„Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg“ – Versionsunterschied

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Der '''Eintritt der Vereinigten Staaten in den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]''' erfolgte am 8. Dezember 1941 mit der [[Kriegserklärung]] an das [[Japanisches Kaiserreich|Kaiserreich Japan]] nach dem [[Angriff auf Pearl Harbor]] am Tag zuvor. Wenige Tage später, am 11. Dezember, erfolgte die Kriegserklärung [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschlands]] und [[Königreich Italien (1861–1946)|Italiens]] an die Vereinigten Staaten, die am gleichen Tag beantwortet wurde. Mit der [[Deklaration der Vereinten Nationen]] vom 1. Januar 1942 traten die Vereinigten Staaten in die [[Anti-Hitler-Koalition]] mit [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und der [[Sowjetunion]] als den Hauptalliierten ein. Dem Kriegseintritt war eine längere Phase diplomatischer Spannungen zwischen den USA und den [[Achsenmächte]]n vorausgegangen, in der die USA die europäischen [[Westmächte]] und [[Republik China|Nationalchina]] indirekt unterstützten und eigene Kriegsvorbereitungen vorantrieb. Das amerikanische Volk war zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs in Europa überwiegend [[Isolationismus|isolationistisch]] eingestellt und lehnte einen Kriegseintritt ab.
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Der '''Eintritt der Vereinigten Staaten in den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]''' erfolgte am 8. Dezember 1941 mit der [[Kriegserklärung]] an das [[Japanisches Kaiserreich|Kaiserreich Japan]] nach dem [[Angriff auf Pearl Harbor]] am Tag zuvor. Wenige Tage später erfolgte die Kriegserklärung [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschlands]] und [[Königreich Italien (1861–1946)|Italiens]] an die USA. Damit traten die Vereinigten Staaten in die [[Anti-Hitler-Koalition]] mit [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und der [[Sowjetunion]] ein. Vorausgegangen war eine längere Phase diplomatischer Spannungen zwischen den USA und den [[Achsenmächte]]n, in der die USA die europäischen [[Westmächte]] und [[Republik China|Nationalchina]] indirekt unterstützten.
Das amerikanische Volk war lange Zeit überwiegend [[Isolationismus|isolationistisch]] eingestellt und lehnte einen Kriegseintritt ab.


== Haltung der Vereinigten Staaten zum europäischen Krieg ==
== Haltung der Vereinigten Staaten zum europäischen Krieg ==


In einer Meinungsumfrage im Sommer 1939 waren 97 % der US-Amerikaner dafür, dass sich die [[Vereinigte Staaten|USA]] aus dem Krieg heraushalten sollten. 84 % wünschten einen Sieg der [[Westmächte]] und 82 % gaben [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschland]] die Schuld am Krieg. Sie sagten jedoch auch aus, dass sich die USA vom Krieg betroffen sehen, je mehr deutsche Truppen in Richtung [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] vorgedrungen seien. [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsident]] [[Franklin D. Roosevelt]], dessen Sympathien wie die der meisten Amerikaner eindeutig auf Seiten der Westmächte lagen, verfolgte eine vorsichtige, aber doch zielstrebige Politik der Unterstützung der Alliierten bei gleichzeitiger Wahrung der Neutralität. Dank dieser Neutralität und des Einsatzes moderner Kommunikationsmittel war die amerikanische Bevölkerung über die Vorgänge in Europa genauestens informiert. In seinen „Kaminreden“ an die Nation versuchte Roosevelt seinerseits, den Amerikanern die Schwere der zu treffenden Entscheidungen vor Augen zu führen.
In einer Meinungsumfrage im Sommer 1939 waren 97% der US-Amerikaner dafür, dass sich die [[Vereinigte Staaten|USA]] aus dem Krieg heraushalten sollten. 84% wünschten einen Sieg der [[Westmächte]] und 82% gaben [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschland]] die Schuld am Krieg. Sie sagten jedoch auch aus, dass sich die USA um so mehr vom Krieg betroffen sähen, je weiter die deutschen Truppen in Richtung [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] vorgedrungen seien. [[Präsident der Vereinigten Staaten|Präsident]] [[Franklin D. Roosevelt]], dessen Sympathien wie die der meisten Amerikaner eindeutig auf Seiten der Westmächte lagen, verfolgte eine vorsichtige, aber doch zielstrebige Politik der Unterstützung der Alliierten bei gleichzeitiger Wahrung der Neutralität. Dank dieser Neutralität konnten amerikanische Journalisten wie [[William L. Shirer]] in Deutschland und später im besetzten Europa weiterarbeiten und die amerikanische Bevölkerung über die dramatischen Ereignisse der Neuordnung Europas infolge des am 1. September [[Polenfeldzug|in Polen]] ausgebrochenen Krieges umfassend informieren. In seinen „Kaminreden“ an die Nation gelang es Roosevelt in den kommenden zwei Jahren, die Amerikaner nach und nach von seinem außenpolitischen Kurs zu überzeugen.


In der Vorkriegszeit der 1930er Jahre hatten die USA, beeinflusst von der Tätigkeit des [[Nye Committee]], eine Reihe von [[Neutralitätsgesetze]]n verabschiedet. Diese waren aus Anlass des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs]] durch Roosevelt bereits unterlaufen worden, in dem die Vereinigten Staaten China unterstützten. Im November 1939 änderte der amerikanische Kongress die Neutralitätsgesetze und genehmigte den Verkauf von Kriegsmaterial an kriegführende Staaten. Bedingung war jedoch sofortige Bezahlung und Transport der Ladung durch nichtamerikanische Schiffe, weshalb das Gesetz auch als ''Cash and carry''-Act bekannt wurde. Dadurch wurde sichergestellt, dass nur die Westmächte Lieferungen erhalten konnten, da Handelsschiffe der [[Achsenmächte]] nicht an der britischen Blockade im Atlantik vorbeikamen. Gleichzeitig begann die [[United States Navy|US-Marine]] mit einer eigenen [[Amerikanische Neutralitätspatrouille|Neutralitätspatrouille]] die Überwachung der [[Schifffahrt]] im westlichen Atlantik.
In der Vorkriegszeit der 1930er Jahre hatten die USA, beeinflusst von der Tätigkeit des [[Nye Committee]], eine Reihe von [[Neutralitätsgesetze]]n verabschiedet. Diese waren aus Anlass des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs]] durch Roosevelt bereits unterlaufen worden, in dem die Vereinigten Staaten China unterstützten. Im November 1939 änderte der amerikanische Kongress die Neutralitätsgesetze und genehmigte den Verkauf von Kriegsmaterial an kriegführende Staaten.<ref>[http://www.mtholyoke.edu/acad/intrel/WorldWar2/neutrality.htm Neutrality Act of November 4, 1939] auf ''mtholyoke.edu'', abgerufen am 6. Mai 2010.</ref> Bedingung war jedoch sofortige Bezahlung und Transport der Ladung durch nichtamerikanische Schiffe, weshalb das Gesetz auch als ''Cash and carry''-Act bekannt wurde. Dadurch wurde sichergestellt, dass nur die Westmächte Lieferungen erhalten konnten, da Handelsschiffe der [[Achsenmächte]] nicht an der britischen Blockade im Atlantik vorbeikamen. Gleichzeitig begann die [[United States Navy|US-Marine]] mit einer eigenen [[Amerikanische Neutralitätspatrouille|Neutralitätspatrouille]] die Überwachung der [[Schifffahrt]] im westlichen Atlantik.


