Świętokrzyski-Friedhof

Friedhofskapelle St. Barbara

Der Świętokrzyski-Friedhof (polnisch Cmentarz Świętokrzyski) war ein historisch bedeutender katholischer Friedhof im Zentrum der polnischen Hauptstadt Warschau. Er war eine Fundstelle für Bildhauerkunst und Kleinarchitektur, die teilweise im Park noch erhalten ist.

Geschichte

Die Heilig-Kreuz-Gemeinde suchte seit 1745 nach einer neuen Örtlichkeit für einen Friedhof außerhalb der damaligen Stadt. Der Friedhof wurde jedoch erst 1781 angelegt, als die Friedhofskapelle St. Barbara mit anliegenden Katakomben fertiggestellt wurde. Die Einweihung erfolgte 1783 durch Bischof Antoni Onufry Okęcki. Nach der Dritten Polnischen Teilung kam Warschau 1795 an Preußen. Die Preußische Verwaltung verbot Bestattungen in der Stadt, wo dass nunmehr der Cmentarz Świętokrzyski vermehrt genutzt wurde. Insgesamt wurden hier ca. 130.000 Warschauer in Gräbern und Katakomben bis 1831 beigesetzt, als der Friedhof überfüllt war und weitere Bestattungen verboten wurden. 1859 wurde der Friedhof dann endgültig aufgelöst, die Toten wurden teilweise auf den Powązki-Friedhof umgebettet. Anstelle des Friedhofs wurde ein Park angelegt und in seiner Mitte in den 1880er Jahren die Peter-und-Paulkirche gebaut, in deren Mauern zahlreiche Grabplatten des Friedhofs eingelassen wurden. Erhalten ist noch unter anderem das Mausoleum der Przeździecki. Das Friedhofsgelände wurde 2020 als Kulturdenkmal eingetragen. Bei umstrittenen Bauarbeiten auf dem Gelände wurden 2023 menschliche Knochen gefunden.

Literatur

  • Mórawski K., Przewodnik historyczny po cmentarzach warszawskich, Warszawa: Wyd. PTTK [Polskiego Towarzystwa Turystyczno-Krajoznawczego] „Kraj”, 1989, ISBN 83-7005-129-4 (Polnisch)
  • Jerzy Waldorff, Hanna Szwankowska, D. Jendryczko, B. Olszewska, Z. Czyńska, Cmentarz Powązkowski w Warszawie, Krajowa Agencja Wydawnicza 1984, ISBN 83-03-00758-0 (Polnisch)
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