„Primank“ – Versionsunterschied

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→‎Geschichte: Üblichkeiten. Ob eine Quelle von 1881 mit doch recht wilder Spekulation hier für die Etymologie tauglich ist, wage ich allerdings in Zweifel zu ziehen.
→‎Geschichte: Unterschrift zu lang, schlechtes Deutsch, am Ende kein Punkt
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Südlich hinter Spornitz auf dem Sprensberg gab es einen Windmühlenstandort. Hier ist eine Siedlungsstelle durch Ausgrabungen nachgewiesen. Der Name ''auf dem Primanken'' auf dem Ackerland spricht dafür, dass dort eine Mühle stand.<ref>{{Literatur |Titel=Die Geschichten der Windmühlen und Mühlen in der Gemarkung von Spornitz |Hrsg=Amt Parchimer Umland |Auflage=Ausgabe Nr. 11 / 18. Jahrgang |Datum=}}</ref>
Südlich hinter Spornitz auf dem Sprensberg gab es einen Windmühlenstandort. Hier ist eine Siedlungsstelle durch Ausgrabungen nachgewiesen. Der Name ''auf dem Primanken'' auf dem Ackerland spricht dafür, dass dort eine Mühle stand.<ref>{{Literatur |Titel=Die Geschichten der Windmühlen und Mühlen in der Gemarkung von Spornitz |Hrsg=Amt Parchimer Umland |Auflage=Ausgabe Nr. 11 / 18. Jahrgang |Datum=}}</ref>


Vor der Verwüstung lag Primank direkt an der Landstraße von Parchim nach Neustadt-Glewe (Brunnenweg). Damals war Primank ein Handelsdorf und so groß wie Spornitz.[[Datei:Kartographische Lage Primank.jpg|mini|Die orange Markierung zeigt die heutige Lage. Die grüne Linie ist der Umriss des Waldstückes, wo Primank damals lag mit der schriftlichen Namenserwähnung.]] 1407 erfolgte eine Erwähnung von Primank als Wüstung durch Plünderei gebrandschatzt und total abgebrannt an der Landstraße Parchim/ Neustadt-Glewe. Auch der Standort einer Wassermühle ist im selben Jahr urkundlich von Primank als Brandstelle nachgewiesen.<ref>[http://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002341 ''Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte.'' S.&nbsp;162.]</ref>
Vor der Verwüstung lag Primank direkt an der Landstraße von Parchim nach Neustadt-Glewe (Brunnenweg). Damals war Primank ein Handelsdorf und so groß wie Spornitz.[[Datei:Kartographische Lage Primank.jpg|mini|Die orange Markierung zeigt die heutige Lage, die grüne Linie der Umriss des Waldstückes, in dem Primank früher lag]] 1407 erfolgte eine Erwähnung von Primank als Wüstung durch Plünderei gebrandschatzt und total abgebrannt an der Landstraße Parchim/ Neustadt-Glewe. Auch der Standort einer Wassermühle ist im selben Jahr urkundlich von Primank als Brandstelle nachgewiesen.<ref>[http://mvdok.lbmv.de/mjbrenderer?id=mvdok_document_00002341 ''Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte.'' S.&nbsp;162.]</ref>


Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] ging Primank als Teil des Kirchdorfes Steinbeck unter. Die letzten drei Bauern siedelten aus; zwei nach Dütschow und einer nach Stolpe (danach Wüstung).
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] ging Primank als Teil des Kirchdorfes Steinbeck unter. Die letzten drei Bauern siedelten aus; zwei nach Dütschow und einer nach Stolpe (danach Wüstung).

Version vom 18. Februar 2022, 12:15 Uhr

Primank
Gemeinde Spornitz
Koordinaten:53° 23′ N, 11° 43′ OKoordinaten: 53° 22′ 35″ N, 11° 43′ 18″ O
Höhe: 70 (64–76) m ü. NHN
Einwohner:27 (1. Dez. 2020)
Eingemeindung:1952
Postleitzahl:19372[1]
Vorwahl:038726
Luftbildaufnahme von Primank
Luftbildaufnahme von Primank

Primank ist ein Ortsteil der Gemeinde Spornitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.

Geografie und Verkehr

Primank lag und liegt wieder in der Gemarkung Steinbeck-Primank Flur 1 und 4.