Am 2. September 1940 schlossen die Vereinigten Staaten mit Großbritannien das „[[Zerstörer-für-Stützpunkte-Abkommen]]“, durch das 50 noch aus dem Ersten Weltkrieg stammende amerikanische [[Zerstörer]] den Briten im Tausch gegen die Gewährung von Landnutzungsrechten in britischen Überseekolonien in der westlichen Hemisphäre überlassen wurden. Ebenfalls im September 1940 wurde der ''[[Selective Service System|Selective Training and Service Act]]'' verabschiedet, mit dem erstmals die [[Wehrpflicht]] in Friedenszeiten eingeführt wurde. Am 4. September 1940 gründete sich das „[[America First Committee]]“ als wichtigstes Sprachrohr und Sammelbecken der amerikanischen Isolationisten.
Am 2. September 1940, nach dem Fall [[Unternehmen Weserübung|Dänemarks und Norwegens]] sowie der [[Westfeldzug|Beneluxstaaten und Frankreichs]], schlossen die Vereinigten Staaten mit Großbritannien das „[[Zerstörer-für-Stützpunkte-Abkommen]]“, durch das 50 noch aus dem Ersten Weltkrieg stammende amerikanische [[Zerstörer]] den Briten im Tausch gegen die Gewährung von Landnutzungsrechten in britischen Überseekolonien in der westlichen Hemisphäre überlassen wurden. Ebenfalls im September 1940 wurde der ''[[Selective Service System|Selective Training and Service Act]]'' verabschiedet, mit dem erstmals die [[Wehrpflicht]] in Friedenszeiten eingeführt wurde. Am 4. September 1940 gründete sich das „[[America First Committee]]“ als wichtigstes Sprachrohr und Sammelbecken der amerikanischen Isolationisten.


Im Januar 1941, nach seiner [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1940|zweiten Wiederwahl]], hielt Roosevelt seine programmatische [[Die vier Freiheiten|Vier-Freiheiten-Rede]]. Im März 1941 setzte er das [[Leih- und Pachtgesetz]] durch, den sogenannten ''Lend-lease Act''. Das Gesetz ermöglichte es der [[Bundesregierung der Vereinigten Staaten]], Kriegsgeräte an die Staaten zu verleihen, welche der Verteidigung der USA nach Ansehen des Präsidenten lebenswichtig erscheinen. Bis zum Kriegsende nahm das Vereinigte Königreich Lieferungen von 30&nbsp;Milliarden Dollar und die [[UdSSR]] Lieferungen im Wert von 12&nbsp;Milliarden Dollar in Anspruch. Dies entsprach 427.000&nbsp;Lastwagen, 15.000&nbsp;Flugzeugen und 13.000&nbsp;Panzern.
Dass Roosevelts immer deutlicher werdende Politik der Vorbereitung auf den Krieg dem Willen der Mehrheit der Amerikaner entsprach, wurde nicht nur in seiner praktisch unangefochtenen Wiederaufstellung als Kandidat der Demokraten für die [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1940|Präsidentschaftswahl 1940]] deutlich, sondern auch in der Position seines republikanischen Gegenkandidaten [[Wendell Willkie]], der eine Vorbereitung der Streitkräfte auf alle Eventualitäten, auch die eines Krieges, als im nationalen Interesse notwendig ansah.<ref>[http://www.historycentral.com/FDR/FDR_1940Election.html War Breaks Out] auf ''historycentral.com'', abgerufen am 6. Mai 2010.</ref> Im Januar 1941, nach seinem deutlichen Sieg über Willkie, hielt Roosevelt seine programmatische [[Die vier Freiheiten|Vier-Freiheiten-Rede]], in der er einmal mehr klar Position in Bezug auf die Notwendigkeit der Verteidigung von Freiheit und Demokratie gegen die Aggression der Tyrannei, wie sie von den Achsenmächten verkörpert wurde, bezog.<ref name="PaW-13"/> In seiner Rede vor dem Kongress warb er um dessen Unterstützung bei der von ihm geplanten Ausweitung der Rüstungsausgaben und der Lieferung von Kriegsmaterial an die noch verbliebenen Demokratien. Daneben wurden auch die amerikanischen Streitkräfte aufgerüstet. 1941 wuchs so ein Heer von über 1,6&nbsp;Millionen Mann heran<ref>„The Army numbered 1,643,477 […]“ in: [http://www.ibiblio.org/hyperwar/AMH/AMH/amh-19.htm Chapter 19: Between World Wars], in: ''[http://www.ibiblio.org/hyperwar/AMH/AMH/amh-toc.htm American Military History.]'' Center of Military History United States Army, Washington, D.C. 1989.</ref> und die Rüstungsproduktion stieg auf 4,5&nbsp;Milliarden Dollar pro Jahr. Im März 1941 setzte Roosevelt das [[Leih- und Pachtgesetz]] durch, den sogenannten ''Lend-lease Act''. Das Gesetz ermöglichte es der [[Bundesregierung der Vereinigten Staaten]], Kriegsgeräte an die Staaten zu verleihen, welche der Verteidigung der USA nach Ansehen des Präsidenten lebenswichtig erschienen. Bis zum Kriegsende nahm das Vereinigte Königreich Lieferungen von 30&nbsp;Milliarden Dollar in Anspruch und die [[Sowjetunion]], die im Juni 1941 von Deutschland und seinen Verbündeten [[Unternehmen Barbarossa|überfallen wurde]] und auf die das Arrangement dann ausgeweitet wurde, im Wert von 12&nbsp;Milliarden Dollar. Dies entsprach 427.000&nbsp;Lastwagen, 15.000&nbsp;Flugzeugen und 13.000&nbsp;Panzern.

Die USA rüsteten außerdem ihre eigene [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|Armee]] auf. Hierzu führten die USA die [[Wehrpflicht]] ein. 1941 wuchs so ein Heer von 1,5&nbsp;Millionen Mann zusätzlich zu einer Rüstungsproduktion von 4,5&nbsp;Milliarden Dollar pro Jahr.


[[Datei:USS Kearny;0543205.jpg|miniatur|USS Kearny (DD-432) im Hafen von [[Reykjavík]], zwei Tage nachdem sie von U-568 torpediert wurde.]]
[[Datei:USS Kearny;0543205.jpg|miniatur|USS Kearny (DD-432) im Hafen von [[Reykjavík]], zwei Tage nachdem sie von U-568 torpediert wurde.]]


Am 27. Mai 1941 erklärte Präsident Roosevelt einen unbefristeten nationalen Notstand. Im Juni wurden alle deutschen und italienischen Guthaben in den USA eingefroren und die Schließung der Konsulate dieser Länder angeordnet. Nach dem japanischen Einmarsch in den südlichen Teil [[Französisch-Indochina]]s im Juli 1941 ließ Roosevelt auch die japanischen Guthaben einfrieren und ordnete die Verstärkung der amerikanischen Verteidigung auf den [[Philippinen]] unter dem neuen Befehlshaber [[Douglas MacArthur]] an.
Am 27. Mai 1941, nach den Ereignissen auf dem [[Balkanfeldzug (1941)|Balkan]], in [[Belagerung von Tobruk|Nordafrika]] und im [[Atlantikschlacht|Atlantik]], erklärte Präsident Roosevelt einen unbefristeten nationalen Notstand.<ref name="PaW-13"/> Im Juni wurden alle deutschen und italienischen Guthaben in den USA eingefroren und die Schließung der Konsulate dieser Länder angeordnet. Nach dem japanischen Einmarsch in den südlichen Teil [[Französisch-Indochina]]s im Juli 1941 ließ Roosevelt auch die japanischen Guthaben einfrieren<ref name="PaW-14"/> und ordnete die Verstärkung der amerikanischen Verteidigung auf den [[Philippinen]] unter dem neuen Befehlshaber [[Douglas MacArthur]] an.


