„1410“ – Versionsunterschied
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Version vom 26. November 2016, 10:18 Uhr
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1410 | |
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Die Expansionspolitik des Deutschen Ordens endet mit der Niederlage gegen die Polen und Litauer in der Schlacht bei Tannenberg in Masuren. | |
1410 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 858/859 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1402/03 |
Azteken-Kalender | 8. Haus - Chicuei Calli (bis Ende Januar/Anfang Februar: 7. Feuerstein - Chicome Tecpatl) |
Buddhistische Zeitrechnung | 1953/54 (südlicher Buddhismus); 1952/53 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana) |
Chinesischer Kalender | 68. (69.) Zyklus
Jahr des Metall-Tigers 庚寅 (am Beginn des Jahres Erde-Büffel 己丑) |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) | 772/773 (Jahreswechsel April) |
Iranischer Kalender | 788/789 |
Islamischer Kalender | 812/813 (Jahreswechsel 5./6. Mai) |
Jüdischer Kalender | 5170/71 (29./30. August) |
Koptischer Kalender | 1126/27 |
Malayalam-Kalender | 585/586 |
Seleukidische Ära | Babylon: 1720/21 (Jahreswechsel April)
Syrien: 1721/22 (Jahreswechsel Oktober) |
Spanische Ära | 1448 |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1466/67 (Jahreswechsel April) |
Politik und Weltgeschehen
Mitteleuropa
Die Niederlage des deutschen Ordensheeres am 15. Juli gegen die Polen und Litauer in der Schlacht bei Tannenberg in Masuren, bei der Großmeister Ulrich von Jungingen und Großkomtur Kuno von Lichtenstein fallen, bedeutet das vorläufige Ende der deutschen Ostexpansion. Nach der Niederlage gelingt es dem Deutschen Orden unter Ulrichs Nachfolger Heinrich von Plauen, die Marienburg gegen ein polnisch-litauisches Heer zu verteidigen, das nach fast zweimonatiger erfolgloser Belagerung am 19. September abzieht. Innerhalb von 14 Tagen gelingt es dem Ordensheer, fast das gesamte Ordensland erneut zu besetzen und die von Polen und Litauern eingenommenen Burgen schnell wiederzuerobern. Am 9. November wird Heinrich von Plauen zum Hochmeister gewählt.
Heiliges Römisches Reich
- 10. August: Der erste Rezess, der an jedes Hamburger Kirchspiel verteilt wird, gilt als erste Verfassung Hamburgs.
- 1. Oktober: Nach dem Tod König Ruprechts aus dem Hause Wittelsbach streben drei Angehörige des Hauses Luxemburg nach der römisch-deutschen Königskrone:
- Wenzel von Luxemburg, der schon einmal die Krone getragen hat und 1410 wegen Unwürdigkeit abgewählt wurde, allerdings nie Verzicht geleistet hat,
- sein jüngerer Bruder Sigismund von Ungarn und
- deren Cousin Markgraf Jobst von Mähren.
- Zudem wird die Pfalzgrafschaft bei Rhein unter seinen 4 Söhnen aufgeteilt. Der älteste überlebende Sohn Ludwig III. erhält die Kurpfalz, Johann begründet die Linie Pfalz-Neumarkt und macht im gleichen Jahr Neumarkt in der Oberpfalz zurpfälzischen Residenzstadt, Stefan, der im Juni Anna von Veldenz geheiratet hat, wird Herzog von Pfalz-Simmern-Zweibrücken mit der Residenz Simmern, und Pfalz-Mosbach geht an den jüngsten Sohn Otto I., der seine Residenz nach Mosbach verlegt.
Frankreich
- 15. April: Charles de Valois, duc d’Orléans, Sohn des 1407 vom burgundischen Herzog Johann Ohnefurcht ermordeten Louis de Valois, duc d’Orléans, heiratet Bonne, die elfjährige Tochter des Grafen Bernard VII. von Armagnac. Charles und Bernard bilden auf der Hochzeit eine Liga, die bald als Armagnacs bekannt wird und gegen Johanns Anhänger, die Bourguignons, gerichtet ist. Graf Bernard rekrutiert Soldaten in Südfrankreich, die bald die Umgebung von Paris verwüsten und dabei bis zur Faubourg Saint-Marcel im Südosten der Stadt vordringen.
- 2. November: Der im Haus von Jean de Valois, duc de Berry, unterzeichnete Vertrag von Bicêtre soll im französischen Bürgerkrieg der Armagnacs und Bourguignons Frieden bringen. Die Vereinbarung wird jedoch in der Folgezeit genauso wenig eingehalten wie der Vertrag von Chartres aus dem Vorjahr.
Sizilien / Iberische Halbinsel
- 31. Mai: Der Tod Martins I., der keine Erben hinterlässt, führt zu Thronstreitigkeiten um Aragón und Sizilien, die bis 1412 andauern.
