Wikipedia:Kurier

Mission: Der Kurier ist das Boulevardblatt der Wikipedia-Gemeinschaft. Nicht unbedingt neutral, nicht enzyklopädisch, aber hoffentlich unterhaltsam und informativ berichtet er, was die Wikipedia gerade bewegt.

Termine

12.07.2024
14.07.
Mit Wikipedia unterwegs in Bielefeld
15.07.2024 Online-Veranstaltung Digitaler Themenstammtisch: Ist die Wikipedia ein sicherer Ort für Kinder?
17.07.2024 Hybrid-Veranstaltung WomenEdit Berlin hybrid im WikiBär
17.07.2024 Offener Abend (WikiMUC)
18.07.2024 Berliner Stammtisch in der Resonanz
19.07.2024 Hybrid-Veranstaltung wiki:wo:men (Stuttgart)
19.07.2024 Stammtisch Leipzig
23.07.2024 Stammtisch Freiburg
25.07.2024 Wikipedia-Schreibwerkstatt: Medienkünstler:innen sichtbar machen!
25.07.2024 Online-Veranstaltung Stammtisch Bremen

Weitere Veranstaltungen finden regelmäßig in den lokalen Räumen statt.


Neue Projekte und Portale



Archiv | Pressespiegel | Außenspiegel | Wikimedia Deutschland Blog | Wikibooks-Rundschau | Wikiversity News | WikimediaNotifier
Kurier bearbeiten | Kurier frei Haus | Seitencache leeren |


Stöbern im Wikipedia-Archiv

In wenigen Tagen wird Wikipedia zehn Jahre alt. Da lohnt es sich, doch mal einen Blick auf die Ursprünge des Projektes zu werfen. Nachdem der Entwickler Tim Starling ein altes Wikipedia-Archiv veröffentlicht hat (der Kurier berichtete), gibt es bereits eine Online-Version, die zum Stöbern im Archiv der alten Artikel einlädt. Erstellt wurde sie von Joseph Reagle vom Harvard Berkman Center. Sie umfasst derzeit die ersten 10.000 Bearbeitungen aus der Anfangszeit der englischsprachigen Wikipedia – beginnend am 15. Januar 2001, dem Geburtstag des Projektes.

Wenn man ein wenig im Archiv stöbert, stellt man schnell die Unterschiede zur heutigen Wikipedia fest. Keine Trennung von Meta-Seiten durch Namensräume, merkwürdige Links in Camel Case (über die schon damals kontrovers diskutiert wurde).

Überhaupt lief damals alles sehr viel chaotischer ab als heute: zwar gab es bereits ein paar Regeln (z.B. NPOV, RulesToConsider), vollständig durchgesetzt hatten sie sich aber noch nicht. Und wenn neue Benutzer heutzutage immernoch nach ein, zwei Wochen Mitarbeit Admins werden würden, dann wäre der Link Wikipedia:Wheelwar wohl blau.

Diskussionen gab es damals auch schon: Sei es über Bush oder die patriotische USA-Flagge als Wikipedia-Logo.

Manche der frühen Seitentitel haben sich bis heute gehalten, so etwa: Why on Earth would I want to contribute to a wiki (Original), Bad Jokes and Other Deleted Nonsense (Original), Be bold (Original)

Es macht Spaß, in den Artikeln zu schmökern. So wird man z.B. darauf aufmerksam gemacht, dass nicht alle Deutschen Sauerkraut und Eisbein mögen, Rosa Parks eine coole alte Frau ist und man selbst ein Sapiens. Es gibt auch eine ganze Reihe interessanter Artikel, u.a. schreibt Larry Sanger ganze Aufsätze über philosophische Themen. (CoE, 12.1)

Zu Gast in San Francisco

Die Market Street; Inmitten der Downtown von San Francisco befindet sich das Office der Wikimedia Foundation.

Strahlend blauer Himmel bei etwa 15 °C, so empfing mich die Metropole San Francisco für einen knappen 3-Tages-Aufenthalt Anfang Januar. Gemeinsam mit Vertretern der Wikipedia/Wikimedia-Welt aus Israel, Brasilien und Schweden war ich eingeladen, um im Büro der Wikimedia Foundation als Beobachter eines „Train the Trainers“-Programms der Campus Ambassadors der Foundation teilzunehmen – und dabei zu überlegen, ob man dieses in den USA recht erfolgreich gestartete Programm auch international ausweiten kann.

Campus Ambassadors?

Im Rahmen eines Projekts zur Aufbereitung der Inhalte im Themenfeld Public Policy (die Public Policy Initiative) installierte die Wikimedia Foundation ein Programm an amerikanischen Universitäten, mit dessen Hilfe diese Aufgabe effizient und qualitativ hochwertig gelöst werden sollte. Nach dem Vorbild des Projekts Wiwiwiki, das in der deutschsprachigen Wikipedia derzeit zum dritten Mal stattfindet, sollten Professoren gefunden werden, die gemeinsam mit ihren Studenten den Artikelbestand aufbauen und ergänzen – da diese jedoch nicht wirklich einfach anfangen, in der Wikipedia zu arbeiten, wurde das Ambassador-Programm aufgebaut.

Rob Pongsajapan PJ Tabit

Rob Pongsajapan ist Campus Ambassador an der Georgetown University, PJ Tabit an der George Washington University (beide Washington D.C.).

Die Idee: An jeder Universität, an der ein Professor sich bereit erklärt, die Wikipedia als Plattform zu integrieren, wird ein Betreuer ausgebildet, der die Dozenten und die Studenten in der Arbeit mit der Wikipedia schult und ihnen das aus der Außensicht doch recht komplexe System näherbringt – der Campus Ambassador. Seine Aufgabe ist es, gemeinsam mit dem Professor einen Lehrplan aufzubauen, in den die Arbeit in der Wikipedia integriert ist (ein beispielhafter Lehrplan ist hier zu finden), und dann den Studenten durch Begleitseminare und Hilfestellung als Ansprechpartner am Campus bei der Realisierung ihrer Aufgaben zu helfen. Diese umfassen beispielsweise die Auswahl geeigneter Themen für Hausarbeiten und dann das Verfassen von Artikeln für die Seminare in der Wikipedia bzw. auf einer dafür vorgesehenen Spielwiese in ihrem Benutzernamensraum. Die Artikelarbeit wird von den Ambassadors sowie zusätzlichen Online-Ambassadors betreut, bis die Artikel so weit gediehen sind, dass sie in den Artikelnamensraum integriert werden können.

Der Fokus ist dabei nicht, Wikipedianer zu akquirieren, sondern im Zentrum steht die Gewinnung hochwertiger Inhalte. Wie dies aussehen kann, zeigt das Beispiel des Food Quality Protection Act sehr schön – der ehemals listenhafte und schlechte Artikel wurde von einer Studentin zu einem vorzeigbaren Artikel ausgebaut. Im Leaderboard werden die Ergebnisse der bislang 11 Kurse vergleichend dargestellt, insbesondere die Kurse an der Syracuse University (New York) und Georgetown University (Washington, D.C.) zeigen sich dort sehr aktiv.

Train the Trainers

Die Ambassadors werden besonders in der Startphase von der Foundation in dem Public Policy Programme geschult – sie erhalten umfassende Materialien für ihre Arbeit und haben einen zentralen Ansprechpartner. Um dieses System jedoch von der Foundation als leitender Stelle in Zukunft unabhängiger zu machen und dem Ambassador-Programm eine größere Nachhaltigkeit zu geben, wurde ein „Train the Trainers“-Seminar durchgeführt. Hierzu wurden aktive Ambassadors angeleitet, wie sie neue Ambassadors an der eigenen Universität und auch an weiteren Universitäten in ihnen zugewiesenen Regionen ausbilden können. Das für diesen Zweck ausgearbeitete Schulungsmaterial enthält Kurspläne, variierbare Präsentationen sowie Arbeitsmaterialien für die Kursteilnehmer, die von der Foundation gestellt werden (vor allem die Broschüren „Welcome to Wikipedia“, „Evaluating Wikipedia article quality“, „Introduction to free licenses“). Im Fokus steht dabei weiterhin der Bereich Public Policy; Anfragen von verschiedenen Professoren anderer Disziplinen vor allem aufgrund der sehr positiven Resonanz bestätigen jedoch auch den Bedarf bzw. das Potenzial für eine inhaltliche Ausweitung des Programms.

Umsetzung in Deutschland?

Aufgrund der sehr positiven Resonanz und der guten Bilanz des Programms bereits im ersten Semester stellt sich für das Outreach-Team der Wikimedia-Foundation die Frage, ob ein analoges Konzept auch international realisierbar sein kann. Aus diesem Grund wurden aktive Wikipedia-Autoren aus Schweden, Israel, Brasilien und aus Deutschland als Beobachter des Trainingsprogramms und zur Diskussion nach San Francisco eingeladen. Kern der Diskussion waren folgende Fragen:

?
  • Was muss geleistet werden, damit dieses Projekt auch in den jeweiligen Ländern funktionieren kann? Ist es überhaupt sinnvoll, dies in anderen Ländern als den USA zu versuchen?
  • Welche Infrastruktur ist notwendig, in den Universitäten und in der Wikipedia?
  • Welche Ressourcen – personell und finanziell – müssen aufgewendet werden? Kann ein solches Programm allein von Freiwilligen aus der Community geleistet werden (wie dies beim wiwiwiki-Projekt der Fall ist) oder bedarf es der Leitung/Unterstützung eines Wikimedia-Chapters?

Meine persönliche Bewertung dazu (die sich mit denen der anderen Beobachter weitestgehend deckt): Das Programm ist spannend und lässt sich sicher – mit leichten Modifikationen – auch in Deutschland umsetzen, bedarf jedoch insbesondere in der Startphase (2 bis 3 Semester) intensiver Betreuung. Diese kann nur schwer in der notwendigen Kontinuität von einzelnen Community-Vertretern aufgebracht werden, wodurch mir eine Einbindung der Geschäftsstelle von Wikimedia Deutschland – evtl. auch Wikimedia Schweiz und Österreich – sinnvoll erscheint. Während Deutschland auf der einen Seite an den Universitäten keine mit der USA vergleichbare studentische Infrastruktur aufweist, haben wir in der Wikipedia in einigen Bereichen eine recht gut ausgebildete Infrastruktur an Redaktionen und Portalen/Projekten, an die man die Betreuung recht gut ankoppeln könnte – das Portal:Wirtschaft zeigt dies beim wiwiwiki-Projekt – und in die man die inhaltliche Betreuung einbetten kann, parallel braucht man jedoch auch hier die direkte Betreuung der Dozenten und Studenten vor Ort, an den Universitäten, durch geschulte Wikipedia-Experten. Gemeinsam mit Frank Schulenburg habe ich einen potenziellen Zeit- und Arbeitsplan erstellt, den ich der Geschäftsstelle von Wikimedia Deutschland in Kürze mitteilen werde – wie und ob dieser umgesetzt wird, wird sich zeigen. Inwieweit die Community sich beteiligen möchte oder das Programm umsetzen will und kann, muss diskutiert werden, ein erster Schritt wurde durch die Einrichtung einer Seite Wikipedia:Botschafter bereits getan. -- Achim Raschka, 12.01.

Schöne Bescherung

Der Kalender (Monat April)
Das Original (seit Mai 2009 auf den Commons)
Datei:Kommerzielle Nutzung so aber nicht 01.jpg
Der Copyrighthinweis und die Credits

Heiligabend 2010, irgendwo in Südhessen. Nach dem obligatorischen Absingen von Weihnachtsliedern endlich das von den Kindern ersehnte Auspacken der Geschenke. Bei zwei handballbegeisterten Mädchen bekommt eines von seiner Mutter einen Handballkalender im Format A3, vorne mit einem Bild von Dominik Klein. Die Tochter beginnt begeistert mit dem Durchblättern des Kalenders. Sekunden später: „Papa, das ist doch Dein Bild!“ Ich schaue in den Kalender. Januar, tatsächlich mein Bild: Stefan Schröder vom HSV Hamburg; vor knapp 3½ Jahren gemacht und kurz danach in die Commons hochgeladen [1].

Das wiederholt sich dann im März, April, Mai, Juli, August, Oktober und November. Die Bilder der anderen Monate sind nicht von mir und ich kann sie bisher keinem einzelnen Fotografen zuordnen. Soweit eigentlich nicht weiter schlimm (die 12,99 € hätten wir uns natürlich sparen können). Die Lizenz unter der die Bilder stehen (fast alle CC 3.0) erlaubt ausdrücklich auch die kommerzielle Nutzung – wenn die Lizenzbestimmungen eingehalten werden. So muss unter anderem das Bild mit einer Kopie der Lizenz oder einem Hyperlink zur Lizenz veröffentlicht werden und mein Name gut sichtbar in unmittelbarer Nähe des Bildes aufgeführt sein, so dass jeder Betrachter leicht den Bezug Bildautor zwischen dem Namen und dem Bild herstellen kann. So steht es dort auch in englischer Sprache [2].

Also dann mal schauen, wo die Lizenz und mein Name steht. Bei keinem der Bilder ist etwas zu finden. Auf der Rückseite des Kalenders ein mühevoll zu lesendes Photo Credits in 3 Punkten (ca. 1,1 mm). Ah, da stehen die Bildautoren also in der Reihenfolge: Ich, der DHB, die IHF und Bongarts (=Bongarts Sportfotografie GmbH). Und die Lizenz? Fehlanzeige! Statt dessen – und das bringt auch nach einem Tag mein Blut noch in Wallung – ein „Copyright 2010“ der ML Publishing Group Ltd. / All rights reserved. Das alles erinnerte mich natürlich an die Bucher LLC (siehe weiter unten: „Denken Sis, dass Sie das Buch verbessern kann?“), zumal der Kalender eben von diesem großen Online-Buchhändler für 12,99 Euro erstanden wurde. Also dort mal reingeschaut [3]. In der Kurzbeschreibung: Der ultimative Handball Fankalender [sic] mit den größten Stars der Handball Bundesliga [sic] sowie der deutschen Nationalmannschaft... Die Rezension zweier Kunden ist ein Verriss: Die Bilder sind bis zu vier Jahre alt, einige Spieler haben längst den Verein gewechselt. Immerhin scheint die Bildqualität in Ordnung zu sein; die wird nicht moniert.

