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'''Klaus-Michel (Mike) Steiner''' (* [[8. Juli]] [[1941]] in [[Allenstein]]; † [[3. Januar]] [[2012]] in [[Berlin]]) war ein deutscher Maler und Pionier der [[Videokunst]].
'''Klaus-Michel (Mike) Steiner''' (* [[8. Juli]] [[1941]] in [[Allenstein]]; † [[3. Januar]] [[2012]] in [[Berlin]]) war ein deutscher Maler und Pionier der [[Videokunst]]. Er eröffnete das Künstler*innenhotel ''Hotel Steiner'' und die ''Studiogalerie'' als Orte der künstlerischen internationalen Avantgarden in Berlin und förderte innovative Kunstformen, wie z.B. [[Fluxus]] und [[Performance (Kunst)|Performance]]. Er produzierte außerdem das revolutionäre Format ''Videogalerie'' (1985-1990), in dem er Beiträge zur Videokunst im deutschen Fernsehen produzierte, moderierte und sendete. Als Künstler experimentierte er mit mehreren Kunstgattungen, Techniken und Stilen und arbeitete häufig medienübergreifend.


Neben seiner Tätigkeit als (Video)künstler, Galerist und Initiator von Performances in seiner legendären Berliner ''Studiogalerie'', sammelte er Kunstvideotapes, die sich im Laufe seines Lebens zu umfassenden Sammlungen und Zeugnissen der Videokunst entwickelten.
== Leben und Werk ==


== Biografie ==
Nach einer kurzen Lehre im [[Kopierwerk]] der [[Aktiengesellschaft für Filmfabrikation]] (AFIFA), einer [[UFA]]-Tochter, setzte Steiner die Schule bis zum Abitur fort. Ab 1961 studierte er Malerei an der Hochschule für bildende Künste Berlin (heute: [[Universität der Künste Berlin]]) unter anderem bei [[Hans Kuhn (Künstler)|Hans Kuhn]]. Bereits während des Studiums erkannte er für sich die gestalterische Begrenztheit des traditionellen Mediums [[Malerei]]. Durch ein Stipendium der [[Ford Foundation]] konnte er 1965 seine Studien in den USA fortsetzen, wo er sich mit der [[Minimalismus (Kunst)|Minimal-Art]], dem [[Living Theatre]] und der [[Happening]]kunst beschäftigte und zahlreiche Kontakte zu amerikanischen Künstlerkollegen knüpfte.


Klaus-Michel Steiner<sup>[1]</sup> wurde am 8. Juli 1941 als zweites von drei Kindern im ostpreußischen Allenstein (heute das polnische Olsztyn) geboren. Dort besaß die alt ostpreußische Adelsfamilie seiner Mutter ein Zuchtgestüt. Das Gestüt bei Allenstein diente Steiners Vater, dem jüdischen Dipl. Kaufmann Klaus-Michel Steiner, mit seiner Frau, der Dipl. Handelslehrerin Gerda Steiner, geb. Schacht, und ihren gemeinsamen Kindern während des Zweiten Weltkriegs als Refugium.
1967 kehrte er nach [[West-Berlin]] zurück und experimentierte mit Dia-Projektionen, Musik, Film- und Videoaufnahmen. Bereits in den 1960er und 1970er Jahren kaufte Steiner zahlreiche Künstier-Videos und filmte viele Aktionen. 1972 drehte er zusammen mit [[Al Hansen]] eine erste Videoarbeit. 300 seiner über 600 Künstlerfilme umfassenden Videosammlung vermachte Steiner 1999 der [[Nationalgalerie Berlin]] als Schenkung.


