Liste der Gouverneure von Berlin

Der Gouverneur von Berlin war der Oberste Befehlshaber in der Residenz- und Hauptstadt des preußischen Staates. Der König ernannte oft einen militärischen Würdenträger zum Gouverneur, der wegen allgemein anerkannter Verdienste um den Staat nicht nur in Militär-, sondern auch in Zivilkreisen Autorität genoss. Der Gouverneur war für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und im Kriegsfall für die Verteidigung Berlins verantwortlich. Er überwachte die Kommunikation der obersten Zivil- mit den Militärbehörden in der Hauptstadt. Die Disziplinargewalt über die Truppen der Garnison Berlin lag bei ihm, im Unterschied zu den übrigen Garnisonen, wo sie der jeweilige Truppenkommandeur innehatte. Der Gouverneur berichtete in allen diesen Angelegenheiten direkt an den König. Ihm stand als Gouvernement ein Stab von Offizieren aller Waffengattungen und des Militärsanitäts- und Veterinärwesens zur Verfügung. Sein Vertreter war der Stadtkommandant.

Siegelmarke des Berliner Gouvernements

Von 1706 bis 1732 befand sich die Dienstwohnung des Gouverneurs im später Kronprinzenpalais genannten Gebäude in der Straße Unter den Linden in Berlin-Mitte, dann im Gouverneurshaus in der Königstraße. Im 19. Jahrhundert nutzte man auch das Palais Wrangel am Pariser Platz 3.

Liste der Gouverneure von Berlin (unvollständig)

Kommandanten von Berlin (unvollständig)

Das Büro des Kommandanten befand sich bei der Hundebrücke und Zeughausplatz, 1799–1945 im Kommandantenhaus.[2]

Literatur

  • Klaus-Rainer Woche: Vom Wecken bis zum Zapfenstreich. Die Geschichte der Garnison Berlin. Kurt Vowinckel-Verlag, Berg am Starnberger See 1998, ISBN 3-921655-87-0, S. 199–201.
  • Leopold von Zedlitz-Neukirch: Die Staatskräfte der preussischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III. Band 3. S. 191.

Einzelnachweise

  1. Militär-Wochenblatt. Nr. 94, 19. Oktober 1899, S. 2369.
  2. Neuestes topographisch statistisches Gemälde von Berlin und dessen Umgebungen. S. 274 f. Kommandantur