„Stift Obermünster (Regensburg)“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
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* Anke Borgmeyer, Achim Hubel, Andreas Tillmann, Angelika Wellnhofer: ''Stadt Regensburg, Denkmäler in Bayern''. Band III.37, Regensburg 1997, S. 422–433, ISBN 3-927529-92-3.
* Anke Borgmeyer, Achim Hubel, Andreas Tillmann, Angelika Wellnhofer: ''Stadt Regensburg, Denkmäler in Bayern''. Band III.37, Regensburg 1997, S. 422–433, ISBN 3-927529-92-3.
* [[Bernhard Lübbers]]: ''„Iniquum et absurdum est, ut novi praeferantur antiquis.“ Die Rangstreitigkeiten zwischen den hochadeligen Damenstiften Nieder- und Obermünster in Regensburg und ihr Höhepunkt im ausgehende 17. Jahrhundert.'' In:Paul Mai, [[Karl Hausberger]] (Hrsg.), ''Reichsstift Obermünster in Regensburg. Einst und Heute'' (Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 42), Regensburg 2008, S. 287-316.
* Claudia Märtl: ''Die Damenstifte Obermünster, Niedermünster, St. Paul''. In Peter Schmid (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Regensburg'', Bd. 2, Friedrich Pustet, Regensburg 2000, S. 745–763, ISBN 3-7917-1682-4.
* Claudia Märtl: ''Die Damenstifte Obermünster, Niedermünster, St. Paul''. In Peter Schmid (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Regensburg'', Bd. 2, Friedrich Pustet, Regensburg 2000, S. 745–763, ISBN 3-7917-1682-4.
* Paul Mai, [[Karl Hausberger]] (Hrsg.): ''Reichsstift Obermünster in Regensburg einst und heute.'' In: ''Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg.'' Ausgabe 42, Regensburg 2008
* Paul Mai, [[Karl Hausberger]] (Hrsg.): ''Reichsstift Obermünster in Regensburg einst und heute.'' In: ''Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg.'' Ausgabe 42, Regensburg 2008

Version vom 21. Juli 2020, 17:45 Uhr

Wappen des Reichsstifts Obermünster

Das Stift Obermünster war ein ehemaliges Kanonissenstift in Regensburg. Das Stift war im frühen 9. Jahrhundert – veranlasst von Hemma, der Gemahlin Ludwigs des Deutschen – als Reichsabtei Obermünster im Bayerischen Reichskreis vertreten und hatte ab 1484 Sitz und Stimme am Reichstag Das Gebäude der zugehörigen Kirche wurde im März 1945 durch Bombentreffer fast vollständig zerstört. Die Ruinen sind als Mahnmal erhalten. Der freistehende Turm der Kirche blieb als Campanile unbeschädigt erhalten, ebenso wie die ehemaligen Stiftsgebäude.

Geschichte

Vom Klosterstift zur Reichsabtei

Die Obermünsterkirche in den 1920er Jahren

Das Maria Himmelfahrt geweihte Stift wurde vermutlich im späten 8. Jahrhundert durch Herzog Tassilo III. oder im frühen 9. Jahrhundert durch das Herrscherhaus der Karolinger gegründet. Eindeutige urkundliche Belege fehlen. 1010 wurde das Stift mit Schenkungen und Gewährung von Privilegien von Heinrich II. aufgewertet, der auch den Bau einer Kirche unterstützte. Die Position als Reichsstift blieb jedoch umstritten und erst 1216 wurde die Reichsunmittelbarkeit der nunmehrigen Reichsabtei durch Friedrich II. bestätigt und gefestigt. 1802 wurde das Reichsstift dem neuen Landesherren Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg unterstellt und 1810 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Bewohnerinnen hatten Bleiberecht bis 1822, als die letzte Äbtissin starb.

Nach der Säkularisation

Bis 1822 Ruhesitz der letzten Kanonissen, wurden in den Gebäuden des Klosterstifts zunächst ein Klerikerseminar und ab 1882 das bischöfliches Studienseminar St. Wolfgang eingerichtet.

Am 13. März 1945[1] zerstörten Bomben einen Teil der Stiftsgebäude und die Kirche völlig. Der frei stehende Glockenturm blieb kaum beschädigt erhalten. Ein Altar der Kirche im nördlichen Seitenschiff, gestiftet von Wandula von Schaumberg und erbaut 1534 bis 1540, wurde nur im Giebelbereich beschädigt, restauriert und transferiert in das Domschatzmuseum. Der Entwurf des Altars wird Albrecht Altdorfer zugeschrieben.[2]

In der erhaltenen Kriegsruine der Kirche empfangen die Regensburger Pfadfinder alljährlich das Friedenslicht von Bethlehem.

Nach dem Krieg wurden das bischöfliche Zentralarchiv, die Bibliothek, ein Teil der Bistumsmuseen und andere Dienststellen der Diözese in neu errichteten Gebäuden untergebracht.

