„Hamburg-Alsterdorf“ – Versionsunterschied

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'''Alsterdorf''' ([[niederdeutsch]]: ''Alsterdörp'') ist ein [[Liste der Bezirke und Stadtteile Hamburgs|Stadtteil]] im [[Bezirk Hamburg-Nord]] der [[Hamburg|Freien und Hansestadt Hamburg]].
'''Alsterdorf''' ist ein [[Liste der Bezirke und Stadtteile Hamburgs|Stadtteil]] im [[Bezirk Hamburg-Nord]] der [[Hamburg|Freien und Hansestadt Hamburg]].


== Geografie ==
== Geografie ==
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Alsterdorf wurde erstmals 1219 als „Alsterthorpe“ urkundlich erwähnt und gehörte seit dem 14. Jahrhundert abwechselnd zum [[Kloster Harvestehude]] (dem späteren St. Johannis-Stift) sowie zum holsteinischen [[Amt Trittau]] und kam somit 1773 unter [[Dänemark|dänische]] Verwaltung. 1803 gelangte es im Tausch gegen [[Bilsen]] bei [[Quickborn]] endgültig in hamburgischen Besitz, womit die Stadt die letzte Gebietslücke ihres Alsterbesitzes schließen konnte. Seit 1830 gehörte es zur [[Landherrenschaft der Geestlande]].
Alsterdorf wurde erstmals 1219 als „Alsterthorpe“ urkundlich erwähnt und gehörte seit dem 14. Jahrhundert abwechselnd zum [[Kloster Harvestehude]] (dem späteren St. Johannis-Stift) sowie zum holsteinischen [[Amt Trittau]] und kam somit 1773 unter [[Dänemark|dänische]] Verwaltung. 1470 bestanden vier [[Hufner]]stellen im Dorf, bis 1573 kamen noch zwei [[Kätner]] hinzu. 1718 wurde am [[Alster]]lauf in Höhe der heutigen Straße ''Knappe Böge'' eine Brauerei mit Bierausschank errichtet, die 1722 um eine [[Göpel|Rossmühle]] erweitert wurde. Mitte des 18. Jahrhunderts versuchten die Bewohner Alsterdorfs mehrfach die Alster aufzustauen, was aber von Hamburg erfolgreich unterbunden wurde. 1803 gelangte Alsterdorf im Tausch mit Dänemark gegen [[Bilsen]] bei [[Quickborn]] endgültig in hamburgischen Besitz (genauer gesagt in den des [[Kloster St. Johannis (Hamburg)|Klosters St. Johannis]]), womit die Stadt die letzte Gebietslücke ihres Alsterbesitzes schließen konnte. Während der [[Franzosenzeit]] gehörte Alsterdorf ebenso wie [[Hamburg-Fuhlsbüttel|Fuhlsbüttel]], [[Klein Borstel]], Struckholt, [[Hamburg-Ohlsdorf|Ohlsdorf]] und [[Hamburg-Winterhude|Winterhude]] zur 7. [[Mairie]] in [[Hamburg-Langenhorn|Langenhorn]].<ref name="Zeittafel">''Zeittafel zur Geschichte Alsterdorfs'', in: Alster-Dorfzeitung. Zeitschrift des Alsterdorfer Bürgervereins von 1990 e.V, Heft Juni 2019, Seiten 5 ff.</ref> Seit 1830 gehörte es zur [[Landherrenschaft der Geestlande]].


Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Alsterdorf ein reines Bauern- und Handwerkerdorf mit weniger als 150 Einwohnern. Um 1860 erwarb der Pastor [[Heinrich Matthias Sengelmann]], nach dem später eine Straße im Stadtteil benannt worden ist, eine [[Kate (Hütte)|Kate]] im Ort und gründete dort ein Heim für Behinderte, die heutige [[Evangelische Stiftung Alsterdorf]]. Seit den 1870er Jahren siedelten sich mehrere Bleichereien und Wäschereien an sowie 1919 die [[Vera-Filmwerke]]. Ab 1920 entstanden erste Villenviertel an der Braband- und Inselstraße, 1935–38 die [[Gartenstadt]] zwischen Heilholtkamp und der [[Hamburger Hochbahn|Hochbahntrasse]].
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Alsterdorf ein reines Bauern- und Handwerkerdorf mit weniger als 150 Einwohnern. Um 1860 erwarb der Pastor [[Heinrich Matthias Sengelmann]], nach dem später eine Straße im Stadtteil benannt worden ist, eine [[Kate (Hütte)|Kate]] im Ort und gründete dort ein Heim für Behinderte, die heutige [[Evangelische Stiftung Alsterdorf]]. Seit den 1870er Jahren siedelten sich mehrere Bleichereien und Wäschereien an sowie 1919 die [[Vera-Filmwerke]]. Ab 1920 entstanden erste Villenviertel an der Braband- und Inselstraße, 1935–1938 die [[Gartenstadt]] zwischen Heilholtkamp und der [[Hamburger Hochbahn|Hochbahntrasse]].<ref>Dirk Schubert: ''Hamburger Wohnquartiere. Ein Stadtführer durch 65 Siedlungen'', Berlin 2005, ISBN 3-496-01317-6, S. 184–187.</ref>


Die heutige Straßenbild in Alsterdorf ist von verschiedenen architektonischen Stilen und Epochen geprägt. Die Alsterdorfer Straße wird sowohl von Neubauten als auch von Stadthäusern, Gründerzeithäusern und Kleinstadt-Häuschen gesäumt. Ebenso findet man im gesamten Stadtteil typische Rotklinkersiedlungen im Stil des [[Backsteinexpressionismus]].
<!-- === Religionen === -->
<!-- === Religionen === -->
<!-- === Eingemeindungen === -->
<!-- === Eingemeindungen === -->

