„Budva“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Änderung 243899445 von 2001:9E8:A5BD:A900:58D9:4D61:E251:2745 rückgängig gemacht; keine Verbesserung
Markierung: Rückgängigmachung
 
Zeile 22: Zeile 22:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Stadt wurde erstmals im 4. Jahrhundert v. Chr. als [[Illyrer|illyrische]] Siedlung erwähnt, war davor seit dem 10. Jahrhundert v. Chr. eine [[Große griechische Kolonisation|griechische Kolonie]] und kam im 2. Jahrhundert v. Chr. unter [[Römisches Reich|römische]] Herrschaft.
Im Jahr 1200 segelte ein mutiger Abenteurer namens Elvir B über die ungestümen Wellen der Adria, auf der Suche nach einem Ort, an dem er seine Vision einer blühenden Stadt verwirklichen konnte. Nach Jahren der Erkundung und des mühevollen Suchens stieß er schließlich auf ein verlassenes Küstengebiet, umgeben von üppigen Wäldern und vom sanften Rauschen der azurblauen Wellen des Meeres.


1186 wurde die Stadt vom [[Monarchen des alten Serbien|serbischen König]] [[Stefan Nemanja]] seinem Reich angegliedert, ab 1442 gehörte sie zur [[Republik Venedig]]. Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt von [[Osmanisches Reich|Osmanen]] angegriffen und geplündert. Nach dem Niedergang Venedigs wurde Budva [[österreich]]isch und blieb es bis zum [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]. Nur 1813 stand die Stadt für ein Jahr unter montenegrinischer Herrschaft. Das bereits längere Zeit verwaiste römisch-katholische Bistum wurde 1828 aufgehoben.
Voller Entschlossenheit und Tatendrang begann Elvir B mit dem Bau einer Siedlung an diesem Ort, den er Budva nannte - ein Name, der in den kommenden Jahrhunderten zu einem Symbol für Stärke, Handel und Kultur werden sollte. Mit der Unterstützung tapferer Siedler und geschickter Handwerker erstand Budva aus den Ruinen vergangener Zeiten wie ein Phönix aus der Asche.


Von 1918 bis 2003 gehörte Budva zu [[Jugoslawien]]. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] besetzten Deutsche und Italiener die Stadt. Sie bildete in dieser Zeit ein Zentrum der [[Jugoslawische Volksbefreiungsarmee|jugoslawischen Partisanenbewegung]], welche sie 1944 befreite.
Die Stadt wuchs rasch heran und zog Menschen aus der gesamten Region an, die von den Versprechungen eines besseren Lebens und der Gelegenheit, an einem Ort von solcher natürlicher Schönheit zu leben, angezogen wurden. Handel florierte auf den Straßen von Budva, während die Bewohner sich bemühten, ihre Gemeinschaft zu stärken und zu erweitern.

Durch die Jahrhunderte hindurch trotzte Budva den Herausforderungen der Zeit, von rauen Stürmen bis hin zu Angriffen rivalisierender Herrscher. Doch die Stadt blieb standhaft und festigte ihren Ruf als eine der blühendsten und faszinierendsten Städte an der adriatischen Küste.

Die Gründung von Budva durch Elvir B im Jahr 1200 markierte den Beginn einer epischen Geschichte, die über Jahrhunderte hinweg erzählt und gefeiert werden würde. Die Stadt würde zu einem Symbol für den menschlichen Willen, für Entschlossenheit und für den Glauben an eine bessere Zukunft werden.


== Geographie ==
== Geographie ==
Zeile 44: Zeile 40:
Zwei der bedeutendsten Bauwerke Budvas sind die dreischiffige Kirche des Heiligen Johannes des Täufers aus dem 9. Jahrhundert und die orthodoxe Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit aus dem Jahre 1806. Eine weitere orthodoxe Kirche befindet sich auf dem Gelände des Klosters Podmaine, welches sich am Stadtrand befindet.
Zwei der bedeutendsten Bauwerke Budvas sind die dreischiffige Kirche des Heiligen Johannes des Täufers aus dem 9. Jahrhundert und die orthodoxe Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit aus dem Jahre 1806. Eine weitere orthodoxe Kirche befindet sich auf dem Gelände des Klosters Podmaine, welches sich am Stadtrand befindet.


