„Auhausen“ – Versionsunterschied
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|Bürgermeister = Wilhelm Dorner |
|Bürgermeister = Wilhelm Dorner |
Version vom 5. November 2013, 18:18 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 1′ N, 10° 37′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Donau-Ries | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Oettingen in Bayern | |
Höhe: | 422 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,55 km2 | |
Einwohner: | 1032 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 66 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 86736, 91717 (Linkersbaindt) | |
Vorwahl: | 09832 | |
Kfz-Kennzeichen: | DON, NÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 79 117 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Klosterstraße 12 86736 Auhausen 86736, 91717 (Linkersbaindt) Auhausen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Wilhelm Dorner | |
Lage der Gemeinde Auhausen im Landkreis Donau-Ries | ||
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Auhausen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Donau-Ries und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Oettingen in Bayern.
Geografie
Auhausen ist die nördlichste Gemeinde im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben und liegt am Rand des Nördlinger Rieses, etwa 6 km nördlich von Oettingen. Westlich fließt der Fluss Wörnitz vorbei, am Südrand der Bruckbach, der südwestlich in die Wörnitz mündet. Rund um Auhausen finden sich zahlreiche Erholungsgebiete und historische Städte.
Es existieren die Gemarkungen: Auhausen, Dornstadt, Lochenbach sowie das außermärkische (gemeindefreie) Gebiet im Oettinger Forst/Linkersbaindt. Zu Auhausen gehören auch die Weiler Wachfeld, Heuhof, Pfeifhof und Zirndorf.
Siehe auch: Burgstall Dornstadt
Geschichte
Auhausen wird urkundlich erstmals im Jahre 959 erwähnt, als Otto I. am 12. Juni seinem Getreuen Hartmann das dem Ernst gerichtlich entzogene Eigengut in Auhausen und Westheim schenkt. 1136 erwähnt Papst Innozenz II. (1130–1143) Auhausen in einem Privileg für das schon bestehende Kloster. Die genaue Gründung des Ortes kann wie auch die des Benediktinerklosters nicht urkundlich belegt werden. Dennoch kann aus historischen und ortsnamenkundlichen Gründen die (fränkische) Ortsgründung in das 9. Jahrhundert, möglicherweise als Ausbausiedlung von Westheim oder Geilsheim, gewiesen werden. Für die Klostergründung können die Jahre zwischen 1129 und 1133 angenommen werden, denn der Gründer, Hartmann von Auhausen, erscheint urkundlich Februar 1133 als Zeuge des Naumburger Bischofs im Saaletal. Hier begründeten er, seine drei Söhne und die Enkel die Dynastie der Herren von Lobdeburg mit neuem Stammsitz in und später oberhalb Jena-Lobeda. Den Besitz an der Wörnitz übergab er bis auf Gütersplitter dem neuen Kloster. Die edelfreien Herren von Auhausen sind mit Lücken von 959 bis 1129 im Zusammenhang mit Auhausen bzw. Alerheim (nur Burggrafenamt) fassbar. Der Weggang der Herren von A. machte die Bewohner für Jahrhunderte zu Untertanen des Klosters. [2]
Zur Klostergeschichte bis 1534 siehe Sturm in Lit.
Aufständische Bauern verwüsteten das Kloster während des Bauernkriegs im Mai 1525.[3] 1530 floh der letzte Abt Georg Truchseß von Wetzhausen nach Eichstätt. Das inzwischen ansbachisch gewordene Kloster schloss sich der lutherischen Lehre an und wurde 1537 aufgelöst. Die Klosterkirche wurde Pfarrkirche.
1608 schlossen sich die protestantischen Fürsten des Reiches im Kloster Auhausen zum Schutzbündnis der Protestantischen Union zusammen. Die Klostergebäude selbst wurden im 19. Jahrhundert großenteils abgerissen. Bei den von Karl August von Hardenberg als preußischem Minister in Ansbach-Bayreuth durchgesetzten preußisch-oettingischen Grenzbereinigungen 1796 fiel das ansbachische Klosteramt an die Grafen Oettingen-Spielberg und damit bei deren Mediatisierung mit der Rheinbundakte 1806 an das Königreich Bayern. Hier wurde das ehemals fränkische Auhausen zusammen mit Oettingen dem schwäbischen Oberdonaukreis bzw. dem späteren Regierungsbezirk Schwaben zugeordnet. 2008/2009 war Festjahr zur 1050. Jahresfeier der ersten urkundlichen Erwähnung von Auhausen und des 400. Jahrestages der Gründung der Protestantischen Union von Auhausen 1608.
Eingemeindungen
Am 1. Oktober 1975 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Lochenbach eingegliedert. Am 1. Mai 1978 kam Dornstadt hinzu.[4]
Einwohnerentwicklung
- 1961: 1078 Einwohner[4]
- 1970: 1012 Einwohner[4]
- 1987: 992 Einwohner
- 2000: 1113 Einwohner
- 2011: 1031 Einwohner
Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche St. Maria: Ehemalige Klosterkirche, dreischiffige romanische Basilika mit gotischem Chor und charakteristischer Doppelturmfassade. Siehe für Kirchenbau und Ausstattung die Angaben in Dehio, S. 151–154 in Lit.
