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Am Tag der Bekanntgabe von Wulffs Kandidatur als Bundespräsident am 3. Juni 2010 begann in den Medien eine kritische Diskussion über sein Amt als Kuratoriumsmitglied der [[Mission (Christentum)|missionarisch]]-[[Evangelikalismus|evangelikalen]] Vereinigung [[ProChrist]]. Es wurde in diesem Zusammenhang thematisiert, dass diese als [[Fundamentalismus|fundamentalistisch]] bezeichnete Organisation regelmäßig nach [[Vereinigte Staaten|amerikanischem]] Vorbild so genannte Erweckungsgottesdienste veranstalte, sich aktiv gegen [[Homosexualität]] und [[Schwangerschaftsabbruch]] einsetze und ein veraltetes Frauenbild vertrete. Es wurde argumentiert, dass ein solches Amt nicht mit der geforderten Unabhängigkeit des Bundespräsidenten vereinbar sei. Zudem wird von Wulff das geltende [[Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz|Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz]] abgelehnt und die Auffassung vertreten, dass „eine Gesellschaft immer besser [wird], je mehr Christen in ihr leben“. Hingegen wird auch argumentiert, dass Wulff bislang nicht durch [[Homophobie|homophobe]] Äußerungen aufgefallen sei, sich in der [[AIDS-Hilfe|AIDS-Politik]] engagiert und schon Grußworte für [[Gay Pride|schwule Veranstaltungen]] verfasst habe.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1208840/| titel=Streit um Wulff und sein Amt bei "ProChrist"| zugriff=1. Juli 2010| hrsg= [[Deutschlandradio]]| datum= 22. Juni 2010}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.iwwit.de/blog/2010/07/vater-unser/| titel=Vater unser?| zugriff=1. Juli 2010| hrsg= Deutsche AIDS-Hilfe e.V.| datum= 1. Juli 2010}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.zeit.de/politik/2010-06/erzchristlich| titel=Katholik, der mit Evangelikalen kungelt| zugriff=1. Juli 2010| hrsg= Zeit Online| datum= 25. Juni 2010}}</ref>
Am Tag der Bekanntgabe von Wulffs Kandidatur als Bundespräsident am 3. Juni 2010 begann in den Medien eine kritische Diskussion über sein Amt als Kuratoriumsmitglied der [[Mission (Christentum)|missionarisch]]-[[Evangelikalismus|evangelikalen]] Vereinigung [[ProChrist]].
Es wurde in diesem Zusammenhang thematisiert, dass diese als [[Fundamentalismus|fundamentalistisch]] bezeichnete Organisation regelmäßig nach [[Vereinigte Staaten|amerikanischem]] Vorbild so genannte Erweckungsgottesdienste veranstalte, sich aktiv gegen die Praktizierung von [[Homosexualität]] und [[Schwangerschaftsabbruch]] einsetze sowie ein veraltetes Frauenbild vertrete. Es wurde argumentiert, dass ein solches Amt nicht mit der geforderten Unabhängigkeit des Bundespräsidenten vereinbar wäre. Zudem wird von Wulff das geltende [[Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz|Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz]] abgelehnt und die Auffassung vertreten, dass „eine Gesellschaft immer besser [werde], je mehr Christen in ihr leb[t]en“. Im Gegenzug wird argumentiert, Wulff sei bislang nicht durch [[Homophobie|homophobe]] Äußerungen aufgefallen, habe sich in der [[AIDS-Hilfe|AIDS-Politik]] engagiert und schon Grußworte für [[Gay Pride|schwule Veranstaltungen]] verfasst.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1208840/| titel=Streit um Wulff und sein Amt bei "ProChrist"| zugriff=1. Juli 2010| hrsg= [[Deutschlandradio]]| datum= 22. Juni 2010}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.iwwit.de/blog/2010/07/vater-unser/| titel=Vater unser?| zugriff=1. Juli 2010| hrsg= Deutsche AIDS-Hilfe e.V.| datum= 1. Juli 2010}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.zeit.de/politik/2010-06/erzchristlich| titel=Katholik, der mit Evangelikalen kungelt| zugriff=1. Juli 2010| hrsg= Zeit Online| datum= 25. Juni 2010}}</ref>


== Gesellschaftliche Ämter ==
== Gesellschaftliche Ämter ==

Version vom 14. Juli 2010, 00:24 Uhr

Christian Wulff (November 2009)

Christian Wilhelm Walter Wulff (* 19. Juni 1959 in Osnabrück) ist ein deutscher Politiker (CDU) und seit dem 30. Juni 2010 der zehnte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.[1]

Von 2003 bis 2010 war er Ministerpräsident des Landes Niedersachsen und von 1994 bis 2008 Vorsitzender der niedersächsischen CDU.