Das Straßendorf liegt etwa zehn Kilometer südwestlich von Parchim. Die Bundesstraße 191 verläuft etwa einen Kilometer westlich. Die Landeshauptstadt Schwerin ist mit der Bundesautobahn 24 (A24) in 35 Kilometern zu erreichen. Die Autobahn 24 führt in etwa einen Kilometer Entfernung am Dorf vorbei. Der Ort ist etwa 1,5 Kilometer lang und hat eine durchgehende Straße, die Primanker Dorfstraße. Sie geht am Waldrand in einen Waldweg über und endet bei der Kreuzung Kiekindemark/Stolpe. Durch Primank verläuft eine Busverbindung und der nächste Bahnhof befindet sich in Spornitz.

Nördlich des Dorfrandes befinden sich mehrere Teiche, die Primanker Teiche[2] mit einer Gesamtfläche von etwa 20 Hektar. Gespeist werden diese von mehreren namenlosen Landgräben, die aus dem einen Kilometer östlich gelegenen Sumpfgebiet heraus entwässern. Diese besitzen keinen Vorfluter und ihr Wasser verdunstet oder versickert in der Umgegend von Primank wieder.

Geschichte

Primank wurde im Jahr 1273 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname Primank könnte aus dem slawischen Wort manka (Mehl bzw. Mühle, aber auch Qual) oder eventuell aus dem lateinischen prima (Erstes, Gutes, Bestes) und mancus (unvollständig, fehlend) entstanden sein[3]. Historisch belegt ist der Name Primank im Steinbecker Busch, Primanker Höfe, Dorfstelle Primank, im Primank und Brandstelle. Der Name auf den Dämmen ist zurückzuführen auf die Hochbeetfelder. Heute noch zu erkennen im Steinbecker Busch.

Südlich hinter Spornitz auf dem Sprensberg gab es einen Windmühlenstandort. Hier ist eine Siedlungsstelle durch Ausgrabungen nachgewiesen. Der Name auf dem Primanken auf dem Ackerland spricht dafür, dass dort eine Mühle stand.[4]

Vor der Verwüstung lag Primank direkt an der Landstraße von Parchim nach Neustadt-Glewe (Brunnenweg). Damals war Primank ein Handelsdorf und so groß wie Spornitz.

Die orange Markierung zeigt die heutige Lage, die grüne Linie der Umriss des Waldstückes, in dem Primank früher lag

1407 erfolgte eine Erwähnung von Primank als Wüstung durch Plünderei gebrandschatzt und total abgebrannt an der Landstraße Parchim/ Neustadt-Glewe. Auch der Standort einer Wassermühle ist im selben Jahr urkundlich von Primank als Brandstelle nachgewiesen.[5]

Im Dreißigjährigen Krieg ging Primank als Teil des Kirchdorfes Steinbeck unter. Die letzten drei Bauern siedelten aus; zwei nach Dütschow und einer nach Stolpe (danach Wüstung).

1855 begann die Wiederaufsiedlung mit zwei Bauernhöfen südöstlich von der alten Dorflage. In diesem Jahr waren Steinbeck als Staatsdomäne und Primank als Dorf eine Gemeinde. Die Bürgermeister waren immer Einwohner aus Primank. Ab 1860 wurden sieben Büdnereien, nördlich der Dorfstraße und zehn Häuslereien südlich der Dorfstraße errichtet. Zusätzlich gab es eine Gastwirtschaft mit Saal, einen Kaufmannsladen, einen Schneider, einen Schuster und eine Mühle.[6] Primank hat zu der Zeit vom Gutsherren gelebt. Er hat Primank selbst aufbauen lassen. Zu seiner Lebenszeit gab es eine sehr gute Lebensqualität. Sein damaliges Gutshaus ist heute noch als Wüstung beim Schafstall zu sehen. Es war so groß wie das Steinbecker Gutshaus und komplett unterkellert. Später wurde das Gutshaus enteignet. Auch der Brunnen, der sich hinter dem Schafstall befand wurde zugeschüttet.

1756 wurde die Schulpflicht in Mecklenburg eingeführt. Die Schule war in Steinbeck bis 1932 in der Dorfstraße 2. Danach war die Schule im Steinbecker Gutshaus. Ab 1952 mussten die Kinder zur Schule nach Spornitz.

Im Ersten Weltkrieg sind sieben Söhne der Gemeinde gefallen. Ein denkmalgeschütztes Kriegerdenkmal von 1914/18 steht in der Mitte des Dorfes.[7]

Im Jahre 1926 ereignete sich eine tragische Liebesgeschichte, in dem sich die Tochter, Ilse Hansen, des Gutspächters, des Nachbardorfes Steinbeck aus Liebeskummer zu dem Pferdekutscher umbrachte. Die Stelle, an der sie starb, ist die sogenannte Mordkuhle unweit des Hofes. Nach dem Tod seiner Tochter ist der Gutsbesitzer weggezogen. Ihr Grab ist noch auf dem Friedhof vorhanden und wird gepflegt. In der ehemaligen Mergelkuhle ließen ihre Eltern aus einem alten Findling einen Gedenkstein meißeln, welcher mit einem Pfad zu erreichen ist. Bis heute bleibt dieses Familiendrama den Einwohnern von Primank und Steinbeck in Erinnerung.

