Falkenberg (Heideblick)

Falkenberg
Gemeinde Heideblick
Koordinaten:51° 51′ N, 13° 34′ OKoordinaten: 51° 51′ 3″ N, 13° 34′ 0″ O
Höhe: 123 m ü. NHN
Einwohner:178 (31. Dez. 2016)[1]
Eingemeindung:31. Dezember 2001
Postleitzahl:15926
Vorwahl:035454
Falkenberg (Brandenburg)
Falkenberg (Brandenburg)

Lage von Falkenberg in Brandenburg

Falkenberg (niedersorbisch Sokolnica)[2] ist ein Ortsteil der Gemeinde Heideblick im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg.

Am südlichen Ortsrand verläuft die B 102.

Orts- und Gutsgeschichte

Falkenberg wurde in der frühen Historie unter verschiedenen Schreibweisen geführt, 1217 unter Valkenberg, hier kommt es durch einen Johann von Gröditz an das Kloster Doberlug. 1226 führte es den Namen Valkenberch und 1276 wieder unter Valkenberg. 1431 bürgerte sich Valkenbergh ein und wurde von 1594 bis 1597 als Falckenbergk nachgewiesen.

Vor Ort entwickelte sich ein Vasallengut. Lehnsträger war die Familie von Weltemitz, dann von Leddin. Es folgt die Familie von Globig um 1670 und von circa 1690 bis 1715 der Offizier Peter Friedrich von Ba(e)rettig, genannt der Türck.[3] Nach einem Intermezzo bei der Familie des Johann Zacharias Gebel 1719 folgte als Grundbesitzer für die Kaufsumme von 13200 Talern die alte Adelsfamilie von Stutterheim, vertreten durch Ernst von Stutterheim-Pitschen (1679–1725), kgl. sächs. Leutnant, dessen Grabstein auch in Falkenberg war. Ernst von Stutterheim war mit Anna Catharina von Klitzing-Seese verheiratet. Das Ehepaar hatte fünf Kinder. Erbe wurde der zweitälteste Siegmund Ernst von Stutterheim (1709–1777), belehnt mit Falkenberg 1731. Er war mit Gertraud von Langen-Birkholz liiert und hatte mit ihr zwölf Kinder, alle in Falkenberg geboren; die Mädchen heirateten sämtlich adelige Gutsherren, die Jungen sind fast alle aktive Offiziere geworden. Namhaft wurde hier besonders der jüngste Nachfahre, der kgl. preuß. Generalmajor Friedrich Gottlob von Stutterheim (1757–1832).[4] Sein Vater Ernst Siegismund von Stutterheim verkaufte Falkenberg für 13900 Taler 1766 an Johann Friedrich Leede.[5] Der Familie Leede folgt die Familie Hildebrand(t), u. a. zuletzt vertreten durch den Sohn, Gardeoffizier,[6] Leutnant,[7] respektive dann Major Franz Hildebrand.[8][9] Im Jahr 1842 inseriert Familie Hildebrand den Besitz zum Verkauf.[10]

Spätestens ab 1843 war die Familie Küster neuer Gutsinhaber, Oekonomierath Albert Küster sen. Rechtlich betrachtet blieb es bei der Gerichtsbarkeit über Falkenberg bis 1874 beim Kloster Doberlug, dann beim Amt Doberlug. Vor 1880 hat das Rittergut einen Umfang von 354 ha.[11] Die Familie Küster, hier Albert jun.,[12] waren als Landwirte überregional bekannt[13] und erhielten das Recht zur Abbildung ihres bürgerlichen Wappens im Wappensaal des Schlosses Lübben.[14] Der Gutsbezirk Falkenberg wurde dann nach der neuem Kommunalverfassung 1928 mit der Dorfgemeinde Falkenberg vereinigt. Dies änderte aber nichts an den fiskalischen, privaten und kirchlichen Flächen; das Gut war lediglich juristisch betrachtet kein eigenständiger Ort mehr. Bis 1933 war das Gut des Erich Küster verschuldet,[15] ab 1938 wurde wieder investiert und vier neue Werkwohnungen errichtet.[16] Die Familie Küster blieb bis 1945 Eigentümer des Rittergutes Falkenberg. 1945/46 folgte die Bodenreform und die Neuaufteilung der ehemaligen Gutsflächen.

Falkenberg war von 1816 bis 1835 dem Landkreis Jüterbog-Luckenwalde zugehörig, dann bis 1945/1952 dem Landkreis Luckau, Teil des Regierungsbezirkes Frankfurt a. d. O. der Provinz Brandenburg. Falkenberg war bis 1990 (1993) beim Kreis Luckau. Dieser Kreis gehörte in der DDR zum Bezirk Cottbus. Seit 1993 erfolgte die Zuordnung zum Landkreis Dahme-Spreewald, der zum 1990 wieder gegründeten Land Brandenburg gehört.

