U 77 (U-Boot, 1916)

U 77 p1
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypU-Boot
BauwerftAG Vulcan, Hamburg
Baunummer59
Stapellauf9. Januar 1916
Indienststellung10. März 1916
VerbleibAm 7. Juli 1916 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge56,80 m (Lüa)
Breite5,90 m
Tiefgang (max.)4,86 m
Verdrängungaufgetaucht: 755 t
getaucht: 832 t
 
Besatzung32 Mann
Maschinenanlage
Maschine2 × 6-Zyl.-Diesel
2 × SSW-Elektromotor
Maschinen­leistung900 PS (662 kW)
Propeller2 × dreiflügelig ⌀ 1,41 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradiusüber Wasser bei 7 kn: 7880 sm
unter Wasser bei 4 kn: 83 sm
Tauchzeit50 s
Tauchtiefe, max.50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
7,9 kn (15 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
9,9 kn (18 km/h)
Bewaffnung
Sonstiges
Einsätze2 Feindfahrten
Erfolgekeine

U 77 war ein diesel-elektrisches Minen-U-Boot des Kriegsauftrags „E“ der deutschen Kaiserlichen Marine. Es kam im Ersten Weltkrieg zum Einsatz.

Besonderheit der Bewaffnung und Motorisierung

Die Hauptaufgabe von U 77 war das Legen der Seeminen, von denen bis zu 38 Stück im Bootsinneren transportiert werden konnten. Sie wurden über zwei Auslassrohre im Bootsheck verlegt. Es handelte sich somit nicht primär um ein U-Boot für Torpedoangriffe. Es war verglichen mit anderen Hochsee-U-Booten relativ schwach motorisiert. Selbst die Überwassergeschwindigkeit blieb im einstelligen Bereich. Die Torpedobewaffnung diente lediglich zur Selbstverteidigung.

Einsätze

U 77 lief am 9. Januar 1916 bei der Vulcan-Werft in Hamburg vom Stapel und wurde am 10. März 1916 in Dienst gestellt. Das U-Boot wurde im Juni 1916 der I. U-Boot-Flottille zugeordnet.[1] Der erste und einzige Kommandant war Kapitänleutnant Erich Günzel, der das U-Boot von seiner Indienststellung bis zu seinem Verlust im Juli 1916 befehligte.

U 77 führte während des Ersten Weltkrieges nur eine abgeschlossene Operation durch.[2] Dabei wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

Verbleib

Am 5. Juli 1916 lief U 77 von Helgoland zu einer Operation an der Ostküste Schottlands aus.[3] Vor Kinnaird Head bei Fraserburgh wurden Minen gelegt, die jedoch am 7. Juli 1916 entdeckt und geräumt wurden. Seither gilt das U-Boot als vermisst. Es kann auf eine Mine gelaufen sein. Auch eine Havarie beziehungsweise ein menschlicher Fehler kommen als Untergangsursache in Betracht.[4]

Bisher wurde angenommen, das U-Boot sei weiter südlich, vor Dunbar, gesunken. Mittlerweile wurde ein dortiges Wrack jedoch als U 74 identifiziert.

Literatur

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing 1998, ISBN 3-924896-43-7.

Fußnoten

  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 136.
  2. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 123.
  3. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. S. 90.
  4. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen. S. 19.