Im Juli dieses Jahres landete die USA außerdem Truppen auf [[Island]], um von hier aus den Schiffsverkehr nach England besser schützen zu können. Dieser litt unter deutschen [[U-Boot-Krieg#Zweiter Weltkrieg|U-Boot-Angriffen]] erheblich. Im Atlantik häuften sich dadurch die Zusammenstöße zwischen amerikanischen Schiffen und deutschen [[U-Boot]]en. Nach einem Zwischenfall zwischen einem amerikanischen Zerstörer und einem deutschen U-Boot im Atlantik gab er eine ''shoot on sight''-Direktive („Angriff bei Sichtung“) aus. Die ersten amerikanischen Kriegstoten des bis dato unerklärten Krieges waren 11&nbsp;Seeleute, die bei der Torpedierung des Zerstörers USS Kearny am 17.&nbsp;Oktober südlich von Island ums Leben kamen. Im Oktober bewilligte Präsident Roosevelt Hilfszahlungen in Höhe von einer Milliarde Dollar an die angeschlagene Sowjetunion. Am 31.&nbsp;Oktober wurde der Zerstörer [[USS Reuben James (DD-245)|USS Reuben James]] von einem deutschen U-Boot versenkt.
Im Juli dieses Jahres landeten die USA außerdem Truppen auf [[Island]], um die Briten von der Aufgabe der Verteidigung der Insel zu entlasten und um von hier aus den Schiffsverkehr nach England besser schützen zu können. Dieser litt unter deutschen [[U-Boot-Krieg#Zweiter Weltkrieg|U-Boot-Angriffen]] erheblich. Im Atlantik häuften sich dadurch die Zusammenstöße zwischen amerikanischen Schiffen und deutschen [[U-Boot]]en. Nach einem Zwischenfall zwischen einem amerikanischen Zerstörer und einem deutschen U-Boot im Atlantik gab er eine ''shoot on sight''-Direktive („Angriff bei Sichtung“) aus. Die ersten amerikanischen Kriegstoten des bis dato unerklärten Krieges waren 11&nbsp;Seeleute, die bei der Torpedierung des Zerstörers USS Kearny am 17.&nbsp;Oktober südlich von Island ums Leben kamen.<ref name="PaW-13"/> Im Oktober bewilligte Präsident Roosevelt Hilfszahlungen in Höhe von einer Milliarde Dollar an die angeschlagene Sowjetunion. Am 31.&nbsp;Oktober wurde der Zerstörer [[USS Reuben James (DD-245)|USS Reuben James]] von einem deutschen U-Boot versenkt.


== Atlantik-Charta ==
== Atlantik-Charta ==
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# Sie hoffen außerdem auf eine Abrüstung, durch welche die Staaten Sicherheit vor Drohungen und Gewaltanwendung erlangen. Sie denken, dass die Gewaltanwendung unterdrückt werden müsse, um ein dauerhaftes System der allgemeinen Sicherheit zu erlangen.
# Sie hoffen außerdem auf eine Abrüstung, durch welche die Staaten Sicherheit vor Drohungen und Gewaltanwendung erlangen. Sie denken, dass die Gewaltanwendung unterdrückt werden müsse, um ein dauerhaftes System der allgemeinen Sicherheit zu erlangen.


== Entscheidung für den Kriegseintritt ==
== Entscheidung im Pazifik ==
[[Datei:Second world war asia 1937-1942 map de.png|miniatur|Japanischer Machtbereich in Asien 1937–42]]
Die Entscheidung über den Kriegseintritt fiel jedoch im Pazifik. Das aufstrebende [[Japanisches Kaiserreich|Japan]] war mit dem [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] unter [[Adolf Hitler|Hitler]] sowie [[Königreich Italien (1861–1946)|Italien]] unter [[Benito Mussolini|Mussolini]] verbündet, bemühte sich jedoch um die Vermeidung eines Kriegs mit den USA, mit dem es in der Frage des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|japanischen Kriegs gegen China]] immer wieder zu diplomatischen Spannungen gekommen war. Ein "moralisches Embargo" zur Ausfuhr von Flugzeugen und Ausrüstung an Länder, die dafür bekannt waren, damit Zivilisten anzugreifen, war seit Juli 1938 in Kraft, ein Verbot der Ausfuhr von Schrottmetall nach Japan seit 1940.<ref name="PaW-12"/> Im August 1941 verhängten die USA gemeinsam mit Großbritannien und [[Niederländisch-Indien]] ein [[Embargo]] auf die Ausfuhr von [[Erdöl]] nach Japan. Dieses war zu 90% seines Bedarfs von diesen Importen abhängig, rund die Hälfte seiner Einfuhren hatte es zuvor aus den USA bezogen. Damit wurde Japans gesamte geopolitische Strategie in Ostasien zur Errichtung einer [[Großostasiatische Wohlstandssphäre|Großostasiatischen Wohlstandssphäre]] unter Einschluss Chinas in Frage gestellt. Um sich in den Besitz von Ölquellen, etwa die Niederländisch-Indiens, zu setzen, die für seinen Fortbestand als Wirtschafts- und Militärmacht notwendig waren, musste das Japanische Kaiserreich nun einen Krieg mit Großbritannien und japanischen Befürchtungen zufolge auch mit den USA riskieren, wenn es sein Ziel der Unterwerfung Chinas unter seine Vorherrschaft nicht aufgeben wollte. Eine solche Aufgabe kam für die japanischen Ultranationalisten und Expansionisten, die in der [[Kaiserliche Japanische Armee|Kaiserlichen Armee]] einen starken Rückhalt fanden, jedoch nicht in Frage. In der Folge setzte sich immer mehr die [[Bellizismus|bellizistische]] Fraktion gegen die der vor allem in der Wirtschaft vertretenen Traditionalisten durch. Die von einem Teil der Führung der [[Kaiserliche Japanische Marine|Kaiserlichen Marine]] gehegten Zweifel bezüglich der Erfolgsaussichten eines Krieges mit den Vereinigten Staaten, darunter die des Oberkommandierenden der [[Kombinierte Flotte|Vereinigten Flotte]] [[Yamamoto Isoroku]], wurden zunehmend ignoriert. Im Sommer begann die Marine mit der Ausbildung ihrer Angriffsflotte, der [[Kidō Butai]], und ihrer Marineflieger für den späteren Angriff auf [[Pearl Harbor]], für den Pläne bereits seit Anfang des Jahres ausgearbeitet worden waren. Als Vorlage diente den Planern der [[Angriff auf Tarent|britische Angriff]] auf die italienische Flotte im Hafen von [[Tarent]] im November 1940. Die [[United States Pacific Fleet|Pazifikflotte]] der USA war im Sommer 1940 von ihren Basen an der Westküste auf eine vorgeschobene Position auf [[Hawaii]] verlegt worden und war somit ein verwundbares und lohnendes Ziel.<ref name="TheAlpha"/>