Jugend, Ausbildung und Familie

Wulffs Eltern trennten sich, als er zwei Jahre alt war. Nachdem sein Stiefvater die Familie verlassen hatte, übernahm Christian Wulff als 16-Jähriger die Pflege der zwischenzeitlich an Multipler Sklerose erkrankten Mutter und half bei der Erziehung seiner jüngeren Schwester.[2][3]

Nach dem Besuch der Elisabethschule und dem Abitur am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück absolvierte Wulff ein Studium der Rechtswissenschaften mit wirtschaftswissenschaftlichem Schwerpunkt an der Universität Osnabrück, das er 1987 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Nachdem er 1990 sein Referendariat mit dem Zweiten Staatsexamen abgeschlossen hatte, war er als Rechtsanwalt in einer Anwaltssozietät in Osnabrück tätig.[4]

Wulff ist katholisch und hat zwei Kinder. Er war von 1988 bis 2007 in erster Ehe mit Christiane Wulff verheiratet, mit der er eine gemeinsame Tochter hat.[5] Seit 2008 ist er in zweiter Ehe mit der Medienreferentin Bettina Wulff (geborene Körner) verheiratet. Sie haben einen gemeinsamen Sohn, der 2008 geboren wurde. Bettina Körner brachte als Alleinerziehende einen 2003 geborenen Sohn aus einer vorigen Beziehung mit in die Ehe.

Partei

Wulff trat 1975 in die CDU ein. Hier engagierte er sich zunächst in der Schüler Union, deren Bundesvorsitzender er von 1978 bis 1980 war. Von 1979 bis 1983 gehörte er dem Bundesvorstand der Jungen Union an. Anschließend war er von 1983 bis 1985 Landesvorsitzender der Jungen Union Niedersachsen. Seit 1984 gehört er dem Landesvorstand der CDU in Niedersachsen an, von 1994 bis 2008 war er deren Landesvorsitzender. Wulff war vom 7. November 1998 bis zu seiner Wahl zum Bundespräsidenten einer von vier stellvertretenden Bundesvorsitzenden der CDU und ab dem 21. März 2003 Mitglied im Vorstand der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Abgeordneter

Von 1986 bis 2001 war Wulff Ratsherr der Stadt Osnabrück, von 1989 bis 1994 als Beigeordneter und Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion.

Von 1994 bis 2010 war er als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Osnabrück-West Mitglied des Niedersächsischen Landtages (MdL).[6] Von Juni 1994 bis März 2003 war Wulff Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion.

Öffentliche Ämter

Ministerpräsident Wulff (April 2008 in Bremerhaven)

Christian Wulff trat bei den Landtagswahlen in Niedersachsen 1994 und 1998 als CDU-Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten an. Mit Ergebnissen von 36,4 % (1994) bzw. 35,9 % (1998) für die CDU konnte er sich jedoch nicht gegen den Amtsinhaber Gerhard Schröder durchsetzen.

Dies gelang Wulff gegen den Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel bei der Landtagswahl in Niedersachsen 2003 mit einem Ergebnis von 48,3 % der Stimmen. CDU und FDP bildeten eine Koalition. Am 4. März 2003 wurde Wulff zum Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen gewählt und führte daraufhin eine aus sieben CDU- und zwei FDP-Ministern bestehende Landesregierung an.

Von Oktober 2006 bis 17. Oktober 2007 war Christian Wulff turnusgemäß Vorsitzender der deutschen Ministerpräsidentenkonferenz.

Nach dem erneuten Wahlsieg der CDU bei der Landtagswahl in Niedersachsen 2008 einigten sich CDU und FDP auf die Fortführung der Koalition unter Wulffs Führung. Die CDU verteidigte mit 42,5 % der Stimmen trotz erheblicher Verluste ihre Rolle als stärkste politische Kraft in Niedersachsen. Am 26. Februar 2008 wurde Wulff erneut zum Ministerpräsidenten gewählt.

