Eschkol (Regionalverwaltung)

Eschkol
Basisdaten
Staat:Israel Israel
Bezirk:Süd
Gegründet:1951
Koordinaten:31° 22′ N, 34° 24′ OKoordinaten: 31° 22′ 27″ N, 34° 23′ 58″ O
Fläche:760 km²
 
Einwohner:15.180 (31. Jan. 2022[1])
Bevölkerungsdichte:20 Einwohner je km²
Zeitzone:UTC+2
 
Gemeindeart:Regionalverwaltung
Eschkol (Israel)
Eschkol (Israel)
Eschkol

Die Regionalverwaltung Eschkol (hebräisch מוֹעָצָה אֵזוֹרִית אֶשְׁכּוֹל Mōʿatzah Asōrīt Eschkōl, deutsch ‚Regionaler Rat Eschkol‘) ist eine Regionalverwaltung im nordwestlichen Negev in Israels Südbezirk. Sie ist benannt nach dem dritten israelischen Ministerpräsidenten Levi Eschkol (1895–1969). Er gründete Meqorot, das israelische Versorgungsunternehmen, das die Wasserversorgung im Lande sichert auch für Ortschaften ohne eigene hinreichende Quellen, wie vor allem in der regenarmen nördlichen Wüste Negev. Von 1937 bis 1951 war Levi Eschkol Direktor von Meqorot.

Lage

Das Gebiet der Regionalverwaltung liegt im nördlichen Negev zwischen Aschqelon und Beʾer Scheva, im Nordwesten begrenzt vom Gazastreifen, im Südwesten von Ägypten, im Osten vom Gebiet der Regionalverwaltung B’nei Schimon.

Geschichte

Viele der in den 1950er Jahren entstandenen Ortschaften gründeten eingewanderte Ägypter, die wegen des dortigen Antisemitismus ihre benachbartes Heimatland verlassen mussten. Die Ortsgründungen der 1980er Jahre gehen meist auf Umsiedler zurück, deren israelische Siedlungen auf der nahen Halbinsel Sinai nach dem Israelisch-Ägyptischen Frieden aufgegeben wurden. In den 2000er Jahren gründeten Umsiedler aus israelischen Siedlungen im 2005 geräumten Gazastreifen neue Orte im Verbandsgebiet. Kurz vor Beginn des endgültigen Waffenstillstands in der Operation Protective Edge wurden am 26. August 2014 um 18:00 Uhr Ortszeit Zeʾev ʿEtzion, 55 Jahre, und Schachar Melammed, 43 Jahre, aus dem Kibbuz Nirim bei einem Angriff mit Mörsergranaten aus dem Gazastreifen getötet. Vier weitere Menschen wurden dabei verletzt.[2]

Eschkol (dunkelgrün) neben anderen Gebietskörperschaften

Das Gebiet Eschkols zählt weit überwiegend zum so genannten Gaza Envelope, dem Grenzgebiet von sieben Kilometer Breite entlang der Grünen Linie mit zahlreichen Einschlägen von Geschossen und mehreren kleinen Einmärschen aus dem Gazastreifen, das Israels deshalb besonderer steuerlicher Förderung unterliegt. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 traf Ortschaften im Regionalverband Eschkol. Nach israelischen Befreiung der dabei durch Hamas- und andere terroristische Kämpfer eroberten Gebiete zwischen dem 7. und 10. Oktober 2023 wurde die Zivilbevölkerung aller Ortschaften im Gaza Envelope geräumt, weshalb fast das gesamte Verbandsgebiet bis auf Weiteres unbewohnt ist, abgesehen von den drei Orten Bnei Netzarim, Urim und Zeʾelim außerhalb der Sieben-Kilometer-Zone.

Gliederung

Eschkol gliedert sich in zwei Gemeinschaftssiedlungen (→ Tabelle der Gemeinschaftssiedlungen), 15 Kibbuzim (→ Liste der Kibbuzim), 13 Moschavim (→ Tabelle der Moschavim) und eine kommunale Ortschaft.