[[Datei:PURPLE.jpg|miniatur|Amerikanischer Nachbau der PURPLE-Maschine]]
Die Entscheidung über den Kriegseintritt fiel jedoch im Pazifik. Das aufstrebende [[Japanisches Kaiserreich|Japan]] war mit dem [[Deutsches Reich|Deutschen Reich]] unter [[Adolf Hitler|Hitler]] sowie [[Italien]] unter [[Benito Mussolini|Mussolini]] verbündet, bemühte sich jedoch um die Vermeidung eines Kriegs mit den USA, mit dem es in der Frage des [[Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg|japanischen Kriegs gegen China]] immer wieder zu diplomatischen Spannungen gekommen war. Ein Verbot der Ausfuhr von Schrottmetall nach Japan war seit 1940 in Kraft. Im August 1941 stoppten die USA gemeinsam mit Großbritannien und [[Niederländisch-Indien]] die [[Erdöl|Öl]]ausfuhr nach Japan, welches 90 % seines Ölbedarfs importierte, die Hälfte davon aus den USA. Damit wurde Japan in Zugzwang gebracht, wenn es seine ambitionierte Politik in Ostasien fortsetzen wollte. Ein Angriff auf Niederländisch-Indien als nächstliegende Ölquelle hätte es mit hoher Sicherheit in einen Krieg mit Großbritannien und japanischen Befürchtungen zufolge auch mit den USA verwickelt. Im Sommer begann die [[Kaiserliche Japanische Marine|japanische Marine]] mit der Ausbildung ihrer Angriffsflotte für den späteren Angriff auf [[Pearl Harbor]], für den Pläne bereits seit Anfang des Jahres ausgearbeitet worden waren. Als Vorlage diente den Planern der [[Angriff auf Tarent|britische Angriff]] auf die italienische Flotte in Tarent im November 1940. Die [[United States Pacific Fleet|Pazifikflotte]] der USA war im Sommer 1940 von ihren Basen an der Westküste auf eine vorgeschobene Position auf [[Hawaii]] verlegt worden. Seit 1941 war die USA in der Lage, den abgehörten diplomatischen und teilweise den militärischen verschlüsselten Nachrichtenverkehr zu entschlüsseln (siehe [[PURPLE]]).
Auch in den USA blieb man nicht untätig, so war man seit 1941 dank der langjährigen Anstrengungen zahlreicher in Militärdiensten stehender [[Kryptoanalyse|Kryptoanalytiker]] zum Nachbau der RED- und [[PURPLE]]-Maschine sowie anderer von den Japanern verwendeter [[Code]]s in der Lage, den abgehörten diplomatischen und teilweise den militärischen verschlüsselt ablaufenden Nachrichtenverkehr mit einiger zeitlicher Verzögerung mitzulesen. Die so gewonnenen Informationen, die man als „[[Magic (Kryptoanalyse)|Magic]]“ (dt. ''Magie'') bezeichnete, unterlagen jedoch einer so strengen Geheimhaltung, dass wichtige Informationen über die japanischen Kriegsvorbereitungen teilweise nicht die zuständigen militärischen Stäbe erreichten, was sich in Pearl Harbor als verhängnisvoll erweisen sollte.


Außerdem arbeitete man gemeinsam mit Großbritannien im ''Joint Planning Board'' unter dem Codenamen ''Rainbow 1–5'' Pläne für einen gleichzeitigen Krieg in Europa und im Pazifik aus, in dem Großbritannien und die Vereinigten Staaten [[Alliierte]] wären.<ref>[http://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-WD-Strategic1/USA-WD-Strategic1-3.html Chapter III: British-American Plans January-November 1941], in: Maurice Matloff, Edwin M. Snell: ''[http://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-WD-Strategic1/index.html Strategic Planning for Coalition Warfare, 1941-1942.]'' The War Department, o.J.</ref> Unter der Leitung von [[Albert Wedemeyer]], einem Offizier der ''War Plans Division'' des ''War Department'', wurde zusätzlich der sogenannte [[Victory-Plan]] für eine schnelle Generalmobilmachung und eine den Erfordernissen des modernen Krieges angepasste strategische Operationsführung ausgearbeitet.<ref name="USA-Victory-Intro"/>
Am 16. Oktober 1941 reichte der japanische Premierminister [[Konoe Fumimaro|Konoe]] seinen Rücktritt ein. Er wurde durch [[Tōjō Hideki]] ersetzt. Am 26.&nbsp;November überreichte die US-Regierung den Vertretern Japans die von Außenminister [[Cordell Hull]] formulierte [[Hull-Note]], die unmissverständlich den Rückzug der [[Kaiserliche Japanische Armee|japanischen Truppen]] aus China und Indochina als Vorbedingung für weitere Verhandlungen über die Aufhebung des Embargos forderte. Am selben Tag wurde die japanische Angriffsflotte nach Pearl Harbor in Marsch gesetzt. Am 27.&nbsp;November wurden alle US-Militäreinheiten im Pazifik in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Am 1.&nbsp;Dezember gab Kaiser [[Hirohito]] sein endgültiges Einverständnis für den Angriff. Der entsprechende Befehl wurde am nächsten Tag an die Flotte übermittelt. Am 6.&nbsp;Dezember wandte sich Präsident Roosevelt in einer persönlichen Friedensbotschaft an Kaiser Hirohito.

Am 16. Oktober 1941 resignierte der japanische Premierminister [[Konoe Fumimaro|Konoe]], nachdem die von der [[Kaiserliche Konferenz|Kaiserlichen Konferenz]] gesetzte Frist zur Erreichung einer Einigung mit den USA abgelaufen war. Ab diesem Zeitpunkt war das Land unter der Regierung seines Nachfolgers, des bisherigen Heeresministers [[Tōjō Hideki]], eindeutig auf einen Kriegskurs festgelegt. Am 26.&nbsp;November überreichte die US-Regierung den Vertretern Japans die von Außenminister [[Cordell Hull]] formulierte [[Hull-Note]], die unmissverständlich den Rückzug der [[Kaiserliche Japanische Armee|japanischen Truppen]] aus China und Indochina als Vorbedingung für weitere Verhandlungen über die Aufhebung des Ölembargos forderte. Dies wurde in Japan nur als letzte einer Reihe von Provokationen aufgenommen. Am selben Tag wurde die japanische Angriffsflotte nach Pearl Harbor in Marsch gesetzt. Am 27.&nbsp;November wurden alle US-Militäreinheiten im Pazifik in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Am 1.&nbsp;Dezember gab Kaiser [[Hirohito]] sein endgültiges Einverständnis für den Angriff. Der entsprechende Befehl wurde am nächsten Tag an die Flotte übermittelt.<ref name="TheAlpha"/> Am 6.&nbsp;Dezember wandte sich Präsident Roosevelt noch einmal in einer persönlichen Friedensbotschaft an Kaiser Hirohito.


[[Datei:Franklin Roosevelt signing declaration of war against Japan.jpg|miniatur|Präsident Roosevelt unterzeichnet die Kriegserklärung an Japan]]
[[Datei:Franklin Roosevelt signing declaration of war against Japan.jpg|miniatur|Präsident Roosevelt unterzeichnet die Kriegserklärung an Japan]]
Am [[7. Dezember]] überfiel Japan ohne Kriegserklärung die [[Angriff auf Pearl Harbor|amerikanische Pazifikflotte im Hafen von Pearl Harbor]] auf Hawaii. Dieser Angriff kostete 2.400&nbsp;Menschen das Leben. Darüber hinaus wurden 8&nbsp;[[Schlachtschiff]]e und 11 weitere [[Kriegsschiff]]e versenkt oder schwer beschädigt. Weitere Angriffe fanden an den nächsten Tagen auf [[Guam]], den [[Philippinen]], [[Wake]] und [[Midwayinseln|Midway]] statt.
Am [[7. Dezember]] überfiel Japan ohne Kriegserklärung die [[Angriff auf Pearl Harbor|amerikanische Pazifikflotte im Hafen von Pearl Harbor]] auf Hawaii. Dieser Angriff kostete 2.400&nbsp;Menschen das Leben. Darüber hinaus wurden 8&nbsp;[[Schlachtschiff]]e und 11 weitere [[Kriegsschiff]]e versenkt oder schwer beschädigt. Weitere Angriffe fanden an den nächsten Tagen auf [[Guam]], den [[Philippinen]], [[Wake]] und [[Midwayinseln|Midway]] statt.