Dann natürlich die Frage: Was wirft der Verlag noch so auf den Markt? Vor allem Kalender [4]. Und wo kommen die Bilder dazu her? Nein, offensichtlich nicht alle aus den Commons, aber bei ein paar Stichproben wurde ich fündig: Bei dem Kalender Paris 2011 sind mindestens zwei Bilder aus den Commons (Original: Louvre Kalenderblatt: [5], sowie Original: Eiffel-Turm Kalenderblatt: [6]). Gut möglich, dass es in anderen Kalendern dieses Verlags, wie beispielsweise diesem [7] (siehe: [8]), genauso aussieht. Manchmal nennt sich der Verlag auch Ml Publishing Llc. Amazon ist nur ein Vertriebskanal von vielen. Bei Weltbild[9], Bertelsmann[10] oder buecher.de[11] kann man den Kalender beispielsweise auch kaufen.

Wo die ML Publishing Group Ltd. ihren Sitz hat, das habe ich bisher noch nicht herausbekommen. Eigentlich auch zwecklos oder soll ich ernsthaft einen internationalen Copyright-Prozess führen? Was bleibt mir außer Frust? Sollte ich wegen solchen Machenschaften zukünftig nur noch Bilder in Briefmarkengröße hochladen? Der Schaden, der durch all diese Projekt-Nassauer angerichtet werden kann, ist immens. Wozu in seiner Freizeit Artikel schreiben, Bilder machen und hochladen, wenn andere damit Kohle machen und sich dabei nicht an die Regeln halten?

Der Erfolg der Wikipedia basiert vor allem auf dem nichtkommerziellen Ansatz. Kommerziell wären wir nicht das, was wir heute sind. Niemand musste sich bisher ausgenutzt oder ausgebeutet fühlen. Immer mehr Nassauer scheinen die beschriebene Masche erkannt zu haben. Das Wikipedianer-Manifest gegen missbräuchliche Projektausschlachtung (siehe unten) ist wohl leider eingeschlafen. Letztlich wäre es auch nur ein Klagelied und keine „Waffe“. Aber was sind die Alternativen? -- K, 25.12.

Wikipedia als Hörgenuss

Im Oktober hatte Wikimedia Deutschland eine Kooperation mit der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig (DZB). Für den gesamten Monat wurden die Artikel des Tages aus Wikipedia von professionellen Sprechern eingesprochen (der Kurier berichtete). Der Aufwand war sehr hoch – die Sprecher der DZB sahen sich mit ganz neuen Anforderungen konfrontiert: Zunächst die Nennung der Lizenz – kein Problem, sie wurde am Ende eines jeden Artikels vorgelesen. Die Nennung der Autoren – kleines Problem, gelöst durch den Hinweis auf die Versionsgeschichte. Und wie liest man Verlinkungen, Tabellen und weiterführende Links? Viele Fragen, viele zu lösende Aufgaben.

Das Ergebnis sind aber nicht nur nützliche Erfahrungen für die Zukunft, sondern vor allem großartig gelesene Wikipedia-Artikel. Ein Hörgenuss eben. Kurzfristig hat sich Wikimedia Deutschland daher entschlossen, die Sammlung der 31 Artikel des Tages aus dem Oktober 2010 auf CD zu brennen und Interessierten kostenlos zur Verfügung zu stellen (Bestellungen bitte unter cd@wikimedia.de). Das Büro ist zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen, somit könnten Bestellungen allerdings erst im Januar 2011 ausgeführt werden. (aus dem Wikimedia-Blog, Autorin Catrin Schoneville)

Ngram Viewer

Ein kleines Internetunternehmen, das in den letzten Monaten durch Verunstaltung deutscher Hausfassaden von sich reden gemacht hat, stellt seit kurzem ein für uns sehr interessantes Werkzeug bereit: Der Ngram Viewer (vgl. N-Gramm) erlaubt schnelle graphische Untersuchungen des Textkorpus von Google Books.

Die Buchsuche selbst wurde in den letzten Monaten bereits um Funktionen erweitert, die per Datumseingrenzung zeitliche Untersuchungen zum Auftreten eines Wortes oder einer Phrase in der Schriftsprache ermöglichten. Mit dem Ngram Viewer kann dies jetzt benutzerfreundlich visualisiert werden. Insbesondere ist es damit sehr einfach möglich, unterschiedliche Begriffe oder synonyme Benennungen zu vergleichen. Der Ngram Viewer arbeitet dabei – im Gegensatz zur bisherigen Buchsuche – Case-sensitiv.

Beispiele:

Vor 1950 spielte der Fachausdruck Linguistik in deutschsprachigen Buchpublikationen keine nennenswerte Rolle. Um 1970 "überholte" er die Sprachwissenschaft. Beide Ausdrücke hatten ihren Peak um 1980. Seitdem fallen beide Graphen. Dies bedeutet nicht, dass die Ausdrücke absolut seltener auftreten, allerdings seltener in Bezug auf alle Neupublikationen aller Fachgebiete (Hier zusätzlich mit Internet).

Dieser Graph zeigt, dass die Einführung der Heyseschen s-Schreibung im Rahmen der Rechtschreibreform weitgehend akzeptiert wird.

Der Ngram Viewer ist insbesondere aber ein hochinteressantes Werkzeug zur Lemmatisierung der Wikipedia:

Hier liegt der Graph für Suezkrise dauerhaft und deutlich über dem von Sueskrise. Die aktuelle Lemmatisierung unter Sueskrise kann insofern als suboptimal bzw. verbesserungsfähig gelten. In der de.Wikipedia wird für derartige Vergleiche gern das Wortschatzlexikon der Universität Leipzig mit deren Häufigkeitsklassen (HK) verwendet. Allerdings dürfte der von Google verwendete Textkorpus leistungsfähiger sein. Der Kurier wünscht noch viel Spaß und Erkenntnis beim Nkramen ... -- Hafenbar, 2010-12-20

Buchbesprechung: Cleverer Augenöffner

Zwei Leser der Wikipedia schauen sich den Artikel „Island“ an:

„Was ist denn das für ein Satz: 'Die beliebteste Sängerin Islands ist Björk.' Das ist aber alles andere als objektiv. Wie misst man denn, welche Sängerin am beliebtesten ist? Sie ist allenfalls die bestverdienende Sängerin oder die Sängerin mit den meistverkauften Songs. Aber doch nicht die beliebteste.“ - „Du wieder mit deinem theoretischen Geschwätz! Natürlich ist Björk die beliebteste Sängerin.“ (S. 97)

Wie zieht man einen Leser direkt in die Diskussionen über die Wikipedia hinein, wie gibt man den Themen einen Sitz im Leben? Nando Stöcklin stellt an den Anfang jedes Kapitels seines neuen Buches eine kurze Szene, um letztlich immer wieder auf sein Anliegen zu kommen: „Wikipedia clever nutzen“.

Nando Stöcklin, 2007 in Mainz

Der langjährige Wikipedianer von der Pädagogischen Hochschule Bern wendet sich vor allem an Personen, die in der Bildung tätig sind oder ansonsten die Wikipedia häufig nutzen: Lehrpersonen, Studierende, Bibliothekare, Journalisten. Stöcklin spricht zwar oft im „wir“ der Wikipedianer, schreibt aber ausdrücklich für die Außenperspektive. Das Clever-Buch ist also weder Lehrwerk noch Strukturanalyse.

Von der Geschichte der Wikipedia bis zur Wikipedia als Chance schreitet das Buch fort, und entsprechend gehen die szenischen Einleitungen der Kapitel mit der Zeit. Beschreibt die erste Szene noch das Jahr 1994, in dem Brockhaus-Besitzer sich über die Dürftigkeit des Inhalts beschweren, behandelt die letzte vom November 2011 den künftigen Erwerb von Informationskompetenz. Dazwischen findet der Leser Möglichkeiten, die Wikipedia zu nutzen, etwa zum Stöbern oder bei der Bildersuche, und weist auf gewisse Fallstricke hin. Am Ende eines Kapitels findet man jeweils eine kurze Zusammenfassung.

Für Lehrkräfte am heikelsten ist wohl das Kapitel „Anspruchsvollere Schulaufträge dank Wikipedia“, in dem es darum geht, wie die Wikipedia den Unterricht verändert. Lehrer ärgern sich über Plagiate, während Wikipedianer davon träumen, dass Schüler gute Artikel beitragen. Da es nun bereits Artikel gibt, die einen Gegenstand zusammenfassend darstellen, sei das Schreiben eines Sachaufsatzes in der Schule eigentlich kaum noch sinnvoll, meint Stöcklin. Ein Wikipedia-Verbot wäre dabei genauso falsch wie ein Verbot von Taschenrechnern. Der Deutschunterricht müsse sich auf die Situation einstellen und neuartige Aufgaben stellen. Allerdings – wenn Schüler nicht lernen, Aufsätze zu schreiben, woher kommen dann in Zukunft die neuen Wikipedia-Autoren?

Das Buch scheut kein Mittel, die Themen anschaulich zu machen, dazu gehört eine Fülle von Illustrationen. Vor allem ist es eine faktenreiche Darstellung, interessant auch für den erfahrenen Wikipedianer. Für diesen dürfte das Buch ein wahrer Augenöffner sein, der ihm zeigt, woran die Wikipedia-Konsumenten denken oder eben nicht denken. Allen anderen zeigt „Wikipedia clever nutzen“, was das eigentlich für eine Site ist, die sie täglich nutzen. -- Z., 13.12.

Nando Stöcklin: Wikipedia clever nutzen – in Schule und Beruf. Orell Füssli, Zürich 2010, 149 S., ISBN 978-3-280-04065-2 (CHF 26.90)
Siehe auch: Interview in der Berner Zeitung

10 Jahre Wikipedia – Ein Buch zum Jubiläum

Bild mit leerem Bildunterschriftfeld: Buchrücken

Das sich ankündigende zehnjährige Jubiläum von Wikipedia Anfang des kommenden Jahres wirft immer kürzere Schatten. Das ganze Jahr über wird es immer wieder Veranstaltungen und Projekte geben, um dieses Ereignis zu begehen. Ein zentrales Projekt in Deutschland soll ein Jubiläumsbuch zur deutschsprachigen Version des Projektes werden. Nun kann man fragen – noch ein Buch? Gerade erst haben Nando und Ziko mit ihren Büchern zum Verständnis der Wikipedia beigetragen. Was also jetzt noch?

Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums wollen wir die Sache einmal etwas anders angehen. Zentral soll dieses Mal nicht so sehr das Thema wie mache ich was genau ohne anzuecken sein. Nein, es soll ein bunter Rückblick auf die letzen 10 Jahre entstehen. Zentrale Elemente sollen Geschichten, Anekdoten sein und vor allem die vielen Mitarbeiter, die Wikipedia zu dem Erfolgsmodell gemacht haben, das es heute ist, sollen im Mittelpunkt stehen. Erscheinen soll das Buch in einem größeren, renommierten Verlag (hier laufen die Verhandlungen noch mit mehreren).

Seit einiger Zeit machen sich nun schon mehrere Leute einen Kopf, wie man ein solches Projekt denn nun am Besten gestalten kann. Unser Vorschlag findet sich hier und ein Aufruf zur Mitarbeit im WMD-Blog. Dabei sind wir – immerhin geht es ja um Wikipedia – auf euch angewiesen. Wir brauchen eure „Autorenkraft“. Wir benötigen Autoren, die an der Erarbeitung des Textkorpus mitwirken und wir brauchen euch, damit ihr uns eure Geschichten und eure Anekdoten mitteilt. Und wir wollen der Wikipedia in einer Autorengalerie einmal ein Gesicht geben. Natürlich wäre es nicht Wikipedia, wenn wir dabei darauf bestehen würden, dass es zwangsweise eures wäre oder ihr dafür eure Anonymität verlassen müsstet.

Wer mitarbeiten möchte, wer Fragen hat, wer Vorschläge hat, kann sich an mich (für inhaltliche und strukturelle Fragen) oder meinen Co-Organisator Boris (für Organisatorisches) wenden. Wir hoffen auf eine breite Mitwirkung eurerseits. Nur so kann etwas entstehen, das noch lange interessant ist und auf das man als Wikipedianer und Außenstehender mit Interesse zurück greift. Für alle Beiträge ist ein Einsendeschluß bis zum 31. Januar 2011 angestrebt. -- MC, 3.12.

Workshop des Mentorenprogramms in Meißen

Gruppenfoto der meisten anwesenden Mentoren in Meißen

Vom Freitag dem 15. Oktober 2010 bis Sonntag dem 17. Oktober 2010 fand das diesjährige Treffen der WP:MP Mentoren in Meißen statt. Anwesend waren 16 Mentoren und Henriette (als Organisatorin von WMDE). Die Unterbringung und der Workshop fand in der dortigen Evangelischen Akademie statt.

Nachdem am Freitagabend so langsam die Teilnehmer eintrudelten, nach einer mehr oder minder langen Fahrtzeit, und nach einem gemeinsamen Abendessen wurden die Ziele und Erwartungen bei diesem Workshop besprochen. Danach folgte ein Kennenlernen (sofern noch nicht vorher bekannt) und gemütliches Zusammensein.