Name (in lateinischen Lettern /
Plene hebräisch)
Name (hebräisch vokalisiert / transliteriert / ‚übersetzt‘)RechtsformGründung
ʿAmmiʿoz / עמיעוזעַמִּיעֹזAmmīʿoz, deutsch ‚mein Volk [ist] Kraft‘Moschav1956
Avschalom / אבשלוםאַבְשָׁלוֹםAvschalōm, nach Avschalom FeinbergGemein­schafts­sied­lung1990
Beʾeri / באריבְּאֵרִיBɘʾerīKibbuz1946
Bnei Netzarim / בני נצריםבְּנֵי נְצָרִיםBnej N[ə]zarīm, deutsch ‚Söhne NetzarimsKibbuz2008
Cholit / חוליתחוֹלִיתChōlīt, deutsch ‚Sandige‘ [Ortschaft]Kibbuz1977
Deqel / דקלדֶּקֶלDeqel, deutsch ‚Palme‘Moschav1982
ʿEin haBsor / עין הבשורעֵין הַבְּשׂוֹרʿEjn ha­Bsōr, deutsch ‚Quelle des BsorsMoschav1982
ʿEin haSchloschah / עין השלושהעֵין הַשְּלֹשָהʿEjn ha­Schloschah, deutsch ‚Quelle der Drei‘Kibbuz1950
Gvulot / גבולותגְּבוּלוֹתGvūlōt, deutsch ‚Grenzen‘Kibbuz1947
Jated / יתדיָתֵד ‚Pflock‘Moschav1980
Jescha / ישעיֵשַׁעJescha, deutsch ‚Rettung, Heil‘Moschav1957
Jevul / יבוליְבוּלJəvul, deutsch ‚Ernte[ertrag]‘Moschav1981
Kerem Schalom / כרם שלוםכֶּרֶם שָׁלוֹםKerem Schalōm, deutsch ‚Weinberg des Friedens‘Kibbuz1966
Kissufim / כִּסּוּפִיםכִּסּוּפִיםKissūfīm, deutsch ‚Sehnsüchtige‘ [Mehrzahl]Kibbuz1950
Magen / מגןמָגֵןMagen, deutsch ‚Schild‘, der SchildKibbuz1949
Mivtachim / מבטחיםמִבְטַחִיםMivṭachīm, deutsch ‚sichere Zuflüchte‘Moschav1947
Naweh / נווהנָוֶהNaweh, deutsch ‚Aue‘Moschav2008
Nirim / ניריםנִירִיםNīrīm, deutsch ‚Neubrüche, neu gebro­chene Ackerböden‘Kibbuz1946
Nir Jizchaq / ניר יצחקנִיר יִצְחָקNīr Jizchaq, deutsch ‚neu gebro­chenes Land, Neuland Jizchaqs [Sadeh]Kibbuz1949
Nir ʿOs / ניר עוזנִיר עֹזNīr ʿOz, deutsch ‚neu gebro­chenes Land, Neuland der Kraft‘Kibbuz1955
Ohad / אוהדאֹהַד, Name des Drittgeborenen Schimʿons, des ErzvatersMoschav1969
Pri Gan / פרי גןפְּרִי גַּןPrī Gan, deutsch ‚Gartenfrucht‘Moschav1981
Reʿim / רעיםרֵעִיםReʿīm, deutsch ‚Freunde‘Kibbuz1949
Schlomit / שלומיתשְׁלוֹמִיתSchlōmītGemeinschaftssiedlung2011
Sdeh Nizzan / שדה ניצןשְׂדֵה נִצָּןSdeh Nizzan, deutsch ‚Knospenfeld‘Moschav1973
Sdei Avraham / שדי אברהםשְׂדֵי אַבְרָהָםSdej Avraham, deutsch ‚Felder Avrahams‘, nach Avraham HerzfeldMoschav1981
Sufa / סופהסוּפָהSūfah, deutsch ‚Sturm‘Kibbuz1982
Talmei Elijjahu / תלמי אליהותַּלְמֵי אֵלִיָּהוּTalmej Elij­jahū, deutsch ‚Furchen Elij­jahus‘, nach Elijjahu KrauseMoschav1970
Talmei Josef / תלמי יוסףתַּלְמי יוֹסֵףTalmej Jōsef, deutsch ‚Furchen Josefs‘, nach Josef WeitzMoschav1982
Urim / אוריםאוּרִיםŪrīm, deutsch ‚Lichter‘Moschav1946
Zeʾelim / צאליםצֶאֱלִיםZeʾelīm, deutsch ‚Krähen‘Kibbuz1947
Zochar / צוחרצֹוחַרZōchar, Name des Fünftgeborenen Schimʿons, des ErzvatersMoschav1970

Einwohner

Die Einwohnerzahl beträgt 15.180 (Stand: Januar 2022).

Das israelische Zentralbüro für Statistik gibt bei den Volkszählungen am 22. Mai 1961, 19. Mai 1972, 4. Juni 1983, 4. November 1995 und vom 28. Dezember 2008 für die Regionalverwaltung folgende Einwohnerzahlen an:

Jahr der Volkszählung19611972198319952008
Anzahl der Einwohner2.5003.6007.0008.30010.400

Quelle: Israelisches Zentralbüro für Statistik[3]

Einzelnachweise

  1. POPULATION IN LOCALITIES WITH 2,000 RESIDENTS OR MORE/REGIONAL COUNCILS - PRELIMINARY ESTIMATES FOR THE END OF January 2022. In: 2020 אוכלוסייה(Excel-Datei) Central Bureau of Statistics, The State of Israel, Januar 2022, abgerufen am 11. März 2022 (englisch, hebräisch).
  2. Newsletter der Botschaft des Staates Israel vom 28. August 2014
  3. Central Bureau of Statistics. Israelisches Zentralbüro für Statistik, archiviert vom Original am 18. Juni 2012; abgerufen am 1. April 2019 (englisch).