Steiner verbrachte große Teile seiner Kindheit und Jugend in (West-)Berlin. Erstes Interesse am Film zeigte er während seiner Schulzeit. Er beginnt eine Lehre im Filmkopierwerk der ''Berliner Universum-Film AG'' (UFA). Nach drei Monaten setzt er die Schule bis zum Abitur fort. Während dieser Zeit beginnt sein privates Interesse für die Malerei. Mit nur 17 Jahren, trat Steiner im Frühling 1959 als einer der jüngsten Künstler auf der ''[[Große Berliner Kunstausstellung|Großen Berliner Kunstausstellun]]<nowiki/>g'' (GBK) zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Dort präsentierte er auch das im vorherigen Jahre entstandene Gemälde ''Stillleben mit Krug''.<small><sup>[2]</sup></small>
1970 eröffnete er mit dem ''Hotel Steiner'' ein legendäres Künstlerhotel in der [[Berlin-Wilmersdorf|Wilmersdorfer]] Albrecht-Achilles-Straße unweit des Kurfürstendamms. 1976 folgte in der Nähe die Eröffnung seiner ''Studio-Galerie'', die zu einem Treffpunkt der internationalen Avantgarde der [[Videokunst]], [[Performance (Kunst)|Performancekunst]] und des [[Fluxus]] wurde, wobei er auf seine in den USA geknüpften Kontakte zurückgriff. Neben [[Allan Kaprow]] und [[Jochen Gerz]] stellte er in seiner Galerie wie in seinem Hotel die Künstler der Fluxus-Bewegung aus: [[Joseph Beuys]], [[Wolf Vostell]], [[Ben Vautier]], [[Al Hansen]] oder [[Emmett Williams]]. Den feministischen Wienerinnen [[Valie Export]] und [[Friederike Pezold]] verhalf er ebenso zur Aufmerksamkeit wie [[Ulrike Rosenbach]], [[Marina Abramović]] und [[Laurie Anderson]].


Im Winter 1960 stellte Steiner in der vom ''Kreuzberger Amt für Kunst'' organisierten Ausstellung ''Kreuzberger Künstlergruppen'' aus. Zusammen mit deren Gründungsvätern Peter Sauernheimer. Traudbert Erbe und [[Herbert Weitemeier]] vertrat er die neugegründete Künstlerselbsthilfegalerie ''Kreuzberger Forum,'' einem wichtigen Treff- und Kristallisationspunkt der ''Kreuzberger Bohème''.[3] Noch bis 1965 nahm Steiner regelmäßig an Ausstellungen im ''Kreuzberger Forum'' teil.
1977 folgte ein zweiter Amerika-Aufenthalt, dem 1980 eine Vorlesungsreise durch verschiedene Städte der USA folgte. 1982 begleitete er die Popgruppe [[Tangerine Dream]] auf einer Konzerttournee durch Australien. Das entstandene Filmmaterial verarbeitete er zu einem Dokumentation, in der er die rhythmischen und melodischen Strukturen der Musik mit einem adäquaten, jedoch weitgehend abstrakten Bildmaterial verband.<ref>[[Dieter Honisch]], [[Jürgen Schweinebraden]]: ''1945–1985, Kunst in der Bundesrepublik Deutschland''. Nicolai, Berlin 1985 (Ausstellungskatalog, Nationalgalerie Berlin). S. 436</ref>

{{lückenhaft|1980 bis 2012 fehlt}}
Im Jahr 1961 schrieb der 20-jährige Steiner sich in West-Berlin an der ''Staatlichen Hochschule für bildende Künste'' ein. Er startete das Studium der „Freien Kunst“ mit einer einjährigen Grundlehre in der Klasse von Professor '''[[Hans Jaenisch]]'''.<sup><small>[4]</small></sup> Dann nahm ihn Professor '''[[Hans Kuhn (Künstler)|Hans Kuhn]]''' in seine Malereiklasse auf. In den Jahren 1966 und 1967 hatte Steiner den ersten Vorsitz im ''Allgemeinen Studierendenausschuss'' (AstA) der ''Staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin'' inne.<small><sup>[5]</sup></small> Im Mai 1963 fand Steiners erste Einzelausstellung in der ''Galerie der Volkshochschule'' statt. Im folgenden Jahr erregte er in Großstädten wie Berlin und Wolfsburg mit seiner vielversprechenden Malerei Aufsehen. Zu mehreren Gruppenausstellungen und der Teilnahme an Kunstwettbewerben gesellte sich im Winter 1964 seine zweite Einzelausstellung in der West-Berliner ''Blue Note Gallery''.

