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Als Herausgeberin der christlichen Zeitung VERS1 rief Kelle 2006 im Zusammenhang mit der Ausstrahlung der TV-Serie [[Popetown]] zum Boykott der Werbepartner von [[MTV]] auf und startete eine Protestaktion. In einem Schreiben hatte Kelle MTV-Geschäftsführerin [[Catherine Mühlemann]] die Frage gestellt: „Würden Sie auch Mohammed-Town ausstrahlen? [...] Kein Christ wird Ihnen bei Ausstrahlung die Studiofenster zertrümmern, handelt es sich doch beim Christentum um eine Religion des Friedens. Wir verdienen aber nicht weniger Respekt als andere Religionen.“<ref name="DRadio 1" /><ref name="Kath 3" />
Als Herausgeberin der christlichen Zeitung VERS1 rief Kelle 2006 im Zusammenhang mit der Ausstrahlung der TV-Serie [[Popetown]] zum Boykott der Werbepartner von [[MTV]] auf und startete eine Protestaktion. In einem Schreiben hatte Kelle MTV-Geschäftsführerin [[Catherine Mühlemann]] die Frage gestellt: „Würden Sie auch Mohammed-Town ausstrahlen? [...] Kein Christ wird Ihnen bei Ausstrahlung die Studiofenster zertrümmern, handelt es sich doch beim Christentum um eine Religion des Friedens. Wir verdienen aber nicht weniger Respekt als andere Religionen.“<ref name="DRadio 1" /><ref name="Kath 3" />


In der Fernsehsendung ''Lanz'' am 31. Januar 2013 bezeichnete Kelle die durch einen [[Stern (Zeitschrift)|Stern]]-Artikel der Journalistin [[Laura Himmelreich]] über den FDP-Politiker [[Rainer Brüderle]] ausgelöste Debatte als „an sich sinnvoll“. Sie meinte jedoch, „Banalitäten“ würden fälschlich als [[Sexismus]] bezeichnet<ref name="tjong_1" /> und forderte folglich eine Differenzierung zwischen missglückten Flirtversuchen und „echtem“ Sexismus.<ref name="tjong_2" /> [[Regenbogenfamilie|Gleichgeschlechtliche Paare]] hält sie als Eltern für nicht geeignet und verweist zur Begründung auf Untersuchungen über Alleinerziehende, deren Kinder eine höhere Neigung zu Aggressionen hätten.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.pro-medienmagazin.de/fernsehen/detailansicht/aktuell/jedes-kind-hat-das-emrecht-auf-vater-und-mutterem/|titel=Jedes Kind hat das Recht auf Vater und Mutter| werk=Christliches Medienmagazin pro|hrsg=Christlicher Medienverbund KEP e.V.| datum=2012-12-04| zugriff=2013-09-20}}</ref>
In der Fernsehsendung ''Lanz'' am 31. Januar 2013 bezeichnete Kelle die durch einen [[Stern (Zeitschrift)|Stern]]-Artikel der Journalistin [[Laura Himmelreich]] über den FDP-Politiker [[Rainer Brüderle]] ausgelöste Debatte als „an sich sinnvoll“. Sie meinte jedoch, „Banalitäten“ würden fälschlich als [[Sexismus]] bezeichnet<ref name="tjong_1" /> und forderte folglich eine Differenzierung zwischen missglückten Flirtversuchen und „echtem“ Sexismus.<ref name="tjong_2" />


== Rezeption ==
== Rezeption ==

Version vom 23. November 2013, 00:26 Uhr

Birgit Kelle 2011

Birgit Heike Kelle (* 31. Januar 1975[1] in Heltau, Rumänien, als Birgit Heike Götsch) ist eine deutsche Journalistin und Publizistin.

Leben

Birgit Kelle siedelte 1984 als Rumäniendeutsche in die Bundesrepublik Deutschland über. Sie studierte Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dann folgte ein Volontariat zur Redakteurin beim Badischen Verlag in Freiburg.[2]

2005 wurde sie Chefredakteurin der christlichen Monatszeitung VERS1 und blieb dies bis zur Einstellung der Zeitung 2008.[3]

Birgit Kelle ist Kolumnistin beim Meinungs- und Debattenportal The European (Kolumne Volle Kelle)[4] und schreibt unter anderem für Die Welt[5], den Focus[6], die Junge Freiheit[7], das katholische Online-Portal kath.net[8], die „Freie Welt“[9] und das Online-Magazin des Kopp-Verlags[10]. Sie war seit 2011 wiederholt Gast verschiedener politischer Talkshows (z. B. Beckmann[11], Maybrit Illner[12], hart aber fair[13], Lanz[14]) und wurde so einem größeren Publikum bekannt.[15][16][17]

Kelle ist Vorsitzende des Vereins „Frau 2000plus“.[1] Seit Oktober 2010 ist sie Vorstandsmitglied von New Women For Europe (NWFE), einem heterogenen Dachverband von 28 kleinen Frauenorganisationen aus 13 EU-Ländern mit nach eigenen Angaben insgesamt rund 1100 Mitgliedern, der in das gemeinsame Transparenz-Register des Europäischen Parlaments und der Kommission eingetragen ist.[18]

Kelle ist verheiratet und Mutter von vier Kindern.

