Tour de France 1967

54. Tour de France 1967 – Endstand
Streckenlänge22 Etappen, 4780,4 km
ToursiegerRoger Pingeon136:53:50 h
(34,920 km/h)
ZweiterJulio Jiménez+ 3:40 min
DritterFranco Balmamion+ 7:23 min
VierterDésiré Letort+ 8:18 min
FünfterJan Janssen+ 9:47 min
SechsterLucien Aimar+ 9:47 min
SiebenterFelice Gimondi+ 10:14 min
AchterJos Huysmans+ 16:45 min
NeunterRaymond Poulidor+ 18:18 min
ZehnterFernando Manzaneque+ 19:22 min
Grünes TrikotJan Janssen154 P.
ZweiterGuido Reybrouck119 P.
DritterGeorges Vandenberghe111 P.
BergwertungJulio Jiménez122 P.
ZweiterFranco Balmamion68 P.
DritterRaymond Poulidor53 P.
TeamwertungFrankreich

Die 54. Tour de France fand vom 29. Juni bis zum 23. Juli 1967 statt und führte auf 22 Etappen über 4.780 km. Nach nur vier Jahren wurden die Markenteams wieder durch Nationalmannschaften ersetzt. Dies führte zu der Situation, dass kleinere Teams wie Großbritannien, um mit einer kompletten Mannschaft antreten zu können, mit Fahrern an den Start gingen, die zwar eine Profi-Lizenz hatten, real aber Freizeit-Radsportler waren wie etwa Arthur Metcalfe oder Peter Chisman.[1] Es nahmen 130 Rennfahrer an der Rundfahrt teil, von denen 88 klassifiziert wurden.

Rennverlauf

Zum ersten Mal begann 1967 eine Tour de France mit einem Prolog, den der Spanier José-Maria Errandonea gewann. Auf der fünften Etappe ins belgische Jambes konnte der Franzose Roger Pingeon nach einer Solofahrt einen Etappensieg feiern und das Gelbe Trikot übernehmen. Er verlor das Trikot zwar zwei Tage später an Raymond Riotte, doch bei der Etappe auf den Ballon d’Alsace konnte er es sich zurückholen. Pingeons Teamgefährte und Vorjahressieger Lucien Aimar gewann diese Etappe, er wurde am Ende der Tour Fünfter, zeitgleich mit dem Niederländer Jan Janssen, der ebenfalls eine Etappe gewinnen konnte.

Raymond Poulidor, der nach einem Sturz in den Vogesen geschwächt war, stellte sich in den Dienst der französischen Mannschaft und half Pingeon, seinen Vorsprung zu verteidigen. Poulidor konnte zudem noch das Zeitfahren auf der 22. Etappe gewinnen. Diese Schlussetappe war die letzte, die im Pariser Prinzenpark endete, der danach abgerissen wurde.

Der Spanier Julio Jiménez, der am Ende Gesamtzweiter wurde, gewann zum dritten Mal die Bergwertung. Jan Janssen konnte das Grüne Trikot gewinnen.

Überschattet wurde die Tour de France vom Tod des Briten Tom Simpson, der nach Doping mit Alkohol und Amphetaminen beim Anstieg auf den Mont Ventoux in der prallen Sonne zusammenbrach. Simpson, der bei der Tour de France 1962 für einige Tage das Gelbe Trikot trug und Sechster wurde, hatte früh auf der Etappe nach Carpentras über den Mont Ventoux attackiert. Rund zwei Kilometer vor dem Gipfel des Ventoux, nachdem ihn einige Fahrer überholt hatten, brach Simpson zusammen. Er konnte auch von seiner Teamleitung nicht dazu gebracht werden, das Rennen aufzugeben und stieg erneut auf sein Rad. Nach weiteren 500 Metern fiel er bewusstlos vom Rad und konnte auch durch Beatmung und schnellen Transport mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus nicht mehr gerettet werden. In Simpsons Trikottasche wurden drei Ampullen mit Amphetaminen gefunden.

Am nächsten Tag einigten sich die Fahrer mit der Tourleitung darauf weiterzufahren, gestanden den Tagessieg auf der folgenden Etappe einem Landsmann Simpsons zu: Barry Hoban durfte zu Ehren Simpsons drei Minuten vor dem Peloton das Ziel erreichen.

Die Etappen

EtappenTagStart – ZielkmEtappensiegerGelbes Trikot
1. Etappe (a)29. JuniAngers5,8 (EZF)José-Maria ErrandoneaJosé-Maria Errandonea
1. Etappe (b)29. JuniAngers – Saint-Malo185,5Walter GodefrootJosé-Maria Errandonea
2. Etappe30. JuniSaint-Malo – Caen180Willy Van NesteWilly Van Neste
3. Etappe1. JuliCaen – Amiens248Marino BassoGiancarlo Polidori
4. Etappe2. JuliAmiens – Roubaix191Guido ReybrouckJoseph Spruyt
5. Etappe (a)3. JuliRoubaix – Jambes (BEL)172Roger PingeonRoger Pingeon
5. Etappe (b)3. JuliJambes (BEL) – Jambes (BEL)17 (MZF)BelgienRoger Pingeon
6. Etappe4. JuliJambes (BEL) – Metz238Herman Van SpringelRoger Pingeon
7. Etappe5. JuliMetz – Straßburg205,5Michael WrightRaymond Riotte
Ruhetag
8. Etappe7. JuliStraßburg – Ballon d'Alsace215Lucien AimarRoger Pingeon
9. Etappe8. JuliBelfortDivonne-les-Bains238,5Guido ReybrouckRoger Pingeon
10. Etappe9. JuliDivonne-les-Bains – Briançon243Felice GimondiRoger Pingeon
11. Etappe10. JuliBriançon – Digne-les-Bains197José SamynRoger Pingeon
12. Etappe11. JuliDigne-les-Bains – Marseille207,5Raymond RiotteRoger Pingeon
Ruhetag
13. Etappe13. JuliMarseille – Carpentras211,5Jan JanssenRoger Pingeon
14. Etappe14. JuliCarpentras – Sète201,5Barry HobanRoger Pingeon
15. Etappe15. JuliSète – Toulouse230,5Rolf WolfshohlRoger Pingeon
Ruhetag
16. Etappe17. JuliToulouse – Luchon188Fernando ManzanequeRoger Pingeon
17. Etappe18. JuliLuchon – Pau250Raymond MastrottoRoger Pingeon
18. Etappe19. JuliPau – Bordeaux206,5Marino BassoRoger Pingeon
19. Etappe20. JuliBordeaux – Limoges217Jean StablinskiRoger Pingeon
20. Etappe21. JuliLimoges – Puy de Dôme222Felice GimondiRoger Pingeon
21. Etappe22. JuliClermont-FerrandFontainebleau359Paul LemeteyerRoger Pingeon
22. Etappe (a)23. JuliFontainebleau – Versailles104René BinggeliRoger Pingeon
22. Etappe (b)23. JuliVersailles – Paris46,6 (EZF)Raymond PoulidorRoger Pingeon

Einzelnachweise

  1. Procycling. Nr. 6/2005. Bede Verlag, Ruhmanssfelden, S. 83.
Commons: Tour de France 1967 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien