„Antje Harvey“ – Versionsunterschied

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'''Antje Harvey''' (* [[10. Mai]] [[1967]] in [[Magdeburg]] als ''Antje Misersky'') ist eine ehemalige deutsche [[Langlauf|Langläuferin]] und [[Biathlon|Biathletin]].
'''Antje Harvey''' (* [[10. Mai]] [[1967]] in [[Magdeburg]] als ''Antje Misersky'') ist eine ehemalige deutsche [[Langlauf|Langläuferin]] und [[Biathlon|Biathletin]].


Antje Harvey begann als Langläuferin und errang 1985 bei den [[Nordische Ski-Weltmeisterschaften|Nordischen Skiweltmeisterschaften]] in [[Seefeld in Tirol|Seefeld]] die Bronzemedaille mit der Staffel der DDR. Als sich Harveys Vater, Henner Misersky, der bis 1985 als Ski-Langlauftrainer der ostdeutschen Mannschaft arbeitete, weigerte seiner Tochter die für A-Kader verordneten Dopingmittel zu verabreichen wurde er 1985 fristlos entlassen. Antje Misersky selbst mußte ihre Karriere in der DDR beenden, sie trat unter Druck gesetzt aus der Kinder-und Jugendsportschule aus. <ref name="DZ-1998-13">Barbara Bürer, Nils Klawitter: [http://images.zeit.de/text/archiv/1998/13/doping.txt.19980319.xml ''Doping macht vergeßlich''] Die Zeit, 13/1998</ref>
Antje Harvey begann als Langläuferin und errang 1985 bei den [[Nordische Ski-Weltmeisterschaften|Nordischen Skiweltmeisterschaften]] in [[Seefeld in Tirol|Seefeld]] die Bronzemedaille mit der Staffel der DDR. Als sich Harveys Vater, Henner Misersky, der bis 1985 als Ski-Langlauftrainer der ostdeutschen Mannschaft arbeitete, weigerte seiner Tochter die für A-Kader verordneten Dopingmittel zu verabreichen wurde er 1985 fristlos entlassen. Antje Misersky selbst musste ihre Karriere in der DDR beenden, sie trat unter Druck gesetzt aus der Kinder-und Jugendsportschule aus. <ref name="DZ-1998-13">Barbara Bürer, Nils Klawitter: [http://images.zeit.de/text/archiv/1998/13/doping.txt.19980319.xml ''Seit 1990 schmückt sich der Westen mit den Sportlern aus DDR-Produktion. Ihre Schöpfer stehen nun vor Gericht.''] Die Zeit, 13/1998</ref>
1989 konnte sie bereits vor der Grenzöffnung mit dem Biathlon beginnen und gewann bei den [[Olympische Winterspiele 1992|Olympischen Winterspielen 1992]] in [[Albertville]] Gold über 15 km und Silber über 7,5 km und mit der Staffel sowie [[Olympische Winterspiele 1994|1994]] in [[Lillehammer]] Silber mit der Staffel, bei den Weltmeisterschaften 1995 in [[Rasen-Antholz|Antholz]] gewann sie Gold mit der Staffel. Im Weltcup errang sie drei Siege und vier weitere Podiumsplätze.
1989 konnte sie bereits vor der Grenzöffnung mit dem Biathlon beginnen und gewann bei den [[Olympische Winterspiele 1992|Olympischen Winterspielen 1992]] in [[Albertville]] Gold über 15 km und Silber über 7,5 km und mit der Staffel sowie [[Olympische Winterspiele 1994|1994]] in [[Lillehammer]] Silber mit der Staffel, bei den Weltmeisterschaften 1995 in [[Rasen-Antholz|Antholz]] gewann sie Gold mit der Staffel. Im Weltcup errang sie drei Siege und vier weitere Podiumsplätze.