== Bevölkerung ==
=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
{| class="wikitable zebra" style="text-align:center;"
{| class="wikitable zebra" style="text-align:center;"
| 1987 || 1988 || 1989 || 1990 || 1991 || 1992 || 1993 || 1994 || 1995 || 1996 || 1997 || 1998 || 1999 || 2000 || 2001 || 2002 || 2003 || 2004 || 2005 || 2006
! style='"text-align:left'| Jahr || 1987 || 1988 || 1989 || 1990 || 1991 || 1992 || 1993 || 1994 || 1995 || 1996 || 1997 || 1998 || 1999 || 2000
|-
|-
| 12.455 || 12.487 || 12.551 || 12.563 || 12.520 || 12.449 || 12.622 || 12.577 || 12.476 || 12.209 || 12.027 || 11.847 || 11.827 || 12.180 || 12.379 || 12.480 || 12.723 || 12.825 || 12.872 || 12.955
| style="text-align:left | '''Einwohner''' || 12.455 || 12.487 || 12.551 || 12.563 || 12.520 || 12.449 || 12.622 || 12.577 || 12.476 || 12.209 || 12.027 || 11.847 || 11.827 || 12.180
|-
|colspan=15 bgcolor=#ddd |
|-
! style='"text-align:left'| Jahr || 2001 || 2002 || 2003 || 2004 || 2005 || 2006 || 2007 || 2012 || 2017 || 2019
!2022**
|-
| style="text-align:left | '''Einwohner'''{{FN|*}} || 12.379 || 12.480 || 12.723 || 12.825 || 12.872 || 12.955 || 13.012 || 13.657 || 14.428 || 15.204
|15.136
|}
|}
{{FNBox|{{FNZ|*|ab 2007: Quelle citypopulation.de<ref>[http://www.citypopulation.de/de/germany/hamburg/admin/ citypopulation.de: Hamburg], auf citypopulation.de</ref>, jeweils 31. Dezember}}
{{FNZ|**|ab 2022: Quelle Statistikamt Nord<ref>[https://region.statistik-nord.de/detail/1010000000000000000/2/0/227723/#meine_region_subsection11_1108 Hamburger Melderegister - Regionaldaten für Alsterdorf], auf statistik-nord.de</ref>, am 31.12.2022}}
}}


=== Statistik ===
=== Statistik ===
* Minderjährigenquote: 16,5 % [Hamburger Durchschnitt: 16,3 % (2017)].<ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/Datenbanken_und_Karten/Stadtteilprofile/StadtteilprofileBerichtsjahr2017.xlsx Minderjährigenquote in den Hamburger Stadtteilen 2017]</ref>
* Anteil der unter 18-Jährigen: 16,9 % [Hamburger Durchschnitt: 16,6 % (2020)].<ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/Stadtteil-Profile_HH-BJ-2020.pdf Minderjährigenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020]</ref>
* Altenquote: 18,9 % [Hamburger Durchschnitt: 18,2 % (2017)].<ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/Datenbanken_und_Karten/Stadtteilprofile/StadtteilprofileBerichtsjahr2017.xlsx Anteil der 65-Jährigen und Älteren in den Hamburger Stadtteilen 2017]</ref>
* Anteil der über 64-Jährigen: 19,2 % [Hamburger Durchschnitt: 18,0 % (2020)].<ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/Stadtteil-Profile_HH-BJ-2020.pdf Anteil der 65-Jährigen und Älteren in den Hamburger Stadtteilen 2020]</ref>
* Ausländeranteil: 13,5 % [Hamburger Durchschnitt: 17,1 % (2017)].<ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/Datenbanken_und_Karten/Stadtteilprofile/StadtteilprofileBerichtsjahr2017.xlsx Ausländeranteil in den Hamburger Stadtteilen 2017]</ref>
* Ausländeranteil: 13,9 % [Hamburger Durchschnitt: 17,7 % (2020)].<ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/Stadtteil-Profile_HH-BJ-2020.pdf Ausländeranteil in den Hamburger Stadtteilen 2020]</ref>
* Arbeitslosenquote: 3,9 % [Hamburger Durchschnitt: 5,2 % (2017)].<ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/Datenbanken_und_Karten/Stadtteilprofile/StadtteilprofileBerichtsjahr2017.xlsx Arbeitslosenquote in den Hamburger Stadtteilen 2017]</ref>
* Arbeitslosenquote: 4,4 % [Hamburger Durchschnitt: 6,4 % (2020)].<ref>[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/Stadtteil-Profile_HH-BJ-2020.pdf Arbeitslosenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020]</ref>


Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Alsterdorf 52.426 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.<ref name="Stadtteil_Profil_2016">{{Literatur |Hrsg=Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |Titel=Hamburger Stadtteil-Profile 2016 |Reihe=NORD.regional |BandReihe=19 |Ort=Hamburg |Datum=2018 |ISSN=1863-9518 |Online=[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/NR19_Statistik-Profile_HH_2017.pdf Online] PDF&nbsp;6,6&nbsp;MB |Abruf=2018-02-12}}</ref>
Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Alsterdorf 52.426 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.<ref name="Stadtteil_Profil_2016">{{Literatur |Hrsg=Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein |Titel=Hamburger Stadtteil-Profile 2016 |Reihe=NORD.regional |BandReihe=19 |Ort=Hamburg |Datum=2018 |ISSN=1863-9518 |Online=[https://www.statistik-nord.de/fileadmin/Dokumente/NORD.regional/NR19_Statistik-Profile_HH_2017.pdf Online] |Format=PDF |KBytes=6600 |Abruf=2018-02-12}}</ref>