Mit diesem Angriff war die Diskussion über den Kriegseintritt der USA beendet. Am 8. Dezember hielt Roosevelt vor dem in gemeinsamer Sitzung versammelten Kongress seine Rede, in der er den Tag des Angriffs als {{"-en|a date which will live in infamy|Übersetzung=ein Datum, das in Verrufenheit fortleben wird}} bezeichnete. 81 Prozent der Amerikaner verfolgten die Rede am Radio, was die höchste Einschaltquote der amerikanischen Geschichte darstellt. Unmittelbar im Anschluss erklärte der Kongress mit nur einer Gegenstimme (der der Pazifistin [[Jeannette Rankin]]) den Kriegszustand mit Japan. Drei Tage später erklärten Deutschland und Italien ihrerseits den USA den Krieg.
Mit diesem Angriff war die Diskussion über den Kriegseintritt der USA beendet. Am 8. Dezember hielt Roosevelt vor dem in gemeinsamer Sitzung versammelten Kongress seine Rede, in der er den Tag des Angriffs als {{"-en|a date which will live in infamy|Übersetzung=ein Datum, das in Verrufenheit fortleben wird}} bezeichnete. 81 Prozent der Amerikaner verfolgten die Rede am Radio, was die höchste Einschaltquote der amerikanischen Geschichte darstellt. Unmittelbar im Anschluss erklärte der Kongress mit nur einer Gegenstimme (der der Pazifistin [[Jeannette Rankin]]) den Kriegszustand mit Japan. In einer Radioansprache am folgenden Tag erklärte Roosevelt, Deutschland und Japan würden bei ihrer Kriegsführung einem gemeinsamen Plan folgen und folglich seien Deutschland sowie Italien als Mächte zu betrachten, die sich als im Kriege mit den Vereinigten Staaten ansähen. Zwei Tage später, am 11. Dezember, erklärten Deutschland und Italien ihrerseits den USA den Krieg. Am gleichen Tag erklärte Roosevelt mit Autorisierung durch den Kongress den Krieg gegen diese beiden Staaten.<ref name="PaW-14"/>


Bereits auf ihrer ersten Kriegskonferenz, der [[Arcadia-Konferenz]] in Washington vom 22. Dezember 1941 bis 14. Januar 1942, einigten sich die USA und Großbritannien dann auf die ''„Germany first“''-Strategie, nach der zuerst Deutschland besiegt werden sollte, bevor man sich der Niederringung Japans zuwandte.
Bereits auf ihrer ersten Kriegskonferenz, der [[Arcadia-Konferenz]] in Washington vom 22. Dezember 1941 bis 14. Januar 1942, einigten sich die USA und Großbritannien dann auf die ''„Germany first“''-Strategie, nach der zuerst Deutschland besiegt werden sollte, bevor man sich der Niederringung Japans zuwandte. Auf dieser Konferenz unterzeichneten die Vereinigten Staaten am 1. Januar 1942 auch die [[Deklaration der Vereinten Nationen]], die ihren Eintritt in die [[Anti-Hitler-Koalition]] an der Seite von 25 weiteren Staaten, darunter Großbritannien, die Sowjetunion und China, markiert und die jeden unilateralen Separatfrieden mit den drei Hauptgegnern Deutschland, Japan und Italien ausschloss.


== Pearl-Harbor-Kontroverse ==
== Pearl-Harbor-Kontroverse ==
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Pazifikkrieg]]
* [[Pazifikkrieg]]

== Literatur ==
* [[Dirk Bavendamm]]: ''Roosevelts Krieg: amerikanische Politik und Strategie 1937 – 1945.'' 2., durchges. und erw. Aufl. Herbig, Müchen u. Berlin 1998. ISBN 3-7766-2058-7.
* Steven Casey: ''Cautious Crusade: Franklin D. Roosevelt, American Public Opinion and the War against Nazi Germany, 1941-45.'' Oxford University Press, 2001.
* Henry Steele Commager (ed.): ''Documents of American History. Vol. 2: Since 1898.'' 9th edition. Prentice Hall, Englewood Cliffs 1973. ISBN 0-13-217000-0.
* Waldo Heinrichs: ''Threshold of war: Franklin D. Roosevelt and American entry into World War II.'' Oxford University Press, New York u. Oxford 1989. ISBN 0-19-506168-3.
* [[Peter Herde]]: ''Italien, Deutschland und der Weg in den Krieg im Pazifik 1941.'' Steiner, Wiesbaden 1983. ISBN 3-515-04001-3.
* Richard M. Ketchum: ''The Borrowed Years 1938 – 1941. America on the Way to War.'' Random House 1989. ISBN 0394560116.
* [[Michael Libal]]: ''Japans Weg in den Krieg: Die Aussenpolitik der Kabinette Konoye 1940/1941.'' (Diss.) Droste, Düsseldorf 1971. ISBN 3-7700-0254-7.
* [[Heinz Magenheimer]]: ''Kriegsziele und Strategien der großen Mächte 1939 – 1945.'' Osning, Bielefeld u. Bonn 2006. ISBN 3-9806268-4-9.
* Janet M. Manson: ''Diplomatic ramifications of unrestriced submarine warfare, 1939 – 1941.'' Greenwood Press, New York 1990. ISBN 0-313-26894-0.
* George Morgenstern: ''Pearl Harbor 1941. Eine amerikanische Katastrophe.'' Herbig, München 1998. (Orig.: ''Pearl Harbor: The Story of the Secret War.'' 1947) ISBN 3-7766-1996-1.
* Charles Callan Tansill: ''Die Hintertür zum Krieg: Das Drama der internationalen Diplomatie von Versailles bis Pearl Harbour.'' Pour le Mérite, Selent 2000. ISBN 3-932381-11-4.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Wikisource|Pearl Harbor speech|lang=en}}
* {{Wikisource|Pearl Harbor speech|lang=en}}


== Einzelnachweise ==
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<ref name="PaW-13">U.S. Department of State: [http://www.ibiblio.org/hyperwar/Dip/PaW/PaW-13.html Chapter XIII: European War 1941], in: ''[http://www.ibiblio.org/hyperwar/Dip/PaW/index.html Peace and War United States Foreign Policy 1931-1941.]'' U.S. Government Printing Office, Washington, D.C., 1943.</ref>
<ref name="PaW-14">U.S. Department of State: [http://www.ibiblio.org/hyperwar/Dip/PaW/PaW-14.html Chapter XIV: Discussion With Japan 1941, Pearl Harbor], in: ''[http://www.ibiblio.org/hyperwar/Dip/PaW/index.html Peace and War United States Foreign Policy 1931-1941.]'' U.S. Government Printing Office, Washington, D.C., 1943.</ref>
<ref name="USA-Victory-Intro">[http://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-Victory/USA-Victory-Intro.html Introduction], in: Charles E. Kirkpatrick: ''[http://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-Victory/index.html An Unknown Future and A Doubtful Present: Writing the Victory Plan of 1941.]'' Center of Military History United States Army, Washington, D.C. 1992.</ref>
<ref name="TheAlpha">[http://www.microworks.net/pacific/special/history1.htm The Alpha: Pearl Harbor, December 1941] auf ''microworks.net'', abgerufen am 6. Mai 2010.</ref>

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Version vom 28. Mai 2010, 23:15 Uhr

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Der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg erfolgte am 8. Dezember 1941 mit der Kriegserklärung an das Kaiserreich Japan nach dem Angriff auf Pearl Harbor am Tag zuvor. Wenige Tage später, am 11. Dezember, erfolgte die Kriegserklärung Deutschlands und Italiens an die Vereinigten Staaten, die am gleichen Tag beantwortet wurde. Mit der Deklaration der Vereinten Nationen vom 1. Januar 1942 traten die Vereinigten Staaten in die Anti-Hitler-Koalition mit Großbritannien und der Sowjetunion als den Hauptalliierten ein. Dem Kriegseintritt war eine längere Phase diplomatischer Spannungen zwischen den USA und den Achsenmächten vorausgegangen, in der die USA die europäischen Westmächte und Nationalchina indirekt unterstützten und eigene Kriegsvorbereitungen vorantrieb. Das amerikanische Volk war zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs in Europa überwiegend isolationistisch eingestellt und lehnte einen Kriegseintritt ab.