- Hochaltar von 1513 von Hans Schäufelin[5]
- Pfeilerfresken: u. a. hl. Kümmernis [6], hl. Antonius Abbas (Antoniterorden) mit Schweinchen, letztes Drittel des 15. Jahrhunderts.
- Wandmalereien
- Werke von Loy Hering, Eichstätt, und seiner Werkstatt: Wetzhausen-Denkmal u. Sakramentarium 1521, Grabstein Georg Truchseß von Wetzhausen bis 1530. [7]
- Holzdecke im Hauptschiff des Langhauses 1542 mit Grisaillemalerei von Jesse Herlin, Nördlingen. [8]
- altes Chorgestühl von 1420 im nördlichen Ausbau (Seitenkapelle).
- Gestühl im Chor 1519 von Melchior Schabert, Donauwörth.
- Stiftergrabmal 1542 von Hans Fuchs, Nördlingen [9]
- Orgel von Georg Martin Gessinger, Rothenburg ob der Tauber, mit Prospekt von 1776 und alter hoher Chorstimmung. 1976/77 von Steinmeyer, Oettingen renoviert unter Hinzufügung eines zweiten Manuals.
- Schloss Hirschbrunn (Ortsteil Dornstadt), erbaut von Peter und Hans Alberthal, im Besitz des fürstlichen Hauses Oettingen-Spielberg (nicht zu besichtigen), mit Schloßkapelle (zu besichtigen während der Gottesdienstzeiten).
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Nach der amtlichen Statistik gab es 1998 im produzierenden Gewerbe 101 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 381. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.191 ha, davon waren 810 ha Ackerfläche und 380 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Auhausen liegt an der Bahnstrecke Nördlingen–Gunzenhausen, auf der derzeit kein regulärer Personenverkehr stattfindet. Die Staatsstraße St 2221 durchquert den Ort und verbindet ihn mit Öttingen im Süden und Wassertrüdingen im Norden.
Bildung
2011 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergarten: 60 Kindergartenplätze mit 32 Kindern
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Philipp Meyer (1896–1962), deutscher Politiker und Bundestagsabgeordneter (CSU)
- Otto Meyer-Auhausen (1893–1970), Fabrikant, Schriftsteller, Verfasser u. a. einer Autobiographie (siehe Literatur)[10]
Literatur (Auswahl)
- Meyer-Auhausen, Otto: Wenn auch das Licht erlosch. Leipzig 1936.
- Meyer, Otto: Als das Dorf noch meine Welt war. Nördlingen o. J.
- Großkopf, Hans: Die Herren von Lobdeburg bei Jena. Ein Thüringisch-Osterländisches Dynastengeschlecht vom 12. bis zum 15. Jahrhundert. Neustadt an der Orla 1929.
- Sturm, Klaus: Geschichte des Klosters Auhausen an der Wörnitz. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt, 63. Jg. 1969/70. Eichstätt 1970.
- Kudorfer, Dieter: Nördlingen. Historischer Atlas Bayerns. Teil Schwaben. Heft 8. München 1974.
- Reindl, Peter: Loy Hering. Basel 1977.
- Landkreis Donau-Ries. Donauwörth 1991, S. 270–273 und 727/728.
- Schlagbauer, Albert und Kavasch Wulf-Dietrich (Hrg.): Rieser Biographien. Nördlingen 1993.
- Schorr, Willi (Hrg.): 1500 Jahre Franken in Westheim. 4 Bände. München 1996 ff.
- Müller, Arndt: Hartmann von Auhausen – sein Stiftergrabmal in der evangelischen Pfarrkirche zu Auhausen an der Wörnitz. In: Rieser Kulturtage. Dokumentation Band XIII/2000. Nördlingen 2001, S. 429–463.
- Metzger, Christof: Hans Schäufelin als Maler. Berlin 2002.
- Dettweiler, Herbert: Alte Grenzsteine im Ries. Bodendenkmäler besonderer Art. Nördlingen 2003.
- Müller, Arndt: Bilder des Volto Santo und der hl. Kümmernis im Ries und in seiner Umgebung. In: Rieser Kulturtage. Dokumentation Band XVI/2006. Nördlingen 2007, S. 309–349.
- Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. München/Berlin 2008.
- 400 Jahre Protestantische Union von Auhausen 1608–2008. Festschrift. Auhausen 2008.
- Mit Trompeten und Posaunen …. 60 Jahre Posaunenchor Auhausen 1948–2008. Festschrift. Auhausen 2008.
- Müller, Arndt: Von der Wörnitz an die Saale. Zur frühen Geschichte der Herren von Auhausen bis um das Jahr 1130. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Nördlingen und das Ries. Band 32 (2009). Nördlingen 2009, S. 135–175.
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Auhausen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Amtliche Gemeinde-Statistik (PDF-Datei; 1,24 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Müller, Jahrbuch 2009 in Lit.
- ↑ Das Kloster während der Bauernkriege
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 793 und 794.
- ↑ Metzger, S. 314–329
- ↑ Müller 2006, S. 325–327
- ↑ Reindl, S. 293–296, 407
- ↑ Rieser Biographien, S. 162–164
- ↑ Müller 2000 in Lit
- ↑ Rieser Biographien, S. 255