== Politik ==
== Politik ==
Für die Wahl zur [[Hamburgische Bürgerschaft|Hamburgischen Bürgerschaft]] gehört Alsterdorf zum [[Wahlkreis Fuhlsbüttel – Alsterdorf – Langenhorn]].
Für die Wahl zur [[Hamburgische Bürgerschaft|Hamburgischen Bürgerschaft]] gehört Alsterdorf zum [[Wahlkreis Fuhlsbüttel-Alsterdorf-Langenhorn]]. Bei der [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015|Bürgerschaftswahl 2015]] kam die [[SPD Hamburg|SPD]] im Stadtteil auf 48,0 % (+0,2), die [[CDU Hamburg|CDU]] auf 15,0 % (−7,5), die [[Bündnis 90/Die Grünen Hamburg|Grünen]] auf 12,4 % (+0,4), die [[FDP Hamburg|FDP]] auf 9,7 % (+0,9), [[Die Linke Hamburg|Die Linke]] auf 5,9 % (+1,4) und die erstmals angetretene [[AfD Hamburg|AfD]] auf 5,6 %. Alle übrigen Parteien erhielten zusammen 3,4 % (–1,0).<ref>http://www.wahlen-hamburg.de/wahlen.php?site=left/gebiete&wahltyp=3#index.php?site=right/ergebnis&wahl=973&gebiet=2&typ=4&stimme=1&gID=5&gTyp=2</ref>

Bei den [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020|Bürgerschaftswahlen 2020]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015|2015]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011|2011]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008|2008]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2004|2004]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2001|2001]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1997|1997]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1993|1993]], [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1991|1991]] und [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1987|1987]] kam es zu folgenden Ergebnissen:
{| class="wikitable zebra" style="text-align:center"
|- class="hintergrundfarbe5"
! style="text-align:left"| Wahljahr
! [[SPD Hamburg|SPD]]
! [[Bündnis 90/Die Grünen Hamburg|Grüne]]{{FN|(a)}}
! [[CDU Hamburg|CDU]]
! [[Die Linke Hamburg|Linke]]{{FN|(b)}}
! [[FDP Hamburg|FDP]]
! [[AfD Hamburg|AfD]]
! Übrige
|-
|2020<ref>[https://www.wahlen-hamburg.de/wahlen.php?site=left/gebiete&wahl=43#index.php?site=right/ergebnis&wahl=43&gebiet=72&typ=8&stimme=1 Ergebnispräsentation der Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg (endgültige Ergebnisse)]</ref>
|'''38,2 %'''
|26,9 %
|12,1 %
|{{0}}7,1 %
|{{0}}6,5 %
|{{0}}4,0 %
|{{0}}5,2 %
|-
|2015<ref>[https://www.wahlen-hamburg.de/wahlen.php?site=left/gebiete&wahltyp=3#index.php?site=right/ergebnis&wahl=973&gebiet=2&typ=4&stimme=1&gID=5&gTyp=2 Ergebnispräsentation der Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg (endgültige Ergebnisse)], auf wahlen-hamburg.de</ref>
|'''48,1 %'''
|12,4 %
|15,1 %
|{{0}}5,9 %
|{{0}}9,7 %
|{{0}}5,6 %
|{{0}}4,2 %
|-
|2011
|'''39,8 %'''
|12,0 %
|22,5 %
|{{0}}4,5 %
|{{0}}8,8 %
| –
|{{0}}3,4 %
|-
|2008
|31,4 %
|10,7 %
|'''45,7 %'''
|{{0}}4,8 %
|{{0}}5,7 %
| –
|{{0}}1,7 %
|-
|2004
|30,1 %
|13,6 %
|'''47,3 %'''
| –
|{{0}}4,3 %
| –
|{{0}}4,7 %
|-
|2001
|'''36,7 %'''
|{{0}}9,2 %
|28,8 %
|{{0}}0,1 %
|{{0}}6,3 %
| –
|18,9 %{{FN|(c)}}
|-
|1997
|'''33,0 %'''
|14,7 %
|32,9 %
|{{0}}0,4 %
|{{0}}5,2 %
| –
|13,8 %
|-
|1993
|'''37,3 %'''
|14,0 %
|28,6 %
| –
|{{0}}5,4 %
| –
|14,7 %{{FN|(d)}}
|-
|1991
|'''41,9 %'''
|{{0}}8,5 %
|39,2 %
| –
|{{0}}7,8 %
| –
|{{0}}2,7 %
|-
|1987
|41,2 %
|{{0}}6,7 %
|'''43,6 %'''
| –
|{{0}}7,9 %
| –
|{{0}}0,6 %
|}
{{FNBox|
{{FNZ|(a)|Bis 2011 als Grüne/GAL.}}
{{FNZ|(b)|1997 und 2001 als [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]].}}
{{FNZ|(c)|Darunter 16,0 % für die [[Partei Rechtsstaatlicher Offensive|Schill-Partei]].}}
{{FNZ|(d)|Darunter 6,6 % für die [[Statt Partei]].}}
}}


Bei den Wahlen zur Bezirksversammlung gehört der Stadtteil zum Wahlkreis Groß Borstel / Alsterdorf / Ohlsdorf / Fuhlsbüttel. Bei Bundestagswahlen zählt Alsterdorf zum [[Bundestagswahlkreis Hamburg-Nord]].
<!-- === Bürgermeister === -->
<!-- === Bürgermeister === -->
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Wappen === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->
<!-- === Städtepartnerschaften === -->

[[Datei:Hh-alteskrematorium-front.jpg|mini|„Altes Krematorium“]]
[[Datei:Hh-alteskrematorium-rs.jpg|mini|Rückseite mit Anbau]]
[[Datei:Hh-alteskrematorium-rs.jpg|mini|„Altes Krematorium“]]
[[Datei:Firmenzentrale von repro 68 in der Alsterkrugchaussee in Hamburg-Alsterdorf.jpg|mini|Neben klassischem Backstein gibt es auch moderne Gewerbebauten in Alsterdorf.]]
[[Datei:Firmenzentrale von repro 68 in der Alsterkrugchaussee in Hamburg-Alsterdorf.jpg|mini|Neben klassischem Backstein gibt es auch moderne Gewerbebauten in Alsterdorf]]


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
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<!-- === Musik === -->
<!-- === Musik === -->
<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->
<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. -->