Mit einem viermonatigen Stipendium der ''Ford Foundation'' kam Steiner 1965 erstmals in die USA, wo ihm Kulturinstitutionen mehrerer amerikanischer Städte vorgestellt wurden. Zurück in West-Berlin beschaffte er sich ein Einwanderungsvisum für die USA und brach bald nach New York auf.<sup><small>[6]</small></sup> Ein Auftrag für eine Wandmalerei in einer Schule/Kindergarten erlaubte es ihm, länger in Amerika zu bleiben.<sup><small>[7]</small></sup> Letztendlich arbeitete er auch im Kunstbuchhandel, knüpfte Kontakte zu Galerien und hatte erste Erfolge mit seiner [[Informelle Malerei|Informellen Malerei]].<sup><small>[8]</small></sup> Er bewohnte ein Zimmer bei der deutschstämmigen Künstlerin und Kunstjournalistin '''[[Lil Picard]]'''.<small><sup>[9]</sup></small> Als Größe im Umfeld von [[Fluxus]], [[Happening]] und [[Pop Art]] führte sie Steiner in die New Yorker Kunstszene ein. So machte er u.a. Bekanntschaft mit '''[[Al Hansen]]''' und '''[[Allan Kaprow]]''', dem Vater des Happenings<sup><small>[10]</small></sup> und ging im Atelier von '''[[Robert Motherwell]]''' ein und aus.<sup><small>[11]</small></sup> Ein drohender Einzug zum US-Militär veranlasste Steiner 1967 nach Deutschland zurückzukehren.<sup><small>[12]</small></sup>

Am 4. Juli 1967 schloss Steiner sein Studium an der ''Staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin'' mit der Ernennung zum Meisterschüler ab.<small><sup>[13]</sup></small> Als einer der vielversprechendsten jungen Künstler Berlins war Steiners Malerei u.a. zusammen mit Werken von '''[[Georg Baselitz]]''' und '''[[Karl Horst Hödicke]]''' in Genf, Mailand und Paris zu sehen.<sup><small>[14]</small></sup>

In den Jahren 1969 und 1970 dozierte er an mehreren West-Berliner Volkshochschulen im Fach „Bildnerisches Gestalten“– <sup><small>[15]</small></sup>  darunter auch ein Kurs zur [[Pop Art]], <sup><small>[16]</small></sup> mit der Steiner sich bereits seit 1963 auch in seinem eigenen malerischen Werk auseinandergesetzt hatte.

=== ''Hotel Steiner'' ===
Im Jahr 1970 eröffnete Steiner, in der Albrecht-Achilles-Straße 58, unmittelbar am Kurfürstendamm das später legendär gewordene ''Hotel Steiner''. Als Treffpunkt für internationale Künstler*innen wurde es mit dem New Yorker Chelsea-Hotel verglichen, dem '''[[Andy Warhol|Andy Warhols]]''' Filme zu Ruhm verholfen hatten. Deutsche Künstler wie '''[[Joseph Beuys]]''' und '''[[Arthur Køpcke|Arthur Köpcke]]''', und insbesondere Steiners amerikanische Künstlerfreund*innen fanden hier eine Unterkunft in einzigartig anregender Atmosphäre.