Im Zweiten Weltkrieg waren sieben Opfer zu beklagen. Es wurden viele Häuser zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Auf den hinteren Wiesen und in dem angrenzenden nördlichen Waldstück findet man noch Reste der wüst gefallenen Primanker Höfe. Auch eine zum Teil zerstörte Scheune steht am Ende des Dorfes. 1952 wurde die Gemeinde Steinbeck-Primank an das Stromnetz angeschlossen. Im selben Jahr wurde Steinbeck-Primank nach Spornitz eingemeindet.

Am 30. Januar 1953 erfolgte die Gründung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) vom Typ I in Primank, mit dem Namen "Neue Zeit". Am 18. Oktober 1960 war die Gründung der Primanker LPG "Hügelland". Am 8. August 1961 erfolgte der Zusammenschluss mit der LPG Steinbeck. 1968 schloss sich Primank als Genossenschaft an die LPG "Freiheit" Spornitz an.[8]

Von 1964 bis 1969 bestand eine Freiwillige Feuerwehr Primank. 1970 erhielt das Dorf eine asphaltierte Straßenanbindung bis ans letzte Gehöft. 1990 bewirtschaftete ein Wiedereinrichter neben der Agrar- Produkte e.G. den Acker. 1992 wurde die zentrale Wasserversorgung von Karrenzin gebaut. Davor hatte jeder Haushalt einen eigenen Wasserbrunnen.[9] Im Jahr 2008 beging Primank die 735-Jahr-Feier.

Einwohnerzahlen

1930 hatte Primank 96 Einwohner

1933 hatte die Gemeinde Steinbeck-Primank 230 Einwohner.

1946 bei der Volkszählung wohnten 505 Personen in der Gemeinde Steinbeck-Primank.

1953 hatte Primank 89 Einwohner.

2020 wohnten 27 Personen in Primank

Sehenswürdigkeiten

Die „Mordkuhle“, eine ehemalige Mergelkuhle, liegt mit Gedenkstein und Hinweistafel etwa 400 m von Primank am Weg nach Steinbeck.

Nördlich des Dorfrandes befinden sich die vier „Primanker Teiche“. Einer ist ausgetrocknet. Der letzte hat zwei Stege mit einem Pavillon und Sitzmöglichkeiten.

Am Waldrand befindet sich die Wüstung des Primanker Gutshauses. Von ehemals drei Ställen ist heute nur noch einer vorhanden.

Etwa 500 m östlich des Ortsausganges befindet sich eine Ruine aus der Zeit des Torfstiches.

Das Kriegerdenkmal zum Gedenken an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges aus Steinbeck und Primank wurde um 1920 errichtet. Es steht in der Dorfmitte von Primank. Dabei handelt es sich um einen gespaltenen Findling mit geglätteter Vorderseite auf einem gemauerten Feldsteinfundament. Auf die Vorderseite wurden die Namen und das Sterbedatum von sieben Gefallenen eingraviert.[10]

Commons: Primank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Postleitzahl Primank - Spornitz (PLZ Deutschland). In: www.postleitzahl.org. Abgerufen am 10. April 2016.
  2. aus der Geschichte von Steinbeck-Primank. Auf dem Steinbecker Friedhof befindet sich ein Fels mit einer Geschichtstafel drauf.
  3. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgisch Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 91.
  4. Amt Parchimer Umland (Hrsg.): Die Geschichten der Windmühlen und Mühlen in der Gemarkung von Spornitz. Ausgabe Nr. 11 / 18. Jahrgang Auflage.
  5. Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte. S. 162.
  6. Mecklenburgisches Ortsverzeichnis 1930, Städte und Ortschaften der Länder Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg Strelitz, Verlag Boldt, 1930, S. 120.
  7. Denkmalliste Parchim, Seite 3 (.pdf) (Memento des Originals vom 10. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kreis-lup.de
  8. Genossenschaften in der Gemeinde Spornitz und Territorium von der Stadt Parchim bis Tramm. In: Amt Parchimer Umland (Hrsg.): Ausgabe Nr. 12/ 14. Jahrgang;.
  9. Heimatverein der Gemeinde Spornitz (Hrsg.): Die Kurzchronik von Primank. 2021.
  10. Heimatverein der Gemeinde Spornitz: Denkmäler - Galerie. Abgerufen am 15. Februar 2022.