=== Bauwerke ===
=== Bauwerke ===
Das „'''[[Altes Krematorium (Hamburg-Alsterdorf)|Alte Krematorium]]'''“ des [[Ohlsdorfer Friedhof|Hauptfriedhof Ohlsdorf]] liegt auf dem Gebiet des Stadtteils Alsterdorf an der Alsterdorfer Straße ({{Coordinate|NS=53/37/6.1/N|EW=10/1/39.6/E|dim=250|type=landmark|region=DE-HH|name=Altes Krematorium in Hamburg-Alsterdorf|text=→Lage}}). Es ist mit dem Errichtungsjahr 1890/91 das älteste Krematoriumsgebäude modernen Typs in Deutschland.<ref>[[Hermann Hipp]], ''Freie und Hansestadt Hamburg, Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster'', DuMont Buchverlag, Köln 1990, S. 401, ISBN 3-7701-1590-2.</ref> Dazu gehörte ein mittlerweile eingeebneter [[Urnenhain]]. Es wurde 1933 durch das [[Neues Krematorium (Hamburg-Ohlsdorf)|Neue&nbsp;Krematorium]] auf dem nahegelegenen Friedhofsgelände des Hauptfriedhofes ersetzt. Nachdem der Verfall drohte, wurde das Alte Krematorium im Jahre 2000 zu einem Restaurant umgebaut. 2007 wurde das Gebäude verkauft und der Umbau in eine Schule begonnen. Das Schulkonzept wurde von den Leitern der Kinderwelt Hamburg e.&nbsp;V. entwickelt. Im September 2009 wurde die bilinguale ''Zukunftsschule Flachsland'' mit Räumlichkeiten für 120 Primarkinder und 60 Elementarkinder eröffnet.<ref>[http://www.flachsland-hamburg.de/ Webseite der ''Zukunftsschule Flachsland'']. Abgerufen am 1. Oktober 2011</ref>
Das [[Altes Krematorium (Hamburg-Alsterdorf)|Alte Krematorium]] des [[Ohlsdorfer Friedhof|Hauptfriedhofs Ohlsdorf]] liegt auf dem Gebiet des Stadtteils Alsterdorf an der Alsterdorfer Straße. Es ist mit dem Errichtungsjahr 1890/91 das älteste Krematoriumsgebäude modernen Typs in Deutschland.<ref>[[Hermann Hipp]], ''Freie und Hansestadt Hamburg, Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster'', DuMont Buchverlag, Köln 1990, S. 401, ISBN 3-7701-1590-2.</ref> Dazu gehörte ein mittlerweile eingeebneter [[Urnenhain]]. Es wurde 1933 durch das [[Neues Krematorium (Hamburg-Ohlsdorf)|Neue&nbsp;Krematorium]] auf dem nahegelegenen Friedhofsgelände des Hauptfriedhofes ersetzt. Nachdem der Verfall drohte, wurde das Alte Krematorium im Jahre 2000 zu einem Restaurant umgebaut. 2007 wurde das Gebäude verkauft und der Umbau in eine Schule begonnen. Das Schulkonzept wurde von den Leitern der Kinderwelt Hamburg e.&nbsp;V. entwickelt. Im September 2009 wurde die bilinguale ''Zukunftsschule Flachsland'' mit Räumlichkeiten für 120 Primarkinder und 60 Elementarkinder eröffnet.<ref>[https://flachsland-zukunftsschulen.de/ FlachslandZukunftsschule], auf flachsland-zukunftsschulen.de. Abgerufen am 1. Oktober 2011</ref>

{{Commonscat|Altes Krematorium Hamburg-Alsterdorf|3=S}}


=== Friedhöfe in Alsterdorf ===
=== Friedhöfe in Alsterdorf ===
;Urnenfriedhof des Feuerbestattungsvereins zu Hamburg:

'''Urnenfriedhof des Feuerbestattungsvereins zu Hamburg''':

In der Zeit zwischen 1904 und 1955 für Beisetzungen von Urnen genutzte Bestattungsfläche auf dem Betriebsgelände des sogenannten ''Alten Krematoriums''. Die Betreibergesellschaft, der Feuerbestattungsverein zu Hamburg, übergab die Verwaltung der Friedhofsfläche 1915 an den Hauptfriedhof Ohlsdorf.
In der Zeit zwischen 1904 und 1955 für Beisetzungen von Urnen genutzte Bestattungsfläche auf dem Betriebsgelände des sogenannten ''Alten Krematoriums''. Die Betreibergesellschaft, der Feuerbestattungsverein zu Hamburg, übergab die Verwaltung der Friedhofsfläche 1915 an den Hauptfriedhof Ohlsdorf.


=== Parks ===
=== Parks ===
Ein Teil des [[Alsterwanderweg]]s verläuft durch Alsterdorf. Dieser Abschnitt, der direkt am Fluss [[Alster]] gelegen ist, gehört zum Alsteroberlauf (auch: Streek).
Ein Teil des [[Alsterwanderweg]]s verläuft durch Alsterdorf. Dieser Abschnitt, der direkt am Fluss [[Alster]] gelegen ist, gehört zum Alsteroberlauf (auch: Streek).

<!-- === Naturdenkmäler === -->
<!-- === Naturdenkmäler === -->

=== Sport ===
=== Sport ===
Der [[SC Sperber Hamburg]] von 1898 ist der örtliche Sportverein. Seine Fußballmannschaft spielte von 1966 bis 1969 und von 1970 bis 1972 in der [[Fußball-Regionalliga]] Nord.
Der [[SC Sperber Hamburg]] von 1898 ist der örtliche Sportverein. Seine Fußballmannschaft spielte von 1966 bis 1969 und von 1970 bis 1972 in der [[Fußball-Regionalliga]] Nord.
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== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==

=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
1879 wurde zwischen [[Winterhuder Marktplatz]] und [[Hamburg-Ohlsdorf|Ohlsdorf]] eine Pferdeomnibuslinie eingerichtet, die auch Alsterdorf anbindet. Sie wird bereits ein Jahr später durch eine [[Hamburger Straßenbahn|Pferdestraßenbahn]], die über Winterhude weiter in die Hamburger Innenstadt fährt, ersetzt.<ref name="Zeittafel" />
Mit den Haltestellen ''[[U-Bahnhof Sengelmannstraße|Sengelmannstraße]]'' und ''[[U-Bahnhof Alsterdorf|Alsterdorf]]'' gibt es zwei Haltepunkte der Hamburger [[U-Bahnlinie 1 (Hamburg)|U-Bahn-Linie&nbsp;1]] in dem Stadtteil. Die Fahrtzeit mit der U1 bis zur Station des [[U-Bahnhof Hauptbahnhof Süd|Hamburger Hauptbahnhofs (Süd)]] beträgt 18 bis 20 Minuten. Parallel zur U-Bahn-Strecke führt das Gleis der [[Güterumgehungsbahn Hamburg|Güterumgehungsbahn]].