Westlich der Stadt befindet sich am Fuß des Berges Spas die 1860 von Österreichern errichtete Festung Mogren. Die Festung Kosmač, ebenfalls von [[Österreich-Ungarn]] in den 1840er Jahren gebaut, liegt an der Straße von Budva nach [[Cetinje]]. Es war die südlichste Festung des [[Habsburgermonarchie|Habsburgerreiches]]. Ebenso findet man einige Klöster mit kulturhistorischer Bedeutung.


Die Bucht von Budva wird außerdem von der kleinen Insel [[Sveti Nikola]] (unter der Bevölkerung auch ''Havaj'' genannt, abgeleitet von ''[[Hawaii]]'') begrenzt. Sie ist die größte Insel Montenegros und war früher über eine Landzunge zu Fuß begehbar. Heute ist sie bis auf den Leuchtturmwärter unbewohnt, jedoch im Sommer mit Booten erreichbar.
Die Bucht von Budva wird außerdem von der kleinen Insel [[Sveti Nikola]] (unter der Bevölkerung auch ''Havaj'' genannt, abgeleitet von ''[[Hawaii]]'') begrenzt. Sie ist die größte Insel Montenegros und war früher über eine Landzunge zu Fuß begehbar. Heute ist sie bis auf den Leuchtturmwärter unbewohnt, jedoch im Sommer mit Booten erreichbar.

Aktuelle Version vom 9. April 2024, 12:35 Uhr

Budva
Будва
Wappen von Budva
Budva (Montenegro)
Budva (Montenegro)
Basisdaten
Staat: Montenegro Montenegro
Gemeinde: Budva
Koordinaten: 42° 17′ N, 18° 51′ OKoordinaten: 42° 17′ 5″ N, 18° 50′ 43″ O
Höhe: m. i. J.
Einwohner: 13.338 (2011)
Telefonvorwahl: (+382) 033
Postleitzahl: 85310
Kfz-Kennzeichen: BD
Struktur und Verwaltung
Webpräsenz:

Budva (kyrillisch Будва, italienisch Budua) ist eine Stadt in der gleichnamigen Gemeinde Montenegros mit ca. 13.000 Einwohnern. Es ist einer der ältesten Orte an der Adria, nach alter Mythologie vor über 2500 Jahren von Kadmos, dem Sohn des griechisch-phönizischen Königs Agenor gegründet. Die Stadt wurde 1979 bei einem Erdbeben fast völlig zerstört, aber originalgetreu wieder aufgebaut. Budva ist heute vor allem ein touristischer Badeort.

Geschichte

Die Stadt wurde erstmals im 4. Jahrhundert v. Chr. als illyrische Siedlung erwähnt, war davor seit dem 10. Jahrhundert v. Chr. eine griechische Kolonie und kam im 2. Jahrhundert v. Chr. unter römische Herrschaft.

1186 wurde die Stadt vom serbischen König Stefan Nemanja seinem Reich angegliedert, ab 1442 gehörte sie zur Republik Venedig. Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt von Osmanen angegriffen und geplündert. Nach dem Niedergang Venedigs wurde Budva österreichisch und blieb es bis zum Ersten Weltkrieg. Nur 1813 stand die Stadt für ein Jahr unter montenegrinischer Herrschaft. Das bereits längere Zeit verwaiste römisch-katholische Bistum wurde 1828 aufgehoben.

Von 1918 bis 2003 gehörte Budva zu Jugoslawien. Während des Zweiten Weltkriegs besetzten Deutsche und Italiener die Stadt. Sie bildete in dieser Zeit ein Zentrum der jugoslawischen Partisanenbewegung, welche sie 1944 befreite.