Haltung der Vereinigten Staaten zum europäischen Krieg

In einer Meinungsumfrage im Sommer 1939 waren 97% der US-Amerikaner dafür, dass sich die USA aus dem Krieg heraushalten sollten. 84% wünschten einen Sieg der Westmächte und 82% gaben Deutschland die Schuld am Krieg. Sie sagten jedoch auch aus, dass sich die USA um so mehr vom Krieg betroffen sähen, je weiter die deutschen Truppen in Richtung Großbritannien vorgedrungen seien. Präsident Franklin D. Roosevelt, dessen Sympathien wie die der meisten Amerikaner eindeutig auf Seiten der Westmächte lagen, verfolgte eine vorsichtige, aber doch zielstrebige Politik der Unterstützung der Alliierten bei gleichzeitiger Wahrung der Neutralität. Dank dieser Neutralität konnten amerikanische Journalisten wie William L. Shirer in Deutschland und später im besetzten Europa weiterarbeiten und die amerikanische Bevölkerung über die dramatischen Ereignisse der Neuordnung Europas infolge des am 1. September in Polen ausgebrochenen Krieges umfassend informieren. In seinen „Kaminreden“ an die Nation gelang es Roosevelt in den kommenden zwei Jahren, die Amerikaner nach und nach von seinem außenpolitischen Kurs zu überzeugen.

In der Vorkriegszeit der 1930er Jahre hatten die USA, beeinflusst von der Tätigkeit des Nye Committee, eine Reihe von Neutralitätsgesetzen verabschiedet. Diese waren aus Anlass des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs durch Roosevelt bereits unterlaufen worden, in dem die Vereinigten Staaten China unterstützten. Im November 1939 änderte der amerikanische Kongress die Neutralitätsgesetze und genehmigte den Verkauf von Kriegsmaterial an kriegführende Staaten.[1] Bedingung war jedoch sofortige Bezahlung und Transport der Ladung durch nichtamerikanische Schiffe, weshalb das Gesetz auch als Cash and carry-Act bekannt wurde. Dadurch wurde sichergestellt, dass nur die Westmächte Lieferungen erhalten konnten, da Handelsschiffe der Achsenmächte nicht an der britischen Blockade im Atlantik vorbeikamen. Gleichzeitig begann die US-Marine mit einer eigenen Neutralitätspatrouille die Überwachung der Schifffahrt im westlichen Atlantik.

Am 2. September 1940, nach dem Fall Dänemarks und Norwegens sowie der Beneluxstaaten und Frankreichs, schlossen die Vereinigten Staaten mit Großbritannien das „Zerstörer-für-Stützpunkte-Abkommen“, durch das 50 noch aus dem Ersten Weltkrieg stammende amerikanische Zerstörer den Briten im Tausch gegen die Gewährung von Landnutzungsrechten in britischen Überseekolonien in der westlichen Hemisphäre überlassen wurden. Ebenfalls im September 1940 wurde der Selective Training and Service Act verabschiedet, mit dem erstmals die Wehrpflicht in Friedenszeiten eingeführt wurde. Am 4. September 1940 gründete sich das „America First Committee“ als wichtigstes Sprachrohr und Sammelbecken der amerikanischen Isolationisten.

Dass Roosevelts immer deutlicher werdende Politik der Vorbereitung auf den Krieg dem Willen der Mehrheit der Amerikaner entsprach, wurde nicht nur in seiner praktisch unangefochtenen Wiederaufstellung als Kandidat der Demokraten für die Präsidentschaftswahl 1940 deutlich, sondern auch in der Position seines republikanischen Gegenkandidaten Wendell Willkie, der eine Vorbereitung der Streitkräfte auf alle Eventualitäten, auch die eines Krieges, als im nationalen Interesse notwendig ansah.[2] Im Januar 1941, nach seinem deutlichen Sieg über Willkie, hielt Roosevelt seine programmatische Vier-Freiheiten-Rede, in der er einmal mehr klar Position in Bezug auf die Notwendigkeit der Verteidigung von Freiheit und Demokratie gegen die Aggression der Tyrannei, wie sie von den Achsenmächten verkörpert wurde, bezog.[3] In seiner Rede vor dem Kongress warb er um dessen Unterstützung bei der von ihm geplanten Ausweitung der Rüstungsausgaben und der Lieferung von Kriegsmaterial an die noch verbliebenen Demokratien. Daneben wurden auch die amerikanischen Streitkräfte aufgerüstet. 1941 wuchs so ein Heer von über 1,6 Millionen Mann heran[4] und die Rüstungsproduktion stieg auf 4,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Im März 1941 setzte Roosevelt das Leih- und Pachtgesetz durch, den sogenannten Lend-lease Act. Das Gesetz ermöglichte es der Bundesregierung der Vereinigten Staaten, Kriegsgeräte an die Staaten zu verleihen, welche der Verteidigung der USA nach Ansehen des Präsidenten lebenswichtig erschienen. Bis zum Kriegsende nahm das Vereinigte Königreich Lieferungen von 30 Milliarden Dollar in Anspruch und die Sowjetunion, die im Juni 1941 von Deutschland und seinen Verbündeten überfallen wurde und auf die das Arrangement dann ausgeweitet wurde, im Wert von 12 Milliarden Dollar. Dies entsprach 427.000 Lastwagen, 15.000 Flugzeugen und 13.000 Panzern.

USS Kearny (DD-432) im Hafen von Reykjavík, zwei Tage nachdem sie von U-568 torpediert wurde.

Am 27. Mai 1941, nach den Ereignissen auf dem Balkan, in Nordafrika und im Atlantik, erklärte Präsident Roosevelt einen unbefristeten nationalen Notstand.[3] Im Juni wurden alle deutschen und italienischen Guthaben in den USA eingefroren und die Schließung der Konsulate dieser Länder angeordnet. Nach dem japanischen Einmarsch in den südlichen Teil Französisch-Indochinas im Juli 1941 ließ Roosevelt auch die japanischen Guthaben einfrieren[5] und ordnete die Verstärkung der amerikanischen Verteidigung auf den Philippinen unter dem neuen Befehlshaber Douglas MacArthur an.

Im Juli dieses Jahres landeten die USA außerdem Truppen auf Island, um die Briten von der Aufgabe der Verteidigung der Insel zu entlasten und um von hier aus den Schiffsverkehr nach England besser schützen zu können. Dieser litt unter deutschen U-Boot-Angriffen erheblich. Im Atlantik häuften sich dadurch die Zusammenstöße zwischen amerikanischen Schiffen und deutschen U-Booten. Nach einem Zwischenfall zwischen einem amerikanischen Zerstörer und einem deutschen U-Boot im Atlantik gab er eine shoot on sight-Direktive („Angriff bei Sichtung“) aus. Die ersten amerikanischen Kriegstoten des bis dato unerklärten Krieges waren 11 Seeleute, die bei der Torpedierung des Zerstörers USS Kearny am 17. Oktober südlich von Island ums Leben kamen.[3] Im Oktober bewilligte Präsident Roosevelt Hilfszahlungen in Höhe von einer Milliarde Dollar an die angeschlagene Sowjetunion. Am 31. Oktober wurde der Zerstörer USS Reuben James von einem deutschen U-Boot versenkt.