Die Künstlerin '''[[Lil Picard]]''', eine langjährige Freundin Mike Steiners, schilderte die Atmosphäre des Hotels in einem Beitrag zu '''[[René Block|René Blocks]]''' 1971 erschienen Katalog ''Szene Berlin'' wie folgt:<blockquote> ''„ein Home far away from Home und Anschluß [sic!] an den Geist der Gespräche, die sich in den Untergrund d´esprit ausdehnen, wenn z.B. Addi Köpcke und Tutti im roten Kleid von den Musen getrieben in Debatten schwelgen, die schon vor einem halben Jahrhundert im Café Voltaire in Zürich und im alten romanischen Café Berlins Künstler zu Dichtern machten. Das ewige Kunstgespräch setzt sich fort, sei es um ein Uhr nachts im Atelier oder schon um 16 Uhr nachmittags. Oft fängt der Tag um 14 Uhr mit opulentem Frühstück an. René Block schaut herein, Peter Hutchinson aus New York sitzt still, sanft und leise am Nebentisch, […] Durchreisestation: Berlin & Steiner Hotel. […]“'' <sup><small>[17]</small></sup></blockquote>Durch die Bekanntschaft mit '''[[George Moorse]]''' und '''[[Gérard Vandenberg|Gerald Vandenberg]]''', die zu den ersten Dozenten der neu gegründeten ''[[Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin|Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin]] (DFFB)'' gehörten, kam Steiner Anfang der 70er-Jahre über die Beschäftigung mit Tendenzen des '''''Avantgardefilms''''' zur '''''Videokunst'''''. Bereits in New York hatte er die Entwicklung des Experimentalfilms um '''[[Michael Snow]]''' und '''[[Andy Warhol]]''' '''''interessiert''''' verfolgt.<sup><small>[18]</small></sup>  

1972 entstehen erste Videoarbeiten zusammen mit '''''Al Hansen''''', einem Freund aus der '''''Fluxus'''''bewegung, den Steiner während seiner Zeit in New York kennengelernt hatte.

1974 reiste er auf Einladung '''[[Allan Kaprow|Allan Kaprows]]''', einem Pionier der [[Happening]]- und der [[Fluxus|Fluxusbewegung]], nach Florenz, um im ''Studio Art/Tapes/22'' der Galeristin Maria Gloria Biccochi erste eigenständige Videoarbeiten zu realisieren. Steiner zweifelte zu diesem Zeitpunkt bereits vermehrt an der Malerei als künstlerisches Ausdrucksmittel.  Steiners „Legitimationskrise die Malerei betreffend“<sup><small>[20]</small></sup> zeichnete sich bereits während seines Studiums ab und wurde durch die Eindrücke der New Yorker Kunstszene bestätigt.<sup><small>[21]</small></sup> Während seines Aufenthalts verstärkten sich die Zweifel durch die zahlreichen Möglichkeiten, die ihm die [[Videokunst]] als Medium bot. <sup><small>[22]</small></sup> Nach seiner Abreise aus Florenz hatte sich Mike Steiner für die Videokunst als neues Ausdruckmittel seiner Kunst entschieden.<small><sup>[23]</sup></small>

Nach dem Vorbild des ''Studios Art/Tapes/22'' in Florenz gründet er noch im selben Jahr die ''Studiogalerie'' als ein unabhängiges internationales Forum für Video und Performance in der Ludwig Kirchstraße 10 in Berlin.<sup><small>[24]</small></sup>

Zudem erwarb Steiner sein erstes Videotape, der Kauf markiert den Beginn seiner später umfassenden Sammlung. Mike Steiner wurde damit – sowohl als Künstler wie auch als Sammler und Förderer – zu einem der ersten Verfechter der noch jungen Videokunst in der Bundesrepublik Deutschland.<small><sup>[25]</sup></small>

