Żbik

Żbik
Żbik mit dem Hulk Lwow
Żbik mit dem Hulk Lwow
Schiffsdaten
Flagge Polen Polen
Schiffstyp U-Boot
Klasse Wilk-Klasse
Bauwerft Ch. Navals Français, Caen
Stapellauf 14. Juni 1930
Indienststellung 20. Februar 1932
Verbleib 1956 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 78,5 m (Lüa)
Breite 5,9 m
Tiefgang (max.) 4,2 m
Verdrängung über Wasser: 980 ts
unter Wasser: 1.250 ts
Maschinenanlage
Maschine 1 × Vickers-Dieselmotor
1 × Elektromotor (1.200 PS / 909 kW)
Maschinen­leistung 1.800 PS (1.324 kW)
Einsatzdaten U-Boot
Einsatzdauer 35 Tage
Tauchtiefe, normal 80 m
Tauchtiefe, max. 100 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,5 kn (18 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
14,5 kn (27 km/h)
Bewaffnung

ORP[1] Żbik war ein U-Boot der polnischen Marine. Die in Frankreich gebaute Żbik (poln.: „Wildkatze“) wurde bei Beginn des Zweiten Weltkrieges eingesetzt und befand sich danach bis 1945 in schwedischer Internierung.

Einsatzgeschichte

Vorkriegszeit

Das Boot wurde zwischen 1929 und 1932 bei Chantiers Navals Français in Caen als drittes Boot seiner Klasse gebaut. Nach dem Eintreffen des letzten Bootes der Wilk-Klasse in Gdingen wurde am 1. Mai 1932 eine Division aus den drei Wilk-Klasse-Ubooten, dem alten Torpedoboot Kujawiak und dem Versorger Lwow gebildet. Żbik erhielt die Kennung „Z“. Die Turmkennung wurde am 1. Juli 1937 wieder entfernt. Im August 1932 besuchte der Verband Stockholm im Rahmen eines Freundschaftsbesuches. Im nächsten Jahr wurden Kopenhagen und Helsinki besucht. 1936 besuchte Żbik gemeinsam mit seinen Schwesterbooten Reval.

Zweiter Weltkrieg

Als am 24. August 1939 die polnische Mobilmachung erklärt wurde, wurde die Żbik in Alarmbereitschaft versetzt und mit 10 Torpedos, 22 Seeminen und 114 Granaten für das Deckgeschütz aufmunitioniert. Zu Kriegsbeginn am 1. September 1939 lief die Żbik gemeinsam mit den anderen vier polnischen U-Booten aus, um im Rahmen des Worek-Planes vor der polnischen Küste zu patrouillieren. Der zugewiesene Sektor lag nördlich der Halbinsel Hel. Am 3. September wurde das Boot von dem deutschen U-Boot U 14 mit einem Torpedo angegriffen. Da aber der Magnetzünder des Torpedos versagte, konnte Żbik unbeschadet entkommen. Andere Quellen geben einen misslungenen Torpedoangriff durch U 23 am 7. September an.[2]

Am 8. September legte das Boot 9 Seemeilen nördlich der Halbinsel Hel 20 Seeminen. Am 12. September wurde das Boot infolge der erdrückenden deutschen maritimen Überlegenheit und der strategischen Niederlagen an den Landfronten aus seinem Patrouillengebiet entlassen und vor die schwedische Küste beordert. Am 14. September befahl das Oberkommando in Hel dem Boot den Durchbruch nach Großbritannien. In den folgenden Tagen schlug das U-Boot aber in schwerer See leck. Durch das eindringende Wasser war das Boot nur noch bedingt tauchfähig. Am 17. September erreichte Wasser die Akkumulatoren, die dadurch großteils ausfielen. Das austretende Chlorgas machte einen weiteren Betrieb des Bootes fast unmöglich. Trotzdem versuchte Kommandant Michal Zebrowski noch den Durchbruch nach Großbritannien, musste aber letztendlich wegen der schweren Schäden aufgeben. Am 25. September war die Żbik gezwungen, in den neutralen Hafen Sandhamn in Värmdö / Schweden einzulaufen und sich internieren zu lassen. Während des restlichen Krieges lag das Boot gemeinsam mit Ryś und Sęp in Vaxholm.

Am 1. Oktober lief das deutsche Minensuchboot M 85 bei Position 54° 45′ 0″ N, 18° 45′ 0″ O auf eine von Żbik gelegte Seemine und sank mit 24 Toten. Die Kriegsmarine ging bis Kriegsende davon aus, dass M 85 von dem polnischen U-Boot Orzeł torpediert wurde. Am 23. Januar 1941 sank das deutsche Fischerboot Mühlhausen mit der gesamten Besatzung, nachdem es bei Position 54° 53′ 0″ N, 18° 42′ 0″ O ebenfalls auf eine von der Żbik gelegte Seemine gelaufen war.

Nach dem Krieg

Nach Kriegsende wurde das Boot offiziell im September 1945 wieder unter polnisches Kommando gestellt und anschließend nach Gdingen verbracht. Zwischen Juli 1946 und Februar 1947 wurde das Boot überholt. 1948 wurden die Torpedorohre an sowjetische Standards angepasst und die Luftabwehr-MGs entfernt.

Am 9. September 1955 wurde die Żbik stillgelegt und im folgenden Jahr abgebrochen.

Kommandanten

Siehe auch

  • ORP Żbik (weitere Schiffe mit dem Namen Żbik)

Literatur

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuchverlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9.

Weblinks

Commons: Żbik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. „ORP“ ist die Abkürzung für „Okręt Rzeczypospolitej Polskiej“ und der Namenspräfix polnischer Schiffe. ORP bedeutet „Kriegsschiff der Republik Polen“.
  2. Zu diesem Angriff gibt es widersprechende Angaben. [1] bestätigt den Angriff durch U 14 unter Kplt. Wellner am 3. September 1939. [2]@1@2Vorlage:Toter Link/www.polishnavy.pl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. geht von einem misslungenen Torpedoangriff durch U 22 bei Position 55° 38′ 0″ N, 18° 54′ 0″ O unter Kplt. Werner Winter am 7. September 1939 aus. Winter meldete einen Treffer. Aufgrund der deutschen Torpedokrise ist es sogar denkbar, dass beide Angaben wahr sind, es also zwei misslungene Torpedoangriffe gab.