Die kommenden zwei Tage waren tagsüber voller Programm. Es wurden viele Vorträge zum Thema Mentorenprogramm gehalten und sehr viel diskutiert. Die Themen waren:

  • Versionswechsel der Datenbank
  • Anpassung der Hilfeseiten an Vector
  • Urheberrecht für Neulinge
  • Internationale Ansätze von Mentorenprogrammen
  • Betreuung fremdsprachiger Mentees: Erfolg oder Misserfolg?
  • Priorisierung der Mentee-Übernahme

Das Protokoll ist hier einsehbar.

Am Samstagabend fand ein gemeinsamer Stammtisch der Teilnehmer des Mentorenworkshops mit dem Wikipedia-Stammtisch Dresden in einem Lokal in Meißen statt.

Fazit: Der Workshop war ein voller Erfolg. Die gesteckten Ziele wurden mehr als übertroffen und der Workshop wird das Mentorenprogramm sicher sehr voran bringen. Der Erfolg ist neben der tollen Unterbringung in der Evangelischen Akademie sicher auch der perfekten Organisation und dem Engagement der Vortragenden zu verdanken. Ein großer Dank gilt Wikimedia Deutschland e.V. für die finanzielle und organisatorische Förderung des Workshops und den Organisatoren. Ein ebenso großer Dank gilt allen Teilnehmern, die z.T. eine längere Anreise auf sich genommen haben, denn ohne ihr Engagement wäre der Workshop niemals zu einem solchen Erfolg geworden. Unterstrichen wurde bei dem Workshop immer wieder die Wichtigkeit des Mentorenprogramms, denn die Hürden für Neu-Autoren liegen heute sehr viel höher als noch vor Jahren. -- Codc, 29.11.

Wikipedianer-Manifest gegen missbräuchliche Projektausschlachtung

Die in Popmuseums Kurierbeitrag vom 5. Oktober 2010 bereits thematisierte und in der Medienberichterstattung etwa hier und da aufgegriffene neuere Praxis der Wikipedia-Verwurstung zwecks Selbstbereicherung gibt nicht zuletzt unter uns Wikipedianern Anlass zu nachhaltiger Empörung und scharfer Verurteilung. Allen, die es nicht anderen überlassen wollen, gegen derartige Machenschaften Stellung zu beziehen, soll nun mit der Unterzeichnung eines Wikipedianer-Manifests Gelegenheit zu eigener Distanzierung davon und zu gemeinschaftlichem Vorgehen dagegen geboten werden. In einem Auszug des Entwurfs heißt es:

Der Weiterverwendung des Wikipedia-Angebots sind außer der Beachtung lizenz- und urheberrechtlicher Bestimmungen keine Beschränkungen auferlegt. Dennoch sind wir Wikipedianer gegenüber den Formen der nachgängigen Nutzung unserer Erzeugnisse keineswegs gleichgültig, da wir uns selbstverständlich nicht zu Handlangern missbräuchlicher Arten der Ausschlachtung dieses gemeinnützigen Projekts machen lassen möchten. Nicht jeder Ungeist, der mit dem Angebot der Wikipedia unverhofft auch gerufen wurde, wird sich problemlos wieder vertreiben lassen. Unheilvollen Auswüchsen aber soll zumindest der Geist dieses Projekts, wie wir ihn verstehen, entgegengesetzt werden. Damit tun wir das uns Mögliche, üble Machenschaften als solche zu kennzeichnen, und schützen uns selbst davor, eventuell mitverantwortlich dafür gemacht zu werden.

Der provisorische Gesamtentwurf liegt hier vor. Um kritische Sichtung, Verbesserungs- und Ergänzungsvorschläge auf der zugehörigen Diskussionsseite wird ausdrücklich gebeten. Je nach Diskussionsbedarf könnte mit der Unterzeichnung des Manifests am Wochenende des zweiten oder dritten Advents begonnen werden: jedenfalls noch rechtzeitig, um deplatzierten weihnachtlichen Bescherungsaccessoires vorbeugen zu helfen. -- Barnos, 23. 11.

Kinder schreiben Wunschlisten, aber was machen Wikipedianer?

Weihnachtliche Wikipedia-Wunschlisten zur Weihnachtszeit
Weihnachtliche Wikipedia-Wunschlisten zur Weihnachtszeit

Ein Jahr ist wieder wie im Flug vergangen, und die heimelige Zeit der vorgegaukelten Zärtlichkeiten, des Lebkuchenessens, des Plätzchenbackens, des quälenden Geschenkeüberlegens, der Hochblütezeit von Coca Cola und Ramschartikelverkäufern, der durch Schnee eingeschränkten Verkehrssicherheit und des nervigen Gedudels im Radio ist nahe! Bald ist Weihnachten, Advent, und nicht zu vergessen Heiliger Abend, an dem der schon Tage lang hauswändigerseits an einer Lichterkette baumelnde, unermüdlich dümmlich lachende und im Bauchumfang ziemlich beleibte Weihnachtsmann in die gute Stube kommt und viele, viele teure, achso einfallsreiche Geschenke unter den nach modernsten Trends geschmückten Weihnachtsbaum legt.

Auch wenn dieses schöne Fest durch moderne Gewohnheiten immer mehr verkommt, so bleiben doch einige gewisse Traditionen, die Weihnachten so richtig schön machen. Eine davon ist das Wunschzettelschreiben, mit dem Kinder unter anderem ihre Vorfreude auf den Heiligen Abend steigern. Kinder, ja. Aber was macht der Wikipedianer? Darf der keine Wünsche mehr haben? Muss der sich mit den Weihnachtsqualen und den Pralinen- oder Unterwäschegeschenken am 24. 12. zufrieden geben?

Nein, muss er nicht. Dieses Weihnachten kann sich auch der Wikipedianer etwas wünschen, Wünsche anderer erfüllen und nebenbei auch noch seiner Wikipedia dienen. Weihnachten 2006 durch Gardini erfunden und danach nur noch wenig benutzt, soll die Weihnachts-Wunschliste in diesem Jahr wieder ausgiebig und ergiebig genutzt werden. Ab dem 1. Advent, also dem 28. November 2010, kann jedermann auf der Seite Wikipedia:Weihnachten einen Artikelwunsch eintragen und anderer Wikipedianer Wünsche erfüllen. Die Artikel werden dann auf Unterseiten erstellt und am 24. Dezemeber in den Artikelnamensraum verschoben.

An alle Wikipedianer ergeht also der Aufruf, sich selbst und anderen ab demnächst eine weihnachtliche, projektdienliche Freude zu bereiten. Macht mit! Allen schon jetzt eine schöne Advents- und Weihnachtszeit! :) SSS, 22. 11.

Was kostet ein Wikipedia-Artikel?

Dollar, Dollar, Dollar
Dollar, Dollar, Dollar

Laut Preisliste der Fachleute von wikipediaexperts.com [12] kann dort ein Artikel im „Startpaket“ für $295 geordert werden, inklusive der rund fünfstündigen Arbeit die notwendig sei, um ihn zu erstellen. Für $99 im Monat will man die fertigen Artikel außerdem von einem Team beobachten lassen, das sofort interveniere, wenn markenschädigende Inhalte in Bezug auf den Auftraggeber eingefügt werden. Dabei will man einerseits die Richtlinien der Wikipedia einhalten und keine belegten kritischen Informationen unterdrücken. Andererseits verspricht man aber darauf zu achten, dass der Text „nicht schädigend für das Image Ihrer Marke ist“. Falls notwendig, würden die Änderungen rückgängig gemacht. Man darf gespannt sein, wie sich ein solches Qualitätsversprechen mit dem Neutralen Standpunkt der Wikipedia-Projekte vereinbaren oder bei gesperrtem Artikel und Benutzerzugang im Falle eines Edit-Wars realisieren lässt. Beinahe noch spannender ist die Frage, wie es den Autoren des Unternehmens gelingt, die versprochene „Übersetzung in alle Sprachen, die auf Wikipedia angeboten werden“ umzusetzen, denn das sind derzeit immerhin rund 260.

Dass Agenturen und PR-Abteilungen im Kundenauftrag Artikel schreiben und verändern, ist ein mehr oder weniger offenes Geheimnis, die Bandbreite reicht dabei von tumber Manipulation bis zu kaum identifizierbarer, belegter Artikelarbeit. Wikipediaexperts.com ist das erste größere Unterfangen, derartige Dienstleistungen offen und im angeblichen Einklang mit den Wikipediaprinzipien zu vermarkten. Die Website zeigt kein Impressum, angegeben werden Niederlassungen in den USA, Großbritannien, Spanien und Italien. Registriert ist die Domain auf den Exilrussen Alex Konanykhin, der nach geschäftlichen Problemen 1992 in die USA floh. Rückschlüsse auf eine bestehende Infrastruktur in deutschsprachigen Ländern oder in der deutschsprachigen Wikipedia lässt das Internetangebot derzeit nicht zu; die Verwendung von Fachbegriffen aus der englischsprachigen Wikipedia legt nahe, dass die deutschen Texte Übersetzungen des englischen Originals sind. Immerhin hat sich dort auch ein en:User:Eclipsed geoutet, in relevanter Position für die „Experten“ unterwegs zu sein. Der Verein Wikimedia Deutschland weiß nichts über das Unternehmen, ebensowenig wie der Rest der Community. Bis jemand einen investigativen Testauftrag an die „Experten“ stellt oder wir im Artikelnamensraum auf einschlägige Aktivitäten stoßen, werden wir uns also noch etwas gedulden müssen. SB

Citizendium in Not

Citizendium Logo
Citizendium Logo

Das Enzyklopädie-Projekt Citizendium ist in finanzielle Schieflage geraten: Berichten zufolge verfügt das Projekt nur noch um die 1800 US-Dollar, nachdem der Hauptsponsor Tides Center abgesprungen ist. Derzeit werden etwa 700 $ pro Monat für das Hosting ausgegeben (eine Summe, die sich sicherlich reduzieren lässt), was das Projekt in eine akute Notlage versetzt.

Seitens der Wikimedia-Community gibt es Überlegungen dem Konkurrenzprojekt Unterstützung anzubieten. Ein Vorschlag spricht von einem Jahr kostenlosen Hosting, das die Citizendium-Gemeinschaft nutzen soll, um eine Finanzierung des Projektes zu organisieren: Denn bislang gibt es anscheinend noch nicht mal eine Organisation, die Citizendium offiziell betreibt ([13][14]).

Der Fork des Wikipedia-Mitgründers Larry Sanger lehnt sich stärker an den Prinzipien der Nupedia an: Peer-review und Expertenwissen sollen eine durchgehend hohe Qualität garantieren. Insgesamt gibt es knapp 15.000 Artikel, von denen 148 den strengen Review-Prozess durchlaufen haben. Ebenso wie Wikipedia steht Citizendium unter einer freien Lizenz. Bedenken bezüglich einer Hilfe durch die Wikimedia Foundation gibt es jedoch, da das Projekt anders als Wikipedia keinen neutralen, sondern einen Expertenstandpunkt bevorzugt. (CoE, 14.11)

„Man muss nur warten können, das Glück kommt schon.“

Oder: Ist denn schon wieder Herbstwettbewerb?

Paula Modersohn-Becker wartet. Die Teilnehmer am Wartungsbausteinwettbewerb ebenso und dies seit zehn Runden überaus erfolgreich: 2842 Wartungsbausteine konnten bislang entfernt werden, die 3000er-Grenze ist für dieses Mal in greifbare Nähe gerückt. Die Wartungsarbeit geht uns auch nicht aus, keine Sorge, ganz im Gegenteil wachsen die Wartungskategorien weiterhin an. Deshalb geht es auch dieses Mal wieder darum, möglichst viele Artikel durch qualitative Verbesserungen von ihren Wartungsbausteinen zu befreien oder sogar über das erforderliche Maß hinaus zu ergänzen.

Vom 19. November bis zum 5. Dezember geht es also wieder ans Eingemachte. Viele Bausteine harren ihrer Entfernung und wir freuen uns dabei sowohl über Solostarter, für die spezielle Einzelkämpfer-Medaillen geschaffen wurden, als auch über Teams, die gemeinsam in mehr oder weniger großen Gruppen auf Bausteinjagd gehen.

Noch eine weitere Gelegenheit bietet sich dieses Mal für Trophäensammler und -sammlerinnen: Ra'ike, unangefochten an der Spitze der WBW-Weltrangliste übernimmt erstmalig einen der Schiedsrichterposten, wer also mag die goldene Chance nutzen und den Wartungssturm auf die Wartungsspitze wagen? Organisatoren und Schiedsrichter wünschen allen Teilnehmern viel Erfolg und freuen sich über Dich als weiteren Teilnehmer!

Traut euch! Anmeldungen (auch noch nach Beginn des Wettbewerbs) werden dort gerne gesehen. :-) --Leithi 13.11.

Was macht das Outreach Team der Foundation? Teil 2: Wikipedia im universitären Unterricht

In meinem letzten Beitrag hatte ich über das Bookshelf-Projekt berichtet, das sich mit der Erstellung von Schulungs- und Informationsmaterialien zur Wikipedia beschäftigt. Der erste Einsatzbereich für die im Bookshelf-Projekt erstellten Materialien ist die von der Wikimedia Foundation im Sommer dieses Jahres gestartete „Public Policy Initiative“. Public Policy ist ein Begriff aus den Politikwissenschaften und kurz gesagt geht es darum, mit Hilfe von Studenten den Themenbereich Public Policy in der englischsprachigen Wikipedia systematisch zu verbessern (mehr dazu im Outreach Wiki). Doch zunächst zu den Hintergründen…

Wikipedia im universitären Unterricht

Universitätsprojekte in der englischsprachigen Wikipedia, 2001–2009

Zwischen den Jahren 2001 und 2009 hat die Zahl der Universitätsprojekte in der Wikipedia stetig zugenommen. Allein zwischen 2007 und 2009 verzeichnete die englischsprachige Wikipedia 59 solcher Projekte, bei denen Studenten im Rahmen ihres Kurses Artikel in der Wikipedia verbesserten. Der Vorteil für die Studenten liegt auf der Hand: anstatt eine Hausarbeit abzuliefern, die später in der Schublade des Professors landet, bringen die Studenten ihr Wissen in die Wikipedia ein und machen es damit für ein breites Publikum nutzbar. Sie lernen dabei viel über die Hintergründe der Wissensaufbereitung in der Wikipedia und erwerben gleichzeitig ein gehöriges Maß an Medienkompetenz (etwa: Für welche Zwecke sind Inhalte der Wikipedia nutzbar und für welche nicht?) Auch in der deutschsprachigen Wikipedia haben Projekte dieser Art stattgefunden. Gerade läuft das dritte wiwiwiki-Projekt, bei dem Studenten von der FH Jena an Artikeln aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften arbeiten (koordiniert von Jan Eißfeldt und den Mitarbeitern des Portals Wirtschaft). Viele der auf diese Weise verbesserten Artikel wurden inzwischen als „lesenswert“ ausgezeichnet.