- 16. September: Im Rahmen der Reconquista erobert das Heer des Thronprätendenten Ferdinand I. von Aragón die andalusische Stadt Antequera, von den Mauren Medina Antaquira genannt.
Religion
- 9. März: Die Bulle von Gegenpapst Alexander V. wird in Prag bekannt, welche die Auslieferung der Schriften John Wyclifs und den Widerruf seiner Lehren fordert. Jan Hus lässt sich davon nicht beeindrucken und predigt weiter in der Bethlehemskapelle auch über kirchliche Missstände.
- 14. Mai: Abendländisches Schisma: Nach dem Tod von Gegenpapst Alexander V. wird Baldassare Cossa zu seinem Nachfolger gewählt. Er nennt sich Johannes XXIII. und wird am 24. Mai zum Priester geweiht. Tags darauf wird er zum Bischof erhoben und am selben Tag als Papst gekrönt. Sein Papstsitz ist zunächst Bologna.
Geburtsdatum gesichert
- 14. Juli: Arnold von Egmond, Herzog von Geldern († 1473)
- 1. August: Johann IV., Graf von Nassau-Dillenburg († 1475)
- 14. Oktober: Jacques Juvénal des Ursins, französischer Erzbischof von Reims († 1457)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
- Lekë Dukagjini, albanischer Fürst († 1481)
- Nikolaus Eseler der Ältere, deutscher Baumeister († 1483)
- Zdenko von Sternberg auf Konopischt, böhmischer Adliger, Diplomat und Politiker aus dem Geschlecht der Sternberger († 1476)
Geboren um 1410
- 1409/1410: Thomas Palaiologos, byzantinischer Prinz, Despot von Morea und Fürst von Achaia († 1465)
- Gomes Eanes de Azurara, portugiesischer Historiker († 1474)
- Wildhans von Breitenlandenberg, Schweizer Adeliger und Hauptmann von Grafensee († 1444)
- Everard Digby, englischer Schildknappe († 1461)
- Ludwig von Erlichshausen, 31. Hochmeister des Deutschen Ordens († 1467)
- Martin Le Franc, französischer Autor und Kleriker († 1461)
- Johann von Goch, deutscher Theologe und Kirchenreformer († 1475)
- Johannes von Köln, Baumeister der Gotik († 1481)
- Bernardo Martorell, spanischer Maler und Buchillustrator († 1453)
- Thomas Vaughan, walisischer Politiker, Höfling, Militär und Diplomat († 1483)
- Domenico Veneziano, italienischer Maler († 1461)
Erstes Halbjahr
- 5. März: Matthäus von Krakau, Rektor der Universität Heidelberg, Bischof von Worms (* um 1335/40)
- 14. März: Spinello Aretino, italienischer Maler (* 1346)
- 16. März: John Beaufort, 1. Earl of Somerset, englischer Adeliger (* um 1371/73)
- 26. März: Matěj z Knína, tschechischer Vertreter der Hussiten
- 26. April: Johann Münch von Landskron, Bischof von Konstanz
- 3. Mai: Alexander V., Gegenpapst (* 1340)
- 18. Mai: Ruprecht, römisch-deutscher König (* 1352)
- 31. Mai: Martin I., König von Aragón (* 1356)
Zweites Halbjahr
- 13. Juni: Bolko III., Herzog von Münsterberg
- 15. Juli: Ulrich von Jungingen, Hochmeister des Deutschen Ordens (* 1360)
- 15. Juli: Kuno von Lichtenstein, Großkomtur des Deutschen Ordens (* 1360)
- 15. Juli: Friedrich von Wallenrode, Komtur und oberster Marschall des Deutschen Ordens
- 28. Juli: Johanna Sophie, jüngste Tochter Herzog Albrechts I. von Straubing-Holland (* 1377)
- 16. August: Francesco Datini toskanischer Großhändler, hinterlässt größtes Händlerarchiv des Mittelalters (* 1335)
- 28. September: Johann Sokol von Lamberg, mährischer Heerführer in der Schlacht bei Tannenberg (* um 1355)
- 16. Oktober: Giovanni Migliorati, italienischer Kardinal
- vor dem 22. Oktober: Hermann Stakkelwege, deutscher Priester und Offizial in Köln
Genaues Todesdatum unbekannt
- John Badby, englischer Märtyrer
- Louis II. de Bourbon, französischer Herzog von Bourbon (* 1337)
- Erwin Hartrad, deutscher Bürgermeister von Frankfurt am Main
- Przemislaus I., Herzog von Teschen
- Simon III., Landesherr der Herrschaft Lippe
- Berthold von Wehingen, Bischof von Freising (* um 1345)
- Zhang Yuchu, chinesischer Patriarch und 43. Himmelsmeister des Zhengyi-Daoismus (* 1361)
Gestorben um 1410
- Theophanes der Grieche, Ikonenmaler und Lehrmeister von Andrej Rubljow