Standpunkte

Kelle engagiert sich nach eigener Aussage „für einen neuen Feminismus abseits von Gender-Mainstreaming und Quoten“.[19] Sie vertritt die Auffassung, dass der traditionelle Feminismus ausgedient habe. Ihr Verein Frau 2000plus propagiert eine „neue Kultur der Frau“.[20] Sie wünscht sich einen „femininen Feminismus“, durch den der Wunsch nach Familie besser verwirklicht werden könne, und tritt dafür ein, dass Frauen sich statt für ein Leben aus Karriere und Kindern auch für ein traditionelles Familienleben entscheiden dürfen, ohne deswegen benachteiligt zu werden.[20] Im September 2012 hielt sie vor dem Ausschuss des Familienministeriums ein Plädoyer für das Betreuungsgeld.[20]

Als Herausgeberin der christlichen Zeitung VERS1 rief Kelle 2006 im Zusammenhang mit der Ausstrahlung der TV-Serie Popetown zum Boykott der Werbepartner von MTV auf und startete eine Protestaktion. In einem Schreiben hatte Kelle MTV-Geschäftsführerin Catherine Mühlemann die Frage gestellt: „Würden Sie auch Mohammed-Town ausstrahlen? [...] Kein Christ wird Ihnen bei Ausstrahlung die Studiofenster zertrümmern, handelt es sich doch beim Christentum um eine Religion des Friedens. Wir verdienen aber nicht weniger Respekt als andere Religionen.“[21][22]

In der Fernsehsendung Lanz am 31. Januar 2013 bezeichnete Kelle die durch einen Stern-Artikel der Journalistin Laura Himmelreich über den FDP-Politiker Rainer Brüderle ausgelöste Debatte als „an sich sinnvoll“. Sie meinte jedoch, „Banalitäten“ würden fälschlich als Sexismus bezeichnet[23] und forderte folglich eine Differenzierung zwischen missglückten Flirtversuchen und „echtem“ Sexismus.[24]

Rezeption

In der taz schrieb Simone Schmollack, Kelle propagiere „das Mutterdasein als ein heiliges Frauenideal“.[25]

Im Anschluss an die Fernsehsendung hart aber fair vom 3. Dezember 2012 mit dem Thema „Papa, Papa, Kind: Homo-Ehe ohne Grenzen?“, in der sich Birgit Kelle gegen das volle Adoptionsrecht für eingetragene Lebenspartnerschaften ausgesprochen hatte,[26] twitterte der WDR-Redakteur Alex Nieschwietz „Ich glaube, Frau Kelle ist eine Hexe. Verbrennen!“, wofür er sich danach entschuldigte.[27]

Ihr Artikel „Dann mach doch die Bluse zu!“ vom 29. Januar 2013 im The European wurde aufgrund der großen Verbreitung in sozialen Netzwerken laut den Diensten Werben & Verkaufen und 10000 Flies das „Social-Media-Phänomen des Jahres“.[28][29]

Über Kelles Buch Dann mach doch die Bluse zu schrieb Danuta Szarek auf Focus Online: „Es liest sich, wie der nochmals gewählte Titel „Dann mach doch die Bluse zu“ vermuten lässt: unterhaltsam provozierend, polemisch, sarkastisch.“[30] Die Freie Welt feierte es als „feuriges Buch“[31] und das konservative katholische Online-Magazin kath.net als „bestsellerverdächtig“.[32] In der Tageszeitung taz befindet Alexander Wallasch, dass Kelles Buch das Zeug habe, „eine von Alice Schwarzer, Bascha Mika oder Elisabeth Badinter dominierte Debatte zu beleben – und tatsächlich zum Bestseller zu werden. Einem längst überfälligen.“[33]

Veröffentlichungen

  • Der alte Feminismus hat uns nichts mehr zu sagen. In: Eckhard Kuhla (Hrsg.): Schlagseite – MannFrau kontrovers. Klotz, Magdeburg 2012, ISBN 978-3-88074-031-0, S. 211–229.
  • Keine Familienpolitik an den Interessen der Mütter vorbei! In: Klaus Hurrelmann, Tanjev Schultz (Hrsg.): Staatshilfe für Eltern. Brauchen wir das Betreuungsgeld? Beltz-Juventa, Weinheim 2013, ISBN 978-3-7799-2752-5, S. 72–85.
  • Birgit Kelle: Dann mach doch die Bluse zu: Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn. 1. Auflage. Adeo, Asslar 2013, ISBN 978-3-942208-09-3 (PDF-Datei; 24 MB – Teilabruck in gekürzter Fassung in Pro Medienmagzin 4/2013, S. 48–50).

