„Brandanschlag auf das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde in München“ – Versionsunterschied

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* Am 22. September 1969 verübten unbekannte Täter einen Anschlag mit Handgranaten auf die Botschaft [[Israel]]s in Bonn.
* Am 22. September 1969 verübten unbekannte Täter einen Anschlag mit Handgranaten auf die Botschaft [[Israel]]s in Bonn.
*Am 9. November 1969 deponierte Albert Fichter, Mitglied der linksradikalen [[Tupamaros West-Berlin]], eine Brandbombe im [[Fasanenstraße (Berlin)#Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus|Jüdischen Gemeindehaus Berlin]]. Der Anschlag scheiterte wegen eines defekten Zeitzünders. Fichter bekannte sich 2004 zu seiner Tat. Als Initiator gilt [[Dieter Kunzelmann]], dem keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte.<ref>[[Gerd Koenen]]: [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/der-anschlag-auf-die-juedische-gemeinde-am-9--november-1969-ist-nun-aufgeklaert---fast--was-war-die-rolle-des-staates--rainer--wenn-du-wuesstest-,10810590,10299628.html-- ''Rainer, wenn du wüsstest!''], in: [[Berliner Zeitung]], 6. Juli 2005.</ref>
*Am 9. November 1969 deponierte Albert Fichter, Mitglied der linksradikalen [[Tupamaros West-Berlin]], eine Brandbombe im [[Fasanenstraße (Berlin)#Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus|Jüdischen Gemeindehaus Berlin]]. Der Anschlag scheiterte wegen eines defekten Zeitzünders. Fichter bekannte sich 2004 zu seiner Tat. Als Initiator gilt [[Dieter Kunzelmann]], dem keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte.<ref>[[Gerd Koenen]]: [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/der-anschlag-auf-die-juedische-gemeinde-am-9--november-1969-ist-nun-aufgeklaert---fast--was-war-die-rolle-des-staates--rainer--wenn-du-wuesstest-,10810590,10299628.html-- ''Rainer, wenn du wüsstest!''], in: [[Berliner Zeitung]], 6. Juli 2005.</ref>
* Am 10. Februar 1970 versuchte ein palästinensisches Terrorkommando auf dem [[Flughafen München-Riem]], eine [[El Al]]-Maschine zu entführen. Der Versuch scheiterte in einem Handgemenge. Dabei starb Ariel Katzenstein, Sohn eines vor den [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] aus Deutschland geflohenen Juden. Elf weitere Personen wurden schwer verletzt, unter ihnen [[Hanna Maron]].
* Am 10. Februar 1970 versuchte ein palästinensisches Terrorkommando auf dem [[Flughafen München-Riem]], eine [[El Al]]-Maschine zu entführen. Der Versuch scheiterte in einem Handgemenge. Dabei starb Ariel Katzenstein. Elf weitere Personen wurden schwer verletzt, unter ihnen [[Hanna Maron]].
* Am 17. Februar 1970 wurde erneut ein palästinensisches Terrorkommando am Flughafen Riem festgenommen. Ein Pilot hatte die Waffen und die Bomben rechtzeitig entdeckt und so einen weiteren Entführungsversuch vereitelt.
* Am 17. Februar 1970 wurde erneut ein palästinensisches Terrorkommando am Flughafen Riem festgenommen. Ein Pilot hatte die Waffen und die Bomben rechtzeitig entdeckt und so einen weiteren Entführungsversuch vereitelt.
* Am 21. Februar 1970 detonierte eine Bombe palästinensischen Ursprungs an Bord einer [[Convair CV-990]] ''Coronado''. Der am [[Flughafen Zürich]] begonnene [[Swissair-Flug 330]] endete mit einem Absturz, der 47 Todesopfer forderte. Einer der Toten war der [[ZDF]]-Journalist [[Rudolf Crisolli (Journalist)|Rudolf Crisolli]].
* Am 21. Februar 1970 detonierte eine Bombe palästinensischen Ursprungs an Bord einer [[Convair CV-990]] ''Coronado''. Der am [[Flughafen Zürich]] begonnene [[Swissair-Flug 330]] endete mit einem Absturz, der 47 Todesopfer forderte. Einer der Toten war der [[ZDF]]-Journalist [[Rudolf Crisolli (Journalist)|Rudolf Crisolli]].

Version vom 28. September 2012, 12:21 Uhr

Der Brandanschlag auf das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern fand in München am 13. Februar 1970 statt. Ihm fielen sieben jüdische Überlebende des Holocaust zum Opfer. Der oder die Täter wurden nicht ermittelt. Über die Hintergründe der Tat wird bis heute spekuliert.

