„Durchbruchschmerz“ – Versionsunterschied

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Der '''Durchbruchschmerz''' ({{enS|breakthrough pain}}) ist eine vor allem bei Tumorpatienten auftretende Schmerzspitze (vorübergehende Schmerz[[exazerbation]]), die trotz adäquater Kontrolle eines vorbestehenden Dauerschmerzes auftritt.<ref>R. K. Portenoy, N. A. Hagen: ''Breakthrough pain: definition, prevalence and charac-teristics.'' In: ''Pain.'' Band 41, Nr. 3, 1990, S. 273–281.</ref> Dieser Schmerz kann bis zu 30 Minuten andauern.<ref name=":2">{{Literatur
Der '''Durchbruchschmerz''' ({{enS|breakthrough pain}}) ist eine vor allem bei Tumorpatienten auftretende Schmerzspitze (vorübergehende Schmerz[[exazerbation]]), die trotz adäquater Kontrolle eines vorbestehenden Dauerschmerzes auftritt.<ref>R. K. Portenoy, N. A. Hagen: ''Breakthrough pain: definition, prevalence and charac-teristics.'' In: ''Pain.'' Band 41, Nr. 3, 1990, S. 273–281.</ref> Dieser Schmerz kann bis zu 30 Minuten andauern.<ref name=":2">{{Literatur


|Autor=Enno Freye |Titel=Opioide in der Medizin |Auflage=8., aktualisierte Auflage |Verlag=Springer Medizin Verlag |Ort=Heidelberg |Datum=2010 |ISBN=978-3-540-88797-3 |Abruf=2020-04-09}}</ref> Ein Durchbruchschmerz erreicht seinen Höhepunkt durchschnittlich drei bis fünf Minuten nach Schmerzbeginn.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.netdoktor.de/symptome/durchbruchschmerzen/ |titel=Durchbruchschmerzen: Auslöser, Häufigkeit, Behandlung |abruf=2020-04-09 |sprache=de}}</ref><ref name=":0" /><ref name=":1">{{Internetquelle |autor=DocCheck Medical Services GmbH |url=https://flexikon.doccheck.com/de/Durchbruchschmerzen |titel=Durchbruchschmerzen |abruf=2020-04-09 |sprache=de}}</ref>
|Autor=Enno Freye |Titel=Opioide in der Medizin |Auflage=8., aktualisierte Auflage |Verlag=Springer Medizin Verlag |Ort=Heidelberg |Datum=2010 |ISBN=978-3-540-88797-3}}</ref> Ein Durchbruchschmerz erreicht seinen Höhepunkt durchschnittlich drei bis fünf Minuten nach Schmerzbeginn.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.netdoktor.de/symptome/durchbruchschmerzen/ |titel=Durchbruchschmerzen: Auslöser, Häufigkeit, Behandlung |sprache=de |abruf=2020-04-09}}</ref><ref name=":0" /><ref name=":1">{{Internetquelle |autor=DocCheck Medical Services GmbH |url=https://flexikon.doccheck.com/de/Durchbruchschmerzen |titel=Durchbruchschmerzen |sprache=de |abruf=2020-04-09}}</ref>


== Ursachen ==
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=== Basismedikation ===
=== Basismedikation ===
Bei dieser Medikation wird oft mit einem [[Retard|retardierten]] [[Opioide|Opioid]] oder [[Nichtsteroidales Antirheumatikum|NSAR]] gearbeitet. Dieses nimmt der Patient zu festen Zeiten, bevorzugt [[peroral]], ein. Die Basismedikation bietet jedoch keine ausreichende Analgesie gegen den Durchbruchschmerz.
Bei dieser Medikation wird oft mit einem [[retard]]ierten [[Opioide|Opioid]] oder [[Nichtsteroidales Antirheumatikum|NSAR]] gearbeitet. Dieses nimmt der Patient zu festen Zeiten, bevorzugt [[peroral]], ein. Die Basismedikation bietet jedoch keine ausreichende Analgesie gegen den Durchbruchschmerz.


