Greifenberger Kleinbahn

Greifenberger Kleinbahn
Greifenberg (Pom.) – Horst – Treptow (Rega)
Kursbuchstrecke:126h (1944), 113n (1934)
Streckenlänge:53,0 km
Spurweite:750 mm (bis 1905), 1000 mm
von Köslin-Kolberg
von Treptow (Rega)–Broitz–Dummadel
0,0Greifenberg (Pom.) Landesbahn Gryfice Wąsk.
Bahnstrecke Köslin–Gollnow
4,1Chausseehaus Popiele
nach Stepenitz–Kantreck
Straße Greifenberg–Schwirsen (Droga wojewódzka 105)
8,7Ribbekardt Rybokarty
Straße Greifenberg–Schwirsen (Droga wojewódzka 105)
10,4Völschenhagen Wilczkowo
12,4Medewitz Niedźwiedziska
16,6Muddelmow Modlimowo
18,7Parpart Paprotno
Straße Treptow (Rega)Cammin (Droga wojewódzka 103)
Bahnstrecke Wietstock–Treptow (Rega)
22,7Karnitz-Landesbahn Karnice Wąsk.
26,8Dresow Dreżowo
29,6Hoff Trzęsacz
30,9Rewahl Rewal
Straße Treptow (Rega)Misdroy (Droga wojewódzka 102)
32,3Schleffin Śliwin
36,3Horst Seebad Niechorze
37,3Horst-Liebelose Liwia Łuża
37,8Pogorzelica Sandra
39,4Fischerkathen Pogorzelica
42,3Mittelhagen Rogozina
Straße Treptow (Rega)Misdroy (Droga wojewódzka 102)
44,3Zedlin Sadlno
47,4Voigtshagen Włodarka
Rega
Straße Treptow–Deep (Droga wojewódzka 109)
von Deep
50,7Treptow (Rega) Badstübertor Trzebiatów Mokre
Bahnstrecke Köslin–Gollnow
Reichsstraße 161 (Droga wojewódzka 102)
53,0Treptow (Rega) Landesbahn Trzebiatów Wąsk.
Kleinbahnstrecken nach Dummadel-Broitz–Greifenberg
Bahnstrecken nach Gollnow und Cammin–Wietstock
Treptow (Rega) – Deep
Kursbuchstrecke:126k (1944), 113o (1934)
Streckenlänge:13,0 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Bahnstrecken Köslin–Gollnow und
von Wietstock–Cammin
von Greifenberg–Dummadel–Broitz
0,0Treptow (Rega) Landesbahn Trzebiatów Wąsk.
Bahnstrecke Köslin–Gollnow
2,2Treptow (Rega) Badstübertor Trzebiatów Mokre
nach HorstGreifenberg
3,1Neuhof Nowielice
4,9Triebs Trzebusz
9,4Robe Roby
Alte Rega (Stara Rega)
13,0Deep Mrzeżyno
Greifenberg (Pom.) – Dummadel – Treptow (Rega)
Kursbuchstrecke:126m (1944), 113p (1934)
Streckenlänge:36,3 km
Spurweite:750 mm (bis 1905), 1000 mm
Bahnstrecke Köslin-Gollnow
von Treptow (Rega)Horst und Stepenitz–Kantreck
0,0Greifenberg (Pom.) Landesbahn Gryfice Wąsk.
1,1Greifenberg Zuckerfabrik Gryfice Cukrownia
Rega
5,0Lübsow Lubieszewo
Lübsowbach (Lubieszewa)
7,6Wendisch Pribbernow Przybiernów
nach Natelfitz–Mühlenbruch
10,0Dummadel Tąpadły
11,7Stölitz Stołąż
14,8Broitz Brojce
Straße Reselkow–Greifenberg (Droga wojewódzka 105)
Molstow (Mołstowa)
18,1Streckenthin Strzykocin
20,3Dargislaff Dargosław
23,1Nestau Uniestowo
24,9Zimdarse Siemidarżno
27,8Gützlaffshagen Gosław
29,8Jungfernbrück Paliczyno
33,1Grünhaus Warcisław
Treptow (Rega) Umladebahnhof
36,3Treptow (Rega) Landesbahn Trzebiatów Wąsk.
