„Mikrofotografie“ – Versionsunterschied

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== Verfahren ==
== Verfahren ==
Voraussetzung für Mikrofotografie ist in der Regel der Anschluss eines [[Mikroskop]]s an die Kamera, daher kann Mikrofotografie auch enger definiert werden als „Fotografie eines mikroskopischen Bildes, welches mit einer an einem Mikroskop angeschlossenen Kamera aufgenommen wurde“. Dazu ist bei Forschungsmikroskopen in der Regel ein Fototubus vorgesehen, an den das Kameragehäuse ohne weitere Linsen angeschlossen wird. In diesem Fall leuchtet das Zwischenbild den Film bzw. die Sensorfläche ([[CCD-Sensor|CCD]] / [[Active Pixel Sensor|CMOS]]) der Kamera vollständig aus, die Okularoptik ist an der Aufnahme nicht beteiligt. Diese Anordnung bietet zahlreiche Vorteile:
Mikrofotografie kann auch enger definiert werden als „Fotografie eines Objektes, welches mit einer an einem Mikroskop angeschlossenen Kamera aufgenommen wurde“. Dazu ist bei Forschungsmikroskopen in der Regel ein Fototubus vorgesehen, an den das Kameragehäuse ohne weitere Linsen angeschlossen wird. In diesem Fall leuchtet das Zwischenbild den Film bzw. die Sensorfläche ([[CCD-Sensor|CCD]] / [[Active Pixel Sensor|CMOS]]) der Kamera vollständig aus, die Okularoptik ist an der Aufnahme nicht beteiligt. Diese Anordnung bietet zahlreiche Vorteile:
* Die Qualität der Aufnahme wird nicht durch zusätzliche optische Elemente beeinträchtigt,
* Die Qualität der Aufnahme wird nicht durch zusätzliche optische Elemente beeinträchtigt,
* die Kamera ist mechanisch steif mit dem Mikroskop verbunden,
* die Kamera ist mechanisch steif mit dem Mikroskop verbunden,

Version vom 28. März 2009, 14:52 Uhr

Datei:Mikroskop Adapter 8.JPG
Mikroskop mit digitaler Spiegelreflexkamera
Mikrofotografie eines Bambusblattes (Phyllostachys). Die volle Skala am linken Bildrand entspricht 1 mm
Mikrofotografie: Chloroplasten in den Laminazellen des Laubmooses Plagiomnium affine

Als Mikrofotografie wird ein Bereich der Themenfotografie bezeichnet, bei dem Objekte ab einem Abbildungsmaßstab von ca. 1 : 1 fotografisch abgebildet werden. Im Gegensatz dazu stehen Fotografien, die mit kleineren Abbildungsmaßstäben wie 1 : 2 oder 1 : 4 erstellt werden, die man als Makrofotografie bezeichnet. Die Mikrofotografie wird professionell zur Dokumentation in den Bereichen Biologie (speziell Histologie), Mineralogie und Materialprüfung eingesetzt.

Verfahren

Mikrofotografie kann auch enger definiert werden als „Fotografie eines Objektes, welches mit einer an einem Mikroskop angeschlossenen Kamera aufgenommen wurde“. Dazu ist bei Forschungsmikroskopen in der Regel ein Fototubus vorgesehen, an den das Kameragehäuse ohne weitere Linsen angeschlossen wird. In diesem Fall leuchtet das Zwischenbild den Film bzw. die Sensorfläche (CCD / CMOS) der Kamera vollständig aus, die Okularoptik ist an der Aufnahme nicht beteiligt. Diese Anordnung bietet zahlreiche Vorteile:

  • Die Qualität der Aufnahme wird nicht durch zusätzliche optische Elemente beeinträchtigt,
  • die Kamera ist mechanisch steif mit dem Mikroskop verbunden,
  • die Okularoptik bleibt für die Wahl des Bildausschnittes frei,
  • bei Verwendung von Bajonettverschlüssen kann das Kameragehäuse in wenigen Sekunden gewechselt werden,
  • durch Anpassung über Zwischenringe können verschiedene Aufnahmeformate eingesetzt werden.

Bei Mikroskopen ohne Fototubus ist es aber durchaus möglich, eine Kamera, auch ohne Anpassungen, direkt ans Okular zu halten und mit ruhiger Hand auszulösen. Besonders wichtig ist die Ausrichtung der optischen Achse des Kameraobjektivs auf die des Mikroskopokulars. Nicht jede Kamera ist dafür geeignet, viele preisgünstige Modelle erlauben dies aber. Durch mangelnde optische Anpassung ist meist nur ein verkleinertes, an den Rändern abgeschattetes (vignettiertes) Bild zu bekommen. Eine etwas bessere, aber auch teurere Lösung besteht darin, einen Tubus-Adapter zu verwenden, mit dem verbunden die Kamera anstelle des Okulars in den Tubus eingeführt wird. Der Adapter übernimmt die mechanische und optische Anpassung zwischen Mikroskop und Kamera. Dadurch vermeidet man Verwacklungsunschärfen und eine Vignettierung des Bildes, die resultierende Fotoqualität ist wesentlich höher.

Meist bieten Hersteller von Forschungsmikroskopen zugleich Kameragehäuse an, die speziell auf ihre eigenen Fabrikate zugeschnitten sind und so eine bessere Steuerung der Belichtung ermöglichen. Weiterentwicklungen der Mikrofotografie bestehen in der Übertragung der digitalisierten Aufnahmen an eine Workstation zur softwaregesteuerten, automatisierten Bildauswertung - nicht nur von Einzelbildern, sondern auch ganzen Serien, wie histologischen Schnitten.

Eine besondere Schwierigkeit bei der Mikrofotografie ist die extrem geringe Schärfentiefe. Bei Digitalaufnahmen von unbewegten Objekten besteht die Möglichkeit durch das Stapeln mehrerer Aufnahmen mit verschiedenen Fokusebenen (Stacking), ein Bild mit erhöhten Schärfentiefe zu erzeugen. Dafür gibt es spezielle Software, wie beispielsweise das OpenSource-Programm CombineZM.