Wikipedia-Botschafter – Hilfestellung für Wikipedia-Einsteiger

Das Logo des Wikipedia-Botschafter-Programms.

Professoren, die die Arbeit an Wikipedia-Artikeln in ihre Kurse einbinden möchten, standen bislang vor dem Problem, dass die Strukturen und Prozesse der Wikipedia mit der Zeit immer komplexer geworden sind. Für Neueinsteiger ist es schwer, sich auf Anhieb in der Wikipedia zurechtzufinden. Das „Wikipedia-Botschafter-Programm“ (engl. Wikipedia Ambassador Program) soll Abhilfe schaffen. Im August dieses Jahres wurde die erste Generation der „Wikipedia Campus Ambassadors“ (dt. Wikipedia-Campus-Botschafter) in einem dreitägigen Training auf ihren Einsatz im Universitätsalltag vorbereitet. Wikipedia Campus Ambassadors sind Freiwillige, die Studenten im persönlichen Kontakt auf dem Universitätscampus bei der Arbeit in der Wikipedia unterstützen. Dazu gehen sie direkt in die entsprechenden Kurse und geben Wikipedia-Präsentationen. Etwa, wenn es darum geht, wie man ein neues Benutzerkonto erstellt oder was hinter Begriffen wie „NPOV“ steckt. Unterstützt werden sie dabei durch „Online Ambassadors“ (vergleichbar mit den Mentoren der deutschsprachigen Wikipedia), die rund um die Uhr online für Fragen zur Verfügung stehen. In der Praxis hat sich diese Form der Hilfestellung bisher als äußerst effektiv erwiesen. Rund 400 Studenten werden zur Zeit im Rahmen der Public Policy Initiative von solchen Wikipedia-Botschaftern unterstützt. Nicco Mele, Dozent an der Harvard University, meint dazu in einem ersten Fazit: „The Ambassadors have proved invaluable. I am tremendously grateful.“

Wie kann ich mich beteiligen?

Bislang ist das Wikipedia-Botschafter-Programm nur in den USA verfügbar. Im laufenden Herbstsemester haben insgesamt 13 Professoren mit 14 Kursen an der Public Policy Initiative teilgenommen. Im kommenden Frühjahrssemester soll die Zahl der Kurse mehr als verdoppelt werden. Gleichzeitig finden Überlegungen statt, wie das Botschafter-Programm auf andere Wikipedia-Sprachversionen ausgeweitet werden kann. Welche Sprachversionen dies sein werden, steht noch nicht fest, auf Wikipedia:Botschafter kann sich aber jeder eintragen, der die Idee unterstützenswert findet. Ziel ist es, einen Überblick darüber zu gewinnen, wieviel Interesse besteht und dann gemeinsam zu überlegen, wie eine Umsetzung der Idee an deutschsprachigen Universitäten aussehen könnte. Jegliches Feedback ist hochwillkommen! (fs 11.11.2010)

Theoriefindung ohne „Keine Theoriefindung“

Daniela Pscheida: Das Wikipedia-Universum. Wie das Internet unsere Wissenskultur verändert. transcript, Bielefeld 2010. (Verlagsinformation)

Die über fünfhundert Seiten dicke Dissertation der Erziehungswissenschaftlerin Daniela Pscheida liest sich gar nicht schlecht. Für eine um Wissenstheorie bemühte Abhandlung ist das nicht selbstverständlich, auch wenn etwas weniger Fremdwörter der Wissenschaftlichkeit keinen Abbruch getan hätten. Die Titelwahl erklärt sich bei dem Satz, der von den „Ausmessungen eines Möglichkeitsraums“ spricht, „der im Zwiegespräch der ‚Gutenberg-Galaxis‘ gleichsam als ‚Wikipedia-Universum‘ erscheint“ (S. 23).

Von der Gutenberg-Galaxis zum Wikipedia-Universum?

Zunächst überblickt die Autorin Meinungen zur Wissenskultur und Wissensgesellschaft. Auf den Bücherregalen stehen nur Informationen, erst im Kopf wird daraus Wissen, urteilt die Kognitionspsychologie. Die Wissenssoziologie hingegen betont den gesellschaftlichen Einfluss auf den Kopf (S. 30/31). Das Medium habe immer schon das Denken beeinflusst, angefangen vom Alphabet bis zu den frühen „neuen Medien“, die McLuhan die „elektronischen“ genannt hat, wie der Telegraf, das Kino und das Fernsehen (S. 44–49). Doch nie zuvor, so die Autorin, habe die breite Masse einen potentiell gleichberechtigten Medienzugang gehabt wie nun durch das Internet. Gleiches gelte für die potentiell gleichberechtigte Möglichkeit, eigene Wissensinhalte zu verbreiten (S. 328).

Hier mag man einhaken, dass man das Gestern und Heute auch etwas nuancierter gegenüberstellen kann. In der vordigitalen Welt gab es durchaus viele (kleine) Publikationsorgane, in denen ein unbekannter Schreibender beginnen konnte; und heutzutage lässt sich zwar im Handumdrehen etwas im Internet veröffentlichen, doch ist die Reichweite meist recht begrenzt.

Gelungene Beschreibung

In einer Art Einzelfallstudie, durch die sie das größere Gedankengebäude mitsamt einer „Phänomenologie der Digitalisierung“ (S. 414) untermauern möchte, hat die Autorin sich die Wikipedia vorgenommen. Der deskriptive Teil ist durchaus gelungen und stellt außer einem Forschungsüberblick die Geschichte und Organisation der Wikimedia-Bewegung knapp vor; dazu kommen Beschreibungen von „Rollenmustern“ und „Handlungspraxen“ (S. 331–411).

Wohltuend ist die Unaufgeregtheit, mit der die Autorin die Löschpraxis beschreibt. Dass „verärgerte und enttäuschte Nutzer“ Vorwürfe gegen die ausführenden Administratoren äußern, wird zwar erwähnt (S. 362). Die Autorin hatte aber zuvor schon Joseph Reagle zitiert, demzufolge Führung in der Wikipedia kein garantierter formaler Status ist und Fehlgriffe schnell zum Vertrauensverlust in der Community führen können (S. 341).

„Wikipedia ist ein Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie …“

Nach vielen nützlichen Beobachtungen hält die Autorin sich bei der Interpretation lange beim Willkommenstext der Wikipedia-Hauptseite auf: „Wikipedia ist ein Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie aus freien Inhalten in allen Sprachen der Welt. Jeder kann mit seinem Wissen beitragen.“ Ob aber diese – nicht zuletzt mit werbenden Absichten geschriebenen – zwei Sätze tatsächlich als verbindliches Selbstverständnis der Wikipedia herhalten können, und verdienen sie gleich eine zehnseitige Analyse (S. 390–399)?

Man wird gern die Bemerkung unterschreiben, dass der Anspruch „in allen Sprachen“ allein schon an der mangelnden Schriftlichkeit vieler Sprachen scheitern dürfte (S. 395). Es stimmt auch, dass der Begriff „Freie Inhalte“ in der Öffentlichkeitsarbeit missverständlich ist. Umso angemessener wäre es daher gewesen, auf das ungemein wichtige Thema des Freien Wissens im Zusammenhang mit der Wikipedia detailliert einzugehen (kurze Erklärung in einer Fußnote, S. 394/395).

Doch der entsprechende Abschnitt über „Open Source“ (S. 309–311) ist bescheiden und allgemein gehalten. Die Präsentation der GFDL und der „Creative Commons“ wirkt sehr holprig. Anscheinend fehlt im gesamten Buch die eigentliche (und im Zusammenhang einzig richtige) Bezeichnung der gemeinten Lizenz, CC-BY-SA. Mangels Register lässt sich dies allerdings schwer nachprüfen.

Wikipedia keine Enzyklopädie

Alsbald trumpft die Autorin mit ihrer Hauptthese auf: Die Wikipedia ist gar keine Enzyklopädie. So wird endlich auch klar, warum die Autorin wiederholt von der „sogenannten Online-Enzyklopädie“ gesprochen hat (S. 11, 22, 321). Die Wikipedia verkenne ihre eigene Identität: Einerseits sehe sie sich in der Tradition der Enzyklopädien, andererseits sprenge sie die Grenzen, indem sie neue Themen aufnehme, beispielsweise das Zeitgeschehen (S. 399, S. 442–445):

„Vielmehr steht die Wikipedia für eine veränderte Sichtweise auf den Enzyklopädiebegriff im Sinne einer medienkulturellen Neuauffüllung des dazugehörigen Gattungsverständnisses. Ein Festhalten am bisherigen Mediengattungsbegriff Enzyklopädie ist daher strukturell nicht möglich.“ (S. 445.)

Vielmehr sei die Wikipedia eine Datenbank, wie die Autorin aus dem Wikipedia-Artikel „Enzyklopädie“ zitiert (was sie als Zeichen für eine langsam dämmernde „Reflexion veränderten Gattungsverständnisses“ unter Wikipedianern wertet, S. 446). Überhaupt wird ihrer Meinung nach in den Wissenschaften das „Wahrheitsmodell“ vom „Konsensmodell“ abgelöst (S. 468).

Durch die Wikipedia Theorien etablieren?

Theorie-Etablierung dank Wikipedia? Zitat aus Wikipedia:Keine Theoriefindung: „Die Wikipedia bildet bekanntes Wissen ab. Sie dient der Theoriedarstellung, nicht der Theoriefindung […] oder Theorieetablierung.“

Ob die Wikipedia nun eine Enzyklopädie ist oder nicht, was überhaupt eine Enzyklopädie ist – darüber mag man diskutieren. Bei der Vielfalt der traditionellen Enzyklopädien ist die Schlussfolgerung der Autorin keineswegs zwingend. Völlig indiskutabel ist hingegen eine Aussage gerade noch auf der vorletzten Seite. Der Autorin zufolge

„wird die Wikipedia zudem immer häufiger zur Plattform der Kommunikation und Zirkulation wissenschaftlicher Ideen und Ansätze jenseits der […] klassischen Wege der Fachpublikationen und des Peer Review […]. Wikipedia bietet hier eine gute Möglichkeit, das eigene wissenschaftliche Tun, die eigene Methode oder Theorie gezielt zu lancieren, zu forcieren und zu etablieren.“ (S. 468.)

Theorie-Etablierung dank Wikipedia? Wenn die Autorin nicht etwa zum eklatanten Missbrauch der Online-Enzyklopädie aufrufen möchte, hat sie etwas gründlich falsch verstanden. Dieser Fehler wäre ihr wohl nicht unterlaufen, wenn sie nicht die Seite „Keine Theoriefindung“, keine eigene Forschung, übersehen hätte und wenn sie sich mit dem Thema „Belegen“ beschäftigt hätte. (Es erscheint nur kurz das Wort „Theorieentwicklung“, S. 369, als Teil der Seite „Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist“; im Quellenverzeichnis fehlt „Wikipedia:Keine Theoriefindung“.)

Warum das Quellen- und Literaturverzeichnis zusätzlich in einen allgemeinen und einen Wikipedia-bezogenen Teil zerfällt, erschließt sich dem Rezensenten nicht. Das Werk von Fiebig 2005 war seinerzeit eine nützliche Kompilation von Wikipedia-Seiten, sollte aber nicht mehr als Zitiervorlage dienen.

„Das Wikipedia-Universum“ liefert dem Nichtwikipedianer eine im großen und ganzen annehmbare Übersicht über die Wikipedia, dem Wikipedianer einige interessante Beobachtungen und allen Lesern Grundlage und Anreiz für weitere Reflexionen über die Wissenskultur des Internetzeitalters. Von Wert ist nicht zuletzt der Forschungsüberblick in deutscher Sprache. Z. 5.11.2010

Hohe Wogen und tiefe Täler im Lösch-Logbuch

Es wird nicht immer gleich viel gelöscht

Eine kürzlich durchgeführte Auswertung des Löschlogs von 2008 bis 2010 brachte zu Tage: Das Löschgeschehen in der Wikipedia kennt Höhen und Tiefen. War die Anzahl der Löschungen im Artikelnamensraum 2008 noch weitgehend konstant, bringt eine Massenlöschung im März 2009 einen erkennbaren plötzlichen Anstieg. Ab September 2009 gab es dann über Monate hinweg deutlich mehr Löschungen als zuvor und seit Juni dieses Jahres erreicht die Zahl der Löschungen ein ungeahnt tiefes Niveau. Ebenso wurde untersucht, zu welcher Tageszeit besonders gern und viel gelöscht wird. Dabei lässt sich erkennen, dass der im Januar erkannte Verlauf der Löschungen über den Tag sich seitdem ebenfalls verändert hat.