nach Horst–Greifenberg und nach Deep
Bahnstrecken KolbergStettin und nach Cammin–Wietstock
Dummadel – Natelfitz – Mühlenbruch
Kursbuchstrecke:126p (1944), 113r (1940), 113p (1934)
Streckenlänge:15,8 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
von Broitz–Treptow (Rega)
0,0Dummadel Tąpadły
nach Greifenberg
3,0Ostenhagen Charnowo
5,0Wisbu Wyszobór
8,2Natelfitz Natolewice
Reichsstraße 2 (Droga krajowa 6/Europastraße 28)
10,9Witzmitz Wicimice
12,9Pinnow Pniewo
Kolberger Kleinbahn von Regenwalde
15,8Mühlenbruch Skrzydłowo
Kolberger Kleinbahn nach Kolberg
Greifenberg (Pom.) – Gülzow – Kantreck – Stepenitz
Kursbuchstrecke:126n (1944), 113q (1934)
Streckenlänge:58,1 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Bahnstrecke Köslin–Gollnow
von Treptow (Rega)–Broitz–Dummadel
0,0Greifenberg (Pom.) Landesbahn Gryfice Wąsk.
Bahnstrecke Köslin–Gollnow
4,1Chausseehaus Popiele
nach Treptow (Rega)–Horst
Straße Greifenberg–Cammin (Droga wojewódzka 105)
5,9Rensin Rzęsin
von Trieglaff
8,5Koldemanz Kołomąć
11,8Schwessow Świeszewo
15,7Henkenhagen Upadły
Wurow–Wietstock
20,6Gülzow Landesbahn Golczewo Wąsk.
Bahnstrecke Wurow–Wietstock
nach Schnatow
Straßen NaugardCammin und Plathe–Parlowkrug
(Droga wojewódzka 106 und Droga wojewódzka 108)
22,3Obermühle (vor 1944 stillgelegt)Golczewo Młyn
24,2Klemmen Kłęby
28,8Klötzin Kłodzino
29,2Boeck Buk
30,0Zarnglaff Czarnogłowy
nach Rackitt
33,5Trechel Trzechel
35,5Siegelkow Żychlikowo
Bahnstrecke Stettin–Swinemünde
40,9Kantreck Landesbahn Łoźnica Wąsk.
Bahnstrecke Stettin–Swinemünde
42,7Dischenhagen (vor 1944 stillgelegt)Dzisna
45,0Hammer Babigoszcz
Reichsstraße 111 (Droga krajowa 3/Europastraße 65)
46,7Wächtershöhe (vor 1944 stillgelegt)Borowice
49,6Hohenbrück Widzieńsko
51,8Rehbock (vor 1944 stillgelegt)Rogów Kamieński
54,3Schiebenhorst Świbin
56,4Birkenwalde Bogusławie
Straße GollnowStepenitz (Droga wojewódzka 112)
58,1Stepenitz Stepnica
Gülzow – Zemlin – Schnatow
Streckenlänge:10,7 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
von Wurow–Plathe
von Greifenberg–Koldemanz
0,0Gülzow Landesbahn Golczewo Wąsk.
nach Wietstock
nach Kantreck–Stepenitz
2,2Zemlin Samlino Odgałęźne
3,9Wildenhagen Gadom
5,1Nemitz Schäferei Ocim
6,7Nemitz Niemica
8,4Kopplin Koplino
10,7Schnatow Śniatowo
Rackitt – Zarnglaff (Güterverkehr)
Streckenlänge:7,4 km
Spurweite:dreischienig 1000 mm und 1435 mm
Bahnstrecke Stettin–Swinemünde
0,0Rackitt Rokita
Bahnstrecke nach Swinemünde
1,3Zarnglaff Dorf Czarnogłowy Wieś
von Stepenitz
7,4Zarnglaff Czarnogłowy
nach Greifenberg

Die Greifenberger Kleinbahn (polnisch Gryficka Kolej Wąskotorowa, heute offiziell Nadmorska Kolej Wąskotorowa) ist ein Kleinbahnsystem in Pommern.