Nach dem Rücktritt des Bundespräsidenten Horst Köhler am 31. Mai 2010 wurde Wulff am 3. Juni 2010 als Bundespräsidentschaftskandidat der Regierungskoalition aus CDU/CSU und FDP vorgestellt. Gegen Art und Ergebnis der Nominierung kam deutliche Kritik von der Opposition, aber auch aus Reihen der Koalition.[7] Bei der Bundespräsidentenwahl in der 14. Bundesversammlung am 30. Juni 2010 in Berlin konnte Wulff im ersten und im zweiten Wahlgang keine absolute Mehrheit erreichen. Im dritten Wahlgang setzte er sich mit 625 Stimmen gegen Joachim Gauck mit 494 Stimmen durch. Nach sieben protestantischen Amtsvorgängern ist er damit der erste katholische Bundespräsident seit Heinrich Lübke. Bundestagspräsident Norbert Lammert verkündete als Leiter der Bundesversammlung eine Erklärung Wulffs, wonach dieser von seinem Amt als niedersächsischer Ministerpräsident zurückgetreten sei. Als Nachfolger wurde im niedersächsischen Landtag am 1. Juli 2010 David McAllister gewählt. Da das Amt des Bundespräsidenten vakant war, trat Wulff sein neues Amt als Bundespräsident sofort mit Annahme der Wahl an.[1]

Politik als niedersächsischer Ministerpräsident

Wulff wurde dem sogenannten Andenpakt zugerechnet, einer nichtoffiziellen Interessengruppe von Unionspolitikern. In Niedersachsen setzte Wulff von Anfang an auf eine rigide Sparpolitik, die auch vor sozialen Einschnitten nicht haltmachte. So wurden unter anderem die Ausgaben im Hochschulbereich drastisch gekürzt. Wulff strich im Jahre 2005 die pauschale Blindengeldzahlung. Nach heftiger Kritik des Blindenverbandes und einem drohenden Volksbegehren, für das ein breites Bündnis aus Sozialverbänden mehr als 600.000 Unterschriften sammelte[8] führte Wulff 2006 die Pauschalzahlung in reduzierter Höhe wieder ein.[9]

Am Anfang seiner Regierungszeit wurde eine Schulstrukturreform durchgeführt, bei der die Orientierungsstufen (fünfte und sechste Klasse) abgeschafft wurden und ein Zentralabitur bereits nach zwölf Schuljahren eingeführt wurde. Die Lernmittelfreiheit wurde ebenfalls abgeschafft. Weiterhin wurden mehr Polizisten zum Zwecke der inneren Sicherheit eingestellt.

Wulff lehnte eine Kreisreform in Niedersachsen ab und favorisiert stattdessen eine interkommunale Zusammenarbeit. Unter der Führung von Wulff führte die Landesregierung in Niedersachsen eine Verwaltungsreform durch, in deren Rahmen die Bezirksregierungen abgeschafft und eine zweistufige Landesverwaltung eingeführt wurde.

Am 17. April 2010 wurde von Christian Wulff eine vier der sieben CDU-geführten Ministerien umfassende Kabinettsumbildung angekündigt, am 27. April 2010 wurden die neuen Minister offiziell berufen und vom Landtag bestätigt. Unter anderem wurde Aygül Özkan erste muslimische Ministerin eines deutschen Kabinetts.[10]

Wulff tritt für eine Verlängerung der Laufzeit deutscher Atomkraftwerke ein,[11] und spricht sich für ein offensiveres Vorgehen der CDU/CSU bei der Debatte zu diesem Thema aus.[12]

Kontroversen

Pogromvergleich

Im November 2008 verteidigte Wulff in der Talkshow „Studio Friedman“ hohe Managergehälter mit den Worten „Ich finde, wenn jemand zehntausend Jobs sichert und Millionen an Steuern zahlt, gegen den darf man keine Pogromstimmung verbreiten“.[13] Da Wulff sich auch auf Nachfragen des Moderators der Talkshow nicht von seiner Wortwahl distanzierte, wurde ihm vom Zentralrat der Juden in Deutschland vorgeworfen, er habe eine „Brandstifter-Rede“ gehalten. Der Zentralrat attestierte Wulff fehlendes Geschichtsbewusstsein und legte ihm den Rücktritt nahe.[14][15][16]