=== Bedarfsmedikation ===
=== Bedarfsmedikation ===
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Bei der [[Patientengesteuerte Analgesie|patientengesteuerten Analgesie]] (PCA) kann sich der Patient bei Bedarf ein Analgetikum selbst applizieren. Hier kommen jedoch nur bestimmte Applikationsformen in Frage.
Bei der [[Patientengesteuerte Analgesie|patientengesteuerten Analgesie]] (PCA) kann sich der Patient bei Bedarf ein Analgetikum selbst applizieren. Hier kommen jedoch nur bestimmte Applikationsformen in Frage.


Inzwischen gibt es verschiedenste Wege, Opioide wie beispielsweise [[Fentanyl]] zu applizieren, um einen Durchbruchschmerz zu bekämpfen.<ref name=":2" /> Abgewandelte Formen der klassischen PCA sind ein Nasenspray mit Fentanyl<ref name=":2" /> oder ein Gerät, das Fentanyl vernebelt und es inhalativ macht.<ref name=":3" /> Auf diese Weise lässt sich auch ein Durchbruchschmerz „von zu Hause aus“ bekämpfen.<ref name=":2" />
Inzwischen gibt es verschiedenste Wege, Opioide wie beispielsweise [[Fentanyl]] zu applizieren, um einen Durchbruchschmerz zu bekämpfen.<ref name=":2" /> Abgewandelte Formen der klassischen PCA sind ein Nasenspray mit Fentanyl<ref name=":2" /> oder ein Gerät, das Fentanyl vernebelt und es inhalativ macht. Auf diese Weise lässt sich auch ein Durchbruchschmerz „von zu Hause aus“ bekämpfen.<ref name=":2" />


Klinik und Hausarzt können dabei, etwa bei Krebspatienten, durch einen [[Palliativmedizin|Palliativmediziner]] bzw. einen palliativmedizinischen Dienst (in Deutschland steht hierzu eine [[Spezialisierte ambulante Palliativversorgung]] zur Verfügung) unterstützt werden.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Koppert, Michael Strumpf, Anne Willweber-Strumpf |Titel=Praktische Schmerzmedizin: Interdisziplinäre Diagnostik - Multimodale Therapie |Auflage=4 |Verlag=Springer |Ort=Berlin/Heidelberg |Datum=2019 |ISBN=978-3-662-57487-4}}</ref>
Klinik und Hausarzt können dabei, etwa bei Krebspatienten, durch einen [[Palliativmedizin]]er bzw. einen palliativmedizinischen Dienst (in Deutschland steht hierzu eine [[Spezialisierte ambulante Palliativversorgung]] zur Verfügung) unterstützt werden.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Koppert, Michael Strumpf, Anne Willweber-Strumpf |Titel=Praktische Schmerzmedizin: Interdisziplinäre Diagnostik Multimodale Therapie |Auflage=4 |Verlag=Springer |Ort=Berlin/Heidelberg |Datum=2019 |ISBN=978-3-662-57487-4}}</ref>


== Folgen ==
== Folgen ==

Version vom 22. August 2021, 14:53 Uhr

Der Durchbruchschmerz (englisch breakthrough pain) ist eine vor allem bei Tumorpatienten auftretende Schmerzspitze (vorübergehende Schmerzexazerbation), die trotz adäquater Kontrolle eines vorbestehenden Dauerschmerzes auftritt.[1] Dieser Schmerz kann bis zu 30 Minuten andauern.[2] Ein Durchbruchschmerz erreicht seinen Höhepunkt durchschnittlich drei bis fünf Minuten nach Schmerzbeginn.[3][3][4]

Ursachen

In der Regel geht mit einem Durchbruchschmerz eine Krankheit einher. Durchbruchschmerzen können somit viele indirekte Ursachen haben.