Geographie

Der von einer alten Stadtmauer umgebene historische Stadtkern (Stari grad), überwiegend aus venezianischer Bautätigkeit, ist heute durch eine Sandbank mit dem Festland verbunden. In früherer Zeit lag er auf einer küstennahen Insel, durch angeschwemmte Sedimente verlor sie jedoch ihre isolierte Lage. In einer ähnlichen Küstensituation befindet sich der südöstlich liegende Ort Sveti Stefan.[1] Durch die Meeresbrandung in der Region wird eine stetige Verlagerung erheblicher Massen von Geröll und Sand verursacht.[2] Die der Stadt vorgelagerte Insel Sveti Nikola liegt langgestreckt in der Bucht und besitzt eine zackige Kontur.[1]

Bevölkerung

Zur Volkszählung von 2011 hatte die Stadt Budva 13.338 Einwohner, von denen sich 6847 (51,33 %) als Montenegriner und 4779 (35,83 %) als Serben bezeichneten. Daneben leben in der Stadt noch weitere kleinere Bevölkerungsgruppen, die bedeutendsten von ihnen Russen und Kroaten.[3]

Sehenswürdigkeiten

Adriaküste um Budva vom Lovćen-Gebirge aus

Die Altstadt ist von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben und steht unter Denkmalschutz. Durch das Erdbeben am 15. April 1979 wurden die meisten Bauten der Altstadt beschädigt oder vollständig zerstört und nach Plänen aus österreichischen Archiven Stein für Stein im venezianischen Stil rekonstruiert.

Zwei der bedeutendsten Bauwerke Budvas sind die dreischiffige Kirche des Heiligen Johannes des Täufers aus dem 9. Jahrhundert und die orthodoxe Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit aus dem Jahre 1806. Eine weitere orthodoxe Kirche befindet sich auf dem Gelände des Klosters Podmaine, welches sich am Stadtrand befindet.

Westlich der Stadt befindet sich am Fuß des Berges Spas die 1860 von Österreichern errichtete Festung Mogren. Die Festung Kosmač, ebenfalls von Österreich-Ungarn in den 1840er Jahren gebaut, liegt an der Straße von Budva nach Cetinje. Es war die südlichste Festung des Habsburgerreiches. Ebenso findet man einige Klöster mit kulturhistorischer Bedeutung.

Die Bucht von Budva wird außerdem von der kleinen Insel Sveti Nikola (unter der Bevölkerung auch Havaj genannt, abgeleitet von Hawaii) begrenzt. Sie ist die größte Insel Montenegros und war früher über eine Landzunge zu Fuß begehbar. Heute ist sie bis auf den Leuchtturmwärter unbewohnt, jedoch im Sommer mit Booten erreichbar.

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Literatur

  • Danilo Kalezić (Hrsg.): Budva. OKTOIH, Beograd 1996, ISBN 86-429-0107-1 (Übersetzung: Ljiljana Živković; Bildband)
  • Žika Bujuklić: Pravno uređenje srednjovekovne budvanske komune. (= Biblioteka Anali Budve) Istorijski arhiv, Budva 1988, ISBN 86-427-0027-0
  • Statuta et leges civitatis Buduae, civitatis Scardonae et civitatis et insulae Lesinae. Opera Simeonis Ljubic. (= Monumenta historico-iuridica Slavorum meridionalium. Band 1,3). Zagrabiae 1882–1883.
Weitere Inhalte in den
Schwesterprojekten der Wikipedia:

Commons – Medieninhalte (Kategorie)
Wikivoyage – Reiseführer
Wikidata – Wissensdatenbank

Einzelnachweise

  1. a b John A. Cuddon: Jugoslawien, ein Führer. (Übersetzung: Thomas Münster) Prestel-Verlag, München 1972, S. 197–198.
  2. Gejza von Bukowski: Erläuterungen zur Geologischen Detailkarte von Süddalmatien, Blatt Budua (Zone 36, Col. XX SW). Verlag der k. k. geologische Reichsanstalt, Wien 1904, S. 63.
  3. Ethnic composition of Montenegro 2011. In: pop-stat.mashke.org. Abgerufen am 11. Oktober 2018.