Flugticketaffäre

Im Dezember 2009 nahm Wulff für einen Ferienflug mit Air Berlin mit seiner Familie eine kostenlose Hochstufung in die teurere Businessklasse an. Da laut niedersächsischem Ministergesetz Mitglieder der Landesregierung nur Geschenke im Wert von bis zu zehn Euro annehmen dürfen, leitete die Staatsanwaltschaft Hannover nach Erstattung einer Anzeige eine Untersuchung ein. Ziel war es herauszufinden, ob der Straftatbestand der Vorteilsannahme greife.[17] Wulff gab an, seine Frau habe sich im Vorfeld des Fluges mit dem Chef der Fluggesellschaft unterhalten und daraufhin die kostenlose Hochstufung angeboten bekommen.[18] Erst durch eine Nachfrage des Nachrichtenmagazins Der Spiegel sei er sich des Gesetzesverstoßes bewusst geworden und habe daraufhin den Differenzbetrag für die Tickets an die Fluggesellschaft gezahlt.[19] Auf eine kleine Anfrage der SPD im niedersächsischen Landtag antwortete die Staatskanzlei, Air Berlin habe von 2005 bis 2009 die Sommerfeste der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin jeweils mit 7500 Euro gesponsert, es seien aber nie Fördermittel des Landes Niedersachsen an die Fluggesellschaft geflossen.[20] Die Untersuchung der Staatsanwaltschaft Hannover ergab, dass es „keine zureichenden, tatsächlichen Anhaltspunkte für eine strafrechtlich relevante Vorteilnahme“ gibt.[21]

Diätenerhöhung

Am 8. Juni 2010 beschloss der Niedersächsische Landtag eine Diätenerhöhung in zwei Stufen (zum 1. Juli 2010 und zum 1. Januar 2011) von Euro 5595 auf Euro 6000, d. h. um 7,2 %, und weitere automatische Erhöhungen ab 2012. Wulff rechtfertigte dies mit den Worten „Der Beruf darf nicht immer unattraktiver werden. Es steht auch Abgeordneten regelmäßig eine angemessene Erhöhung zu“.[22][23] Die Diätenerhöhung wurde in Zeiten hoher Staatsschulden und Sparmaßnahmen als nicht gerechtfertigt bezeichnet. Weiterhin wurde die automatische Erhöhung ab 2012 vom Bund der Steuerzahler als nicht transparent kritisiert und als Versuch angesehen, zukünftige öffentliche Diäten-Debatten zu vermeiden.[24][25]

Kuratoriumsmitglied von ProChrist

Am Tag der Bekanntgabe von Wulffs Kandidatur als Bundespräsident am 3. Juni 2010 begann in den Medien eine kritische Diskussion über sein Amt als Kuratoriumsmitglied der missionarisch-evangelikalen Vereinigung ProChrist.

Es wurde in diesem Zusammenhang thematisiert, dass diese als fundamentalistisch bezeichnete Organisation regelmäßig nach amerikanischem Vorbild so genannte Erweckungsgottesdienste veranstalte, sich aktiv gegen die Praktizierung von Homosexualität und Schwangerschaftsabbruch einsetze sowie ein veraltetes Frauenbild vertrete. Es wurde argumentiert, dass ein solches Amt nicht mit der geforderten Unabhängigkeit des Bundespräsidenten vereinbar wäre. Zudem wird von Wulff das geltende Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz abgelehnt und die Auffassung vertreten, dass „eine Gesellschaft immer besser [werde], je mehr Christen in ihr leb[t]en“. Im Gegenzug wird argumentiert, Wulff sei bislang nicht durch homophobe Äußerungen aufgefallen, habe sich in der AIDS-Politik engagiert und schon Grußworte für schwule Veranstaltungen verfasst.[26][27][28]

Gesellschaftliche Ämter

Wulff ist Senator der Max-Planck-Gesellschaft sowie Ehrensenator der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste Salzburg.

Wulff ist einer der Schirmherren der Initiative Schüler Helfen Leben, der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft und der Initiative „Mutmacher der Nation“. Er ist außerdem Schirmherr der Stiftung „Eine Chance für Kinder“, die die Lebensbedingungen von sozial benachteiligten Frauen und Kindern verbessern will, der niedersächsischen Sportstiftung, die Aktivitäten zugunsten des Breiten-, Leistungs-, Behinderten- und Nachwuchssports in Niedersachsen fördert, und der niedersächsischen Tafeln, die Lebensmittel an Bedürftige verteilen. Wulff ist zudem Kuratoriumsmitglied der Großevangelisationsveranstaltung ProChrist.[29]

Als Ministerpräsident von Niedersachsen gehörte Wulff auch dem Aufsichtsrat der Volkswagen AG an.[30]