Ein Vergleich mit der Entwicklung der täglich dazukommenden und behaltenen Artikel lässt weitere Schlüsse zu – denn deren Zahl ist seit langem etwa konstant, wie auf einer der Wikipedia-Statistikseiten zu erkennen. Liegen den unterschiedlichen Anzahlen der Löschungen also Schwankungen an Artikeleinstellungen zu Grunde? Wird mehr durchgelassen, wenn insgesamt weniger eingestellt wird? Doch könnte man auch zum Schluss kommen, dass vor allem die Zahl von Vandalismus und Werbung so stark schwankt, dass sie diese Entwicklungen verursacht. Ist die Wikipedia also seit diesem Sommer für Werbetreibende nicht mehr attraktiv und wandern die Vandalen aus?

Einzelheiten zur Untersuchung und wie die Zahlen zustande kamen können auf dieser Seite nachgelesen werden. Vorschläge, Anregungen und Mitwirkung sind auch dort willkommen. (D-k, 3. Nov.) [redaktionelle Änderungen dieses Beitrags sind erlaubt ;)]

Springer, Dame, König – wie zuverlässig ist Wiki-Watch?

Wie Internetkritik aussieht, wenn sie ohne leicht bekleidete Ministergattinnenoberkörper auskommen muss, zeigte dieser Tage Welt kompakt aus dem Verlagshaus Axel Springer. „Wiki-Watch will die Arbeit der Online-Enzyklopädie Wikipedia transparenter machen“ schrieb Autorin Miriam Hollstein in ihrem Artikel Undurchschaubare Wissensmacht, der ungekürzt und mit hanebüchenem Unsinn angereichert unter dem Titel Wikipedias unübersichtliche Wissensmacht bereits seit Sonntag bei Welt Online vorliegt. Schon der Einleitungssatz macht klar, worum es geht: „die Wächter des Wissens“, die sich „‚Brummfuß‘, ‚Leithian‘ oder ‚DerHexer‘“ nennen. Auch wenn sie es nicht explizit sagt, so scheint die Autorin mit den Wächtern des Wissens die Administratoren der deutschsprachigen Wikipedia zu meinen. Dabei übersieht die Dame, dass Brummfuß bereits seit 2008 gesperrt ist und – ebenso wie der eventuell gemeinte Brummfuss – nie Administrator in der deutschsprachigen Wikipedia war. Vielmehr gehört letzterer zwei Autoren-Clubs an, die sich, wie es der Soziologe Dr. Thomas König kürzlich bei einer wissenschaftlichen Fachtagung beschrieb, als Gegenpole zu Adminschaft und dem Verein Wikimedia Deutschland sehen. (Das hätte man mit kurzer journalistischer Recherche feststellen können, nun hofft Brummfuss auf Cyron-Man.)

So schwach der Anfang war, so schwach geht es selbst im gekürzten Artikel weiter. Die Forscher stellten angeblich eine „Liste mit naheliegenden Fragen […] vorab in ein Wikipedia-Forum mit der Bitte um Verbesserungsvorschläge [und] ernteten [stattdessen] einen Sturm der Kritik“. Dass Kritik durchaus auch positiv sein kann, übersieht die Autorin genauso wie das Faktum, dass nur ein Link zu den Fragen in das angebliche Forum namens Administratoren-Notizen gestellt wurde. Dass nur knapp 24 Stunden zur Einbringung von Verbesserungsvorschlägen vorgesehen waren, verschweigt sie gänzlich. Und wenn sie dann schreibt, dass „56 von insgesamt 281 Administratoren [bereit] waren […] an der Umfrage teilzunehmen“, flunkert sie gleich doppelt. Wikipedia-Admin 32X dazu gegenüber unserer Zeitung: „Wie die Wiki-Watcher selbst schreiben, haben sie überhaupt nur bei 261 Administratoren nachgefragt. Berücksichtigt wurden auch nur diejenigen Administratoren, die innerhalb der künstlich knapp gehaltenen Umfragezeit vom 8. bis 13. Oktober geantwortet haben. Wer danach noch an der Umfrage teilnahm, wurde nicht mehr berücksichtigt.“ (Das hätte man mit kurzer journalistischer Recherche feststellen können.)

Warum das „nicht repräsentative Ergebnis“ Aufschlüsse über den „typische[n] Wikipedia-Administrator“ geben kann, wird dem Leser nicht mitgeteilt. Gänzlich falsch liegt die Autorin, wenn sie schreibt, dass ein Admin-Bewerber „eine Zweidrittel-Mehrheit der bisherigen Administratoren [benötigt] und zuvor "konstruktiv" bei Wikipedia mitgearbeitet haben [muss].“ Wikipedia-Admin 32X wieder: „Ich weiß zwar nicht, ob sie als Vandalismus bezeichnete destruktive Tätigkeiten meint, wenn sie das Wort konstruktiv in Anführungszeichen setzt, jedoch kann ich sagen, dass der erste Teil der Aussage falsch ist. Jeder allgemein stimmberechtigte Benutzer darf an Adminwahlen teilnehmen. Selbst wenn alle stimmberechtigten Administratoren für einen Kandidaten stimmen würden, könnten sie sich nicht gegen die gleiche Anzahl an stimmberechtigten Nichtadministratoren durchsetzen.“ (Das hätte man mit kurzer journalistischer Recherche feststellen können.)

Im Print-Artikel wurden unter anderem Passagen gekürzt, die sich mit dem Persönlichkeitsrecht befassen und mit einem Video-Link „Wikileaks enthüllt Misshandlungen im Irak-Krieg“ versehen sind. Zur Aussage „immer wieder müssen etwa Autoren feststellen, dass in Einträgen zu ihrer Person Falschinformationen auftauchen, die offenbar gezielt zum Zweck politischer oder persönlicher Diskreditierung verbreitet werden“ äußert sich Wikipedia-Admin 32X gegenüber unserer Zeitung: „Dem stimme ich ohne Einschränkung zu, wenn auch die Formulierung immer wieder suggeriert, dass die Zahl weitaus höher sei als sie in Wirklichkeit ist.“ Der Aussage „als der Linken-Bundestagsabgeordnete Lutz Heilmann wegen unbequemer Details in seiner Wikipedia-Biografie die Plattform per einstweiliger Verfügung sperren ließ, wurde die Sperrung nicht nur von einem Gericht zurückgenommen“ widersprach genannter Wikipedia-Admin jedoch vehement: „Ich habe das ganze damals mitverfolgt und ein wenig zurückrecherchiert. Zuerst einmal hat Heilmann mitnichten seine Biographie sperren lassen, sondern die Suchseite http://wikipedia.de/, die kein Bestandteil der Wikipedia ist. Desweiteren wurde die Sperrung nicht von einem Gericht zurückgenommen, sondern die einstweilige Verfügung nach Änderung der bemängelten Passagen im Biographie-Artikel aufgehoben. Und drittens kamen die Falschbehauptungen, gegen die sich Heilmann zu wehren versuchte (unter anderem Aufhebung seiner Immunität durch den Deutschen Bundestag) ursprünglich von der Bild-‚Zeitung‘, die ebenfalls bei Springer verlegt wird. Diese Falschinformationen wurden mehrfach getilgt, jedoch von einem Autor, der seitdem nicht mehr in der Wikipedia tätig war, mehrmals wieder eingefügt.“ (Das hätte man mit kurzer journalistischer Recherche feststellen können.)

Fazit: Wenn ein Artikel über die Internetplattform Wiki-Watch, die angeblich die Wikipedia und ihre inneren Strukturen transparenter machen möchte, derart fehlerhaft ist, und sich Wiki-Watch damit in seinem Pressespiegel schmückt, dann sollte man von Wiki-Watch lieber Abstand nehmen. Vermutlich weist dieser Artikel jedoch genau die journalistische Qualität auf, die der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Mathias Döpfner, meint, wenn er um die Einführung einer „Verlags-GEZ“ mit dem Schlagwort Qualitätsjournalismus argumentiert. (Für den Kurier: Xaver X. Dreißig, 2. Nov.)

Hohe Ziele und tiefe Einblicke

Unter dem Titel Wikipedia is turning 10, and founder Jimmy Wales has big plans verschafft uns The Washington Post tiefere Einblicke, die für Insider neu sein dürften. So erfahren wir, daß Mr. Wales im Verlauf der letzten Spendenkampagne Angst bekommen hat, die Menschen könnten ihn auf der Straße erkennen. Außerdem erfahren wir, warum der Artikel Megan Fox länger sei als der über Millard Fillmore: Wikipedia-Autoren seien hauptsächlich jung, männlich und nerdy. Der Chef der Encyclopaedia Britannica (EB) teilt uns mit, daß Wikifanten „nicht über das schreiben was sie wissen, sondern über ihre Vorurteile und Vorlieben“. Die Autorin des Artikels, jung, nicht männlich und cute, ist dennoch zuversichtlich. Wikihacker hätten keine Chance, weil es genügend bescheidene Wikimaids gebe, die den angerichteten Mist sehr schnell aufräumen würden. – Der Artikel enthält auch ein Videointerview, das der Verfasser dieser Kurzmeldung allerdings nicht angeschaut hat. MaB 13.01.

Fazit der Spendenkampagne 2010

Die erfolgreichste Spendenkampagne in der Geschichte von Wikimedia ist zu Ende. Im Blog von Wikimedia Deutschland findet ihr (m)ein Fazit mit Zahlen und Ankündigungen. Denn nach dem Fundraiser ist schließlich vor dem Fundraiser! Till Mletzko (WMDE) 12:04, 13. Jan. 2011 (CET)[Beantworten]

Wikipedia im Radio

Anlässlich des Zehnten Geburtstages gibt es einige Radiosendungen über die Wikipedia und die Wikipedianer:

Der Traum von der maschinenlesbaren Wikipedia

Unter diesem Titel kommentierte Torsten Kleinz gestern in der Zeit die technische Entwicklung der Wikipedia:

"Die Wikipedia hat den Markt für Enzyklopädien umgekrempelt. Doch technisch ist sie veraltet. Um ihr Potenzial zu nutzen, muss sie für Computer verständlich werden."

Artikel lesen (Nicor, 11.1..2011)

Radio-Moderator ruft zu Unfugseinträgen auf

Logo Radio Fritz
Logo Radio Fritz

Chris Guse, Moderator bei Radio Fritz, dem Jugendsender des Rundfunks Berlin-Brandenburg, hat in seiner Sendung dazu aufgerufen, einen von ihm erfundenen Marshmallow-Tag in der Wikipedia-Liste der Gedenk- und Aktionstage einzutragen. Nach drei entsprechenden Bearbeitungen wurde die Seite gesperrt. Aa, 10. 1.

Online-Umfrage unter Wikipedianern

Logo Universität Passau
Logo Universität Passau

Ein Forschungsprojekt des Fachbereichs Medien und Kommunikation an der Universität Passau erforscht derzeit die Wikipedia als "eine der dominierenden Wissensmanagementstrukturen unserer Zeit". Das Augenmerk liegt auf dem Umgang mit der Wikipedia und ihrer Nutzung seitens der Nutzer sowie der Autoren. Nachdem Master-Student Matthias Herz für die junge Forschergruppe vor wenigen Tagen auf der WMDE-Mailingliste sozusagen "Alpha-Tester" um Teilnahme gebeten hatte, sind deren Anregungen und Verbesserungsvorschläge nun eingebaut. Wikipedianer sind aufgerufen, an der Online-Umfrage (bis 21. Januar) teilzunehmen und damit einen weiteren Baustein der Wikipedistik zu fördern. MN, 7.1.

Freiwillige vor!

2011 ist das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit. Wer jetzt als erstes an Leute denkt, die im Behindertentaxi am Steuer sitzen oder in der Suppenküche die Schöpfkelle schwingen, hat schon mal etwas ganz Naheliegendes übersehen. Schliesslich sind wir hier bei Wikipedia mit unentgeltlicher, gemeinnütziger Tätigkeit beschäftigt, also Freiwilligenarbeit im eigentlichen Sinne. Auch ich wurde erst durch Radio DRS auf diese Verbindung gebracht, und zwar durch eine Interview-Anfrage für die Sendung „Rendez-vous“ innerhalb der Beitragsserie „Freiwillig engagiert“. Das anfangs Dezember aufgenommene Interview wurde am 4. Januar ausgestrahlt und ist auch online hörbar [15].

Vielleicht ist dieses Europäische Jahr ja noch als Aufhänger für die eine oder andere Wikipedia-PR-Aktion verwendbar. Oder zumindest als Selbstbestätigung für all die fleissigen Leute hier, die wieder mal etwas Schulterklopfen gebrauchen können und sich in Erinnerung rufen, welch nützliche Tätigkeit für die Allgemeinheit sie ausführen. Zumbo 16:22, 7. Jan. 2011 (CET)[Beantworten]

Zehntausend-Artikel-Marke bei DE-Wikinews erreicht

Logo Wikinews
Logo Wikinews

Besonders geliebt wird das Projekt Wikinews nicht, und viele nehmen es nicht ernst. Trotz des häufig zu hörenden Dogmas „Wikinews ist nebenan“ in Löschdiskussionen und anderswo gelang es bisher nicht, eine größere Zahl von Benutzern dazu zu bringen, Artikel zu aktuellen Ereignissen zunächst auf Wikinews zu erstellen. Auch die Löschung der Vorlage:Neuigkeiten im Jahr 2007, mit der damals Artikel gekennzeichnet wurden, die gerade durch aktuelle Ereignisse Veränderungen unterlagen, hat zu einer Abnahme der Aktivitäten im deutschsprachigen Wikimedia-Nachrichtenprojekt geführt – letztlich erreichten die Gegner aktueller Entwicklungen in der Wikipedia genau das Gegenteil von dem, was sie erreichen wollten: immer weniger Artikel entstanden in Wikinews und aus der Wikipedia verschwanden solche Artikel dennoch nicht.

Nachdem die Zahl der neuen Artikel im Sommer 2010 eine Zeit lang auf vier oder fünf pro Woche gesunken war, hat sie sich inzwischen wieder bei vier bis fünf neuen Artikeln am Tag eingependelt. Am 3. Januar 2010 hat die deutschsprachige Wikinewsversion die Marke von 10.000 Artikel überschritten. Dioxin-Skandal: Über 1.000 Bauernhöfe in Niedersachsen geschlossen ist dieser „Meilenstein“. MaB, 7.1.