Die Greifenberger Kleinbahnen AG galt als das größte pommersche Kleinbahnunternehmen. Ihr Netz im westlichen Hinterpommern umfasste zu ihren besten Zeiten 168,5 Streckenkilometer, die von dem Berliner Unternehmen Lenz & Co. geplant und gebaut wurden. Die beiden ersten Strecken erhielten Gleise mit 750 mm Spurweite, die bis zum Jahre 1905 auf Meterspur umgebaut wurden; die nach 1900 gebauten Strecken waren von Anfang an meterspurig.

Die Kleinbahn wird – stark eingeschränkt – bis heute in Polen betrieben, und zwar von der Gmina Rewal.

Geschichte

1896 bis 1945

Das Aktienkapital der Gesellschaft hielten die Provinz Pommern, der preußische Staat, die Kreise Greifenberg und Cammin sowie die Städte Greifenberg und Treptow. Am 1. Juli 1896 wurde als erste Strecke die zwischen Greifenberg und Seebad Horst eröffnet. In den Jahren bis 1903 wurde die Strecke über Gülzow und Kantreck (dort Umsteigemöglichkeit an die normalspurige Staatsbahn Richtung StettinCammin /Wollin) bis Stepenitz verlängert, wo im Hafen Anschluss an den Seeverkehr bestand.

Neben dem Personenverkehr beförderte die Bahn Kalk vom Steinwerk Zarnglaff sowie Ziegelsteine, Getreide, Holz, Zement, Rohzucker, Obst und Gemüse zum Schiff nach Stettin. Dafür standen 1940 18 Dampflokomotiven und ein Triebwagen zur Verfügung.

Chronologische Entwicklung der Greifenberger Kleinbahnen
StreckeLänge
km
Eröffnung
GreifenbergKarnitzSeebad Horst36,1 km1. Juli 1896
GreifenbergDummadel – Dargislaff20,4 km5. Oktober 1898
Greifenberg – Koldemanz – Gülzow16,5 km17. August 1901
GülzowKantreckStepenitz38,0 km1. Dezember 1903
Gülzow – Schnatow10,7 km7. Oktober 1905
Dargislaff – Treptow( Rega)15,9 km1. November 1907
Treptow (Rega)Deep13,0 km30. Juni 1912
Treptow (Rega)Seebad Horst14,0 km1. Mai 1913
Koldemanz – Trieglaff3,9 km10. Oktober 1913

Außerdem führte die Kleinbahn zeitweise den Betrieb der 16 km langen Strecke DummadelMühlenbruch, die der Kolberger Kleinbahn AG gehörte und zu ihr seit 1899 die Verbindung herstellte. Eine vier Kilometer lange Bahn von Zarnglaff nach Rackitt wurde als Privatanschlussbahn in Normal- und Meterspur am 6. September 1911 eröffnet, um Kalk zu transportieren. Später diente sie dem öffentlichen Güterverkehr.

1910 wurde die Betriebsführung von Lenz & Co. an die Kleinbahnabteilung des Provinzialverbandes Pommern in Stettin abgegeben, 1920 nach deren Auflösung an die Vereinigung hinterpommerscher Kleinbahnen. Nach schwerer wirtschaftlicher Krise wurden 1937/1938 die Strecken der Landesbahndirektion Pommern zugeordnet. Als die Pommerschen Landesbahnen als Körperschaft des öffentlichen Rechts gegründet wurden, übernahmen diese die Bahn mit Wirkung vom 1. Januar 1940 unter der Bezeichnung Greifenberger Bahnen.

