Sandfischartige

Sandfischartige

Milchfisch (Chanos chanos)

Systematik
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Anotophysa
Ordnung: Sandfischartige
Wissenschaftlicher Name
Anotophysa
Rosen & Greenwood, 1970
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Gonorynchiformes
Regan, 1909

Die Sandfischartigen (Gonorynchiformes) bestehen aus vier Familien mit 37 Arten, von denen 31 Süßwasserfische sind, in sieben Gattungen. Dabei sind die Familien Gonorynchidae und Chanidae monotypisch, das heißt, sie enthalten jeweils nur eine rezente Gattung.

Merkmale

Sandfischartige sind langgestreckte Fische und werden zwei Zentimeter bis 1,80 Meter lang. E. O. Wiley und G. David Johnson geben für die Gonorynchiformes folgende Synapomorphien an[1]:

  1. Knochen und Knorpel des Interorbitalseptum sind weitgehend reduziert; das Pterosphenoide ist klein und weit getrennt; das Basisphenoid fehlt.
  2. Parietalia klein, weit getrennt.
  3. Suspensorium gestreckt.
  4. Epicentralia (Gräten) vorhanden, drei Serien (samt „Kopfrippen“, die sich am Schädel anheften).
  5. Ein Epibranchialorgan ist vorhanden.
  6. Der erste Neuralbogen ist vergrößert und mit der Occipitale verbunden.
  7. Pharyngealia inferiora (“untere Schlundkiefer”, fünfte Ceratobranchiale) zahnlos.
  8. Das Ligamentum baudeloti (ein Ligament zwischen Exoccipitale und Schultergürtel [Supracleithrum], das dessen seitliche Bewegung begrenzt) ist nicht vorhanden.
  9. Die vorderste Rippe (am dritten Wirbel) ist deutlich breiter als die folgenden.
  10. Die Speiseröhre ist lang und reicht ein Stück in die Eingeweidehöhle.
  11. Innerhalb der Speiseröhre Spiralfalten, Sekundärfalten und nach hinten gerichtete Papillen.
  12. Das zweite Uroneurale ist anterioventral verlängert.

Systematik

Äußere Systematik

Die Gonorynchiformes sind eine Ordnung der Echten Knochenfische (Teleostei), gehören zur Unterkohorte der Ostariophysi und werden als Anotophysi bzw. Anotophysa den Otophysi/Otophysa (Karpfenartige, Neuwelt-Messerfische, Salmlerartige und Welsartige) als Schwestergruppe zur Seite gestellt.

Die phylogenetischen Beziehungen sind in folgendem Kladogramm dargestellt:

 Ostarioclupeomorpha 
 Clupei 

Heringsartige (Clupeiformes)


   
 Alepocephali 

Alepocephaliformes


 Ostariophysi 
 Anotophysa 

Sandfischartige (Gonorynchiformes)


 Otophysa 
 Cypriniphysae 

Karpfenartige (Cypriniformes)


   
 Characiphysae 

Salmlerartige (Characiformes)


 Siluriphysae 

Neuwelt-Messerfische (Gymnotiformes)


   

Welsartige (Siluriformes)








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Innere Systematik

Die verwandtschaftlichen Beziehungen zeigt folgendes Kladogramm:[2]

Gonorynchus gonorynchus
Kneria uluguru
 Gonorynchiformes 

Sandfische (Gonorynchidae)


   

Milchfische (Chanidae)


   

Afrikanischer Schlammfisch (Phractolaemidae)


 Schlankfische (Kneriidae) 

Ohrenfische (Kneria)


   

Parakneria


 Cromeriini 

Cromeria


   

Grasseichthys








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Nutzung

Der marine, algenfressende Milchfisch (Chanos chanos) ist in Südostasien ein wichtiger Speisefisch. Die im Brackwasser lebenden Larven werden gefangen, um dann in Teichen bis zur Verwertung herangezogen zu werden.

Literatur

  • Joseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. Wiley, Hoboken, New Jersey, 2016, ISBN 978-1118342336

Einzelnachweise

  1. E. O. Wiley & G. David Johnson: A teleost classification based on monophyletic groups. in Joseph S. Nelson, Hans-Peter Schultze & Mark V. H. Wilson: Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts. 2010, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 978-3-89937-107-9.
  2. Thomas J. Near, Alex Dornburga, Matt Friedman: Phylogenetic relationships and timing of diversification in gonorynchiform fishes inferred using nuclear gene DNA sequences (Teleostei: Ostariophysi). Molecular Phylogenetics and Evolution, November 2014, doi:10.1016/j.ympev.2014.07.013, S. 297–307.
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