„Alte Salzstraße“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Überschriften, links
 
(175 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis|In Europa tragen viele Straßen den Namen [[Salzstraße]], einige davon werden heute als „Alte Salzstraßen“ bezeichnet. Zur Straße in Leipzig siehe [[Alte Salzstraße (Leipzig)]].}}
Die '''Alte Salzstraße''' ist eine alte Handelsstraße zwischen [[Lüneburg]] und [[Lübeck]].
[[Datei:AlteSalzstrasse.png|mini|Karte: Alte Salzstraße]]
[[Bild:Luebeck Salzspeicher.JPG|thumb|Lübecker Salzspeicher an der Obertrave]]
Die '''Alte Salzstraße''' ist eine [[Altstraße|alte Handelsstraße]] zwischen [[Lüneburg]] und [[Lübeck]]. Als Teil der ehemals wichtigsten Nord-Süd-Verbindung Deutschlands geht ihre Bedeutung bis in die frühgeschichtliche Zeit zurück. Die größte Bedeutung erlangte sie allerdings vom 12. bis zum 16. Jahrhundert.


== Geschichte ==
Zu Zeiten der [[Hanse]] wurden große Teile des Lüneburger Salzes in den Ostseeraum hinein exportiert. Hauptumschlagplatz war dabei Lübeck, die Hauptstadt der Hanse und damals wichtigster Ostseehafen. Dort wurde das Salz in den noch heute erhaltenen Salzspeichern zwischengelagert. Über die Alte Salzstraße wurde das Salz lose oder in Tonnen mit Frachtwagen transportiert. Mit Fertigstellung des [[Stecknitz-Kanal]]s [[1398]] verlagerte sich der Transport auf den Wasserweg, also auf [[Ilmenau (Fluss)|Ilmenau]], [[Elbe]], den Stecknitz-Kanal und die [[Trave]].
[[Datei:Luebeck Salzspeicher.jpg|mini|Lübecker Salzspeicher an der Obertrave]]
[[Datei:Alte Salzstrasse Breitenfelde.jpg|mini|Historische Pflasterung der Alten Salzstraße bei [[Breitenfelde]]]]


Zu Zeiten der [[Hanse]] wurde ein großer Teil des [[Lüneburger Saline|Lüneburger Salzes]] in den [[Ostsee]]raum exportiert, wo es Grundlage für den [[Atlantischer Hering|Heringshandel]] war. Hauptabnehmer war der [[Schonische Messe|Heringsmarkt in Falsterbo]] in [[Schonen]]. Hauptumschlagplatz für den [[Salzhandel]] war dabei Lübeck als Hauptort der Hanse und wichtigster Ostseehafen. Dort wurde das Salz in den noch heute erhaltenen [[Salzspeicher]]n zwischengelagert.
Heute bezeichnet man mit '''Alte Salzstraße''' auch die [[Bundesstraße 209]] zwischen Lüneburg und [[Lauenburg/Elbe|Lauenburg]] und die [[Bundesstraße 207]] von Lübeck entlang des [[Ratzeburger See]]s über [[Fredeburg]] und [[Mölln]] in Richtung Lauenburg. Die Alte Salzstraße führt durch den [[Naturpark Lauenburgische Seen]].


Über die Alte Salzstraße wurde das Salz lose oder in Tonnen mit Frachtwagen transportiert. Mit Fertigstellung des [[Stecknitz-Kanal]]s 1398 verlagerte sich der Transport auf den Wasserweg über [[Ilmenau (Fluss)|Ilmenau]], [[Elbe]], den Stecknitz-Kanal und die [[Trave]].
Siehe auch: [[Europäischer Fernwanderweg E1]] und [[Europäischer Fernwanderweg E6|E6]]