Obermünsterviertel

Nach dem ehemaligen Stift Obermünster wird das gesamte Stadtviertel am südlichen Rand der Altstadt von Regensburg zwischen Neupfarrplatz und Petersweg als Obermünsterviertel bezeichnet. Dieses Stadtviertel war lange Zeit durch ein eher negatives Bild geprägt, verursacht durch eine hohe Verkehrsbelastung, durch eine Vielzahl von Vergnügungsstätten und eine dadurch verursachte hohe Lärmbelastung und hohe Fluktuation im Einzelhandel. Im Juni 2011 wurde das Stadtviertel zu einem Sanierungsgebiet erklärt und in ein Städtebau Förderungsprogramm aufgenommen mit den Zielen, den Gebäudebestand zu sanieren, das Wohnungsangebot zu verbessern, Grün- und Freiflächen zu schaffen und die Verkehrs- und Lärmbelastung zu verringern. Bisher konnten erst einige der Maßnahmen (Stand 2019) verwirklicht werden.[3]

Äbtissinnen von Obermünster

  • Mathilde ca. 900/945
  • Irmgard
  • Salome
  • Wikpurg 1020–1029
  • ?
  • Willa 1052–1089
  • Hazecha 1089– ?
  • Hadamuda 1117
  • Hadwiga 1142–1177
  • Euphemia von Helffenstein 1193
  • Gertrud I. 1216
  • Jutta 1259
  • Gertrud II. 1265
  • Wilburg von Leuchtenberg 1272
  • Ryssa I. von Leuchtenberg 1286–1292
  • Ryssa II. von Dornberg 1299
  • Bertha Walterin –1325
  • Adelheid von Arenbach
  • Katharina von Murach
  • Agnes I. von Wunebach –1374
  • Elisabeth I. von Parsberg 1374–1400
  • Elisabeth II. von Murach 1400–1402
  • Margarethe I. Sattelbogerin –1435
  • Barbara von Absberg 1435–1456
  • Kunigunde von Egloffstein 1456–1479
  • Sibylla von Paulsdorff 1479–1500
  • Agnes II. von Paulsdorff 1500– ?
  • Katharina II. von Redwitz 1533–1536; † 1560
  • Wandula von Schaumberg 1533–1545
  • Barbara II. von Sandizell –1564
  • Barbara III. Ratzin 1564–1579
  • Magdalena von Gleissenthal 1579–1594
  • Margarethe II. Mufflin 1594–1608
  • Katharina Praxedis von Perckhausen 1608–1649
  • Maria Elisabeth von Salis 1649–1683
  • Maria Theresia von Sandizell 1683–1719
  • Anna Magdalena Franziska von Dondorff 1719–1765
  • Maria Franziska von Freudenberg 1765–1775
  • Maria Josepha von Neuenstein-Hubacker 1775–1803

Bauwerke

Literatur

  • Anke Borgmeyer, Achim Hubel, Andreas Tillmann, Angelika Wellnhofer: Stadt Regensburg, Denkmäler in Bayern. Band III.37, Regensburg 1997, S. 422–433, ISBN 3-927529-92-3.
  • Bernhard Lübbers: „Iniquum et absurdum est, ut novi praeferantur antiquis.“ Die Rangstreitigkeiten zwischen den hochadeligen Damenstiften Nieder- und Obermünster in Regensburg und ihr Höhepunkt im ausgehende 17. Jahrhundert. In:Paul Mai, Karl Hausberger (Hrsg.), Reichsstift Obermünster in Regensburg. Einst und Heute (Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 42), Regensburg 2008, S. 287-316.
  • Claudia Märtl: Die Damenstifte Obermünster, Niedermünster, St. Paul. In Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg, Bd. 2, Friedrich Pustet, Regensburg 2000, S. 745–763, ISBN 3-7917-1682-4.
  • Paul Mai, Karl Hausberger (Hrsg.): Reichsstift Obermünster in Regensburg einst und heute. In: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg. Ausgabe 42, Regensburg 2008
Commons: Obermünster (Regensburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Schmoll: Luftangriff. MZ Buchverlag Regensburg 1995, ISBN 3-927529-12-5, S. 191
  2. Hubert Kernl: Altäre der Renaissance. Der Schaumbergaltar. In: Arbeitskreis Regensburger Herbstsymposium (Hrsg.): „Zwischen Gotik und Barock“ Spuren der Renaissance in Regensburg. Band 26. Dr. Peter Morsbach Verlag, Regensburg 2012, ISBN 978-3-937527-55-0, S. 127–129.
  3. Alexandra Klos, Georgine Adam: Das Obermünsterviertel geht neue Wege - Zukunft gemeinsam gestalten. In: 40 Jahre Städtebauförderung in Regensburg – eine Erfolgsgeschichte. Stadt Regensburg, Planungs und Baureferat, Amt für Stadtentwicklung, Regensburg 2011, ISBN 978-3-935052-96-2, S. 52.

Koordinaten: 49° 0′ 57,1″ N, 12° 5′ 43,2″ O