384. Infanterie-Division (Wehrmacht)

384. Infanterie-Division

Truppenkennzeichen der 384. Infanterie-Division
Truppenkennzeichen
Aktiv 10. Januar 1942 bis 10. Oktober 1944
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanterie-Division
Gliederung Siehe Gliederung
Aufstellungsort Truppenübungsplatz Königsbrück
Zweiter Weltkrieg Krieg gegen die Sowjetunion
Schlacht von Stalingrad
Kommandeure
Liste der Kommandeure
Insignien
Truppenkennzeichen 2 Truppenkennzeichen 2
Truppenkennzeichen 3 Truppenkennzeichen 3

Die 384. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Deutschen Reich.

Geschichte

Aufstellung

Die Division wurde am 10. Januar 1942 auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück in Sachsen als eine von fünf sogenannten „Rheingold-Divisionen“ der 18. Aufstellungswelle aus Ersatztruppen der Wehrkreise IV, VIII und XVII aufgestellt.

Verlegung an die Ostfront

Die Division wurde am 11. März 1942 der Heeresgruppe Süd zugeführt. Sie nahm im Mai 1942 an der Kesselschlacht bei Charkow teil. Danach nahm sie am Vorstoß aus dem Raum Charkow über den Donez und Don bei Kalatsch nach Stalingrad teil.

Stalingrad

Als die deutschen Verbände Stalingrad erreichten, stand das VIII. Armee Korps an der nördlichen Stadtgrenze und schirmte die Angriffe gemeinsam mit den deutschen Verbündeten nach Nordwesten hin ab.

Die sowjetische Offensive traf die Division hart. Schon bevor sich der Kessel bildete, war die Division praktisch zerschlagen und hatte die Masse seiner eigenen Kräfte verloren.

Vernichtung

Die eingeschlossenen Reste der Division gingen mit der 6. Armee im Januar 1943 im Kessel von Stalingrad unter.

Wiederaufstellung

Der Divisions-Stab unter Generalleutnant Freiherr von Gablenz und seinem Ia Oberstleutnant i. G. (im Generalstab) Adolf-Friedrich von Drabich-Waechter war im Dezember 1942 aus dem Kessel ausgeflogen worden und übernahm ab März 1943 die Neuaufstellung.

Verlegung an die Ostfront

Die Division kam nach ihrer Neuaufstellung im Westen Ende 1943 erneut an die Ostfront.

Vernichtung 1944

In den Rückzugskämpfen in Rumänien im August 1944 bei der Heeresgruppe Südukraine wurde der Verband abermals vernichtet.

Auflösung

Die Division wurde formell am 9. Oktober 1944 aufgelöst.

Verwendung der Reste der Division

Die Reste wurden zur Auffrischung der 76. Infanterie-Division in Ungarn und zur Aufstellung der 15. Infanterie-Division im Westen verwendet.

Unterstellungen und Einsatzräume

Unterstellung und Einsatzräume
Zeitraum Armeekorps Armee Heeresgruppe Raum
Januar bis März 1942 in Aufstellung OKH Königsbrück
April 1942 in Zuführung Süd
Mai 1942 XXXXIV 17. Charkow
Juni 1942 1. Pz Isjum
Juli 1942 z. Vfg. Donez
August bis September 1942 VIII 6. B Kalatsch am Don
Oktober bis November 1942 XI Stalingrad
Dezember 1942 z. Vfg. Don
Januar bis Februar 1943[nb 1] VIII
April bis Mai 1943 in Aufstellung 15. D Frankreich
Juli bis September 1943 XXV 7. Frankreich, Normandie
Oktober 1943 z. Vfg. 15. Frankreich
November bis Dezember 1943 LII 1. Pz Süd Kriwoj Rog
Januar 1944 6. Nikopol
Februar 1944 8. Dnjestr
März 1944 6. A Uman
April bis August 1944 XXX Südukraine Kischinew
  1. Stab bei Gruppe Mieth, Armeeabteilung Hollidt.

Gliederung

  • Infanterie-Regiment 534
  • Infanterie-Regiment 535
  • Infanterie-Regiment 536
  • Artillerie-Regiment 384
  • Feldersatz-Bataillon 384
  • Panzerjäger-Abteilung 384
  • Aufklärungs-Abteilung 384
  • Füsilier-Bataillon 384
  • Pionier-Bataillon 384
  • Nachrichten-Abteilung 384
  • Divisions-Nachschubführer 384 mit
    • Kraftw.Werkst.Kp. 384
    • Verpflegungs-Amt 384
    • Bäckerei-Kompanie 384
    • Schlächterei-Kompanie 384
    • Sanitäts-Kompanie 384
    • Kranken-Kraftwagen-Zug 384
    • Feldgendarmerie-Trupp 384

Im Juni 1943 gab die Division das II./Grenadier-Regiment 536 als Personaleinheit zur 9. Panzer-Division ab; es wurde ersetzt; das II./534 wurde aufgelöst und durch das III. Bataillon ersetzt; das I./536 wurde Divisions-Füsilier-Bataillon 384 und durch das III. Bataillon ersetzt; III./535, die Aufklärungs-Abteilung und III./Artillerie-Regiment 384 blieben als Kampfgruppe Kanalküste im Westen und wurden am 25. November 1943 als Grenadier-Regiment 911, Füsilier-Bataillon 349 und III. und IV./Artillerie-Regiment 349 zur Aufstellung der 349. Infanterie-Division (21. Welle) verwandt. Die Division bestand bis zu ihrer Auflösung aus:

  • Grenadier-Regiment 534 mit I. und II. Bataillon
  • Grenadier-Regiment 535 mit I. und II. Bataillon
  • Grenadier-Regiment 536 mit I. und II. Bataillon
  • Divisions-Füsilier-Bataillon 384
  • Artillerie-Regiment 384 mit I.–IV. Abteilung
  • Aufklärungs-Abteilung 384
  • Panzerjäger-Abteilung 384
  • Pionier-Bataillon 384
  • Nachrichten-Abteilung 384
  • Sanitäts-Abteilung 384
  • Feldersatz-Bataillon 384

Kommandeure

Divisionskommandeure der 384. ID
Dienstgrad Name Zeitraum
Generalmajor Kurt Hoffmann 10. Januar bis 13. Februar 1942
Generalleutnant Eccard Freiherr von Gablenz 13. Februar 1942 bis 16. Januar 1943
Generalmajor Hans Doerr 16.–31. Januar 1943
Generalmajor Hans Doerr 17.–24. Februar 1943
Generalleutnant Hans de Salengre-Drabbe 24. Februar 1943 bis 25. August 1944 (gefallen)

Weblinks

Literatur