Verlauf

Ziel des Anschlags war das jüdische Gemeindezentrum in der Reichenbachstraße 27 im Münchner Stadtteil Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Im obersten Stockwerk befanden sich Mansardenwohnungen, die von Senioren, einige auch von Studenten bewohnt waren. Wie die Polizei später ermittelte, hatten Unbekannte im hölzernen Treppenhaus in allen Stockwerken von oben bis unten Benzin verteilt und zuletzt angezündet. Um 20:58 Uhr alarmierte ein Nachbar die Feuerwehr, deren erster Löschzug um 21:00 Uhr eintraf. Das Feuer hatte sich wegen des Kamineffekts schon ausgebreitet und verhinderte die Flucht der Anwesenden, die sich allenfalls über das Dach retten konnten.[1]

Opfer

Beim Anschlag hielten sich etwa 50 Personen im Gebäude auf. 43 konnten es mit Hilfe der Feuerwehr und Nachbarn rechtzeitig verlassen. Sieben Bewohner, fünf Männer und zwei Frauen, im Alter zwischen 60 und 75 Jahren, starben. Sechs davon erstickten oder verbrannten im Feuer, einer starb beim Sprung aus dem vierten Stock. Eine Gedenkwand in der Synagoge an der Reichenbachstraße nennt ihre Namen:[2]

  • Rivka Regina Becher,
  • Meir Max Blum,
  • Rosa Drucker,
  • Arie Leib Leopold Gimpel,
  • David Jakubovicz,
  • Israel Siegfried Offenbacher,
  • Eliakim Georg Pfau.

Max Blum sprang aus dem vierten Stock in den Hinterhof und wurde dort von der Feuerwehr tot aufgefunden.

Einer der Eingeschlossenen rief in Todesangst aus einem der Fenster: „Wir werden vergast!“[3] 15 Personen wurden verletzt. Der Brand vernichtete auch große Teile der Bibliothek der Israelitischen Kultusgemeinde.[4]

Ermittlungen

Zur Aufklärung der Tat richtete die Münchner Polizei eine 55-köpfige Sonderkommission ein, die durch Beamte des Bundeskriminalamtes verstärkt wurde. Für die Ergreifung der Täter setzte sie 100.000 DM Belohnung aus, die bis dahin höchste Summe der bundesdeutschen Kriminalgeschichte.

Als Beweisstücke sichergestellt wurden ein 20 Liter fassender Kanister mit der Aufschrift „ARAL“, aus dem mutmaßlich das Benzin-Öl-Gemisch in das Treppenhaus geschüttet wurde, und ein Stück des braunen Packpapiers, in das der Kanister eingewickelt war, als er in das Haus getragen wurde. Am Tatort wurden keine Hinweise darauf gefunden, dass an der Tat mehr als eine Person beteiligt war.[2] Die Kommission prüfte die rund 300 bayrischen Ausländervereinigungen, von denen etwa 30 als politisch extrem bekannt waren, sowie radikale Gruppen oder Einzelgänger, die während der letzten Zeit durch Flugblätter oder Äußerungen aufgefallen waren: darunter alle etwa 100 Angehörigen der beiden anti-israelischen Organisationen „Münchner Palästina-Komitee“ und „General-Union Palästinensischer Studenten“.[5]

Aus der Bevölkerung gingen über hundert, meist wenig wertvolle, Hinweise ein. In einer Wäscherei der US-amerikanischen McGraw-Kaserne, in der auch Araber arbeiteten, war ein Kanister verschwunden.[6]

Nach einer Aussage des RAF-Aussteigers und Kronzeugen Gerhard Müller von 1976 sollen die RAF-Mitglieder Gudrun Ensslin und Irmgard Möller die Täter des Münchner Brandanschlags gekannt haben, da Ensslin dazu gesagt habe: „Diese Arschlöcher. Gut, dass die Sache den Neonazis untergeschoben wurde.“[7] Ein Schreiben, das einen NPD-Funktionär mit dem Anschlag in Verbindung brachte, erwies sich laut Staatsanwaltschaft München nach Durchsuchungen, Schriftvergleichsproben und Urkundenuntersuchungen als Fälschung.[8]

Täter konnten nicht ermittelt werden. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt.[3] Im Juli 2012 veranlassten neue Angaben eines seit 2007 bekannten Zeugen zu den bislang unbekannten Tätern die Staatsanwaltschaft München, Nachermittlungen zu prüfen.[9] Jedoch erwiesen sich einige Zeugenangaben laut Staatsanwaltschaft als unzutreffend. Es gebe derzeit keine erfolgversprechende Spur.[10]

