„Agim Çeku“ – Versionsunterschied

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'''Agim Çeku''', Kosovoalbaner, Oberster Befehlshaber der „Befreiungsarmee Kosovo (UÇK)“ und Politiker.
'''Agim Çeku''', Kosovoalbaner, Politiker. Leiter des Kosovo-Schutzkorps TMK, einer von der [[KFOR]] initiierten Nationalgarde des Kosovo. Ehemals Generalstabschef der Guerillatruppe [[UÇK]].


Çeku wurde 1960 in einem Dorf im westlichen [[Kosovo]] geboren. Er wurde Offizier in der Jugoslawischen Volksarmee. Nach dem Zerfall [[Jugoslawien]]s kämpfte er in der kroatischen Armee gegen [[Serbien]] und wurde dann Oberster Befehlshaber der [[UÇK]].
Çeku wurde 1960 in Pejë/[[Peć]] im westlichen [[Kosovo]] geboren.
Er wurde Offizier in der Jugoslawischen Volksarmee und absolvierte die Belgrader Militärakademie.
Bei den laufenden Verhandlungen zwischen Serben, Albanern und der Staatengemeinschaft über den künftigen Status des Kosovo ist er Verhandlungsführer für den Kosovo, als dessen Ministerpräsident er nominiert wurde. Er strebt die Unabhängigkeit des Kosovo an.

1991 wechselte er zu der sich neu formierenden kroatischen Armee. Dort brachte er es bis zum Generalleutnant und Kommandeur des 5. Militärdistrikts (Rijeka). Çeku gilt als einer der Planer der [[Militäroperation Oluja]], bei der die kroatische Armee 1995 von Serben bewohnte Gebiete auf kroatischem Territorium einnahm. Damals beging die kroatische Armee eine Reihe von Kriegsverbrechen. Serbien hatte 2002 bei Interpol in Belgrad einen Haftbefehl gegen Çeku erlassen. Ein serbisches Gericht beschuldigt ihn der Kriegsverbrechen an serbischen Zivilisten in Kroatien und im Kosovo. Çeku bezeichnete diesbezügliche Vorwürfe gegen ihn als falsch.

Im Februar 1999 nahm er seinen Abschied aus der kroatischen Armee und wurde kurz darauf als Generalstabschef oberster militärischer Befehlshaber der [[UÇK]].

Seit Herbst 1999 steht er an der Spitze des Kosovo-Schutzkorps (TMK). Die TKM entstand aufgrund einer Vereinbarung zwischen der KFOR und der UÇK. Von Seiten der westlichen Gründungsväter sollte sie als ''ziviles Schutzkorps'' eine Art Katastrophenschutz des Kosovo werden. Die albanischen Kosovaren sehen in ihr ein ''Verteidigungskorps'' und den den Kern einer künftigen Armee des Kosovo.

Bei den laufenden Verhandlungen zwischen Serben, Albanern und der Staatengemeinschaft über den künftigen Status des Kosovo ist Çeku Verhandlungsführer für den Kosovo, als dessen Ministerpräsident er nominiert wurde. Er strebt die Unabhängigkeit des Kosovo an.
Çeku ist mit einer Kroatin verheiratet, seine Söhne leben in Kroatien.
Çeku ist mit einer Kroatin verheiratet, seine Söhne leben in Kroatien.

== Literatur: ==

Jens Reuter: Zur Geschichte der UÇK. In: Jens Reuter/Konrad Clewing (Hrsg.): Der Kosovo Konflikt. Ursachen - Verlauf - Perspektiven. Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Klagenfurt 2000, ISBN 3851293290



[[Kategorie:Balkan]]
[[Kategorie:Balkan]]

Version vom 5. März 2006, 17:16 Uhr

Agim Çeku, Kosovoalbaner, Politiker. Leiter des Kosovo-Schutzkorps TMK, einer von der KFOR initiierten Nationalgarde des Kosovo. Ehemals Generalstabschef der Guerillatruppe UÇK.

Çeku wurde 1960 in Pejë/Peć im westlichen Kosovo geboren. Er wurde Offizier in der Jugoslawischen Volksarmee und absolvierte die Belgrader Militärakademie.

1991 wechselte er zu der sich neu formierenden kroatischen Armee. Dort brachte er es bis zum Generalleutnant und Kommandeur des 5. Militärdistrikts (Rijeka). Çeku gilt als einer der Planer der Militäroperation Oluja, bei der die kroatische Armee 1995 von Serben bewohnte Gebiete auf kroatischem Territorium einnahm. Damals beging die kroatische Armee eine Reihe von Kriegsverbrechen. Serbien hatte 2002 bei Interpol in Belgrad einen Haftbefehl gegen Çeku erlassen. Ein serbisches Gericht beschuldigt ihn der Kriegsverbrechen an serbischen Zivilisten in Kroatien und im Kosovo. Çeku bezeichnete diesbezügliche Vorwürfe gegen ihn als falsch.

Im Februar 1999 nahm er seinen Abschied aus der kroatischen Armee und wurde kurz darauf als Generalstabschef oberster militärischer Befehlshaber der UÇK.

Seit Herbst 1999 steht er an der Spitze des Kosovo-Schutzkorps (TMK). Die TKM entstand aufgrund einer Vereinbarung zwischen der KFOR und der UÇK. Von Seiten der westlichen Gründungsväter sollte sie als ziviles Schutzkorps eine Art Katastrophenschutz des Kosovo werden. Die albanischen Kosovaren sehen in ihr ein Verteidigungskorps und den den Kern einer künftigen Armee des Kosovo.

Bei den laufenden Verhandlungen zwischen Serben, Albanern und der Staatengemeinschaft über den künftigen Status des Kosovo ist Çeku Verhandlungsführer für den Kosovo, als dessen Ministerpräsident er nominiert wurde. Er strebt die Unabhängigkeit des Kosovo an. Çeku ist mit einer Kroatin verheiratet, seine Söhne leben in Kroatien.

Literatur:

Jens Reuter: Zur Geschichte der UÇK. In: Jens Reuter/Konrad Clewing (Hrsg.): Der Kosovo Konflikt. Ursachen - Verlauf - Perspektiven. Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Klagenfurt 2000, ISBN 3851293290