Einzelnachweise

  1. a b Vereinsregisterblatt VR 2320 des Amtsgerichts Neuss
  2. Referentendetail, abgerufen am 2. Januar 2013
  3. christ konkret Veranstaltungsportal
  4. Kolumne „Volle Kelle“, in: The European
  5. Pro: Brauchen wir das Betreuungsgeld?, Die Welt, 7. November 2011
  6. Wir brauchen einen femininen Feminismus: Ein Plädoyer von Birgit Kelle, FOCUS Online vom 12. März 2012
  7. Birgit Kelle: Freiheit statt Quote Junge Freiheit Nr. 12 vom 18. März 2012
  8. Birgit Kelle: Reden wir doch von unserem Glück!, auf: Kath.net vom 10. Juli 2012
  9. Birgit Kelle: Dann mach' doch die Bluse zu!, auf: Freie Welt vom 29. Januar 2013
  10. Birgit Kelle: Deutsche Vierfachmutter fragt Grossfamilien wo seit ihr, auf: Kopp-Online vom 15. März 2012
  11. Video: Birgit Kelle bei Reinhold Beckmann, ARD 2012
  12. Video: Birgit Kelle bei Maybrit Illner, ZDF 2012
  13. Video: Birgit Kelle bei hart aber fair, ARD 2012
  14. Video: Birgit Kelle bei Markus Lanz, ZDF 2013
  15. Beckmann. Glaubenskrieg um das Betreuungsgeld – was ist moderne Familienpolitik? In: „DasErste.de“. 26. April 2012, abgerufen am 3. Dezember 2012.
  16. Presseclub. Frauen an den Herd oder an die Macht? Der Streit um Betreuungsgeld und Frauenquote. In: wdr.de“. 15. April 2012, abgerufen am 3. Dezember 2012.
  17. Mediathek des ZDF
  18. Transparenz-Register. New Women for Europe. Registriernummer 96939897420-73. In: Website der Europäischen Union. Europäische Kommission, Generaldirektion Kommunikation, 13. Januar 2013, abgerufen am 19. Februar 2013.
  19. Birgit Kelle bei The European. Abgerufen am 16. April 2013.
  20. a b c WestArt-Talk mit Birgit Kelle: Birgit Kelle vor dem Ausschuss des Familienministeriums, auf: WDR am 23. September 2012
  21. Gespräch mit Birgit Kelle: Christen protestieren gegen MTV-Serie "Popetown" | Kelle: Grenze ist überschritten worden, auf: Deutschlandradio Kultur vom 12. April 2006
  22. Birgit Kelle: Deutschland: Proteststurm gegen ,Popetown’, auf: Kath.net vom 8. April 2006
  23. Sandra Tjong: „Stern“-Chef mit Versprecher bei Markus Lanz. Als Laura Himmelreich zur „Frau Brüderle“ wurde. In: FOCUS-Online. 1. Februar 2013, abgerufen am 9. Februar 2013.
  24. Sandra Tjong: Kelle: „Himmelreich kann Brüderle niederschreiben“. In: FOCUS-Online. 1. Februar 2013, abgerufen am 9. Februar 2013.
  25. Simone Schmollack: Schlichte Welterklärungen und Mutterideal, in: taz vom 8. Juni 2011
  26. Fernsehsendung „hart aber fair“ vom 3. Dezember 2012, abgerufen am 10. Dezember 2012
  27. Spätfolgen bei "Plasberg" | WDR-Redakteur nennt Journalistin "Hexe", in: RP online vom 6. Dezember 2012
  28. Birgit Kelle: Dann mach doch die Bluse zu!, in: The European vom 29. Januar 2013
  29. Christian Gehl: „Dann mach doch die Bluse zu“: Das Social-Media-Phänomen des Jahres, in: Fachmagazin W&V vom 5. Februar 2013
  30. Danuta Szarek: Publizistin rechnet mit Feminismus und Familienpolitik ab„Hirn oder Hintern – Frauen müssen sich entscheiden, was sie betonen wollen“. In: Focus Online. 30. August 2013, abgerufen am 5. September 2013.
  31. „kk“: Gegen den Einheitsbrei in Sachen Frauen- und Familienpolitik. In: Die freie Welt. Die Internet- & Blogzeitung für die Zivilgesellschaft. 3. September 2013, abgerufen am 5. September 2013.
  32. Bestsellerverdächtiges neues Buch: „Dann mach doch die Bluse zu!“ In: kath.net. Katholische Nachrichten. 29. August 2013, abgerufen am 5. September 2013.
  33. Alexander Wallasch: Plädoyer fürs Hausfrauen-Dasein | Mutti macht mobil, in: taz vom 6. September 2013