Mit den Haltestellen ''[[U-Bahnhof Sengelmannstraße|Sengelmannstraße]]'' und ''[[U-Bahnhof Alsterdorf|Alsterdorf]]'' gibt es zwei Haltepunkte der Hamburger [[U-Bahnlinie 1 (Hamburg)|U-Bahn-Linie&nbsp;1]] in dem Stadtteil. Die Fahrtzeit mit der U1 bis zur Station des [[U-Bahnhof Hauptbahnhof Süd|Hamburger Hauptbahnhofs (Süd)]] beträgt 18 bis 20 Minuten. Parallel zur U-Bahn-Strecke führt das Gleis der [[Güterumgehungsbahn Hamburg|Güterumgehungsbahn]]. Die im Bau befindliche Bahnlinie U5 soll künftig auch die Station Sengelmannstraße anbinden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hamburg.de/sehenswertes-alsterdorf/ |titel=Alsterdorf: Wissens- und Sehenswertes. Grüne Wohngegend mit interessanter Filmgeschichte |sprache=deutsch |abruf=04.04.2024}}</ref>
Außerdem wird der Stadtteil durch diverse [[Nahverkehr in Hamburg#Busverkehr|Buslinien]] des [[Hamburger Verkehrsverbund|HVV]] erschlossen. Besonders die [[Nahverkehr in Hamburg#Stadtbusse|Stadtbuslinie 109]], auch ''Alsterdorfer'' genannt, durchquert weite Teile des Quartiers und bietet Anbindungen ins südlich angrenzende [[Hamburg-Winterhude|Winterhude]] (Lattenkamp, Winterhuder Marktplatz, Sierichstraße) sowie weiter über [[Hamburg-Harvestehude|Harvestehude]] und [[Hamburg-Rotherbaum|Rotherbaum]] Richtung Innenstadt. Zudem verbindet der [[Nahverkehr in Hamburg#Metrobusse|Metrobus]] 23 Alsterdorf mit [[Hamburg-Fuhlsbüttel|Fuhlsbüttel]] und führt weiter nach [[Hamburg-Niendorf|Niendorf]] einerseits sowie nach [[Hamburg-Barmbek-Nord|Barmbek]] andererseits. Der Metrobus 26 sorgt ebenfalls für eine Querverbindung nach Barmbek sowie nach Winterhude und [[Hamburg-Eppendorf|Eppendorf]].<ref>http://www.hvv.de/pdf/plaene/hvv_tarifplan_gesamt.pdf</ref>

Außerdem wird der Stadtteil durch diverse [[Nahverkehr in Hamburg#Busverkehr|Buslinien]] des [[Hamburger Verkehrsverbund|HVV]] erschlossen. Besonders die [[Busverkehr in Hamburg#Metrobuslinien|Metrobuslinie 19]] durchquert weite Teile des Quartiers und bietet Anbindungen ins südlich angrenzende [[Hamburg-Winterhude|Winterhude]] (Lattenkamp, [[Winterhuder Marktplatz]], [[Sierichstraße]]) sowie weiter über [[Hamburg-Harvestehude|Harvestehude]] und [[Hamburg-Rotherbaum|Rotherbaum]] Richtung Innenstadt. Zudem verbindet der [[Busverkehr in Hamburg#Metrobuslinien|Metrobus]] 23 Alsterdorf mit [[Hamburg-Fuhlsbüttel|Fuhlsbüttel]] und führt weiter nach [[Hamburg-Niendorf|Niendorf]] einerseits sowie nach [[Hamburg-Barmbek-Nord|Barmbek]] andererseits. Der Metrobus 26 sorgt ebenfalls für eine Querverbindung nach Barmbek sowie nach Winterhude und [[Hamburg-Eppendorf|Eppendorf]].<ref>[https://www.hvv.de/resource/blob/10944/2d934064437d4e248e100774af252f11/hvv_tarifplan_gesamt_schematisch.pdf Tarifplan Gesamt (mit allen Linien) – schematisch], auf hvv.de</ref>


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== Öffentliche Einrichtungen ==
== Öffentliche Einrichtungen ==
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<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. -->
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* [[Evangelische Stiftung Alsterdorf]]
* [[Evangelische Stiftung Alsterdorf]]
* [[Israelitisches Krankenhaus]]
* [[Israelitisches Krankenhaus]]
* [[Feuerwache Alsterdorf|Berufsfeuerwehr Alsterdorf (F-16)]]
* [[Feuerwache Alsterdorf|Berufsfeuerwehr Alsterdorf (F-16)]]

<!-- === Bildung === -->
=== Bildung ===
<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. -->
<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. -->
Nachdem die Alsterdorfer Kinder zuvor in [[Hamburg-Eppendorf|Eppendorf]] zur Schule gingen, wurde 1883 an der Straßenecke Alsterdorfer Straße / Sengelmannstraße eine zweiklassige Schule errichtet, die heutige Kurt-Juster-Schule. Bekanntester Schüler war der spätere Bremer Bürgermeister [[Wilhelm Kaisen]], der die Schule ab 1893 besuchte<ref name="Zeittafel" /> und über das damalige Alsterdorf in seinen Memoiren<ref>Wilhelm Kaisen: ''Meine Arbeit, mein Leben''. München: List 1967.</ref> berichtete.