Commons-Mehrsprachigkeit verbessert

Logo Commons
Logo Commons

Nicht angemeldete Benutzer, die auf ein Bild klicken, und sich dann weiter auf die Commons-Dateibeschreibungsseite durchklicken, sehen ab sofort auch alle Folgeseiten in der Sprache des Wikis, aus dem sie kommen. Bisher wurde nur die Dateibeschreibungsseite auf Deutsch angezeigt, jeder weitere Klick in Commons zeigte die Seiten jedoch auf Englisch. Neu ist auch eine Auswahlliste mit Sprachen in der linken Navigationsleiste. Wer direkt http://commons.wikimedia.org ansteuert, kann sich über diese Auswahlliste seine Sprache einstellen. Diese deutlich verbesserte Nutzbarkeit ist dem niederländischen Benutzer:Krinkle zu verdanken, der das dazu notwendige JavaScript-Skript schrieb. (ray, 4.1.)

Bericht zur Lage der Stewards 2010

Auf den Adminnotizen wurde ein Bericht zur Lage der Stewards im vergangenen Jahr 2010 veröffentlicht. Neben den Veränderungen der Wahlmodalitäten wird von den Aktivitäten der Neuzugänge des letzten Jahres sowie dem Ausblick auf neue Kandidaten berichtet. Ein abschließender Kommentar zu Problemen mit der Software, Schwierigkeiten anderer Projekte und Alltag eines Stewards runden diesen Bericht ab.DH, 2.1.

Anmeldestart zur Wikimania 2011 in Haifa

Logo Wikimania
Logo Wikimania

Seit dem 1. Januar werden Anmeldungen zur diesjährigen Wikimania angenommen, die vom 4. bis 7. August in Haifa, Israel stattfinden wird. Die internationale Konferenz rund um die Wikimedia-Projekte wird eine Mischung aus eingereichten Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Arbeitsgruppen, informellen Treffen und spontanen Kurzvorträgen sein. Autoren, Benutzer und Entwickler der Wikimedia-Projekte können hier ihre Ideen austauschen, über Forschung und Projekte berichten und zukünftige Zusammenarbeit und Projekte koordinieren. Es gibt Frühbuchertarife für Teilnahmegebühren und Übernachtungskosten. Alle Informationen finden sich auf der offiziellen Wikimania2011-Homepage.MN, 2.1.

Vorfristiger Jahreswechsel

Der Jahreswechsel naht und einige eifrige Wikipedianer sind wohl schon im Jahr 2011 angekommen. Gemeindegebietsänderungen, die zum 1. Januar in Kraft treten werden, sind in einer Art Virtuellen Realität, die in der Wikipedia wohl gerade eröffnet wird, schon seit dem 30. Dezember als vollzogen gemeldet: z. B. „Zum 1. Januar 2011 wurde sie (die Gemeinde Sornzig-Ablaß) mit der Stadt Mügeln zur neuen Stadt Mügeln vereinigt.“ Wenn es mit der „Praxis der Vorjahre“ begründet wird, hat dieser kleine Wahnsinn gar noch Methode. So gut vorbereitet, kann der Jahreswechsel kommen! Und unbeschwert Feiern kann man zudem auch noch... Diese vorausschauende Arbeitsweise lässt sich sicherlich auf andere Bereiche ausdehnen: Amtszeiten von Politikern, sportliche Höchstleistungen etc. Auf dass die Prophezeiungen sich erfüllen mögen! Guten Rutsch! (Miebner, 31.12.)

Neujahrsartikel: Neuauflage 2011

Der Countdown zum Jahreswechsel läuft, der Schampus ist kaltgestellt, und auch meine Liste der Neujahrsartikel ist nun abgestaubt und wartet auf den ersten deutschsprachigen Wikipedia-Artikel im Kalenderjahr 2011. Wer also in dieser winterlichen Hall of Fame verewigt werden mag, schreibt am besten einen Artikel vorab, lässt am 1.1. um Punkt 0:00 die Böller liegen und stellt stattdessen ganz schnell mal seinen Neujahrsartikel ein. Also, ran an die Tasten – und bitte nur schöne Artikel, damit auch die Qualitätshüter mal ausnahmsweise unbeschwert feiern können und die Hall of Fame nicht zu einer Hall of Shame wird. Guten Rutsch! A.S.

Nachtrag kurz nach Jahreswechsel: Der erste Artikel anno 2011 ist Gerhard Spiteller. Mein besonderer Dank geht an Kuebi, der nicht nur diesen Artikel schrieb, sondern auch mit Urofuransäuren den letzten Artikel des vergangenen Jahres sowie fast zeitgleich noch zwei weitere Artikel von allesamt guter Qualität beigesteuert hat. Eine beeindruckende Fleißarbeit! Danke an alle, die an diesem kleinen Wettrennen teilgenommen haben und – bis zum nächsten Neujahrsartikel in 365 Tagen. A.S.

Erwähnenswert ist auch, dass zwölf Artikel versuchten, dies Ziel zu erreichen. Alle haben das gleiche Datum: 00:00, 1. Jan. 2011. Dank auch denen! Gruss --Nightflyer 00:30, 2. Jan. 2011 (CET)[Beantworten]

1. Schreibwettbewerb der Jungwikipedianer

Der diesjährige erste Schreibwettbewerb der Jungwikipedianer endete am 23. Dezember. Nachdem die Jungwikipedianer vom 4. November bis zum 12. Dezember Artikel verfasst hatten, wurde bis zum 22. Dezember von der stimmberechtigten Öffentlichkeit gewählt, welcher Artikel der Beste sei. Sieger ist Benutzer:Carschten mit seinem Artikel USAir-Flug 1493, für den elf Personen gestimmt haben. Der zweite Platz wird von Benutzer:Umweltschützen besetzt, dessen Artikel Donkey Kong (1981) sieben Stimmen erhielt. (Umwelt, 26. Dez.)

Gut gewünscht!

Am 24.12., also dem Heiligen Abend, ging die Weihnachtswunschlistenaktion zu Ende. Insgesamt wurden bis jetzt 25 Artikelwünsche und 1 Bilderwunsch erfüllt (unvollendete Wünsche mit eingerechnet). Was nun noch zu tun ist: Einige Wünsche liegen noch unfertig auf den Unterseiten und müssen fertiggestellt werden. Leider konnten manche Wünsche nicht erfüllt werden; zum Verwerfen sind diese aber zu wertvoll. Wer Lust hat, kann das ganze Jahr über einige Artikel, die gewünscht wurden, direkt im Artikelnamensraum anlegen und anderen damit vielleicht doch noch eine Freude bereiten. Die Aktion wird nächstes Jahr, im Dezember 2011, wiederholt, dann hoffentlich mit mehr erfüllten Wünschen. (SSS, 25.12.)

Literaturstipendium: Literatur-Datenbanken light

WP:LITSTIP
WP:LITSTIP

Dass man als Autor über das Literaturstipendium von Wikimedia Deutschland benötigte Bücher für die Artikelarbeit zur Verfügung gestellt bekommen kann, sollte nicht unbedingt etwas Neues sein. Etwas anders ist das mit Literaturdatenbanken: Während Zugänge zu großen Literaturdatenbanken erst im nächsten Jahr auf der Agenda stehen, ist das bestehende Konzept des Literaturstipendiums nach gepflegtem Brainstorming mit Benutzer:Scialfa bereits jetzt um eine „Light-Version“ ergänzt worden.

So ist es ab jetzt also nicht nur möglich, im Literaturstipendium papierene Monografien oder Nachschlagewerke für die eigene Artikelarbeit zu erhalten, sondern auch individuelle Zugänge zu Literaturdatenbanken. Den Reigen eröffnete hier ebenfalls Scialfa, der ab dem 1. Januar für ein Jahr über einen Zugriff auf eine elektronische Datenbank mit den „Gesetzesblättern der DDR & Reichsgesetzblatt“ verfügen kann – Auskunft an andere natürlich inbegriffen. Auch ganz andere Medien (CDs / DVDs) sind jetzt explizit förderbar. Also – genug neuer (aber auch alter) Raum für eure Bedürfnisse als Autoren. Kommt euch etwas in den Sinn? Gebt Bescheid – Literaturstipendien sind prinzipiell für alle Autoren da. (DB_WMDE, 21.12.)

Zedler-Medaille 2010 verliehen

Typischer Wissenschaftler
Typischer Wissenschaftler

Stell dir vor, … und niemand bekommt es mit. Wie der Kurier jetzt exklusiv aus zuverlässiger Quelle erfuhr, wurde bereits Mitte November die Zedler-Medaille 2010 verliehen. Die vom Verein Wikimedia Deutschland vergebene Medaille dient seit 2007 der Anwerbung von Wissenschaftlern als Autoren für den deutschsprachigen Ableger der Internetenzyklopädie Wikipedia.

Preisträger sind der bereits aus dem letzten Jahr bekannte Jürgen Erbs im Bereich Naturwissen­schaften mit dem exzellenten Artikel Besselsche Elemente, Tobias Lutzi im Bereich Geisteswissen­schaften mit dem unpositiv geKALPten Artikel Dagobert Duck und Muhammad Mahdi mit seinem Valued Image, das eindrucksvoll den Artikel Focus stacking bebildert. Der Kurier gratuliert allen Preisträgern. (32X, 20.12.)

XI. Wartungsbausteinwettbewerb offiziell beendet

Der XI. Wartungsbaustein­wettbewerb ist am Sonntag offiziell zu Ende gegangen. Sieger dieses Wettbewerbs wurde Laibwächter mit 1053 Punkten, der als Einzelkämpfer im Dienste des Portals Literatur Artikel verbessert hatte. Zweiter wurde Wikijunkie, der als Einzelkämpfer im Sport 618,5 Punkte holte. Der dritte Platz geht an das Team Bergfexe, die aus den Benutzern Svíčková, Herzi Pinki, Cactus26, Schlesinger und Druffeler bestand. Der Artikel Schutzgruppe welcher von Codc verbessert wurde, wurde mit 286,25 Punkten der höchstbewertete Artikel in diesem Wettbewerb.

Erfreulicherweise stellte dieser Wettbewerb gleich drei neue Rekorde auf. So haben 53 Benutzer an diesem Wettbewerb teilgenommen, die 934 Artikel verbessert und 950 Wartungsbausteine entfernt haben. Die beiden Schiedsrichter Ra'ike und Leithian hatten somit jede Menge zu tun und sie haben mit großem, ausdauerndem Einsatz zum erfolgreichen Gelingen des Wettbewerbs beigetragen. Ihnen beiden und allen Teilnehmern gebührt der Dank der Wikipedia.

Seit der Einführung des Wettbewerbs im Mai 2008 konnten insgesamt 3578 Artikel verbessert und 3722 Wartungsbausteine entfernt werden. Ra'ike, die aufgrund des Schiedsrichterpostens keine Punkte machte, wurde in der ewigen Tabelle nun von Orci von der Spitze verdrängt. Wir sehen uns im Frühjahr wieder. Bis dahin bleibt natürlich viel Zeit, den ein oder anderen Wartungsbaustein ins Nirwana zu verbannen. (Und beim nächsten Mal werden dann die zwei Bausteine aus Nirwana verbannt.) Funkruf/HvW, 20. Dez. 2010 (CET)

BGH verbietet kommerzielle Nutzung von Fotos der Schlösser der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

Illegal?
Illegal?

Der Bundesgerichtshof hat am 17. Dezember 2010 entschieden, dass die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg die ungenehmigte Herstellung und Verwertung von Foto- und Filmaufnahmen der von ihr verwalteten Gebäude und Gartenanlagen zu kommerziellen Zwecken untersagen darf, wenn sie Eigentümerin ist und die Aufnahmen von ihren Grundstücken aus hergestellt worden sind. Somit dürften auch bestehende Fotos vermutlich nicht mehr unter einer freien Lizenz veröffentlicht werden. Betroffen sind mehrere Tausend Bilder. swa,17.12.

Freie Lizenzen berühren in der Regel nur das Urheberrecht. Das „Sanssouci-Urteil“ ist zwar noch nicht veröffentlicht, aus der Pressemittteilung des Gerichts kann man jedoch entnehmen, dass es um nicht-urheberrechtliche Beschränkungen für die Nutzung eines Bildes geht, hier durch das Hausrecht. Welche Konsequenzen sich aus hausrechtlichen Einschränkungen für die Wikimedia-Projekte und für Nachnutzer ergeben können, könnte ein Rechtsgutachten: "Hausrecht versus Freie Lizenz" des WMDE klären, das in Kürze vorliegen sollte. In der Zwischenzeit heißt es wohl abwarten, bis zumindest das Urteil im Volltext vorliegt. MN, Red.: Isd., 17.12.

Der hobbyistische Urheberrechtsprofi Dr. Klaus Graf urteilt in einer ersten Reaktion: „Ein wirklich schwerer Schlag für freie Inhalte, denn das übervorsichtige Gesocks, das bei den Wikipedia:Urheberrechtsfragen immer mehr den Ton angibt, wird dann auch bei Zoobildern, Schlossinnenaufnahmen usw. nach Löschungen schreien.“ 32X, 19.12.

10 Jahre Wikipedia - Die Geburtstagsparty

10 Jahre Wikipedia
10 Jahre Wikipedia

Es ist unglaublich aber wahr: Wikipedia wird am 15. Januar 2011 zehn! Das muss gefeiert werden. Als Freunde der Wikipedia seid ihr natürlich herzlich zur großen Wikipedia-Geburtstagsparty eingeladen!

Wann? Am Samstag, den 15.01.2011 ab 20.00 Uhr

Wo? In der Homebase Lounge am Potsdamer Platz in Berlin. Weitere Informationen hierzu findet ihr in unserem Blog.
Bitte füllt bis zum 05.01.2011 unser Anmeldeformular aus, wenn ihr dabei sein wollt.