Im Frühjahr 1993 heiratete sie ihren Ehemann ''Ian'', den sie ein Jahr zuvor bei einer Amerikareise kennen gelernt hatte. Sie zog sich 1995 aus dem Wettkampfsport zurück und lebt mit ihren beiden Töchtern ''Pearl'' (* 2001) und ''Hazel'' (* 1996) in [[Heber City (Utah)|Heber]] ([[Utah]]), wo sie zusammen mit ihrem Ehemann ein Sportgeschäft betreibt. 2000 nahm sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.
Im Frühjahr 1993 heiratete sie ihren Ehemann Ian, den sie ein Jahr zuvor bei einer Amerikareise kennen gelernt hatte. Sie zog sich 1995 aus dem Wettkampfsport zurück und lebt mit ihren beiden Töchtern Hazel (* 1996) und Pearl (* 2001) in [[Heber City (Utah)|Heber]] ([[Utah]]), wo sie zusammen mit ihrem Ehemann ein Sportgeschäft betreibt. 2000 nahm sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.


1995 wurde Antje Harvey für ihre mutige Haltung in Berlin die [[Heidi-Krieger-Medaille]], eine Auszeichnung des Vereins Doping-Opfer-Hilfe, verliehen. <ref name="TS-2005-07-22">Friedhard Teuffel: [http://www.tagesspiegel.de/sport/;art272,2172110 ''Auszeichnung für Dopingopfer'] Der Tagesspiegel, 22. Juli 2005</ref> <ref name="BZ-2005-07-21">Grit Hartmann: [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0721/sport/0064/index.html ''Nicht um jeden Preis''] Berliner Zeitung, 21. Juli 2005</ref>
1995 wurde Antje Harvey für ihre mutige Haltung in Berlin die [[Heidi-Krieger-Medaille]], eine Auszeichnung des Vereins Doping-Opfer-Hilfe, verliehen. <ref name="TS-2005-07-22">Friedhard Teuffel: [http://www.tagesspiegel.de/sport/;art272,2172110 ''Auszeichnung für Dopingopfer'] Der Tagesspiegel, 22. Juli 2005</ref> <ref name="BZ-2005-07-21">Grit Hartmann: [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0721/sport/0064/index.html ''Nicht um jeden Preis''] Berliner Zeitung, 21. Juli 2005</ref>
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Version vom 14. Juli 2007, 14:58 Uhr

Antje Harvey (* 10. Mai 1967 in Magdeburg als Antje Misersky) ist eine ehemalige deutsche Langläuferin und Biathletin.

Antje Harvey begann als Langläuferin und errang 1985 bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Seefeld die Bronzemedaille mit der Staffel der DDR. Als sich Harveys Vater, Henner Misersky, der bis 1985 als Ski-Langlauftrainer der ostdeutschen Mannschaft arbeitete, weigerte seiner Tochter die für A-Kader verordneten Dopingmittel zu verabreichen wurde er 1985 fristlos entlassen. Antje Misersky selbst musste ihre Karriere in der DDR beenden, sie trat unter Druck gesetzt aus der Kinder-und Jugendsportschule aus. [1]

1989 konnte sie bereits vor der Grenzöffnung mit dem Biathlon beginnen und gewann bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville Gold über 15 km und Silber über 7,5 km und mit der Staffel sowie 1994 in Lillehammer Silber mit der Staffel, bei den Weltmeisterschaften 1995 in Antholz gewann sie Gold mit der Staffel. Im Weltcup errang sie drei Siege und vier weitere Podiumsplätze.

Im Frühjahr 1993 heiratete sie ihren Ehemann Ian, den sie ein Jahr zuvor bei einer Amerikareise kennen gelernt hatte. Sie zog sich 1995 aus dem Wettkampfsport zurück und lebt mit ihren beiden Töchtern Hazel (* 1996) und Pearl (* 2001) in Heber (Utah), wo sie zusammen mit ihrem Ehemann ein Sportgeschäft betreibt. 2000 nahm sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.

1995 wurde Antje Harvey für ihre mutige Haltung in Berlin die Heidi-Krieger-Medaille, eine Auszeichnung des Vereins Doping-Opfer-Hilfe, verliehen. [2] [3]

Quellen

  1. Barbara Bürer, Nils Klawitter: Seit 1990 schmückt sich der Westen mit den Sportlern aus DDR-Produktion. Ihre Schöpfer stehen nun vor Gericht. Die Zeit, 13/1998
  2. Friedhard Teuffel: Auszeichnung für Dopingopfer' Der Tagesspiegel, 22. Juli 2005
  3. Grit Hartmann: Nicht um jeden Preis Berliner Zeitung, 21. Juli 2005