== Verlauf ==
[[Kategorie:Ferienstraße]]
Die Alte Salzstraße verließ Lüneburg über die heutige Lüner Straße und das Neubrücker Tor und verlief über den Stintfang, den [[Am Fischmarkt (Lüneburg)|alten Fischmarkt]] am Ilmenau-Hafen. Über den [[Ilmenau (Fluss)|Fluss Ilmenau]] und den Werder führte sie am [[Kloster Lüne]] vorbei nach [[Adendorf]] und [[Brietlingen]], wo sie die [[Lüneburger Landwehr]] verließ. Über [[Lüdershausen]] und eine Fähre über die [[Neetze (Fluss)|Neetze]] erstreckte sie sich bis [[Artlenburg]], wo sie über eine Furt und eine Fähre die Elbe überquerte. Der Elbübergang der Alten Salzstraße von Artlenburg nach [[Schnakenbek]] wurde im [[11. Jahrhundert|11.]] und [[12. Jahrhundert]] durch die [[Ertheneburg]] gesichert, die 1181 von [[Heinrich der Löwe|Heinrich dem Löwen]] auf seiner Flucht vor Kaiser [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich Barbarossa]] in Brand gesetzt wurde. Lange Zeit gab es am Übergang nur noch eine Zollstation; heute befindet sich hier kein Elbübergang mehr.
[[Kategorie:Schleswig-Holsteinische Geschichte]]

[[Kategorie:Lübeck]]
Der weitere Straßenverlauf ging von Schnakenbek zwischen [[Krüzen]] und [[Juliusburg]] hindurch nach [[Lütau]], [[Wangelau]], [[Pötrau]] ([[Büchen]]), [[Siebeneichen]] und [[Roseburg]]. Von Roseburg führte er über [[Hornbek]], [[Woltersdorf (Lauenburg)|Woltersdorf]] und [[Breitenfelde]] zur Festung von [[Mölln]], wo der [[Stecknitz-Kanal]] beim Hahnenburger Schleusenhaus überquert und die Stadt durch das Steintor erreicht wurde. Die heutige weitere Wegstrecke entlang der B 207 über Fredeburg nach Ratzeburg war bis ins 17. Jahrhundert von nur geringer Bedeutung. Im Mittelalter führte die Salzstraße über eine 62 Meter lange Brücke, die heute nicht mehr existiert, über den Stadtsee und durch das Wassertor hinaus über das ehemalige [[Kloster Marienwohlde]], [[Rotenfelde (Lankau)|Rotenfelde]], den [[Albsfelde]]r Berg nach [[Behlendorf]]. Von hier führte sie hinunter nach [[Hollenbek]], über das gleichnamige Flüsschen und durch [[Berkenthin]] nach [[Krummesse]]. Hier erreichte man die [[Lübecker Landgraben|Lübecker Landwehr]] und gelangte durch [[Lübeck-St. Jürgen|Rothebek]] in die Stadt hinein.
[[Kategorie:Tourismus]]

[[Kategorie:Bundesstraße]]
== Ferienstraße ==
[[Kategorie:Lüneburg]]
Heute bezeichnet man mit ''Alte Salzstraße'' eine [[Ferienstraße]], deren Verlauf der [[Bundesstraße 209]] von [[Lüneburg]] über [[Lauenburg/Elbe|Lauenburg]] nach [[Schwarzenbek]] und dann der [[Bundesstraße 207]] über [[Mölln]] und [[Fredeburg]] entlang des [[Ratzeburger See]]s in Richtung [[Lübeck]] folgt. Sie führt durch den [[Naturpark Lauenburgische Seen]] und hat nur wenige gemeinsame Wegpunkte mit der historischen Trasse.
[[Kategorie:Wanderung]]

[[en:Old Salt Route]]
== Radfernweg Alte Salzstraße ==
[[Datei:Alte Salzstraße Logo.svg|rechts|100x100px|Logo Alte Salzstraße]]
Überwiegend entlang des [[Elbe-Lübeck-Kanal]]s führt der etwa 90 Kilometer lange [[Radfernweg]] ''Alte Salzstraße'' von Lüneburg nach Lübeck.