Zeitgleich finden (fast) überall synchron Stammtische der Wikipedianer vor Ort statt, zu denen Ihr auch herzlich willkommen seid! (Elly Koepf (WMDE), 16.12.)

Archiv der ersten Wikipedia-Versionen gefunden

Tim Starling schrieb heute auf der Foundation-Mailingliste, dass er ein vollständiges Archiv der bisher verloren geglaubten Anfänge der Wikipedia gefunden hat. Es umfasst den Zeitraum vom ersten Edit am 15. Januar 2001 bis in den August 2001. Er schrieb in seinem Posting, dass das Archiv im SourceForge-Depositorium lag und noch aus Zeiten der ersten Software-Generation namens UseMod stammt. Die Daten sollen zum Jubiläum am 15. Januar 2011 aufbereitet und zugänglich gemacht werden. h-stt PS: Ein Archiv aller Edits aus acht Monaten Wikipedia umfasste damals komprimiert übrigens gerade mal 8,4 MB. Zum Vergleich: Die Download-Version der englischsprachigen Wikipedia nimmt heutzutage 320 GB in Anspruch (sehr stark komprimiert, nur Text).

Konkurrenz für Wikipedia

Vorbei die Zeiten des Monopols! Nun bekommt Wikipedia Konkurrenz - EcuRed heißt sie und kommt aus Kuba. Am 14. Dezember 2010 verfügte sie immerhin schon über fast 20.000 Artikel. Bearbeiten kann man sie aber nur wenn man angemeldet ist. Leider sind die Server überlastet, so dass der Autor dieser Zeilen über Aussehen oder gar Lizenzen nichts sagen kann ....Sili 19:28, 14. Dez. Es gibt jedoch auf Spiegel-Online einen netten Artikel über Fidel Castros Mitmachprojekt. --Schlesinger schreib! 19:34, 14. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Update: Den Nutzungsbedingungen zufolge stehen die Inhalte unter cc-by-sa 3.0 unported. Beim Aussehen orientiert man sich dank Nutzung der Mediawiki-Software am Vorbild. MaB

Diese Hinweise sind nur noch damit zu toppen dass kurz nach Erscheinen dieses Kurierbeitrags der Wikipediaartikel zum Thema entstand: >>EcuRed<<  ;) --Itu 04:23, 27. Dez. 2010 (CET) [Beantworten]

Unverantwortlich: Wikipedia

Eine französische Reporterin fragte unter anderem Michel Voisin von der Präsidentenpartei UMP, ob er genau wie Präsident Sarkozy das unverantwortliche Handeln von Wikipedia verurteile. „Absolut, ja“, antwortete Voisin, die Vertraulichkeit sei verletzt, Dinge würden der Öffentlichkeit ausgesetzt. Und ob er den Unterschied zwischen Wikileaks und Wikipedia erklären könne? „Nein, kann ich nicht.“ (Z., 14.12.)

Eine Bildersammlung zum 10. Geburtstag

10 Jahre Wikipedia
10 Jahre Wikipedia

Am 15. Januar 2011 wird Wikipedia 10 Jahre alt. Zum Start ins Jubiläumsjahr wollen zahlreiche Wikipedia-Stammtische gleichzeitig tagen. Zur Geburtstagsparty in Berlin wird es zusätzlich eine Projektion mit Bildern geben, die besondere Anlässe und Begegnungen in der Geschichte von Wikipedia zeigen. Erste Motive sind in dieser Bildersammlung zu sehen. Wer Fotomotive zur Verfügung hat, die in der Geburtagsprojektion nicht fehlen sollten, ist herzlich eingeladen, die Bilder in die Sammlung einzubinden! Wir freuen uns auf tolle Schnappschüsse.

Details und alles Weitere rund um die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Jubiläum werden hier gesammelt.(Michael Jahn (WMDE), 13.12)

Dein Aufruf für Wikipedia

Seit fast einem Monat läuft der Fundraiser und schon jetzt kann man verraten: dies ist der erfolgreichste Fundraiser in der Geschichte von Wikimedia. Wie die WMF möchten wir nun Aufrufe von Wikipedianern schalten und deshalb brauchen wir euch: Schreibt eure persönliche Geschichte! Tut es Church of Emacs gleich und seid dabei! Jimmy ist ein legitimer Repräsentant - so wie ihr. Hier findet ihr alle wichtigen Informationen. Till Mletzko (WMDE) 15:10, 9. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Auf zum Marathon!

Zum Ausklang des Jahres startet erneut einer der erfolgreichsten Artikelwettbewerbe der Wikipedia: Der Artikelmarathon. Jeder interessierte Autor ist herzlich eingeladen teilzunehmen, wieder gibt es zwei (Wochenend-)Termine: Entweder für die Autoren, die vom Adventseinkauf entspannen möchten (17.–19. Dezember), oder für diejenigen, denen die Weihnachtsgans zu schwer auf dem Magen liegt und diese mit Artikelarbeit verdaut werden muss (28.-30. Dezember). Teilnehmen kann man an beiden Terminen, in die Siegerwertung kommt allerdings nur das bessere von beiden Ergebnissen. Wir können gespannt sein, ob der Rekord aller Artikelmarathone (1744 Artikel von 62 Teilnehmern) der vorletzten Ausgabe (Weihnachten 2009) weiterhin ungebrochen bleibt. Wir sehen uns an der Startlinie! (jc, 9.12.)

Werk voor Wiki

Johan Bos 2005 (rechts)

Unter dieser Überschrift präsentierte am Montag die leicht humoristische Sendung Man bijt hond den niederländischen Wikipedianer Johan Bos (hier zu sehen, ab 5:46). Als Gebruiker:Jcb hat der freundliche Mann aus Putten über tausend Wikipedia-Artikel eingesprochen; ansonsten arbeitet er als Freiwilliger an einem Krankenhausneubau in der Dominikanischen Republik mit. Die Fernsehsendung bringt Bos mit einem blinden Wikipedia-Fan zusammen, der sich über die geleistete Arbeit freut. Andere Gäste in der Sendung vom Montag waren unter anderem eine internationale Musikerfamilie, ein irakischer Flüchtling und eine Frau, die mit Außerirdischen zu fremden Planeten reist. Z., 6.12.

Sexuelle Inhalte auf Commons

In unserem Schwesterprojekt geht es momentan um die Richtlinien Sexual content, mit Diskussion und Abstimmung. Nach dem Harris-Report fragen sich Wikimedianer, wie und ob die Empfehlungen umgesetzt werden sollen. Z., 6.12.

WissensWert: Gewinner stehen fest!

Soeben wurden im Blog von Wikimedia Deutschland die Gewinner des Wettbewerbs WissensWert bekannt gegeben: Insgesamt acht Projekte wurden von Jury und Community als aussichtsreich eingestuft und werden im kommenden Jahr finanziell unterstützt. Die Siegerprojekte sind: „WikiStories – Einblicke von Zeitzeugen”, „Luftbilder für OpenStreetMap”, „Links to free and open – das Verzeichnis freier Projekte”, „Motivationsfilm für Creative Commons”, „WikiQuest – kooperatives Lernen mit freien Inhalten”, „Freies Wissen als hörbarer Podcast”, „Barrierefreies Onlineportal für Karten- und Routing-Services” und das „Public Domain Projekt”. Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner und herzlichen Dank an alle, die als Einreicher, Jury und Abstimmer mitgemacht haben! :) (henriette, 6.12.)

Immer wieder Bots

Immer wieder Bots[Anm. 1] oder botähnlich arbeitende Autoren schlagen bei der Interwikiverlinkung zu US-Ortsartikeln auf. Nach Volapük, Kreolisch, Spanisch und Katalonisch haben sich nun auch Vietnamesisch und Russisch in diese illustre Gemeinschaft der Wikipedia-Sprachversionen gesellt, in der das Kontingent der etwa 41.000 bestehenden Artikel zu US-Orten in der englischen Wikipedia genutzt wird, um die Anzahl der eigenen Artikel entscheidend zu erhöhen, etwa um einen direkten Konkurrenten um die Plazierung auf der Rangliste der größten Wikipediae zu überholen oder sich deutlich von ihm abzusetzen. Und so dürfen die vietnamesisch lesenden Benutzer nun Artikelchen wie vi:Owatonna, Minnesota konsumieren und sich Russischsprecher an Informationen erfreuen, wie sie ru:Керрик (город, Миннесота) zur Verfügung stellt.

Auch unsere Wikipedia hat teilweise wüste Ortsstubs. Die portaleigene Qualitätssicherung ist deswegen immer für Hilfe bei der Abarbeitung von Portal:Vereinigte Staaten/Qualitätssicherung dankbar. (MaB 5. Dez.)

  1. Der offizielle Soundtrack zu diesem Abschnitt: Immer wieder sonntags, Cindy und Bert

Weihnachten kann kommen

Das WikiProjekt Ostfriesland meldet den Abschluss der ersten Runde der Kirchenoffensive. Ausgehend von dieser Liste entstanden so seit Ende August in Gemeinschaftsarbeit von relativ wenigen Mitarbeitern rund 130 neue Artikel zu vor 1945 gebauten Kirchen in der Region, die bisher noch keinen Eintrag hatten. In einem zweiten Schritt sollen nun bereits vorhandene Artikel zu Gotteshäusern ausgebaut werden. (Matthias Süßen 4. Dez. 2010)

Projekt:Vollständigkeit

Eine der größten Befriedigungen in diesem Projekt ist es, nach langem Werkeln einen Bereich vollständig abgearbeitet oder ein Projekt oder Teilprojekt (erst einmal) fertig gestellt zu haben. Vor einiger Zeit hat unser Mitarbeiter Ephraim33 eine Unterseite angelegt, auf der er fertige, teilfertige oder vor dem Abschluß befindliche Projekte sammelt. Für mich ist Ephraims Projekt Vollständigkeit mittlerweile eine meiner liebsten Metaseiten. Ich bin mir aber sicher, dass an verschiedenen Stellen noch Projekte schlummern, die nicht eingetragen oder gar unentdeckt sind. Also tragt ein, was ihr wisst – auch wenn meine Projekte dadurch weiter runter rutschen sollten, fände ich es toll, mehr zu erfahren von den Dingen, die schon weit voran geschritten sind. MC 4. Dez. 2010 (CET)

Dann kleb ich mal was drunter: NobbiP hat im Alleingang alle Briefmarken der Deutschen Reichspost, von 1 bis 910, eingescannt. Die Listen sind seit dem 22. November komplett. Gruss --Nightflyer 11:27, 4. Dez. 2010 (CET)[Beantworten]

Adoptiere ein Monatsbild

Auf vielen Portalen ist ein sogenanntes Monatsbild eingebunden. Nur was nützt es, wenn diese Bilder nicht aktualisiert werden? So wurde das Bild des Zypern-Portales zuletzt im Dezember 2007 aktualisiert. Und das Portal:Fotografie bekam sogar im Mai 2006 letztmalig ein neues Bild. Der Aufwand ist vernachlässigbar gering. Einfach am Beginn des Monates ein passendes Bild aussuchen, in die Vorlage kopieren und fertig. Eine große Übersicht über aktuelle und verwaiste Wochen- und Monatsbilder findet sich hier. ÜBB 19:47, 1. Dez. 2010 (CET) [Beantworten]

Vermisste Wikipedianer

Jeder vermisst mal was: den Haustürschlüssel, das Portemonnaie oder lobende Worte vom Chef. Seltener vermisst werden schnorrende Verwandte, zeitraubende Anrufe unliebsamer Menschen oder Benutzer, die andere Vorstellungen über einzelne Formulierungen in einem Artikel haben als man selbst. Umso erfreulicher ist es, dass es die vermissten Wikipedianer gibt bzw. die Seite, in die diese eingetragen werden können, sobald sie länger als vier Wochen nicht editiert haben – also all jene, die quasi mal eben Zigaretten von der Tankstelle holen, mit dem Hund Gassi gehen oder die Tastatur in der Junggesellenbude nicht wiederfinden können. Da dieser knappe Zeitraum zu einem unübersichtlichen Überquellen mit kurzzeitig Abhandengekommenen samt den minutiösen Umständen ihres Wiederauftauchens geführt hat, hat eine Handvoll ahnungsloser Benutzer willkürlich entschieden, dass das schmerzvolle Beklagen und die kathartische Trauerarbeit erst nach drei Monaten beginnen sollen, damit dem Sinn der Seite entsprechend nur die wirklichen Vermisstenfälle aufgelistet werden – verbunden natürlich mit der Bitte, mit Gegenmaßnahmen abzuwarten, bis beurteilbar ist, ob sich dieser Zeitraum bewährt hat oder nicht. (Pin. 1. Dez. 2010)

Commons-Transfer aus fremden Projekten

Du schreibst gerade einen neu­en Arti­kel oder bist auf einen nicht be­bilder­ten ge­stoßen und könntest für dessen Illus­tration sehr gut Bilder aus einer an­deren Wiki­pedia-Sprach­version gebrauchen? Die Bilder sind aber lei­der noch nicht in Commons gespei­chert und deswegen noch nicht hier ein­bind­bar? Du kannst den Trans­fer nach Commons aber wegen Sprach- und Lizenz­unklar­heiten nicht selbst erle­digen?

Lass dir auf der Projekt­seite Wikipedia:WikiProjekt Commons-Transfer/Aus fremdem Projekt (WP:TFPCOM) dabei helfen!