Das [[Heilwig-Gymnasium]], damals noch ein reines Mädchen-Gymnasium, zog 1966 von der [[Isestraße]] in die Wilhelm-Metzger-Straße. Seit 1970 nimmt es auch Jungen auf. In der Alsterdorfer Straße befindet sich mit der evangelischen Bugenhagenschule eine 1867 von [[Heinrich Sengelmann]] gegründete nichtstaatliche [[Stadtteilschule]]. 2009 wurde mit der ''Schule Alsterpalais'' eine weitere private Stadtteilschule eröffnet, die sich ebenfalls in der Alsterdorfer Straße befindet.
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=== Söhne und Töchter der Stadt ===
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* [[Jan Koltze]] (* 1963), deutscher Politiker (SPD)
<!-- d.&nbsp;h. Personen, die hier geboren sind;-->
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<!-- ===Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben=== -->
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== Literatur ==
== Literatur ==
* ''Von Altona bis Zollenspieker. Das Haspa-Handbuch für alle Stadtteile der Hansestadt'', Hoffmann und Campe, Hamburg 2001. ISBN 3-455-11333-8. Artikel über Alsterdorf.
* ''Von Altona bis Zollenspieker. Das Haspa-Handbuch für alle Stadtteile der Hansestadt'', Hoffmann und Campe, Hamburg 2001. ISBN 3-455-11333-8. Artikel über Alsterdorf.
* ''Zeittafel zur Geschichte Alsterdorfs'', in: Alster-Dorfzeitung. Zeitschrift des Alsterdorfer Bürgervereins von 1990 e.V, Heft Juni 2019, Seiten 5 ff.

== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
Durch Verwaltungsreform gingen Gebiete Alsterdorfs an Winterhude:
Durch Verwaltungsreform gingen Gebiete Alsterdorfs an Winterhude:
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* [http://www.hamburg.de/alsterdorf Alsterdorf auf hamburg.de]
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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Aktuelle Version vom 13. Mai 2024, 22:43 Uhr

Wappen von Hamburg
Wappen von Hamburg
Alsterdorf
Stadtteil von Hamburg
Lage in HamburgNeuwerk → zu Bezirk Hamburg-MitteDuvenstedtWohldorf-OhlstedtMellingstedtBergstedtVolksdorfRahlstedtHummelsbüttelPoppenbüttelSaselWellingsbüttelSteilshoopBramfeldFarmsen-BerneEilbekMarienthalWandsbekTonndorfJenfeldMoorfleetAllermöheNeuallermöheSpadenlandTatenbergBillwerderLohbrüggeOchsenwerderReitbrookKirchwerderNeuengammeAltengammeCurslackBergedorfNeulandGut MoorRönneburgLangenbekWilstorfHarburgSinstorfMarmstorfEißendorfHeimfeldHausbruchNeugraben-FischbekMoorburgFrancopAltenwerderNeuenfeldeCranzRissenSülldorfBlankeneseIserbrookOsdorfLurupNienstedtenOthmarschenGroß FlottbekOttensenAltona-AltstadtAltona-NordSternschanzeBahrenfeldSchnelsenNiendorfEidelstedtStellingenLokstedtHoheluft-WestEimsbüttelRotherbaumHarvestehudeLangenhornFuhlsbüttelOhlsdorfAlsterdorfGroß BorstelHohenfeldeDulsbergBarmbek-NordBarmbek-SüdUhlenhorstHoheluft-OstEppendorfWinterhudeVeddelKleiner GrasbrookSteinwerderWilhelmsburgWaltershofFinkenwerderSt. PauliNeustadtHamburg-AltstadtHafenCitySt. GeorgHammerbrookBorgfeldeHammRothenburgsortBillbrookHornBillstedtLand NiedersachsenLand Schleswig-Holstein
Lage in Hamburg
Koordinaten 53° 36′ 36″ N, 10° 0′ 12″ OKoordinaten: 53° 36′ 36″ N, 10° 0′ 12″ O
Fläche 3,1 km²
Einwohner 15.108 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 4874 Einwohner/km²
Postleitzahl 20251, 22297, 22335, 22337
Vorwahl 040
Bezirk Hamburg-Nord
Verkehrsanbindung
Bundesstraße B433
U-Bahn U1
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Alsterdorf ist ein Stadtteil im Bezirk Hamburg-Nord der Freien und Hansestadt Hamburg.

Geografie

Geografische Lage

Alsterdorf liegt an der namensgebenden Alster, die den Stadtteil von Nordost nach Südwest durchfließt. Im Uhrzeigersinn grenzt Alsterdorf im Osten an den Stadtteil Ohlsdorf, im Süden an Winterhude und Eppendorf sowie im Westen an Groß Borstel.

Geschichte

Alsterdorf wurde erstmals 1219 als „Alsterthorpe“ urkundlich erwähnt und gehörte seit dem 14. Jahrhundert abwechselnd zum Kloster Harvestehude (dem späteren St. Johannis-Stift) sowie zum holsteinischen Amt Trittau und kam somit 1773 unter dänische Verwaltung. 1470 bestanden vier Hufnerstellen im Dorf, bis 1573 kamen noch zwei Kätner hinzu. 1718 wurde am Alsterlauf in Höhe der heutigen Straße Knappe Böge eine Brauerei mit Bierausschank errichtet, die 1722 um eine Rossmühle erweitert wurde. Mitte des 18. Jahrhunderts versuchten die Bewohner Alsterdorfs mehrfach die Alster aufzustauen, was aber von Hamburg erfolgreich unterbunden wurde. 1803 gelangte Alsterdorf im Tausch mit Dänemark gegen Bilsen bei Quickborn endgültig in hamburgischen Besitz (genauer gesagt in den des Klosters St. Johannis), womit die Stadt die letzte Gebietslücke ihres Alsterbesitzes schließen konnte. Während der Franzosenzeit gehörte Alsterdorf ebenso wie Fuhlsbüttel, Klein Borstel, Struckholt, Ohlsdorf und Winterhude zur 7. Mairie in Langenhorn.[1] Seit 1830 gehörte es zur Landherrenschaft der Geestlande.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Alsterdorf ein reines Bauern- und Handwerkerdorf mit weniger als 150 Einwohnern. Um 1860 erwarb der Pastor Heinrich Matthias Sengelmann, nach dem später eine Straße im Stadtteil benannt worden ist, eine Kate im Ort und gründete dort ein Heim für Behinderte, die heutige Evangelische Stiftung Alsterdorf. Seit den 1870er Jahren siedelten sich mehrere Bleichereien und Wäschereien an sowie 1919 die Vera-Filmwerke. Ab 1920 entstanden erste Villenviertel an der Braband- und Inselstraße, 1935–1938 die Gartenstadt zwischen Heilholtkamp und der Hochbahntrasse.[2]