== Siehe auch ==
*[[Europäischer Fernwanderweg E1]] und [[Europäischer Fernwanderweg E6|E6]]
*[[Deutsches Salzmuseum]] in Lüneburg

== Literatur ==
* ''Radweg Alte Salzstraße – Auf Alten Handelswegen von Lüneburg.'' Spiralo 1:50.000, BVA Bielefelder Verlag, 2005, ISBN 978-3-87073-340-7
* ''Alte Salzstraße/Herzogtum Lauenburg. Zwischen Lüneburg und Travemünde.'' [[ADFC]]-Radausflugsführer 1:50.000, BVA Bielefelder Verlag, 2013, ISBN 978-3-87073-526-5
* {{Literatur
| Autor=Hermann Harms, Hans-Jürgen Wohlfahrt
| Titel=Die Alte Salzstraße im Wandel der Zeit
| Verlag=Karl Wachholtz Verlag
| Ort=Neumünster
| Datum=1989
| ISBN=3529061778
}}

== Film ==
* ''Die Alte Salzstraße.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 1998, 45 Min., Buch und Regie: Peter Moers, Produktion: [[NDR]], Reihe: [[Bilderbuch Deutschland]], Erstsendung: 5. April 1998, [http://www.prisma.de/fernsehen/sendung.html?cid=Nord3&stime=2010-09-23%2014%3A15%3A00%2B02 Filminformationen] von [[Prisma (Fernsehzeitschrift)|prisma]].

== Weblinks ==
{{Wikivoyage|Alte Salzstraße (Radroute)}}
* [http://www.mecklenburger-radtour.de/radurlaub/ostsee-nordsee/nordseekueste-schleswig-holstein/reise/alte_salzstrasse_von_luebeck_nach_lueneburg.html Karte]
*[http://www.hlms.de/de/alte-salzstrasse Alte Salzstraße durch Norddeutschland]
*[http://www.alte-salzstrasse.de Alte Salzstraße durch Mitteldeutschland und Böhmen]
*[http://www.monumente-online.de/07/01/leitartikel/01_Salzstrasse.php 20.000 Tonnen „Weißes Gold“], ein Beitrag über die Alte Salzstraße im Onlinemagazin der [[Deutsche Stiftung Denkmalschutz|Deutschen Stiftung Denkmalschutz]], 2007, Nr. 1


{{SORTIERUNG:Alte Salzstrasse}}
[[Kategorie:Altstraße]]
[[Kategorie:Verkehrsgeschichte (Schleswig-Holstein)]]
[[Kategorie:Lübecker Wirtschaftsgeschichte]]
[[Kategorie:Radweg in Niedersachsen]]
[[Kategorie:Radwanderweg in Deutschland]]
[[Kategorie:Ferienstraße in Schleswig-Holstein]]
[[Kategorie:Straße in Lüneburg]]
[[Kategorie:Straße in Europa]]
[[Kategorie:Geographie (Lüneburg)]]
[[Kategorie:Kulturdenkmal im Kreis Herzogtum Lauenburg]]
[[Kategorie:Salzhandel]]
[[Kategorie:Radweg in Schleswig-Holstein]]

Aktuelle Version vom 18. März 2024, 21:00 Uhr

Karte: Alte Salzstraße

Die Alte Salzstraße ist eine alte Handelsstraße zwischen Lüneburg und Lübeck. Als Teil der ehemals wichtigsten Nord-Süd-Verbindung Deutschlands geht ihre Bedeutung bis in die frühgeschichtliche Zeit zurück. Die größte Bedeutung erlangte sie allerdings vom 12. bis zum 16. Jahrhundert.

Geschichte

Lübecker Salzspeicher an der Obertrave
Historische Pflasterung der Alten Salzstraße bei Breitenfelde

Zu Zeiten der Hanse wurde ein großer Teil des Lüneburger Salzes in den Ostseeraum exportiert, wo es Grundlage für den Heringshandel war. Hauptabnehmer war der Heringsmarkt in Falsterbo in Schonen. Hauptumschlagplatz für den Salzhandel war dabei Lübeck als Hauptort der Hanse und wichtigster Ostseehafen. Dort wurde das Salz in den noch heute erhaltenen Salzspeichern zwischengelagert.

