„Burgstall Vager“ – Versionsunterschied

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→‎Geographische Lage: Kirchberg gehört zu Karlstein, der Haiderburgstein und die Lage von Vager sind innerhalb Karlsteins (damit diese Richtungsangabe falsch); Kirchberg liegt östlich von Fager
Details Denkmalschutz in HT
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Der '''Burgstall Vager''', auch ''Vogtturm'',<!-- möglicherweise Verwechslung mit dem Schloss Oberhausen in Bayerisch Gmain --> ''Fager'', ''Vagera'' genannt, ist eine [[Burgstall|abgegangene]] [[Höhenburg]] südlich des [[Bad Reichenhall]]er Ortsteils [[Kirchberg (Bad Reichenhall)|Kirchberg]] im [[Landkreis Berchtesgadener Land]] in [[Bayern]]. Die Anlage wird als [[Bodendenkmal]] unter der Aktennummer D-1-8243-0134 im [[Liste der Bodendenkmäler in Bad Reichenhall|Bayernatlas]] als „Burgstall des hohen Mittelalters ("Vager")“ geführt.
Der '''Burgstall Vager''', auch ''Vogtturm'',<!-- möglicherweise Verwechslung mit dem Schloss Oberhausen in Bayerisch Gmain --> ''Fager'', ''Vagera'' genannt, ist eine [[Burgstall|abgegangene]] [[Höhenburg]] und [[Bodendenkmal]] südlich des [[Bad Reichenhall]]er Ortsteils [[Kirchberg (Bad Reichenhall)|Kirchberg]] im [[Landkreis Berchtesgadener Land]] in [[Bayern]].


== Geographische Lage ==
== Geographische Lage ==
[[File:Burgstall Vager.PNG|mini|left|Lageplan von Burgstall Vager auf dem [[Bayerische Uraufnahme|Urkataster von Bayern]]]]
[[File:Burgstall Vager.PNG|mini|left|Lageplan von Burgstall Vager auf dem [[Bayerische Uraufnahme|Urkataster von Bayern]]]]
Die Burg wurde früher auf dem „Haider-Burgstein“ oberhalb des [[Moserwirt]]s vermutet,<ref>Michael W. Weithmann: ''Inventar der Burgen Oberbayerns'', S. 465.</ref> liegt aber weiter südlich etwa bei {{Höhe|535|DE-NHN|link=true}} auf halber Hanghöhe der Bürgermeisterhöhe.<ref>Lage dem Bayernatlas entnommen</ref>
Der Burgstall wurde früher auf dem „Haider-Burgstein“ oberhalb des [[Moserwirt]]s vermutet,<ref>Michael W. Weithmann: ''Inventar der Burgen Oberbayerns'', S. 465.</ref> liegt aber tatsächlich weiter südlich, etwa bei {{Höhe|535|DE-NHN|link=true}} auf halber Hanghöhe der Bürgermeisterhöhe.<ref>Lage dem Bayernatlas entnommen</ref>


In der Nähe lagen noch weitere Burgen, etwa 800&nbsp;Meter östlich lag die [[Burgstall Kirchberg (Bad Reichenhall)|Burg Kirchberg]]. 550&nbsp;Meter westlich befindet sich ein weiterer Burgstall, und 1100&nbsp;Meter in dieser Richtung die [[Turmruine Amerang]] und die [[Burgruine Karlstein]].
In der Nähe lagen noch weitere Burgen, etwa 800&nbsp;Meter östlich lag die [[Burgstall Kirchberg (Bad Reichenhall)|Burg Kirchberg]]. 550&nbsp;Meter westlich befindet sich ein weiterer Burgstall, und 1100&nbsp;Meter in dieser Richtung die [[Turmruine Amerang]] und die [[Burgruine Karlstein]].
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Die Burg wurde in der zweiten Hälfte des 12.&nbsp;Jahrhunderts von den Herren von Vageras erbaut. Erwähnt wurden diese erstmals im Jahr 1177, sie waren [[Ministeriale]] der Grafen von [[Peilstein (Adelsgeschlecht)|Peilstein]]. Zwischen 1211 und 1218 ging sie in den Besitz des [[Erzdiözese Salzburg|Erzbistums Salzburg]] über. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wird die Burg als „…en hous heizzet Vager.“ in Enikels Fürstenbuch erwähnt. Zerstört wurde Burg Vager vermutlich 1262 gleichzeitig mit den Burgen [[Turmruine Amerang|Amerang]] und Kirchberg durch [[Heinrich XIII. (Bayern)|Herzog Heinrich XIII.]] Das Gebiet kam anschließend an die Herzöge von Bayern. 1752 wird nochmals ein „Fagerer Gütl“ genannt.<ref>Michael W. Weithmann: ''Inventar der Burgen Oberbayerns'', S. 464&nbsp;f.</ref>
Die Burg wurde in der zweiten Hälfte des 12.&nbsp;Jahrhunderts von den Herren von Vageras erbaut. Erwähnt wurden diese erstmals im Jahr 1177, sie waren [[Ministeriale]] der Grafen von [[Peilstein (Adelsgeschlecht)|Peilstein]]. Zwischen 1211 und 1218 ging sie in den Besitz des [[Erzdiözese Salzburg|Erzbistums Salzburg]] über. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wird die Burg als „…en hous heizzet Vager.“ in Enikels Fürstenbuch erwähnt. Zerstört wurde Burg Vager vermutlich 1262 gleichzeitig mit den Burgen [[Turmruine Amerang|Amerang]] und Kirchberg durch [[Heinrich XIII. (Bayern)|Herzog Heinrich XIII.]] Das Gebiet kam anschließend an die Herzöge von Bayern. 1752 wird nochmals ein „Fagerer Gütl“ genannt.<ref>Michael W. Weithmann: ''Inventar der Burgen Oberbayerns'', S. 464&nbsp;f.</ref>