Die heutige Straßenbild in Alsterdorf ist von verschiedenen architektonischen Stilen und Epochen geprägt. Die Alsterdorfer Straße wird sowohl von Neubauten als auch von Stadthäusern, Gründerzeithäusern und Kleinstadt-Häuschen gesäumt. Ebenso findet man im gesamten Stadtteil typische Rotklinkersiedlungen im Stil des Backsteinexpressionismus.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Jahr 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000
Einwohner 12.455 12.487 12.551 12.563 12.520 12.449 12.622 12.577 12.476 12.209 12.027 11.847 11.827 12.180
Jahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2012 2017 2019 2022**
Einwohner* 12.379 12.480 12.723 12.825 12.872 12.955 13.012 13.657 14.428 15.204 15.136
* 
ab 2007: Quelle citypopulation.de[3], jeweils 31. Dezember
** 
ab 2022: Quelle Statistikamt Nord[4], am 31.12.2022

Statistik

  • Anteil der unter 18-Jährigen: 16,9 % [Hamburger Durchschnitt: 16,6 % (2020)].[5]
  • Anteil der über 64-Jährigen: 19,2 % [Hamburger Durchschnitt: 18,0 % (2020)].[6]
  • Ausländeranteil: 13,9 % [Hamburger Durchschnitt: 17,7 % (2020)].[7]
  • Arbeitslosenquote: 4,4 % [Hamburger Durchschnitt: 6,4 % (2020)].[8]

Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Alsterdorf 52.426 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.[9]

Politik

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Alsterdorf zum Wahlkreis Fuhlsbüttel – Alsterdorf – Langenhorn.

Bei den Bürgerschaftswahlen 2020, 2015, 2011, 2008, 2004, 2001, 1997, 1993, 1991 und 1987 kam es zu folgenden Ergebnissen:

Wahljahr SPD Grüne(a) CDU Linke(b) FDP AfD Übrige
2020[10] 38,2 % 26,9 % 12,1 % 07,1 % 06,5 % 04,0 % 05,2 %
2015[11] 48,1 % 12,4 % 15,1 % 05,9 % 09,7 % 05,6 % 04,2 %
2011 39,8 % 12,0 % 22,5 % 04,5 % 08,8 % 03,4 %
2008 31,4 % 10,7 % 45,7 % 04,8 % 05,7 % 01,7 %
2004 30,1 % 13,6 % 47,3 % 04,3 % 04,7 %
2001 36,7 % 09,2 % 28,8 % 00,1 % 06,3 % 18,9 %(c)
1997 33,0 % 14,7 % 32,9 % 00,4 % 05,2 % 13,8 %
1993 37,3 % 14,0 % 28,6 % 05,4 % 14,7 %(d)
1991 41,9 % 08,5 % 39,2 % 07,8 % 02,7 %
1987 41,2 % 06,7 % 43,6 % 07,9 % 00,6 %
(a) 
Bis 2011 als Grüne/GAL.
(b) 
1997 und 2001 als PDS.
(c) 
Darunter 16,0 % für die Schill-Partei.
(d) 
Darunter 6,6 % für die Statt Partei.

Bei den Wahlen zur Bezirksversammlung gehört der Stadtteil zum Wahlkreis Groß Borstel / Alsterdorf / Ohlsdorf / Fuhlsbüttel. Bei Bundestagswahlen zählt Alsterdorf zum Bundestagswahlkreis Hamburg-Nord.

„Altes Krematorium“
Neben klassischem Backstein gibt es auch moderne Gewerbebauten in Alsterdorf

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Das Alte Krematorium des Hauptfriedhofs Ohlsdorf liegt auf dem Gebiet des Stadtteils Alsterdorf an der Alsterdorfer Straße. Es ist mit dem Errichtungsjahr 1890/91 das älteste Krematoriumsgebäude modernen Typs in Deutschland.[12] Dazu gehörte ein mittlerweile eingeebneter Urnenhain. Es wurde 1933 durch das Neue Krematorium auf dem nahegelegenen Friedhofsgelände des Hauptfriedhofes ersetzt. Nachdem der Verfall drohte, wurde das Alte Krematorium im Jahre 2000 zu einem Restaurant umgebaut. 2007 wurde das Gebäude verkauft und der Umbau in eine Schule begonnen. Das Schulkonzept wurde von den Leitern der Kinderwelt Hamburg e. V. entwickelt. Im September 2009 wurde die bilinguale Zukunftsschule Flachsland mit Räumlichkeiten für 120 Primarkinder und 60 Elementarkinder eröffnet.[13]

Friedhöfe in Alsterdorf

Urnenfriedhof des Feuerbestattungsvereins zu Hamburg

In der Zeit zwischen 1904 und 1955 für Beisetzungen von Urnen genutzte Bestattungsfläche auf dem Betriebsgelände des sogenannten Alten Krematoriums. Die Betreibergesellschaft, der Feuerbestattungsverein zu Hamburg, übergab die Verwaltung der Friedhofsfläche 1915 an den Hauptfriedhof Ohlsdorf.

