Seit 2 Jahren bin ich bei „Foodsharing Greifswald“ als Foodsaverin aktiv. Foodsharing ist eine Initiative, die einen legalen Rahmen schafft, um Lebensmittel zu retten. Das heißt, wir gehen zu Marktständen,Restaurants und Lebensmittelläden und sammeln ein, was sonst in der Tonne landen würde. Die Lebensmittel haben oft kleine Macken oder sind nicht mehr ganz frisch, weswegen sie nicht mehr so gut verkaufen lassen. Oder sie sind über das Haltbarkeitsdatum drüber und dürfen nicht mehr verkauft werden, obwohl sie de facto noch gar nicht schlecht geworden sind. Lebensmittelverschwendung ist so schade und müsste meiner Meinung nach illegal sein. Was jährlich in Deutschland an Abfall anfällt, was man noch voll gut verwerten könnte, ist eine enorme Ressourcenverschwendung. In den Niederlanden, wo ich 2017 studierte habe, habe ich es geliebt, die Anti-Foodwaste-Kitchen mit zu organisieren. Aus geretteten Lebensmitteln zauberten wir Suppen, Salate, Dreigängemenüs. Meistens vegan und immer auf Spendenbasis. Ich erinnere mich noch an Tage, wo wir Freunde zur Hilfe rufen mussten, weil wir die ganzen Lebensmittel, die wir vom Markt bekamen, nicht mehr schafften zu tragen. Das war schon verrückt, aber auch ein gutes Gefühl, dass wir als kleine Gruppe motivierter Leute so einen Impact haben können.