=== ''Studiogalerie'' ===
Mit der Gründung der ''Studiogalerie'' in der Ludwig-Kirch-Str. 10 im Jahr 1974 fokussierte sich Mike Steiner zunehmend auf die [[Videokunst]].<sup><small>[26]</small></sup> Der Galeriebetrieb hatte drei Schwerpunkte: 1. Die ''Videogalerie'' als Produktionsstätte für ''Video Art,'' 2. als Aktionsraum für [[Aktionskunst|Aktionskünste]] wie u. a. [[Happening]] und [[Fluxus]] und 3. als unabhängiger Ausstellungsort. Ursprünglich als „Künstler-Selbsthilfe-Projekt“ gegründet, wollte Steiner besonders die Videokunst in Berlin fördern. Steiner stellte den schaffenden Künstler, wie der Gruppe ''INTERMEDIA'', – nach dem Vorbild des florentinischen Studio ''Art/Tapes/22'' - die teure Videoausrüstung (Kameras, Schneidetische etc.) zur Verfügung und bot ihnen zugleich die Möglichkeit, ihre Videoarbeiten zu präsentieren. Während in Köln der damalige Direktor des Kölnischen Kunstvereins '''[[Wulf Herzogenrath]]''' für die dortige Videoszene eintrat, fehlten solche Projekte in Berlin weitgehend.

Den zweiten Schwerpunkt der Galerie bildeten die Aktionskünste. Als Galerist bot Steiner Künstler*innen wie '''[[Valie Export]]''' (''I (beat [it])'', 1978), '''[[Jochen Gerz]]''' (''Griechische Stücke #8, Snake Hoods & Dragon‘s Dreams'', 1977), '''[[Carolee Schneemann]]''' (''Up to and including her Limits'', 1976), '''[[Marina Abramović]]''' (''Freeing the Body'', 1976) – und damit der ''Feministischen Avantgarde der 70er-Jahr''e – einen Aktionsraum.

In seiner Rolle als Galerist initiierte, plante und organisierte Steiner diese Aktionen mit – wie 1976 zusammen mit '''[[Ulay]]''' den inszenierten Kunstraub des Gemäldes „Der arme Poet“ aus der Berliner ''Neuen Nationalgalerie'' (''Irritation - Da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst'' (1976)).[27] Zudem hielt er in seiner Rolle als Videokünstler in den meisten Fällen, wie bei Marina Abramovićs Performance ''Freeing the Body'' (1976), zugleich die Aktionen auch selbst mit der Videokamera fest. Durch seine Videodokumentationen hielt Steiner die vergänglichen und auf die Dauer ihrer Aufführung beschränkten Kunstereignisse.[28]

Darüber hinaus war die ''Studiogalerie'' ein Ausstellungsort sowohl für die Stipendiat*innen des renommierten [[Berliner Künstlerprogramm des DAAD|''Berliner Künstlerprogramm'' (''BKP'') des ''Deutschen Akademischen Austauschdienstes'' (''DAAD'')]], als auch etliche internationale Kunstschaffende, die Steiner auf seinen Reisen kennengelernt hatte.  Dabei erkannte Steiner wesentlich das Potenzial der [[Happening]]- und [[Fluxus|Fluxusbewegung]]. '''[[Ben Vautier]]''' und '''[[Allan Kaprow]]''', '''[[Dorothy Iannone]]''' oder die Vertreterinnen des [[Wiener Aktionismus]] '''[[Valie Export]]''', um nur einige Vertreter*innen aus dem näheren und entfernteren Umfeld von Fluxus zu nennen, waren als Gäste mit Aktionen vertreten.

Im Jahr 1979 zog die ''Studiogalerie'' in das Gebäude des ''Hotel Steiners'' in die Albrecht-Achilles-Straße 58 um. Das zur Einweihung veranstaltete ''Hotel Room Event'', eine von Steiner und dem Fluxuskünstler '''[[Ben Vautier]]''' organisierte 36-Stunden-Live-Performance von 15 Künstler*innen, ging in die Videogeschichte ein. 1981 wurde die ''Studiogalerie'' geschlossen.