Auszeichnungen

Im Sommer 1995 wählte das Weltwirtschaftsforum in Davos ihn zu einem der „100 Global Leaders for Tomorrow“. Im November 2003 erhielt Wulff den Deutschen Mittelstandspreis der Düsseldorfer Verlagsgruppe markt intern „für seinen herausragenden und überzeugenden Einsatz sowie seiner klaren Positionen zum Wohle des Mittelstandes“.[31] Im Oktober 2006 wurde ihm (zusammen mit Hugo Müller-Vogg) der Deutsche Mittelstandspreis des Bundes der Selbständigen und der Bundesvereinigung mittelständischer Unternehmer „wegen seiner Wirtschaftspolitik, die sich vorwiegend an mittelständischen Strukturen orientiert und seines Eintretens für eine christlich-konservative Wertevermittlung an Kinder und Jugendliche“ verliehen.[32]

Stellvertretend für die Regierung des Landes Niedersachsen wurde Wulff im Jahr 2005 der Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie „Behörden und Verwaltung“ verliehen für die Auflösung der Datenschutzaufsicht in Niedersachsen.[33]

Wulff wurde Krawattenmann des Jahres 2006. Im gleichen Jahr wurde Wulff das „Närrische Steckenpferd“ der Prinzengarde Krefeld verliehen.

Im Jahr 2007 verlieh ihm die Tongji-Universität Shanghai die Ehrendoktorwürde.

Sonstiges

Einen Gastauftritt erhielt Wulff in dem Fernsehfilm Mein alter Freund Fritz (ZDF, 2007; Buch und Regie: Dieter Wedel; mit Ulrich Tukur, Veronica Ferres, Maximilian Brückner und Uwe Bohm), in dem er sich selbst als Ministerpräsident spielte, der eine Rede anlässlich einer Klinikeröffnung hält.

