Bis auf die Tatsache, dass Johnny Herbert nach einem weiteren Einsatz in der japanischen Formel 3000 erneut anstelle von Michael Bartels in die Formel 1 zurückkehrte, traten dieselben Piloten in denselben Teams zum viertletzten Rennen des Jahres in Portugal an, die zwei Wochen zuvor den Großen Preis von Italien bestritten hatten.
Bei AGS kamen erstmals zwei Exemplare eines neuen Rennwagens mit der Bezeichnung JH27 zum Einsatz.
Training
Aus den Qualifikationsdurchgängen resultierte Riccardo Patrese als Pole-Setter, obwohl er nach einem Motorschaden auf ein T-Car hatte umsteigen müssen. Gerhard Berger qualifizierte sich für den zweiten Startplatz. Erst in der zweiten Reihe folgten die favorisierten Teamkollegen der beiden, die in der Weltmeisterschaftswertung vorn lagen. Ayrton Senna lag sowohl in dieser Rangliste als auch in der Startaufstellung vor Nigel Mansell. Die Rundenbestzeiten der beiden Ferrari-Piloten Alain Prost und Jean Alesi, die die dritte Startreihe bildeten, lagen deutlich über denen der Williams- und McLaren-Fahrer. Pierluigi Martini wurde auf der neunten Startposition von den beiden Leyton House-Fahrern Maurício Gugelmin und Ivan Capelli eingerahmt. Michael Schumacher qualifizierte sich für den zehnten Platz vor dem dreifachen Weltmeister Nelson Piquet, dem identisches Material zur Verfügung stand.[1]
Rennen
Nach mehreren harten Manövern, bei denen sowohl Senna als auch Berger jeweils einmal auf die Wiese neben der Strecke ausweichen mussten, um Kollisionen zu vermeiden, beendeten die Williams-Fahrer Patrese und Mansell die erste Runde als Erster und Zweiter. Gemäß Stallorder ließ Patrese seinen Teamkollegen, der noch realistische Chancen auf den Gewinn der Weltmeisterschaft hatte, in Runde 18 passieren.
Bei Mansells Boxenstopp kam es zu Problemen, als die rechte hintere Radmutter zunächst klemmte und schließlich beim Abnehmen beschädigt wurde. Während einer der Mechaniker ein Ersatzteil holte, signalisierten andere Mansell, er könne weiterfahren. Als er beschleunigte, löste sich das noch nicht ordnungsgemäß befestigte neue Hinterrad. Mansell hielt sofort an, befand sich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr im Bereich seiner Halteposition, sondern bereits wieder in der eigentlichen Boxengasse. Die Mechaniker rannten zu dem Wagen und befestigten das fehlende Rad mit einer Ersatzmutter. Da die Durchführung dieser Arbeit in der Fahrspur der Boxengasse regelwidrig erfolgte, wurde Mansell mittels der schwarzen Flagge durch den Rennleiter disqualifiziert, nachdem er zunächst mit fast einer Runde Rückstand wieder auf die Strecke gefahren war und sich dann innerhalb von 16 Runden um elf Positionen nach vorn gekämpft hatte.
Patrese führte vor Senna und Berger. Der Österreicher überholte seinen Teamkollegen Runde 35, schied jedoch kurz darauf aufgrund eines Motorschadens aus. Da auch Prost das Ziel nicht erreichte, wurde Alesi Dritter vor Martini sowie den beiden Benetton-Piloten Piquet und Schumacher.[2]