Atlantik-Charta

Im August 1941 verkündeten Winston Churchill, der britische Premierminister, und Franklin D. Roosevelt die Atlantik-Charta. Diese war geprägt vom Überfall auf die Sowjetunion und orientierte sich an einem ähnlichen Programm des amerikanischen Präsidenten im Ersten Weltkrieg, Woodrow Wilson, dem 14-Punkte-Programm. Die zentralen Forderungen der Atlantik Charta waren:

  1. Die Atlantik-Charta besagte, dass Großbritannien und die USA keine territoriale Expansion suchen würden.
  2. Sie wünschen durch den Weltkrieg allgemein keine landschaftlichen Veränderungen, es sei denn, die betreffenden Völker wünschen dies.
  3. Sie wünschen, dass sämtliche Völker das Recht haben ihre Regierungsform danach zu wählen, unter welcher sie leben wollen.
  4. Sie wünschen, dass jeder Staat nach dem Krieg gleichermaßen Zugriff auf den Welthandel hat.
  5. Sie erstreben die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Völker um bessere Arbeitsbedingungen und wirtschaftlichen Aufschwung zu erlangen.
  6. Sie wünschen, dass alle Völker innerhalb ihrer Grenzen in Frieden leben können, wenn die Nazi-Herrschaft zerstört worden ist.
  7. Dieser Friede soll es außerdem jedem Menschen ermöglichen, friedlich die Meere und Ozeane zu bereisen.
  8. Sie hoffen außerdem auf eine Abrüstung, durch welche die Staaten Sicherheit vor Drohungen und Gewaltanwendung erlangen. Sie denken, dass die Gewaltanwendung unterdrückt werden müsse, um ein dauerhaftes System der allgemeinen Sicherheit zu erlangen.

Entscheidung im Pazifik

Japanischer Machtbereich in Asien 1937–42

Die Entscheidung über den Kriegseintritt fiel jedoch im Pazifik. Das aufstrebende Japan war mit dem Deutschen Reich unter Hitler sowie Italien unter Mussolini verbündet, bemühte sich jedoch um die Vermeidung eines Kriegs mit den USA, mit dem es in der Frage des japanischen Kriegs gegen China immer wieder zu diplomatischen Spannungen gekommen war. Ein "moralisches Embargo" zur Ausfuhr von Flugzeugen und Ausrüstung an Länder, die dafür bekannt waren, damit Zivilisten anzugreifen, war seit Juli 1938 in Kraft, ein Verbot der Ausfuhr von Schrottmetall nach Japan seit 1940.[6] Im August 1941 verhängten die USA gemeinsam mit Großbritannien und Niederländisch-Indien ein Embargo auf die Ausfuhr von Erdöl nach Japan. Dieses war zu 90% seines Bedarfs von diesen Importen abhängig, rund die Hälfte seiner Einfuhren hatte es zuvor aus den USA bezogen. Damit wurde Japans gesamte geopolitische Strategie in Ostasien zur Errichtung einer Großostasiatischen Wohlstandssphäre unter Einschluss Chinas in Frage gestellt. Um sich in den Besitz von Ölquellen, etwa die Niederländisch-Indiens, zu setzen, die für seinen Fortbestand als Wirtschafts- und Militärmacht notwendig waren, musste das Japanische Kaiserreich nun einen Krieg mit Großbritannien und japanischen Befürchtungen zufolge auch mit den USA riskieren, wenn es sein Ziel der Unterwerfung Chinas unter seine Vorherrschaft nicht aufgeben wollte. Eine solche Aufgabe kam für die japanischen Ultranationalisten und Expansionisten, die in der Kaiserlichen Armee einen starken Rückhalt fanden, jedoch nicht in Frage. In der Folge setzte sich immer mehr die bellizistische Fraktion gegen die der vor allem in der Wirtschaft vertretenen Traditionalisten durch. Die von einem Teil der Führung der Kaiserlichen Marine gehegten Zweifel bezüglich der Erfolgsaussichten eines Krieges mit den Vereinigten Staaten, darunter die des Oberkommandierenden der Vereinigten Flotte Yamamoto Isoroku, wurden zunehmend ignoriert. Im Sommer begann die Marine mit der Ausbildung ihrer Angriffsflotte, der Kidō Butai, und ihrer Marineflieger für den späteren Angriff auf Pearl Harbor, für den Pläne bereits seit Anfang des Jahres ausgearbeitet worden waren. Als Vorlage diente den Planern der britische Angriff auf die italienische Flotte im Hafen von Tarent im November 1940. Die Pazifikflotte der USA war im Sommer 1940 von ihren Basen an der Westküste auf eine vorgeschobene Position auf Hawaii verlegt worden und war somit ein verwundbares und lohnendes Ziel.[7]

Amerikanischer Nachbau der PURPLE-Maschine

Auch in den USA blieb man nicht untätig, so war man seit 1941 dank der langjährigen Anstrengungen zahlreicher in Militärdiensten stehender Kryptoanalytiker zum Nachbau der RED- und PURPLE-Maschine sowie anderer von den Japanern verwendeter Codes in der Lage, den abgehörten diplomatischen und teilweise den militärischen verschlüsselt ablaufenden Nachrichtenverkehr mit einiger zeitlicher Verzögerung mitzulesen. Die so gewonnenen Informationen, die man als „Magic“ (dt. Magie) bezeichnete, unterlagen jedoch einer so strengen Geheimhaltung, dass wichtige Informationen über die japanischen Kriegsvorbereitungen teilweise nicht die zuständigen militärischen Stäbe erreichten, was sich in Pearl Harbor als verhängnisvoll erweisen sollte.

Außerdem arbeitete man gemeinsam mit Großbritannien im Joint Planning Board unter dem Codenamen Rainbow 1–5 Pläne für einen gleichzeitigen Krieg in Europa und im Pazifik aus, in dem Großbritannien und die Vereinigten Staaten Alliierte wären.[8] Unter der Leitung von Albert Wedemeyer, einem Offizier der War Plans Division des War Department, wurde zusätzlich der sogenannte Victory-Plan für eine schnelle Generalmobilmachung und eine den Erfordernissen des modernen Krieges angepasste strategische Operationsführung ausgearbeitet.[9]

Am 16. Oktober 1941 resignierte der japanische Premierminister Konoe, nachdem die von der Kaiserlichen Konferenz gesetzte Frist zur Erreichung einer Einigung mit den USA abgelaufen war. Ab diesem Zeitpunkt war das Land unter der Regierung seines Nachfolgers, des bisherigen Heeresministers Tōjō Hideki, eindeutig auf einen Kriegskurs festgelegt. Am 26. November überreichte die US-Regierung den Vertretern Japans die von Außenminister Cordell Hull formulierte Hull-Note, die unmissverständlich den Rückzug der japanischen Truppen aus China und Indochina als Vorbedingung für weitere Verhandlungen über die Aufhebung des Ölembargos forderte. Dies wurde in Japan nur als letzte einer Reihe von Provokationen aufgenommen. Am selben Tag wurde die japanische Angriffsflotte nach Pearl Harbor in Marsch gesetzt. Am 27. November wurden alle US-Militäreinheiten im Pazifik in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Am 1. Dezember gab Kaiser Hirohito sein endgültiges Einverständnis für den Angriff. Der entsprechende Befehl wurde am nächsten Tag an die Flotte übermittelt.[7] Am 6. Dezember wandte sich Präsident Roosevelt noch einmal in einer persönlichen Friedensbotschaft an Kaiser Hirohito.

Präsident Roosevelt unterzeichnet die Kriegserklärung an Japan

Am 7. Dezember überfiel Japan ohne Kriegserklärung die amerikanische Pazifikflotte im Hafen von Pearl Harbor auf Hawaii. Dieser Angriff kostete 2.400 Menschen das Leben. Darüber hinaus wurden 8 Schlachtschiffe und 11 weitere Kriegsschiffe versenkt oder schwer beschädigt. Weitere Angriffe fanden an den nächsten Tagen auf Guam, den Philippinen, Wake und Midway statt.