Parks

Ein Teil des Alsterwanderwegs verläuft durch Alsterdorf. Dieser Abschnitt, der direkt am Fluss Alster gelegen ist, gehört zum Alsteroberlauf (auch: Streek).

Sport

Der SC Sperber Hamburg von 1898 ist der örtliche Sportverein. Seine Fußballmannschaft spielte von 1966 bis 1969 und von 1970 bis 1972 in der Fußball-Regionalliga Nord.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

1879 wurde zwischen Winterhuder Marktplatz und Ohlsdorf eine Pferdeomnibuslinie eingerichtet, die auch Alsterdorf anbindet. Sie wird bereits ein Jahr später durch eine Pferdestraßenbahn, die über Winterhude weiter in die Hamburger Innenstadt fährt, ersetzt.[1]

Mit den Haltestellen Sengelmannstraße und Alsterdorf gibt es zwei Haltepunkte der Hamburger U-Bahn-Linie 1 in dem Stadtteil. Die Fahrtzeit mit der U1 bis zur Station des Hamburger Hauptbahnhofs (Süd) beträgt 18 bis 20 Minuten. Parallel zur U-Bahn-Strecke führt das Gleis der Güterumgehungsbahn. Die im Bau befindliche Bahnlinie U5 soll künftig auch die Station Sengelmannstraße anbinden.[14]

Außerdem wird der Stadtteil durch diverse Buslinien des HVV erschlossen. Besonders die Metrobuslinie 19 durchquert weite Teile des Quartiers und bietet Anbindungen ins südlich angrenzende Winterhude (Lattenkamp, Winterhuder Marktplatz, Sierichstraße) sowie weiter über Harvestehude und Rotherbaum Richtung Innenstadt. Zudem verbindet der Metrobus 23 Alsterdorf mit Fuhlsbüttel und führt weiter nach Niendorf einerseits sowie nach Barmbek andererseits. Der Metrobus 26 sorgt ebenfalls für eine Querverbindung nach Barmbek sowie nach Winterhude und Eppendorf.[15]

Öffentliche Einrichtungen

Die Evangelische Stiftung Alsterdorf

Bildung

Nachdem die Alsterdorfer Kinder zuvor in Eppendorf zur Schule gingen, wurde 1883 an der Straßenecke Alsterdorfer Straße / Sengelmannstraße eine zweiklassige Schule errichtet, die heutige Kurt-Juster-Schule. Bekanntester Schüler war der spätere Bremer Bürgermeister Wilhelm Kaisen, der die Schule ab 1893 besuchte[1] und über das damalige Alsterdorf in seinen Memoiren[16] berichtete.

Das Heilwig-Gymnasium, damals noch ein reines Mädchen-Gymnasium, zog 1966 von der Isestraße in die Wilhelm-Metzger-Straße. Seit 1970 nimmt es auch Jungen auf. In der Alsterdorfer Straße befindet sich mit der evangelischen Bugenhagenschule eine 1867 von Heinrich Sengelmann gegründete nichtstaatliche Stadtteilschule. 2009 wurde mit der Schule Alsterpalais eine weitere private Stadtteilschule eröffnet, die sich ebenfalls in der Alsterdorfer Straße befindet.

Literatur

  • Von Altona bis Zollenspieker. Das Haspa-Handbuch für alle Stadtteile der Hansestadt, Hoffmann und Campe, Hamburg 2001. ISBN 3-455-11333-8. Artikel über Alsterdorf.
  • Zeittafel zur Geschichte Alsterdorfs, in: Alster-Dorfzeitung. Zeitschrift des Alsterdorfer Bürgervereins von 1990 e.V, Heft Juni 2019, Seiten 5 ff.

Siehe auch

Durch Verwaltungsreform gingen Gebiete Alsterdorfs an Winterhude:

ferner:

Commons: Hamburg-Alsterdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Zeittafel zur Geschichte Alsterdorfs, in: Alster-Dorfzeitung. Zeitschrift des Alsterdorfer Bürgervereins von 1990 e.V, Heft Juni 2019, Seiten 5 ff.
  2. Dirk Schubert: Hamburger Wohnquartiere. Ein Stadtführer durch 65 Siedlungen, Berlin 2005, ISBN 3-496-01317-6, S. 184–187.
  3. citypopulation.de: Hamburg, auf citypopulation.de
  4. Hamburger Melderegister - Regionaldaten für Alsterdorf, auf statistik-nord.de
  5. Minderjährigenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020
  6. Anteil der 65-Jährigen und Älteren in den Hamburger Stadtteilen 2020
  7. Ausländeranteil in den Hamburger Stadtteilen 2020
  8. Arbeitslosenquote in den Hamburger Stadtteilen 2020
  9. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Hamburger Stadtteil-Profile 2016 (= NORD.regional. Band 19). 2018, ISSN 1863-9518 (Online [PDF; 6,6 MB; abgerufen am 12. Februar 2018]).
  10. Ergebnispräsentation der Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg (endgültige Ergebnisse)
  11. Ergebnispräsentation der Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg (endgültige Ergebnisse), auf wahlen-hamburg.de
  12. Hermann Hipp, Freie und Hansestadt Hamburg, Geschichte, Kultur und Stadtbaukunst an Elbe und Alster, DuMont Buchverlag, Köln 1990, S. 401, ISBN 3-7701-1590-2.
  13. FlachslandZukunftsschule, auf flachsland-zukunftsschulen.de. Abgerufen am 1. Oktober 2011
  14. Alsterdorf: Wissens- und Sehenswertes. Grüne Wohngegend mit interessanter Filmgeschichte. Abgerufen am 4. April 2024 (deutsch).
  15. Tarifplan Gesamt (mit allen Linien) – schematisch, auf hvv.de
  16. Wilhelm Kaisen: Meine Arbeit, mein Leben. München: List 1967.