Die ehemalige Burganlage verfügte über einen [[Zwölfeck|zwölfeckigen]] [[Bergfried]] mit einem Durchmesser von etwa 8,5 Meter, was 2001 durch archäologische Untersuchungen entdeckt wurde. Der [[Burgstall]] ist heute ein [[Bodendenkmal]].
Die ehemalige Burganlage verfügte über einen [[Zwölfeck|zwölfeckigen]] [[Bergfried]] mit einem Durchmesser von etwa 8,5 Meter, was 2001 durch archäologische Untersuchungen entdeckt wurde. Der [[Burgstall]] ist heute ein Bodendenkmal, „Burgstall des hohen Mittelalters ("Vager")“.<ref>Aktennummer D-1-8243-0134, [[Liste der Bodendenkmäler in Bad Reichenhall]]</ref>


== Sonstiges ==
== Sonstiges ==

Version vom 17. Juni 2023, 01:17 Uhr

Burgstall Vager
Reste des Rundturms

Reste des Rundturms

Alternativname(n) Vogtturm, Fager, Vagera
Staat Deutschland
Ort Bad Reichenhall- Karlstein
Entstehungszeit um 1177
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Ministeriale
Geographische Lage 47° 43′ N, 12° 51′ OKoordinaten: 47° 43′ 2,6″ N, 12° 51′ 20,9″ O
Höhenlage 535 m ü. NHN
Burgstall Vager (Bayern)
Burgstall Vager (Bayern)

Der Burgstall Vager, auch Vogtturm, Fager, Vagera genannt, ist eine abgegangene Höhenburg und Bodendenkmal südlich des Bad Reichenhaller Ortsteils Kirchberg im Landkreis Berchtesgadener Land in Bayern.

Geographische Lage

Lageplan von Burgstall Vager auf dem Urkataster von Bayern

Der Burgstall wurde früher auf dem „Haider-Burgstein“ oberhalb des Moserwirts vermutet,[1] liegt aber tatsächlich weiter südlich, etwa bei 535 m ü. NHN auf halber Hanghöhe der Bürgermeisterhöhe.[2]

In der Nähe lagen noch weitere Burgen, etwa 800 Meter östlich lag die Burg Kirchberg. 550 Meter westlich befindet sich ein weiterer Burgstall, und 1100 Meter in dieser Richtung die Turmruine Amerang und die Burgruine Karlstein.

Geschichte

Die Burg wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Herren von Vageras erbaut. Erwähnt wurden diese erstmals im Jahr 1177, sie waren Ministeriale der Grafen von Peilstein. Zwischen 1211 und 1218 ging sie in den Besitz des Erzbistums Salzburg über. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wird die Burg als „…en hous heizzet Vager.“ in Enikels Fürstenbuch erwähnt. Zerstört wurde Burg Vager vermutlich 1262 gleichzeitig mit den Burgen Amerang und Kirchberg durch Herzog Heinrich XIII. Das Gebiet kam anschließend an die Herzöge von Bayern. 1752 wird nochmals ein „Fagerer Gütl“ genannt.[3]

Die ehemalige Burganlage verfügte über einen zwölfeckigen Bergfried mit einem Durchmesser von etwa 8,5 Meter, was 2001 durch archäologische Untersuchungen entdeckt wurde. Der Burgstall ist heute ein Bodendenkmal, „Burgstall des hohen Mittelalters ("Vager")“.[4]

Sonstiges

Der Burgstall Vager ist eine Station auf dem Reichenhaller Burgenweg. Dieser knapp 30 km lange Rundwanderweg führt zu 17 Burgen, Schlössern und Befestigungsanlagen in Bad Reichenhall und den umliegenden Gemeinden.

Literatur

Hinweistafel
  • Johannes Lang: Reichenhaller Burgenweg – Führer zu den Burgen und Schlössern im Reichenhaller Raum. Herausgegeben vom Verein für Heimatkunde Bad Reichenhall und Umgebung e. V., Bad Reichenhall 2004, S. 12–13.
  • Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bezirk Oberbayern, München 1995, S. 464–465.
  • Werner Meyer: Burgen in Oberbayern – Ein Handbuch. Verlag Weidlich, Würzburg 1986, ISBN 3-8035-1279-4, S. 58.
Commons: Vager – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Burg Vager auf „Haus der Bayerischen Geschichte“ (Pläne, Geschichte, Baugeschichte, Baubestand)
  • Eintrag zu Vager in der privaten Datenbank Alle Burgen.

Einzelnachweise

  1. Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns, S. 465.
  2. Lage dem Bayernatlas entnommen
  3. Michael W. Weithmann: Inventar der Burgen Oberbayerns, S. 464 f.
  4. Aktennummer D-1-8243-0134, Liste der Bodendenkmäler in Bad Reichenhall