„Alexander Schapiro (Anarchist)“ – Versionsunterschied

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Nach der Besetzung Frankreichs durch die [[Deutsche Wehrmacht|Wehrmacht]] wurde die ganze Familie verhaftet und getrennt. Mutter und Sohn wurden ins Frauen-[[Internierungslager]] [[Rieucros]] bei [[Mende]] verbracht und überlebten den Krieg. Alexander Schapiro wurde zunächst im Lager [[Le Vernet (Internierungslager)|Le Vernet]] interniert, danach vom [[Vichy-Regime]] an Deutschland ausgeliefert und kam schließlich 1942 ins [[KZ Auschwitz-Birkenau]], wo er entkräftet an einer [[Lungenentzündung]] starb.
Nach der Besetzung Frankreichs durch die [[Deutsche Wehrmacht|Wehrmacht]] wurde die ganze Familie verhaftet und getrennt. Mutter und Sohn wurden ins Frauen-[[Internierungslager]] [[Rieucros]] bei [[Mende]] verbracht und überlebten den Krieg. Alexander Schapiro wurde zunächst im Lager [[Le Vernet (Internierungslager)|Le Vernet]] interniert, danach vom [[Vichy-Regime]] an Deutschland ausgeliefert und kam schließlich 1942 ins [[KZ Auschwitz-Birkenau]], wo er entkräftet an einer [[Lungenentzündung]] starb.


* nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Alexander Schapiro (1883-1946), zeitweise Sekretär der Internationalen Arbeiter Assoziation (IAA), siehe:[http://de.anarchopedia.org/Alexander_Schapiro]
* nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Anarcho-Syndikalisten Alexander Schapiro (1883-1946), zeitweise Sekretär der [[Internationale ArbeiterInnen-Assoziation]] (IAA), siehe:[http://de.anarchopedia.org/Alexander_Schapiro]


== Weblinks ==
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Version vom 9. Juli 2008, 12:45 Uhr

Alexander Schapiro (* 6. August 1890; † 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau; auch Alexander Tanarow) war ein ukrainischer Anarchist jüdischer Abstammung und ein Publizist. Er ist der leibliche Vater des heute in selbst gewählter Verborgenheit lebenden, renommierten Mathematikers Alexander Grothendieck.

Leben

Alexander Schapiro, der sich auch Alexander Tanarow nannte und schon als Jugendlicher seit 1905 an revolutionären Umtrieben in Russland beteiligt war, musste als Anhänger der Machnobewegung in den Nachwehen der Oktoberrevolution das Land verlassen und kam 1926 nach Berlin, wo er sich als Straßenfotograf durchschlug und Johanna „Hanka“ Grothendieck kennenlernte.

1934 floh er vor den Nationalsozialisten nach Paris. Hanka folgte ihm einige Monate später. Ihren 1928 geborenen gemeinsamen Sohn Alexander ließen sie in der Obhut des Pastors Wilhelm Heydorn in Hamburg. Sie lebten an verschiedenen Orten in Frankreich und nahmen 1936 bis 1938 an der Seite der anarchosyndikalistischen Gruppen am spanischen Bürgerkrieg teil. 1939 kehrten sie nach Frankreich zurück und ließen ihren Sohn aus Deutschland nachkommen.

Nach der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht wurde die ganze Familie verhaftet und getrennt. Mutter und Sohn wurden ins Frauen-Internierungslager Rieucros bei Mende verbracht und überlebten den Krieg. Alexander Schapiro wurde zunächst im Lager Le Vernet interniert, danach vom Vichy-Regime an Deutschland ausgeliefert und kam schließlich 1942 ins KZ Auschwitz-Birkenau, wo er entkräftet an einer Lungenentzündung starb.