons: Daun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Internetpräsenz der Kreisstadt Daun
Linkkatalog zum Thema Daun bei curlie.org (ehemals DMOZ)