Mit diesem Angriff war die Diskussion über den Kriegseintritt der USA beendet. Am 8. Dezember hielt Roosevelt vor dem in gemeinsamer Sitzung versammelten Kongress seine Rede, in der er den Tag des Angriffs als Vorlage:"-en bezeichnete. 81 Prozent der Amerikaner verfolgten die Rede am Radio, was die höchste Einschaltquote der amerikanischen Geschichte darstellt. Unmittelbar im Anschluss erklärte der Kongress mit nur einer Gegenstimme (der der Pazifistin Jeannette Rankin) den Kriegszustand mit Japan. In einer Radioansprache am folgenden Tag erklärte Roosevelt, Deutschland und Japan würden bei ihrer Kriegsführung einem gemeinsamen Plan folgen und folglich seien Deutschland sowie Italien als Mächte zu betrachten, die sich als im Kriege mit den Vereinigten Staaten ansähen. Zwei Tage später, am 11. Dezember, erklärten Deutschland und Italien ihrerseits den USA den Krieg. Am gleichen Tag erklärte Roosevelt mit Autorisierung durch den Kongress den Krieg gegen diese beiden Staaten.[5]

Bereits auf ihrer ersten Kriegskonferenz, der Arcadia-Konferenz in Washington vom 22. Dezember 1941 bis 14. Januar 1942, einigten sich die USA und Großbritannien dann auf die „Germany first“-Strategie, nach der zuerst Deutschland besiegt werden sollte, bevor man sich der Niederringung Japans zuwandte. Auf dieser Konferenz unterzeichneten die Vereinigten Staaten am 1. Januar 1942 auch die Deklaration der Vereinten Nationen, die ihren Eintritt in die Anti-Hitler-Koalition an der Seite von 25 weiteren Staaten, darunter Großbritannien, die Sowjetunion und China, markiert und die jeden unilateralen Separatfrieden mit den drei Hauptgegnern Deutschland, Japan und Italien ausschloss.

Pearl-Harbor-Kontroverse

Bereits kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor wurden Stimmen laut, die ein vorheriges Wissen der amerikanischen Regierung über einen bevorstehenden japanischen Angriff unterstellten und die mangelnde Vorbereitung der Streitkräfte auf einen solchen kritisierten. Insgesamt acht Untersuchungen wurden in dieser Sache während des Krieges angestrengt und führten zur Aufdeckung von Mängeln bei der Auswertung nachrichtendienstlichen Materials und der Zusammenarbeit der Teilstreitkräfte.

Zwei spätere Untersuchungen konzentrierten sich auf von den Amerikanern abgefangenes Nachrichtenmaterial, darunter die Erklärung des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen („14-Punkte-Telegramm“) durch Japan, die wegen einer nicht rechtzeitig fertiggewordenen Übersetzung erst nach den Angriffen durch Botschafter Nomura Kichisaburō überreicht wurde. In diesem Zusammenhang soll Roosevelt bereits am 6. Dezember geäußert haben, dies sei gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung.

Weitere Kritik, darunter von hochrangigen Militärs und Offiziellen, konzentrierte sich auf die Behauptung, die USA hätten Japan in einen Krieg förmlich hineingedrängt oder zumindest ein solches Ergebnis unter Irreführung der amerikanischen Öffentlichkeit bewusst in Kauf genommen. Dies sei unter anderem geschehen, um den von der Regierung gewünschten Kriegseintritt auch gegen die europäischen Achsenmächte gegen den Widerstand der Isolationisten durchzusetzen und die vorbehaltlose Unterstützung des amerikanischen Volkes für die Kriegsanstrengungen sicherzustellen. So hatten führende Isolationisten wie Charles Lindbergh kurz nach den Angriffen ihre volle Unterstützung für den Kriegseinsatz erklärt.

Siehe auch

Literatur

  • Dirk Bavendamm: Roosevelts Krieg: amerikanische Politik und Strategie 1937 – 1945. 2., durchges. und erw. Aufl. Herbig, Müchen u. Berlin 1998. ISBN 3-7766-2058-7.
  • Steven Casey: Cautious Crusade: Franklin D. Roosevelt, American Public Opinion and the War against Nazi Germany, 1941-45. Oxford University Press, 2001.
  • Henry Steele Commager (ed.): Documents of American History. Vol. 2: Since 1898. 9th edition. Prentice Hall, Englewood Cliffs 1973. ISBN 0-13-217000-0.
  • Waldo Heinrichs: Threshold of war: Franklin D. Roosevelt and American entry into World War II. Oxford University Press, New York u. Oxford 1989. ISBN 0-19-506168-3.
  • Peter Herde: Italien, Deutschland und der Weg in den Krieg im Pazifik 1941. Steiner, Wiesbaden 1983. ISBN 3-515-04001-3.
  • Richard M. Ketchum: The Borrowed Years 1938 – 1941. America on the Way to War. Random House 1989. ISBN 0394560116.
  • Michael Libal: Japans Weg in den Krieg: Die Aussenpolitik der Kabinette Konoye 1940/1941. (Diss.) Droste, Düsseldorf 1971. ISBN 3-7700-0254-7.
  • Heinz Magenheimer: Kriegsziele und Strategien der großen Mächte 1939 – 1945. Osning, Bielefeld u. Bonn 2006. ISBN 3-9806268-4-9.
  • Janet M. Manson: Diplomatic ramifications of unrestriced submarine warfare, 1939 – 1941. Greenwood Press, New York 1990. ISBN 0-313-26894-0.
  • George Morgenstern: Pearl Harbor 1941. Eine amerikanische Katastrophe. Herbig, München 1998. (Orig.: Pearl Harbor: The Story of the Secret War. 1947) ISBN 3-7766-1996-1.
  • Charles Callan Tansill: Die Hintertür zum Krieg: Das Drama der internationalen Diplomatie von Versailles bis Pearl Harbour. Pour le Mérite, Selent 2000. ISBN 3-932381-11-4.

Einzelnachweise

  1. Neutrality Act of November 4, 1939 auf mtholyoke.edu, abgerufen am 6. Mai 2010.
  2. War Breaks Out auf historycentral.com, abgerufen am 6. Mai 2010.
  3. a b c U.S. Department of State: Chapter XIII: European War 1941, in: Peace and War United States Foreign Policy 1931-1941. U.S. Government Printing Office, Washington, D.C., 1943.
  4. „The Army numbered 1,643,477 […]“ in: Chapter 19: Between World Wars, in: American Military History. Center of Military History United States Army, Washington, D.C. 1989.
  5. a b U.S. Department of State: Chapter XIV: Discussion With Japan 1941, Pearl Harbor, in: Peace and War United States Foreign Policy 1931-1941. U.S. Government Printing Office, Washington, D.C., 1943.
  6. U.S. Department of State: Chapter XII: Relations With Japan 1938-1940, in: Peace and War United States Foreign Policy 1931-1941. U.S. Government Printing Office, Washington, D.C., 1943.
  7. a b The Alpha: Pearl Harbor, December 1941 auf microworks.net, abgerufen am 6. Mai 2010.
  8. Chapter III: British-American Plans January-November 1941, in: Maurice Matloff, Edwin M. Snell: Strategic Planning for Coalition Warfare, 1941-1942. The War Department, o.J.
  9. Introduction, in: Charles E. Kirkpatrick: An Unknown Future and A Doubtful Present: Writing the Victory Plan of 1941. Center of Military History United States Army, Washington, D.C. 1992.

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