Historischer Kontext

Der Antisemitismusforscher Werner Bergmann, der Historiker Michael Brenner und andere stellen den Münchner Brandanschlag mit weiteren Anschlägen von 1969 und 1970, die meist Juden galten, in eine Reihe:[11]

  • Am 22. September 1969 verübten unbekannte Täter einen Anschlag mit Handgranaten auf die Botschaft Israels in Bonn.
  • Am 9. November 1969 deponierte Albert Fichter, Mitglied der linksradikalen Tupamaros West-Berlin, eine Brandbombe im Jüdischen Gemeindehaus Berlin. Der Anschlag scheiterte wegen eines defekten Zeitzünders. Fichter bekannte sich 2004 zu seiner Tat. Als Initiator gilt Dieter Kunzelmann, dem keine Tatbeteiligung nachgewiesen werden konnte.[12]
  • Am 10. Februar 1970 versuchte ein palästinensisches Terrorkommando auf dem Flughafen München-Riem, eine El Al-Maschine zu entführen. Der Versuch scheiterte in einem Handgemenge. Dabei starb Ariel Katzenstein. Elf weitere Personen wurden schwer verletzt, unter ihnen Hanna Maron.
  • Am 17. Februar 1970 wurde erneut ein palästinensisches Terrorkommando am Flughafen Riem festgenommen. Ein Pilot hatte die Waffen und die Bomben rechtzeitig entdeckt und so einen weiteren Entführungsversuch vereitelt.
  • Am 21. Februar 1970 detonierte eine Bombe palästinensischen Ursprungs an Bord einer Convair CV-990 Coronado. Der am Flughafen Zürich begonnene Swissair-Flug 330 endete mit einem Absturz, der 47 Todesopfer forderte. Einer der Toten war der ZDF-Journalist Rudolf Crisolli.
  • Ebenfalls am 21. Februar 1970, 20 Minuten nach dem Start von Frankfurt am Main auf dem Weg nach Wien, explodierte eine Bombe palästinensischer Herkunft an Bord der Caravelle OE-LCU der Austrian Airlines und riss ein Loch in den Rumpf. Das Flugzeug konnte wieder sicher in Frankfurt landen, alle 38 Passagiere überlebten.[13]
  • In der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1970 warfen Unbekannte Molotow-Cocktails in die Wohnung eines Amtsrichters, der einen Münchner APO-Aktivisten zu mehreren Monaten Gefängnis verurteilt hatte. Ein Drohbrief an ihn vom 20. Februar war mit dem Kürzel TM gezeichnet.[3]
  • Im Juni 1970 schändeten unbekannte Eindringlinge eine Torarolle und andere Kultgegenstände in der damaligen Hauptsynagoge München.

Historiker der Zeitgeschichte ordnen diese Anschläge von 1970 als Vorgeschichte der im Mai 1970 gebildeten Rote Armee Fraktion und der Geiselnahme von München am 5. September 1972 ein und vermuten vor allem Palästinenser bzw. Araber oder Linksradikale als mögliche Täter des Münchner Brandanschlags.

Die Tupamaros West-Berlin hatten ein Bekennerschreiben zu dem Anschlagsversuch vom 9. November 1969 veröffentlicht. Deshalb gerieten sie in Verdacht, ebenso für den Müncher Brandanschlag verantwortlich zu sein. Heinz Galinski, damals Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Berlin, verknüpfte beide Ereignisse: Den Attentätern in München sei das „gelungen“, was sie schon in Berlin vorgehabt hätten.[3] Der damalige Bild-Chefredakteur Peter Boenisch deutete den Münchner Anschlag als Eskalation von Studentenprotesten gegen die Springer-Presse: Vorgestern brannte ein Zeitungswagen und heute verbrennen Juden in einem Altersheim. [5]

Die damals von Fritz Teufel geleiteten Tupamaros München reagierten am 20. März 1970 in einem Flugblatt: „Man wird versuchen, uns auch den Altersheimbrand in die Schuhe zu schieben. Laßt euch gesagt sein: Wir treffen keine Unschuldigen. Diesen neuen Reichstagsbrand im Altersheim können nur Leute gelegt haben, die dran interessiert sind, die Hexenjagd auf die Feinde des US-zionistischen Imperialismus zu eröffnen.“[14]