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

Baudenkmale

In der Liste der Baudenkmale in Heideblick sind für Falkenberg drei Baudenkmale aufgeführt:

Naturschutzgebiete

Rund um Falkenberg liegen diese Naturschutzgebiete:

Siehe auch

Literatur

Commons: Falkenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 20. Juni 2020.
  2. Eintrag „Sokolnica“ in der niedersorbischen Ortsnamendatenbank, Hrsg. Sorbisches Institut e. V. Bautzen/ Serbski institut z.t.
  3. Gg. Schmidt: Excerpte aus Kirchenbüchern, In: Ad. M. Hildebrandt: Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie, XI. Jahrgang. Hrsg. Herold (Verein), Carl Heymanns Verlag, Berlin 1883, S. 25.
  4. Neuer Nekrolog der Deutschen, Zehnter Jahrgang 1834, Zweiter Theil, Bern. Fried. Voigt, Ilmenau 1832, S. 938.
  5. Eckart und Kurt von Stutterheim: Die Herren und Freiherren von Stutterheim/Alt-Stutterheim., in: Bibliothek Familiengeschichtlicher Arbeiten; Band 33, Ph. C. W. Schmidt, Degener & Co., Neustadt/Aisch 1965, S. 134 ff. Regesta Imperii
  6. C. Steppes, O. Eggert (Hrsg.); E. Hammer (Red.): Zeitschrift für Vermessungswesen. Organ des Deutschen Geometervereins, 1910, Heft 5, Band XXXIX, Druck Carl Hammer, Verlag Konrad Wittwer, Stuttgart 11. Februar 1910, S. 122 f.
  7. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. X. Kreis Luckau, Gustav Harnecker, Frankfurt a. d. O. 1844, S. 152.
  8. Moritz Ottmann: Deutsches Heldenbuch. Hervorragende Kriegsthaten deutscher Offiziere und Soldaten in dem Kriege 1870 und 1871, E. Morgenstern, Breslau 1877, S. 87 f.
  9. Fritz Beck: Geschichte des Großherzoglich Hessischen Feld-Artillerei-Regiments Nr. 25 und seiner Stämme 1460-1883, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1884, S. 352.
  10. Oeffentlicher Anzeiger als Beilage zum Amtsblatt No. 10. Frankfurt a. d. O., den 9. März 1842, S. 88.
  11. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 120–121, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de). ISBN 3-226-00787-4.
  12. Herr kgl. Oekonomierath Albert Küster und Rittergutsbesitzer aus Falkenberg (Kr. Luckau) in Preussen, In: Kurliste von Bad Kissingen 1895, №. 12, Samstag 11. Mai, S. 2.
  13. Landwirthschaftliches Wochenblatt für Schleswig-Holstein 1897, 47. Jahrgang, Nr. 26, Kiel, den 25. Juni 1897, S. 392 f.
  14. Vorlage für die Ausmalung des Wappensaales im Schloß Lübben. Wappen der Herrschafts- und Rittergutsbesitzer der Niederlausitz. Nr. 71 - Küster auf Falkenberg 1915, in: BLHA Siegel 104 Wappen und l 65.
  15. Entschuldungssache Erich Küster (Rittergutsbesitzer), Falkenberg bei Uckro; 1933 (Akte), in: BLHA 5E AG Luckau 9.
  16. 3B I S 864, in: BLHA: Darlehen für Erich Küster zum Bau von vier Werkwohnungen in Falkenberg, Grundbuch von den Rittergütern Bd. 7 Bl. 44; 1938-1940 (Akte).
  17. Emil Albert Küster. 1. Oktober 1863 in Falkenberg geboren, In: Emil Küster: Die deutschen Buntsandsteingebiete, Inaugural-Dissertation, Druck der Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart, Marburg 1891.
  18. C. H. Knoblauch (Hrsg.): Leopoldina. Amtliches Organ, 27. Heft, E. Blochmann & Sohn Dresden, Wilh. Engelmann Leipzig, Halle 1891, S. 108.
  19. Georg Kollm (Hrsg.): Verhandlungen der Gesellschaft für Erdkunde, Band XIX, Mitglieder-Verzeichnis, W. H. Kühl, Berlin 1892, S. 34. Nr. 100.
  20. Küster, Dr. Emil, ein junger Geograph, geb. 1. Okt. 1863 zu Falkenberg, Kr. Luckau. Starb schon 24. April 1892 in Akroso am Volto an Malariafieber., In: W. Wolkenhauer: Geographische Nekrologie für die Jahre 1891 und 1892. In: Hermann Wagner (Hrsg.): Geographisches Jahrbuch, XVI. Band, Engelhard-Reyherschen Hofbuchdruckerei, Justus Perthes, Gotha 1893, S. 485.
  21. Türkengrab Falkenberg: Grabdenkmal des Peter Friedrich Barettig, genannt der "Türck"; der seinen Beinamen durch Kriegshandlungen in Ungarn gegen die Osmanen erhielt. Er ist am 13. August 1704 gestorben und hier beigesetzt. Der schlichte Backsteinaufbau enthält das Barettig Brandensteinsche Allianzwappen umgeben von kriegerischen Trophäen.
  22. Ernst Seyfert, Hans Wehner et al: Landwirtschaftliches Güter-Adreßbuch der Provinz Brandenburg. 4. Auflage. Verlag von Niekammer’s Güter-Adressbücher. Band VII, Leipzig 1929 (S. 250.).

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