Über die Alte Salzstraße wurde das Salz lose oder in Tonnen mit Frachtwagen transportiert. Mit Fertigstellung des Stecknitz-Kanals 1398 verlagerte sich der Transport auf den Wasserweg über Ilmenau, Elbe, den Stecknitz-Kanal und die Trave.

Verlauf

Die Alte Salzstraße verließ Lüneburg über die heutige Lüner Straße und das Neubrücker Tor und verlief über den Stintfang, den alten Fischmarkt am Ilmenau-Hafen. Über den Fluss Ilmenau und den Werder führte sie am Kloster Lüne vorbei nach Adendorf und Brietlingen, wo sie die Lüneburger Landwehr verließ. Über Lüdershausen und eine Fähre über die Neetze erstreckte sie sich bis Artlenburg, wo sie über eine Furt und eine Fähre die Elbe überquerte. Der Elbübergang der Alten Salzstraße von Artlenburg nach Schnakenbek wurde im 11. und 12. Jahrhundert durch die Ertheneburg gesichert, die 1181 von Heinrich dem Löwen auf seiner Flucht vor Kaiser Friedrich Barbarossa in Brand gesetzt wurde. Lange Zeit gab es am Übergang nur noch eine Zollstation; heute befindet sich hier kein Elbübergang mehr.

Der weitere Straßenverlauf ging von Schnakenbek zwischen Krüzen und Juliusburg hindurch nach Lütau, Wangelau, Pötrau (Büchen), Siebeneichen und Roseburg. Von Roseburg führte er über Hornbek, Woltersdorf und Breitenfelde zur Festung von Mölln, wo der Stecknitz-Kanal beim Hahnenburger Schleusenhaus überquert und die Stadt durch das Steintor erreicht wurde. Die heutige weitere Wegstrecke entlang der B 207 über Fredeburg nach Ratzeburg war bis ins 17. Jahrhundert von nur geringer Bedeutung. Im Mittelalter führte die Salzstraße über eine 62 Meter lange Brücke, die heute nicht mehr existiert, über den Stadtsee und durch das Wassertor hinaus über das ehemalige Kloster Marienwohlde, Rotenfelde, den Albsfelder Berg nach Behlendorf. Von hier führte sie hinunter nach Hollenbek, über das gleichnamige Flüsschen und durch Berkenthin nach Krummesse. Hier erreichte man die Lübecker Landwehr und gelangte durch Rothebek in die Stadt hinein.

Ferienstraße

Heute bezeichnet man mit Alte Salzstraße eine Ferienstraße, deren Verlauf der Bundesstraße 209 von Lüneburg über Lauenburg nach Schwarzenbek und dann der Bundesstraße 207 über Mölln und Fredeburg entlang des Ratzeburger Sees in Richtung Lübeck folgt. Sie führt durch den Naturpark Lauenburgische Seen und hat nur wenige gemeinsame Wegpunkte mit der historischen Trasse.

Radfernweg Alte Salzstraße

Logo Alte Salzstraße
Logo Alte Salzstraße

Überwiegend entlang des Elbe-Lübeck-Kanals führt der etwa 90 Kilometer lange Radfernweg Alte Salzstraße von Lüneburg nach Lübeck.

Siehe auch

Literatur

  • Radweg Alte Salzstraße – Auf Alten Handelswegen von Lüneburg. Spiralo 1:50.000, BVA Bielefelder Verlag, 2005, ISBN 978-3-87073-340-7
  • Alte Salzstraße/Herzogtum Lauenburg. Zwischen Lüneburg und Travemünde. ADFC-Radausflugsführer 1:50.000, BVA Bielefelder Verlag, 2013, ISBN 978-3-87073-526-5
  • Hermann Harms, Hans-Jürgen Wohlfahrt: Die Alte Salzstraße im Wandel der Zeit. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1989, ISBN 3-529-06177-8.

Film