Dort kannst du die nützlichen Bilder ein­tragen. Darin erfahrenere Benutzer werden sich um den Transfer kümmern und dann kannst du die Bilder in unseren Artikeln verwenden. (Saibo, 1. Dez. 2010)

ARD-Aktuell und das Urheberrecht

Offenbar ist es für ARD-aktuell schwer einzuordnen, wie mit Inhalten aus der Wikipedia umzugehen ist. In der Tagesthemensendung vom 13. November 2010 wurde für die Anmoderation eines Beitrags über den APEC-Gipfel eine Grafik aus der Wikipedia bzw. der Wikimedia Commons verwendet. Auf eine Anfrage bei ARD-Aktuell antwortete der 2. Chefredakteur Thomas Hinrichs, dass man versäumt habe, die Lizenzbestimmungen abzuklären. Er bat um Verständnis, da dies im Regelfall nicht versäumt werde.

Ob ein solcher Vorgang bei einer anderen Quelle ähnlich verlaufen wäre, ist der Phantasie des einzelnen Lesers überlassen. La 27. Nov. 2010

Kommentar: Da diese „Grafik“ (in der Tat handelt es sich um eine Weltkarte) keinerlei Schöpfungshöhe aufweist, gibt es auch keine Lizenzbedingungen, an die man sich halten müsste. Die Verwendung durch ARD-aktuell war deshalb rechtlich völlig in Ordnung. Chaddy 27. Nov. 2010
Viel verwunderlicher ist eigentlich, dass die Beringstraße nach Ansicht der tagesthemen über tausend Kilometer breit sein soll. --alexrk 15:10, 28. Nov. 2010 (CET)[Beantworten]

Für die Freunde des Fundraisers

Der Fundraiser macht Schule. Nicht nur 4chan springt auf den Spendenzug auf, es gibt jetzt auch ein Plugin-in für den Google-Chrome-Browser, um auch andere Seiten mit dem bewährten Hinweis zu erweitern ano 27. Nov. 2010.
Und das Magazin Titanic kupfert ab.MN, 3. Dez. 2020

Wikiminiconferentie in Utrecht

Am 20. November 2010 nahm die Wikimedia Nederland ihre Tradition der Wikiconferenties auf, diesmal in etwas bescheidenerem Format. Vor allem ging es um die Preisverleihung des Wettbewerbs Wiki loves monuments. (Mehr auf Englisch). Z.22. Nov. 2010

Wikipedia macht’s möglich: Nach 140 Jahren wieder vereint, eine kleine deutsch-französische Geschichte

Prophet mit Bart – Jakob von Lichtenberg? (aufgenommen von Benutzer:Ji-Elle im Musée de l’Œuvre Notre-Dame).
Sibylle – Bärbel von Ottenheim? (aufgenommen von Benutzer:Haselburg-müller im Liebieghaus).

Der Bildhauer Niclas Gerhaert van Leyden fertigte 1464 ein Portal für die Neue Kanzlei in Straßburg, bestehend aus dem Stadtwappen, einer Madonna im Tabernakel, zwei Engeln, sowie einem Paar von Prophet und Sibylle. Letztere schauten aus zwei fensterförmigen Nischen einander zu. Der Volksmund erkannte bald in der lebendigen Darstellung – der bärtige Alte schien der kokett blickenden Schönheit lüsterne Blicke zuzuwerfen – den damaligen Stadtvogt Jakob von Lichtenberg und seine Geliebte, die bürgerliche Bärbel von Ottenheim. Während der Französischen Revolution wurden die Kanzlei zerstört und die Skulpturen in die städtische Bibliothek verbracht. Diese brannte im Deutsch-Französischen Krieg 1870 nach preußischem Artilleriebeschuss ab, die Büsten galten als verschollen.

Sie tauchten erst Jahrzehnte später an verschiedenen Orten in Deutschland wieder auf. Während der Prophetenkopf 1915 an das Straßburger Museum zurückgegeben wurde, wurde die Sibylle 1935 vom Frankfurter Städel angekauft und befindet sich heute im Liebieghaus. Somit werden die leicht ramponierten Originale weit voneinander entfernt in Strasbourg bzw. Frankfurt ausgestellt. Durch grenzüberschreitende Kooperation mehrerer Wikipedianer haben zumindest in der Wikipedia der bärtige Prophet und die Sibylle seit gestern wieder zusammengefunden. Vielleicht sollte man öfter darauf hinarbeiten, zusammengehörige, aber getrennt ausgestellte Kunstwerke hier durch Bilder und Artikel wieder zusammenzuführen: Elgin Marbles, Pergamon-Altar oder die Grabtafeln des Exekias, es gibt sicher viele weitere Fälle. H-m 22:53, 18. Nov. 2010

Fünf Jahre Abwechslung

Das allererste Überraschungsbild
Das allererste Überraschungsbild

Vor fünf Jahren war es soweit. Eines der beliebtesten Projekte der Wikipedia, das Überraschungsbild des Tages, erblickte Dank der Initiative von Bdk und Baumanns am 18. November 2005 das Licht der Wikipedia-Welt. Inzwischen haben sich viele andere Benutzer um das Projekt verdient gemacht. Gedankt sei hier außerdem JuTa, Niteshift, Iwoelbern, Pandarine, Stefanuccio, NatiSythen, Joergens.mi und einigen anderen für die tägliche Aktualisierung. Viel wichtiger waren aber diejenigen, die dieses Projekt mit Inhalten gefüllt haben. Ungezählte Fotografen haben das Projekt bisher mit 1814 Fotos gefüttert. Ein Blick ins Archiv zeigt die gesamte Vielfalt der bisher gezeigten Bilder. Ll 08:47, 18. Nov. 2010 (CET)[Beantworten]

Fundraiser 2010 hat begonnen!

Liebe Freunde des Freien Wissens,

nun ist sie angelaufen, die Spendenkampagne 2010 / 2011! Seit letztem Freitag sind auf allen Wikimedia-Projekten die Spendenbanner geschaltet. Voraussichtlich bis zum zehnten Geburtstag am 15. Januar wird die Kampagne dieses Jahr laufen. Und die ersten Zahlen deuten schon eine gute Richtung: sehr viel mehr Menschen als zunächst von uns erwartet, sind bereit, Wikipedia und Freies Wissen finanziell zu unterstützen.

Auf einige sehr wichtige Veränderungen möchte ich euch hinweisen. 1. Die Landingpage für Spender aus Deutschland wird nicht mehr wie früher von der Wikimedia Foundation, sondern von Wikimedia Deutschland verwaltet. Dies gab uns die Möglichkeit, eine umfassendere Kampagnenwebseite als in der Vergangenheit zu gestalten, die zielgerichtet deutsche Spender anspricht. Dadurch ist es uns auch möglich, diese Spender zu binden und langfristig für Freies Wissen zu begeistern. Die Kampagnenwebseite könnt ihr euch hier anschauen 2. Die Herbstkampagne beginnt dieses Jahr sogleich mit dem Jimmy-Wales-Aufruf. Der Aufruf ist mit großem Abstand das erfolgreichste Banner, weshalb wir mit dem größten Zugpferd beginnen. Dieser Aufruf wird im Laufe der Kampagne durch eine eigens von uns konzipierte Geschichte ergänzt. Ihr könnt gespannt sein. Wir sind es auf jedem Fall.

Auch bei der Spendenkampagne gilt: Bitte mitmachen! Alle Informationen und die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen, sind ausführlich hier beschrieben

Für Fragen stehe ich Euch natürlich jederzeit zur Verfügung. Till Mletzko (WMDE) 18:36, 16. Nov. 2010 (CET)[Beantworten]

Fundraiser 2010

Der Jimmy-Appeal

Liebe Community,

der Fundraiser steht vor der Tür: Ab morgen wird – anders als in den vorherigen Jahren – der Jimmy-Wales-Brief schon zu Beginn der Fundraising-Kampagne live geschaltet. Dieses Schreiben wird für den größten Teil der Kampagne online sein, was heißt, dass er von essentieller Bedeutung für das Erreichen der Spendenziele von WMF und WMDE ist. Für die Übersetzung des Briefes sind wir auf eure Hilfe angewiesen. Bitte besucht diese Seite und helft mit. Vielen Dank. Till Mletzko (WMDE) 14:03, 11. Nov. 2010 (CET)[Beantworten]

Wissensnetz für die Wikipedia

ANZEIGE

Wissensnetz zum Artikel Biologie

Andere digitale Lexika haben es bereits – ein Wissensnetz, das die Beziehungen zwischen den Artikeln anzeigt. Jetzt gibt es ein solches Wissensnetz unter de.inforapid.org auch für die deutschsprachige Wikipedia. Es handelt sich dabei um ein nichtkommerzielles Projekt, das die Leistungsfähigkeit des InfoRapid KnowledgeMap-Servers aufzeigen soll. Inforapid 10.11. PS. Die Ergebnisse sind aber eher suboptimal. Bei der Suche nach HAL 9000 erscheint Die unglaubliche Reise in einem verrückten Raumschiff auf Platz drei, 2001: Odyssee im Weltraum ist aber nirgends zu finden. (Oder wird von anderen Suchbegriffen verdeckt). So groß scheint die Leistungsfähigkeit des InfoRapid KnowledgeMap-Servers noch nicht zu sein. HAL 10.11. PPS: Bei Nichtgefallen lässt sich auch weiterhin auf www.wikimindmap.org zurückgreifen, dann klappt's auch mit dem Nachbarn bzw. der Suche nach HAL 9000. --JD {æ} 10.11. Die Wikimindmap mit dem KnowledgeMap-Server zu vergleichen ist so, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Während Wikimindmap nur das Inhaltsverzeichnis und die markierten Hyperlinks aus der Wikipedia extrahiert und als MindMap darstellt, analysiert der KnowledgeMap-Server wirklich alle Dokumente und vergleicht sie inhaltlich miteinander. Dazu benötigt er weder Hyperlinks noch greift er auf ein Inhaltsverzeichnis zurück. Bei HAL 9000 klappt dies nur "suboptimal", da der KnowledgeMap-Server Worte, die aus 3 und weniger Zeichen bestehen und alle Zahlen als Stopwörter behandelt und beim Vergleichen der Dokumente ignoriert. Bei allen anderen Artikeln klappt es prima. Inforapid 10.11. Ich habe den Algorithmus nochmals komplett überarbeitet, es sollte jetzt wie gewünscht funktionieren. Inforapid 19.11. Seit heute ist das Wissensnetz für die englische Wikipedia online. Es kann über die URL http://en.inforapid.org aufgerufen werden. Inforapid 21.11.

Wikipedia-Academy, die Vierte

Am 19. und 20. November wird in Frankfurt am Main zum vierten Mal die Wikipedia-Academy stattfinden. Thematischer Hauptschwerpunkt ist in Anlehnung an das „Wissenschaftsjahr 2010 – Die Zukunft der Energie“ Energie und Energieforschung. Mit dieser Veranstaltung soll eine Verknüpfung zwischen der akademischen Welt und der Wikipedia direkt über die an der Universität Lehrenden und Forschenden stattfinden. Dabei treffen aber nicht nur derartige Vertrauensdozenten und Wikipedianer zusammen, die zeitliche Planung sieht auch verschiedene Veranstaltungen wie Vorträge, Workshops und Diskussionen vor. Am Freitagabend wird darüber hinaus ab 18:00 Uhr die Zedlermedaille verliehen. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung auf http://wikimedia.de/academy oder per E-Mail an academy@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.de wird bis zum 12. November gebeten. 9.11., DH

Kackbalken entkackt

Und zwar, dass der Kackbalken seit heute um 4:11 Uhr nun himmelblau aussieht. Der Grund ist hier zu finden, ausgelöst durch den Bug 25145. Die Änderung betrifft nur die Vector-Skin, die Monobook-Skin bleibt unberührt. Der Name Kackbalken dürfte nunmehr weniger zutreffen, ein neuer Name muss gefunden werden. Erleuchtung des Himmels wäre eine Möglichkeit, Das Blaue von der Diskussionsseite eine andre. Gesucht werden nun originelle Begriffe, die Wikipedianer sollten ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Ein Stück vulgären und ordinären Treibens ist somit weggeblasen. SSS, 07.11.

1. Schreibwettbewerb der Jungwikipedianer

„An die Tastaturen, fertig, los!“ heißt es bei den Jungwikipedianern, denn heute hat der erste Schreibwettbewerb der Jungwikipedianer begonnen. Mitschreiben kann jeder Jungwikipedianer, das heißt, alle unter 18 sind dabei. Vom 4. November bis zum 12. Dezember 2010 findet die Schreib- und Nominierungsphase statt, darauf folgt die Abstimmungszeit, die am 22. Dezember 2010 endet. Es kann jeder mit abstimmen, der allgemeine Stimmberechtigung hat. Weitere Informationen gibt es auf der Wettbewerbsseite. ALO am 4. November 2010

Wikimedia Deutschland im Anonymspendenglück

Kurier: Jetzt neu mit Madagaskarzeitungsente

Die Ehrenamtlichen der deutschsprachigen Wikipedia können stolz sein: Wohl vor allem durch die Reputation ihrer Freizeitarbeit ist es Wikimedia Deutschland gelungen, heute eine anonyme Spende von €100.000 an Land zu ziehen. Man darf gespannt sein, wieviel davon ins Community-Budget zurückfliessen wird und wer die glücklichen Nutzniesser sein werden. Bei etwa 1000 ständigen Communitymitgliedern wären das übrigens €100 pro Nase durch nur eine einzige Spende. Bei der österreichischen Zivilgesellschaftsinitiative Respekt.net sind solche anonymen Spenden übrigens ausgeschlossen: „Damit wolle man die Unabhängigkeit gewährleisten und Geldwäsche-Aktionen vermeiden.“ In Felix Austria soll auch die Aussentemperatur durchschnittlich höher liegen. Die Welt is halt u'gerecht. f., 2.11. ähem, ich verrate nicht zu viel wenn ich sage, dass der "anonyme Spender" ein gewisser Max Mustermann aus Bremen ist. Dieser beteiligt sich häufiger an solchen Aktionen, so hört man.--Pavel Richter (WMDE) 15:27, 2. Nov. 2010 (CET) [Beantworten]