=== „''Irritation - Da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst“ (1976) mit [[Ulay]]''<sup><small>29</small></sup> ===
Weltweit Aufsehen erregte die temporäre Entfernung des [[Carl Spitzweg|'''Spitzweg''']] Gemäldes „[[Der arme Poet]]“ 1976 aus der Westberliner ''[[Neue Nationalgalerie|Neuen Nationalgalerie]]''. Veranstalter der Aktion war die ''Studiogalerie'' Mike Steiner.<sup><small>[30]</small></sup> Veranstalter der Aktion war die Studiogalerie Mike Steiner.<small><sup>[31]</sup></small> Während [[Jörg Schmidt-Reitwein|Jörg-Schmid-Reitwein]] hinter der Kamera stand, produzierte Steiner zusammen mit Wilma Kottusch die Videodokumentation der Protestaktion,<sup><small>[32]</small></sup> in der [[Ulay]] das berühmte [[Carl Spitzweg|Spitzweg]] Gemälde stiehl, es bei einer türkischen Arbeiterfamilie in Kreuzberg im Wohnzimmer aufhing und anschließend zum ''[[Künstlerhaus Bethanien]]'' brachte, wo es dem Direktor der Nationalgalerie zurückgegeben wurde.

Die Kunstaktion wurde im Vorhinein in der Zeitschrift ''KUNSTFORUM''<small><sup>[33]</sup></small> angekündigt.<sup><small>[34]</small></sup> Nach  der Aktion wurde zudem eine Pressekonferenz in der ''Studiogalerie'' durch das '''''intermedia art team''''', dem [[Ulay]] angehörte, abgehalten, in der die Pressevertreter*innen „offiziell“ über die Kunstaktion informiert wurden.[35] Über die ''Studiogalerie'' wurde anschließend auch das Kunstvideo sowie eine Publikation, die die Dokumentation der Arbeit und die dazu gesammelten Pressestimmen umfasste,[36] vertrieben.[37] Der dabei produzierte Film ''Ulay: Irritation - da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst (12.12.1976)'' wurde im Rahmen der ''[[Berliner Filmfestspiele]]'' auf dem ''6. Internationalen Forum des jungen Films'' gezeigt.

Steiner war 1976 erstmals verantwortlicher Kurator und Organisator des Videoprogramms der Kunstmesse ''ART Basel'', auf der er auch in den folgenden Jahren Schwerpunkte seiner entstehenden Sammlung präsentierte. Zudem stellt er das Auswahlprogramm für das Festival ''Video Roma'' zusammen. Im gleichen Jahr kaufte das ''Historische Archiv'' der ''Biennale Venedig'' alle seine 1974 in Italien produzierten Videobänder.

Als Kenner der Performance- und Videokunst wurde Steiner im Laufe der Jahre immer wieder zu internationalen Vorträgen, Symposien und Jurorentätigkeiten eingeladen.[38] Im Jahr 1979/80 begab er sich auf eine Vortragsreihe über Videokunst, die ihn über Europa hinaus wieder zurück in die USA führt. Stationen sind der ''Kunstverein Bonn'', die ''[[University of California, Los Angeles|University of California]]'' in Los Angeles, das ''Mediacenter'' in Buffalo und New York.<small><sup>[39]</sup></small>

Nach seinem Rückzug aus der [[Videokunst]], schloss Steiner im Jahr 1981 die ''Studiogalerie'' und verpflichtete sich danach vermehrt der Vermittlung von Kunst.<small><sup>[40]</sup></small> So nahm er u.a. am Symposium ''International d'Art Performance'' in Lyon teil und wurde Jurymitglied für das renommierte [[Berliner Künstlerprogramm des DAAD|''Berliner Künstlerprogramm'' (BKP) des ''Deutschen Akademischen Austauschdienstes'' (DAAD)]] im Bereich Video und Performance. Für das ''[[Künstlerhaus Bethanien]]'' in Berlin übernahm Steiner außerdem die Konzeption und Zusammenstellung von ca. 50 Videobändern über [[Performance (Kunst)|Performance.]]