Ein Beispiel hierfür sind maligne Erkrankungen.[3] Auch bei chronischen Schmerzen kann es einen Durchbruchschmerz geben. Durchbruchschmerzen müssen somit kein Hinweis auf eine Verschlechterung sein, können es aber.[4]

Sie werden auch am Ende eines Dosierungsintervalls der Basisschmerztherapie beobachtet.[4]

Häufigkeit

Die Häufigkeit von Durchbruchschmerzen sind sehr variabel. Sehr oft lassen sich solche Schmerzen bei Krebspatienten erkennen.[3] Viele Patienten berichten von zwei bis sechs Schmerzattacken pro Tag.[3]

Therapie

Die Behandlung erfolgt oft nach folgendem Schema:

Basismedikation

Bei dieser Medikation wird oft mit einem retardierten Opioid oder NSAR gearbeitet. Dieses nimmt der Patient zu festen Zeiten, bevorzugt peroral, ein. Die Basismedikation bietet jedoch keine ausreichende Analgesie gegen den Durchbruchschmerz.

Bedarfsmedikation

Bei dieser Medikation wird in diesem Falle oft mit einem Opioid der WHO-Stufe III gearbeitet. Dieses muss nicht retardiert sein, denn es soll einen Durchbruchschmerz behandeln. Dieser dauert in der Regel nicht länger als 30 Minuten an.[2]

Auch besteht die Möglichkeit, Durchbruchschmerzen mit einem nichtsteroidalen Antirheumatikum zu behandeln.

Da der Weg über die orale Aufnahme nicht immer der schnellste ist, wurden alternative Möglichkeiten entwickelt, einen Durchbruchschmerz möglichst schnell und effizient zu behandeln:

Patientengesteuerte Analgesie

Bei der patientengesteuerten Analgesie (PCA) kann sich der Patient bei Bedarf ein Analgetikum selbst applizieren. Hier kommen jedoch nur bestimmte Applikationsformen in Frage.

Inzwischen gibt es verschiedenste Wege, Opioide wie beispielsweise Fentanyl zu applizieren, um einen Durchbruchschmerz zu bekämpfen.[2] Abgewandelte Formen der klassischen PCA sind ein Nasenspray mit Fentanyl[2] oder ein Gerät, das Fentanyl vernebelt und es inhalativ macht. Auf diese Weise lässt sich auch ein Durchbruchschmerz „von zu Hause aus“ bekämpfen.[2]

Klinik und Hausarzt können dabei, etwa bei Krebspatienten, durch einen Palliativmediziner bzw. einen palliativmedizinischen Dienst (in Deutschland steht hierzu eine Spezialisierte ambulante Palliativversorgung zur Verfügung) unterstützt werden.[5]

Folgen

Wenn Durchbruchschmerzen nicht behandelt werden, kann es zu starken Einschränkungen der Lebensqualität kommen.[3] Diese können sich in Form von Schlafstörungen oder gesteigerten Angstempfinden äußern.[3]

Einzelnachweise

  1. R. K. Portenoy, N. A. Hagen: Breakthrough pain: definition, prevalence and charac-teristics. In: Pain. Band 41, Nr. 3, 1990, S. 273–281.
  2. a b c d e Enno Freye: Opioide in der Medizin. 8., aktualisierte Auflage. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-540-88797-3.
  3. a b c d e f g Durchbruchschmerzen: Auslöser, Häufigkeit, Behandlung. Abgerufen am 9. April 2020.
  4. a b c DocCheck Medical Services GmbH: Durchbruchschmerzen. Abgerufen am 9. April 2020.
  5. Wolfgang Koppert, Michael Strumpf, Anne Willweber-Strumpf: Praktische Schmerzmedizin: Interdisziplinäre Diagnostik – Multimodale Therapie. 4. Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg 2019, ISBN 978-3-662-57487-4.