Literatur

  • Fuhrer, Armin: Christian Wulff – Der Marathonmann. Olzog-Aktuell GmbH, München 2006, ISBN 978-3-7892-8167-9
  • Müller-Vogg, Hugo und Wulff, Christian: Besser die Wahrheit. Hoffmann und Campe, Hamburg 2007, ISBN 3-455-50046-3
  • Pruys, Karl Hugo: Christian Wulff – Ich mach mein Ding. Edition Q, Berlin 2002, ISBN 3-86124-559-0
  • Pruys, Karl Hugo: Christian Wulff. Deutschland kommt voran. Bebra Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-89809-068-1
Commons: Christian Wulff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b „Das Amt des Bundespräsidenten beginnt mit dem Ablauf der Amtszeit seines Vorgängers, jedoch nicht vor Eingang der Annahmeerklärung beim Präsidenten des Bundestages.“ (§ 10 BPräsWahlG). Da die Amtszeit des Vorgängers bereits bei Annahme der Wahl beendet ist, beginnt Wullfs Amtszeit sofort mit Annahme der Wahl. (Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages: Aktueller Begriff. Die 14. Bundesversammlung am 30. Juni 2010. . Zitat: „Die Amtszeit des neuen Staatsoberhaupts beginnt mit dem Eingang der Annahmeerklärung beim Präsidenten des Bundestages und dauert fünf Jahre.“). Die nach Art 56 GG geforderte Eidesleistung markiert nicht den Zeitpunkt des Amtsantrittes. Dazu auch Maunz/Dürig, Grundgesetz, 56. Ergänzungslieferung 2009, Rn. 2 zu Art. 56 GG: „Eidesleistung und Amtsantritt stehen nach Art. 56 Satz 1 zwar in einem nahen zeitlichen Zusammenhang, bedingen einander aber nicht. Von Verfassungs wegen ist sowohl der Fall denkbar, dass der neugewählte Bundespräsident noch vor seiner Vereidigung amtlich tätig wird (weil seine Amtszeit bereits begonnen hat), als auch der Fall, dass die Leistung des Eides noch vor dem Beginn der Amtszeit erfolgt (also noch während der Amtszeit des Vorgängers). Doch stehen dem zuletzt genannten Ablauf der Ereignisse zumindest Gesichtspunkte des politischen Taktes gegenüber dem Vorgänger im Wege.[…] In keinem Falle aber trifft Art. 56 selbst irgendeine Bestimmung über den Beginn der Amtszeit des Bundespräsidenten.“
  2. Der Wandel des Christian Wulff. Auf RP-online.de, aufgerufen am 7. Juni 2010
  3. Christian Wulff: Das verkappte Alphatier. In Thüringer Allgemeine, aufgerufen am 7. Juni 2010
  4. http://christian-wulff.de/_Christian-Wulff/person/vita.php, http://www.funk-tenfelde.de/kanzlei.php
  5. Ende einer Ehe: Christian und Christiane Wulff, in: Focus vom 6. Juni 2006
  6. http://www.welt.de/politik/deutschland/article7998711/Christian-Wulff-legt-Abgeordetenmandat-nieder.html
  7. Wulff zum Bundespräsidenten vorgeschlagen http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,698585,00.html
  8. Keyvan Dahesch: Wulff engagiert für behinderte Menschen? Frankfurter Rundschau vom 29. Juni 2010
  9. Niedersachsen zahlt wieder Blindengeld. Tagesspiegel, 24. Mai 2006, abgerufen am 4. Juni 2010.
  10. Niedersächsische Staatskanzlei: Neue Minister im Amt, 27. April 2010.
  11. Stefan Schultz: Talk bei Anne Will: Runde ohne Energie. Der Spiegel, 14. Juli 2008, abgerufen am 14. Juni 2010.
  12. Alexander Dahl: Wulff empfiehlt offensive Gangart beim Thema Atom. Hannoversche Allgemeine, 17. Januar 2010, abgerufen am 14. Juni 2010.
  13. Annett Meiritz: Heikler Vergleich: Wulff spricht in Talkshow von „Pogromstimmung“ gegen Manager. Der Spiegel, 7. November 2008, abgerufen am 3. Juni 2010.
  14. Nach Pogrom-Vergleich: Zentralrat der Juden verschärft Kritik an Wulff. Der Stern, 8. November 2008, abgerufen am 3. Juni 2010.
  15. Zentralrat der Juden lehnt Entschuldigung ab und fordert Rücktritt: Empörung über Christian Wulffs Pogromvergleich. Bild, 7. November 2008, abgerufen am 3. Juni 2010.
  16. Christian Wulff: Empörung über Pogrom-Vergleich. Kölnische Rundschau, 7. November 2008, abgerufen am 3. Juni 2010.
  17. Wulff räumt Fehler ein: „Gegen Gesetz verstoßen“. Norddeutscher Rundfunk, 22. Januar 2010, abgerufen am 3. Juni 2010.
  18. NACH UPGRADE-AFFÄRE: Wulff gesteht Gesetzesverstoß ein. Handelsblatt, 21. Januar 2010, abgerufen am 3. Juni 2010.
  19. Businessklasse nach Miami: Wulff gesteht Verstoß gegen Ministergesetz. Der Spiegel, 21. Januar 2010, abgerufen am 3. Juni 2010.
  20. Wulff nimmt erneut zu Flug-Upgrade Stellung. Hannoversche Allgemeine, 29. Januar 2010, abgerufen am 3. Juni 2010.
  21. Flugticket-Affäre: Keine Ermittlungen gegen Wulff. Rheinische Post, 25. Januar 2010, abgerufen am 3. Juni 2010.
  22. Wulff hält Diäten-Erhöhung der Abgeordneten für richtig. Die Welt, 9. Juni 2010, abgerufen am 13. Juni 2010.
  23. Dirk M. Herrmann: Landtags-Politiker erhöhen sich Diäten gleich doppelt. Bild, 9. Juni 2010, abgerufen am 13. Juni 2010.
  24. Wulff hält Diätenerhöhung für richtig. Hannoversche Allgemeine, 8. Juni 2010, abgerufen am 13. Juni 2010.
  25. Niedersachsens Abgeordnete bekommen ab Juli mehr Geld. Kreiszeitung Syke, 9. Juni 2010, abgerufen am 13. Juni 2010.
  26. Streit um Wulff und sein Amt bei "ProChrist". Deutschlandradio, 22. Juni 2010, abgerufen am 1. Juli 2010.
  27. Vater unser? Deutsche AIDS-Hilfe e.V., 1. Juli 2010, abgerufen am 1. Juli 2010.
  28. Katholik, der mit Evangelikalen kungelt. Zeit Online, 25. Juni 2010, abgerufen am 1. Juli 2010.
  29. http://www.prochrist.org/Main/Verein/Unterstuetzer.aspx
  30. Rundblick Jahrgang 2007/Nr. 058, 27. März 2007
  31. Deutscher Mittelstandspreis 2003
  32. Mittelstandspreis 2006: Selbständige ehren Christian Wulff und Hugo Müller-Vogg
  33. heise.de: Big Brother Awards: Deutschland, einig Datenland, Heise online vom 28. Oktober 2005