Rogalla von Bieberstein
Rogalla von Bieberstein ist der Name eines alten ostpreußischen Adelsgeschlechts, das mit der Belehnung mit Gollubien im Bezirk Lötzen (Ostpreußen) im Jahr 1440 an Jacob Rogalla erstmals urkundlich erwähnt wird. Die sichere Stammreihe der heute bestehenden Familie begann mit Adam Mathias Rogala de Rogale (um 1645) zu Gollubien.
Adelserhebungen und Adelsanerkennungen
Bestätigung am 10. Oktober 1599 vor dem Landgericht Wasosz (Herrnstadt) als "nobiles" (Edelleute, Adlige) für Bartholomäus Joannis olim Martini, Matthias olim Joannis ...., .. und Joannis olim Pauli de Rogale auf Golub (Gollubien), Amt Lyck im Herzogtom Preussen mit gleichzeitiger Bestätigung des Stammwappens Rogal(l)a in der Form "cornu cervi et tubam pront" (d.h. Hörner von Hirsch und Ur, letzteres offen als Kriegshorn). Quelle: Schloßakten Wasosz, heute Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin.
Namensentwicklung
Der Name „Rogalla von Bieberstein“ wurde ab 1740 von Johann Gottfried von Rogalla, Herr auf Baitkowen (Baitenberg) bei Lötzen, und 1761 von Christian Benjamin Rogalla von Rogale auf Leegen nach seiner Heirat mit Christina Dorothea von Bieberstein Kazimirski, Herrin auf Krupinnen, angenommen.
Namensträger
- Ferdinand Rogalla von Bieberstein (1857 - 1945), deutscher Rittergutsbesitzer u. Rittmeister a.D., auf Bosemb, Mitglied des Kreistags, Mitglied des preußischen Abgeordneten Hauses und Mitglied des Reichstags
- Hermann Rogalla von Bieberstein (1823-1906), deutsch-amerikanischer Zivilingenieur, Geometer und Politiker in Texas
- Hermann Ferdinand Rogalla von Bieberstein (1824-1907), deutsch-amerikanischer Zivilingenieur und Geometer in Texas; viele der von ihm vermessenen Grenzen haben noch heute Bestand
- Johannes Rogalla von Bieberstein (*1940), deutscher Bibliothekar und Autor
- Konstantin Rogalla von Bieberstein (23.01.1905 Berlin + 13.07.1943 Kursk), deutscher Oberstleutnant und Ritterkreuzträger
- Paul Rogalla von Bieberstein (1835 -1907), preußischer General, Heimat- und Familienforscher, dessen Regestensammlung über "die Herren von Bieberstein und ihre Güter" des Wappens "Hirschhorn" zu Bieberstein i. Meißen, Friedland i. Böhmen, Sorau i. Lausitz, Beeskow etc." grundlegend sind.
Besitzungen
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/52/Baranowen-1850.jpg/500px-Baranowen-1850.jpg)
alle in Ostpreußen:
- Baranowen (Landkreis Sensburg) (auch: Hoverbeck), (poln. Baranowo, Powiat Mrągowski), Rittergut, 612 ha davon 420 Ackerland
- Bosemb (Landkreis Sensburg) (auch: Bussen), (poln. Boze, Powiat Mrągowski), Rittergut, 1.406 ha davon 860 Ackerland
- Groß Wronnen (Landkreis Lötzen), (poln. Wrony, Powiat Gyzicko), Gut, 206 ha davon 156 Ackerland
- Laukischken (Landkreis Labiau), Rittergut , 640 ha davon 452 Ackerland
- Leegen (Landkreis Lyck),(poln. Legi), heute Teil von Sentken (Sentki) Gut, 136 ha davon 86 Ackerland
- Pfaffendorf (Landkreis Ortelsburg), (poln. Popowo Wola, Powiat Szczycieński), Rittergut, 404 ha davon 275 Ackerland
- Rosoggen (Landkreis Sensburg), (poln. Rozogi, Powiat Mrągowski), Rittergut, 442 ha davon 352 Ackerland
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000, ISSN 0435-2408
- Malgorzata Jackiewicz-Garniec und Miroslaw Garniec: ''Schlösser und Gutshäuser im ehemaligen Ostpreußen'' (Polnischer Teil) gerettetes oder verlorenes Kulturgut, Olsztyn 2001, ISBN 83-912840-3-4 // Baranowen S. 228/9, Bosemb S. 263, Rosoggen S. 341
- Karl Templin: Unsere masurische Heimat 1818-1918 zum einhundertjährigen Bestehen des Kreises Sensburg, Selbsverlag des Kreises Sensburg, 2. Auflage 1926
Merke
Diese Familie ist nicht verwandt und besteht völlig unabhängig vom Adelsgeschlecht Marschall von Bieberstein.