Übergabestationen zur Deutschen Reichsbahn waren Treptow (Rollbockgrube), Greifenberg, Gülzow und Kantreck.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs diente die Bahnstrecke Greifenberg–Stepenitz als wesentliche Fluchtstrecke Richtung Westen.

Nach 1945

Kleinbahnhof Gryfice Stacja Kolejowa Wąskotorowa (Greifenberg), 2007
Kleinbahnbrücke über die Rega bei Nowielice (Neuhof), 2007

Nach 1945 wurden alle Bahnen der Polnischen Staatsbahn PKP unterstellt. Auf den Stichstrecken Golczewo (Gülzow)–Śniatowo (Schnatow), Trzebiatów (Treptow (Rega))–Mrzeżyno (Deep) und Kołomąć (Koldemanz)–Trzygłów (Trieglaff) wurde der Verkehr eingestellt. Auf der Strecke Łoźnica (Kantreck)–Stepnica (Stepenitz) blieb mit steigendem Motorisierungsgrad der Bevölkerung nur bis 1978 der Personenverkehr erhalten, danach noch sporadisch der Güterverkehr.

1998 wurde die Kreuzung mit der Fernstraße 3 Stettin–Ostseeküste in Höhe Bedarfshaltestelle Babigoszcz (Hammer) asphaltiert, damit war ein weiteres Befahren der Strecke zwischen Łoźnica und Stepnica nicht mehr möglich.

2006 erfolgte der Rückbau der Gleise zwischen Stepnica und Łoźnica und der Umbau der Trasse zu einem Radweg.

In Betrieb ist heute lediglich noch für wenige Monate im Jahr – gelegentlich unter Dampf – der Museumszug der Nadmorska Kolej Wąskotorówka von Gryfice (Greifenberg) nach Pogorzelica (Fischerkaten), die Brücke zur Weiterfahrt nach Trzebiatów ist seit 2000 gesperrt.

Seit 2011 wurde die Küstenteilstrecke zwischen den Bahnhöfen Niechorze (Horst Seebad) und Pogorzelica für 40 Mio. Złoty durch das beauftragte Unternehmenskonsortium unter der HUSAR Budownictwo Inżynieryjne Sp. z o.o. instand gesetzt, zudem wurden die dortigen Bahnhofsgebäude komplett saniert. Die Co-Finanzierung stammte dabei aus dem EU-Regionalfond EFRE.

Dadurch bedingt fand seit Spätsommer 2011 kein Fahrbetrieb statt. Bauliche Verzögerungen (es kam zum Komplettverlust eines Bahnhofsgebäudes aufgrund vorher nicht erkennbarer Bauschäden) verhinderten die geplante Wiederaufnahme des Fahrbetriebs für 2012. Im September 2013 begann die kurze Wiederaufnahme vor Saisonende mit einer Diesellok.

Aktuell

Laut Sommerfahrplan 2016 verkehrten vom 30. Mai bis zum 30. September auf der Teilstrecke zwischen Trzęsacz (Hoff) und Pogorzelica (Fischerkaten) vier Zugpaare pro Tag. Die gesamten Strecke, also ab/bis Gryfice bediente jedoch nur eines; der erste Zug nach Pogorzelica kam aus Gryfice und der letzte in Gegenrichtung fuhr bis nach Gryfice. Dort befindet sich das neu hergerichtete Betriebswerk.

Ein Museum über die Geschichte der pommerschen Schmalspurbahnen bis 1945 und danach befindet sich seit 1978 in Gryfice.

Bahnhofsgebäude an der Küstenteilstrecke

Literatur

  • Wolfram Bäumer, Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Pommern. (= Ostdeutsche Eisenbahngeschichte, Band 3.) Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1988, ISBN 3-922138-34-9, S. 195–222.
  • Deutsches Kursbuch, Ausgabe vom 21. Januar 1940. (als Reprint: Bobingen 1988.)