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Der Svalbard Global Seed Vault wird auch als moderne Neuauflage der Arche Noah bezeichnet. Der im Jahr 2008 eröffnete Tresor liegt in einer stillgelegten Kohlegrube. Er soll einmal 4,5 Millionen Samenproben beherbergen – und zwar von allen Nutzpflanzen der Welt. Schon heute umfasst der Bestand des Saatguttresors mehr als 6.000 Pflanzenarten mit über 1,2 Millionen Samen. Das meiste davon sind Sorten von Reis, Weizen und Gerste. Außerdem gibt es dort jede Menge Bohnenarten, Roggen und Luzerne.
Dies ist der Eingang zur bedeutendsten Bank der Welt. Dem Global Seed Vault auf Spitzbergen. Wir befinden uns auf dem abgelegenen Archipel Svalbard 1300 km nördlich vom Polarkreis – genau in der Mitte auf dem Weg zum Nordpol – unweit der kleinen Bergbaustadt Longyearbyen. Auf der ganzen Inselgruppe leben kaum 3000 Menschen, mehr als ein mittelgroßes Stadion ließ sich mit ihnen nicht füllen. Umgeben von Permafrost entstand hier vor fünfzehn Jahren eine ganz besondere Bank. Lagern hier Goldbarren oder Diamanten? Nein, keine herkömmlichen Reichtümer finden wir hier, sondern etwas, das viel wertvoller ist als alles Geld der Welt: Saatgut von unzähligen Grundnahrungsmitteln wie Reis, Getreide, Erbsen und Kartoffeln aus aller Welt.

Saatgutbanken sind dabei keine Erfindung der Neuzeit. Schon 2000 v. Chr., als die Menschen sesshaft wurden, bewahrte man das Saatgut verschiedener Standorte auf, um mehr Erfolg bei der Ernte zu haben. Da die Saaten über die Jahre allmählich ihre Keimfähigkeit verlieren, müssen sie immer wieder ausgesät und neu geerntet werden. Diesen Job übernehmen die etwa 1700 Genbanken, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Hier wird gesammelt, geforscht, erhalten und die Samen regional an die Kleinbauern verteilt. Die Bundeszentrale Genbank in Gatersleben ist dabei die größte Genbank der Europäischen Union.

Version vom 21. Oktober 2023, 09:57 Uhr

Der Svalbard Global Seed Vault wird auch als moderne Neuauflage der Arche Noah bezeichnet. Der im Jahr 2008 eröffnete Tresor liegt in einer stillgelegten Kohlegrube. Er soll einmal 4,5 Millionen Samenproben beherbergen – und zwar von allen Nutzpflanzen der Welt. Schon heute umfasst der Bestand des Saatguttresors mehr als 6.000 Pflanzenarten mit über 1,2 Millionen Samen. Das meiste davon sind Sorten von Reis, Weizen und Gerste. Außerdem gibt es dort jede Menge Bohnenarten, Roggen und Luzerne.

Saatgutbanken sind dabei keine Erfindung der Neuzeit. Schon 2000 v. Chr., als die Menschen sesshaft wurden, bewahrte man das Saatgut verschiedener Standorte auf, um mehr Erfolg bei der Ernte zu haben. Da die Saaten über die Jahre allmählich ihre Keimfähigkeit verlieren, müssen sie immer wieder ausgesät und neu geerntet werden. Diesen Job übernehmen die etwa 1700 Genbanken, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Hier wird gesammelt, geforscht, erhalten und die Samen regional an die Kleinbauern verteilt. Die Bundeszentrale Genbank in Gatersleben ist dabei die größte Genbank der Europäischen Union.