Dieter Kunzelmann und weitere Mitglieder der Tupamaros West-Berlin waren im September 1969 nach Jordanien gereist und hatten sich in Flüchtlingslagern der Al-Fatah im Umgang mit Waffen und ideologisch schulen lassen. Nach ihrer Rückkehr propagierte Kunzelmann den „bewaffneten Kampf“ gegen Israel: Nur der „Judenknax“ der deutschen Linken verhindere ihre unbedingte Solidarität mit der Fatah gegen den Zionismus, den er mit Faschismus gleichsetzte.[15] Im April 1970 ergänzte er diesen Kampfaufruf mit Bezug auf die Anschläge im Februar:[16]

„‚Kommt alle in das Gelobte Land‘…: Hier liegt das Motiv für das zionistische Massaker im Münchener Altersheim. … Wann endlich beginnt bei Euch der Kampf gegen die heilige Kuh Israel? … Die Granaten auf dem Flughafen Riem lassen doch nur eine Kritik zu: die verzweifelten Todeskommandos durch besser organisierte zielgerichtetere Kommandos zu ersetzen, die von uns selbst durchgeführt werden und damit besser vermittelt werden können. Befreiung der verhafteten Palästinenser, Agitation unter den deutschen Juden, Kampf gegen die Emigration nach Israel, Verhinderung jeglicher Unterstützung (Waffen, Waren, Kapital) - noch nie hatten wir eine solche Chance, durch direkte Unterstützung eines Volksbefreiungskrieges die Revolution im eigenen Lande voranzutreiben.“

Historiker beurteilen diese Aussagen als Beispiel für Antisemitismus in Teilen der damaligen APO.[17] Wolfgang Kraushaar zufolge offenbarte sich Kunzelmann hier als „überzeugter Antisemit“,[18] der „den Juden selbst die Schuld an der Mordaktion in die Schuhe zu schieben“ versucht habe.[3] Gerd Koenen hingegen sieht in „umnebelten Tiraden“ Kunzelmanns und Erklärungen der Tupamaros West-Berlin einen „linken Antizionismus“, der sich nicht ohne weiteres in die „altvertraute Figur eines reinen Judenhasses“ auflösen lasse, sondern seinen „ganz eigenen mörderischen Drive“ zeige.[19]

Regisseur Georg M. Hafner vermutete in seiner am 17. Juli 2012 gesendeten Dokumentation zu den Vorgängen von 1970, dass Angehörige der Tupamaros München den Brandanschlag begingen, „möglicherweise Fritz Teufel beteiligt war“ und Dieter Kunzelmann "zumindest die ideologische Rechtfertigung lieferte".[20] Auch Kraushaar legte Teufels und Kunzelmanns mögliche Beteiligung nahe.[21] Bommi Baumann, der 1970 zu den Tupamaros West-Berlin gehörte, erklärte 2012 jedoch, Teufel habe damals seine Nichtbeteiligung erklärt. Kunzelmann sei im Februar 1970 in Berlin, nicht in München gewesen.[22]

Trauer und Gedenken

Im ausgebrannten Altenheim lag eine Kondolenzliste aus. Der Rabbiner Hans Grünewald meinte: „Wir sind eine so kleine jüdische Gemeinde in München. Ich will es einfach nicht glauben, dass es sich hier um Brandstiftung handelt.“ Der Münchner Oberbürgermeisters Hans-Jochen Vogel appellierte an die Bevölkerung: „Münchner, gebt diesen Toten die letzte Ehre!“ Seit dem Anschlag werden die jüdischen Einrichtungen in München von der Polizei bewacht. Gegen diesen besonderen Polizeischutz hatten sich die jüdischen Bürger bis dahin erfolgreich gewehrt.[1][2]

An der Trauerfeier für die Opfer des Brandanschlags und der gescheiterten Flugzeugentführung nahm auch Bundespräsident Gustav Heinemann teil. Innenminister Hans-Dietrich Genscher versprach den Opferangehörigen:[3]

„Das deutsche Volk wird niemals mehr zulassen, dass auf seinem Gebiet Gewalt und Terror regieren. Es wird niemals mehr zulassen, dass bestimmte Gruppen außerhalb der Gesellschaft von Menschen gestellt werden. Sie alle, die Sie heute hier sind, sind Zeugen dieses Versprechens.“

Wolfgang Kraushaar beurteilt diese Rede als „eine der eindrucksvollsten Ansprachen, die ein Bundespolitiker bis dahin gehalten hatte“.[3]

Am 14. Februar 1970, kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten der Münchner Israelitischen Kultusgemeinde, schrieb Hans Lamm:[23]

