Vorsetzen

Vorsetzen mit Viadukten der Hochbahn

Vorsetzen ist eine Straße in Hamburg-Neustadt. Sie verläuft entlang der Elbpromenade des Hamburger Niederhafens.

Vorsetzen 1864

Beschreibung und Verlauf

Vorsetzen liegt zwischen den Straßen Johannisbollwerk und Baumwall, in die sie am gleichnamigen Baumwall übergeht. Die ungefähr 330 Meter lange Straße hat in beiden Fahrtrichtungen jeweils zwei Fahrstreifen; die Fahrbahnen sind durch einen Mittelstreifen voneinander getrennt. Auf dem Mittelstreifen befinden sich Viadukte der Hamburger Hochbahn, deren U-Bahnlinie 3 hier zwischen den Haltestellen Landungsbrücken und Baumwall verkehrt. Bei Vorsetzen 70 beschreibt die Straße einen Knick. Zwischen den beiden Fahrstreifen befindet sich an dieser Stelle ein 1940 erbauter Rundbunker der Bauart „Zombeck“, der heute als Restaurant genutzt wird.[1] Parallel zu Vorsetzen verläuft die Elbpromenade des Hamburger Hafens.

Namensherkunft

Der Name Vorsetzen wurde erstmals 1538 erwähnt. Er leitet sich ab aus Eichenbohlen, die der Uferseite zur Sicherung gegen Ausspülungen als Spundwand vorgesetzt wurden.[2]

Vorsetzen mit anliegenden Schiffen, 1883

Geschichte

Die Bebauung der Straße und die vorgesetzten Eichenbohlen sind älter als die Erstnennung des Namens. Aufgrund der Bauweise konnten an dieser Stelle Schiffe am Ufer festmachen und beladen oder gelöscht werden. Mit dem Bau der neuen Befestigung Hamburgs wurden die Vorsetzen Teil der inneren Stadt. Der 1621 erbaute Neustädter Neuer Weg, der den Schaarmarkt mit Vorsetzen verband, teilte die Straße bis Ende des 19. Jahrhunderts in die sogenannte „1. und 2. Vorsetzen“.

Als 1837 mehr Fläche für die Beladung von Ewern gewonnen werden sollte, wurde der Verlauf der Vorsetzen um etwa 30 Meter in Richtung der Elbe verbreitert. 1874/75 entstand eine eiserne Fahrbrücke, die parallel zur Roosenbrücke (später Rosenbrücke) verlief. Da die hölzernen Konstruktionen baufällig geworden waren, wurden sie ab 1889 erneuert. Gleichzeitig wurde die Straßenfläche abermals erweitert. Die somit geschaffenen Freiflächen konnten ab 1910 für die Errichtung der Viadukte der Hamburger Hochbahn genutzt werden.[3]

Einzelnachweise

  1. Historische Informationen zum Turm: Vorsetzen 70 Homepage der Stadt Hamburg. Abgerufen am 13. November 2014
  2. Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Hrsg.): Hamburg Lexikon. Aktualisierte Sonderausgabe. Ellert & Richter, Hamburg 2011, ISBN 978-3-8319-0373-3, Seite 733
  3. Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Hrsg.): Hamburg Lexikon. Aktualisierte Sonderausgabe. Ellert & Richter, Hamburg 2011, ISBN 978-3-8319-0373-3, Seite 733-734