„Wer auch immer die Täter vom Freitag, den 13. Februar 1970 waren … sie haben mit den Mördern des 10. Februar gemein, daß ihr Haß grenzenlos und blindwütig ist und vor dem Äußersten nicht zurückschreckt: Mord an Menschen, die sie nicht kennen und die mit den Dingen, die sie glauben bekämpfen zu sollen, nicht in Zusammenhang stehen; in ihrem tollen Wahn meinen sie, damit ihrer Sache zu dienen. … Der 13. wie der 10. Februar werden als Tage der Trauer in unser Herz eingegraben bleiben bis zum Ende unseres Lebens, Tage, an denen grausame Schläge geführt wurden gegen Juden und mittelbar auch gegen Nichtjuden, Schläge, die uns allen galten, die wir an Vernunft und Sieg des Guten im Menschen glauben, weil nur er uns Lebensbasis und Lebensluft gewährt, und die uns auch trafen.“

Einzelnachweise

  1. a b Miryam Gümbel: Ein Anruf an Schabbat: Vor vierzig Jahren verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf das Gemeindehaus, Jüdische Allgemeine, 11. Februar 2010.
  2. a b c Brand ohne heiße Spur, Die Zeit, 20. Februar 1970.
  3. a b c d e f g Wolfgang Kraushaar: Elf Tage im Februar, in Die Welt, 22. September 2012.
  4. Informationen über die Bibliothek der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern im Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Österreich und Europa, herausgegeben von Bernhard Fabian
  5. a b Stange im Nebel, Der Spiegel, 23. Februar 1970.
  6. 13. Februar 1970: Münchner Tage des Terrors, Abendzeitung, 12. Februar 1970
  7. Focus, 1. Juli 2012: München: Polizei verlegte entscheidendes Beweismittel. Judenmord von 1970 beschäftigt wieder die Justiz
  8. Georg M. Hafner: München 1970. Als der Terror zu uns kam. (Fernsehdokumentation, 57:19 Min.–57:36 Min.
  9. München: Polizei verlegte entscheidendes Beweismittel. Judenmord von 1970 beschäftigt wieder die Justiz. In: Focus, 1. Juli 2012.
  10. André Anchuelo: Sieben Mordopfer und noch immer keine Spur In: Jüdische Allgemeine, 12. Juli 2012.
  11. Werner Bergmann: Antisemitismus in öffentlichen Konflikten: Kollektives Lernen in der politischen Kultur der Bundesrepublik 1949-1989. Campus, 1997, ISBN 3525370105, S. 314; Richard Bauer, Michael Brenner: Jüdisches München: Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 2006, ISBN 3406549799, S. 209
  12. Gerd Koenen: Rainer, wenn du wüsstest!, in: Berliner Zeitung, 6. Juli 2005.
  13. Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network
  14. Tupamaros München: Flugblatt vom 20. Februar 1970
  15. Haschrebellen: D. Kunzelmann: Brief aus Amman I (Mitte November 1969)
  16. Agit 883 Nr. 55, 3. April 1970: Brief aus Amman II; Aribert Reimann: Dieter Kunzelmann. Avantgardist, Protestler, Radikaler (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, 188), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009. ISBN 978-3-525-37010-0, S. 253
  17. Michael Landmann, Shlomo Derech, S. Barel: Das Israelpseudos der Pseudolinken. Colloquium Verlag, 1971, ISBN 3767802783, S. 23; Wolfgang Kraushaar: Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus. Hamburger Edition, Hamburg 2005, ISBN 3936096538, S. 164; Aribert Reimann: Dieter Kunzelmann. Avantgardist, Protestler, Radikaler. Göttingen 2009, S. 254; Timo Stein: Zwischen Antisemitismus und Israelkritik: Antizionismus in der deutschen Linken. Verlag für Sozialwissenschaften, 2011, ISBN 3531183133, S. 51
  18. Wolfgang Kraushaar (TAZ, 12. November 2005): Die ultimative Provokation
  19. Gerd Koenen (Berliner Zeitung, 6. Juli 2005): Rainer, wenn du wüsstest!
  20. Jochen Hieber: Linker Antisemitismus und vergeudete Zeit. In: faz.net vom 16. Juli 2012, abgerufen am 18. Juli 2012.
  21. Susanne Knaul (TAZ, 17. Juli 2012): Dokumentation über die radikale Linke: Held der Anklage
  22. André Anchuelo (Jüdische Allgemeine, 12. Juli 2012): München: Sieben Mordopfer und noch immer keine Spur
  23. Charlotte Knobloch, Andrea Sinn: „Und ich lebe wieder an der Isar“: Exil und Rückkehr des Münchner Juden Hans Lamm. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2008, ISBN 3486583956, S. 157

Koordinaten: 48° 7′ 50,5″ N, 11° 34′ 33,8″ O