1982 begleitete Steiner die deutsche Musikgruppe '''[[Tangerine Dream]]''' auf ihrer Tournee durch Australien mit seiner Videokamera.<small><sup>[41]</sup></small> Aus dem entstandenen Filmmaterial produzierte er neben der audiovisuellen Dokumentation ''Ein Funkturm am Ayers-Rock'' auch das Video ''Mojave Plan'' (1993). Dieses, wie auch das ebenfalls produzierte Musikvideo ''Penumbras 3'', zeigen eine Fortsetzung der Malerei mit elektronischen Mitteln. Für diese gattungsübegreifende Fusion von Videoaufnahmen und Malerei prägte Steiner den Begriff ''Painted Tape.'' Für ''Mojave Plan'' wurde auf dem Festival ''Video/Culture 1983'' in Toronto ''als bestes unabhängig produziertes Musikvideo'' ausgezeichnet.<sup><small>[42]</small></sup>

Ab 1983 arbeitete Mike Steiner an dem Fotozyklus ''Das Testbild als Readymade''. 1984 lässt Steiner offiziell „Mike Steiner“ als seinen Künstlernamen eintragen.<sup><small>[43]</small></sup>

=== ''Videogalerie'' (TV-Format) 1985-1990 ===
In Anlehnung an '''[[Gerry Schum|Gerry Schums]]''' visionäre Berliner ''Fernsehgalerie'' (ausgestrahlt in den Jahren 1968 und 1969) kreierte Steiner im Jahr 1985 im Berliner Kabel-Pilot-Projekt das Format ''Die Videogalerie.'' Dabei produzierte, moderierte und kommentierte Steiner bis 1990 zunächst wöchentlich, später monatlich über 120 Sendungen zum Thema Videokunst.<sup><small>[44]</small></sup> In der Sendung wurden sowohl Arbeiten aus seiner Sammlung vorstellt, als auch zahlreiche Künstlerinterviews und Berichte von lokalen und internationalen Videoveranstaltungen gezeigt. Steiners und Schums Konzept blieben in Deutschland beispiellos und waren ihrer Zeit voraus.<small><sup>[45]</sup></small>

Im Jahr 1987 produzierte Steiner das Video ''Der Glotzer'' als Hommage an den im Jahr zuvor verstorbenen '''[[Joseph Beuys]]'''. Die beiden Künstler kannten sich aus der gemeinsamen Zeit im ''Hotel Steiner'' und teilten eine visionäre, und gleichzeitig immer auch kritische Einstellung zum herrschenden Kunstbegriff und seiner Entwicklung.

Ende der 80er-Jahre engagierte sich Steiner wieder vermehrt in der Kunstvermittlung, indem er an an Symposien teilnahm und Vorträge an Universitäten hielt. 1986 veranstaltete er eine Vortragsreihe über Video an der ''Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin'' (''DFFB''). Als weitere Beispiel lassen sich u.a. die Vorträge aus dem Jahr 1989, im Rahmen der Veranstaltung ''Schauplatz Museum'' (4.-15.1.1989) und „Die Sphäre der Kunst in elektronischen Bildern“ in ''der Zentraleinrichtung Audiovisuelle Medien'' (''ZEAM'') ''der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]'', nennen.

Steiner unternahm zudem zahlreiche Reisen, wie beispielsweise 1985 nach Ägypten. Seine Reisen waren eine Inspirationsquelle für seine Fotografiearbeiten.<sup><small>[46]</small></sup>

=== ''Berlin Video'' und Sammlung Mike Steiner ===
Über seine Tätigkeit als Videokünstler, Galerist und Initiator von Performances und Videoproduktionen hinaus, begann Mike Steiner in den 70er-Jahren Videokunst zu sammeln. Sein erstes Videotape ''Objekt zur teilweisen Verdeckung einer Videoszene'' von '''[[Reiner Ruthenbeck]]''' erwarb er 1974 .

1991 organisierte Steiner im Rahmen der Ausstellung ''Interferenzen: Kunst aus Westberlin 1960 - 1990'' in Riga das zehnteilige Videoprogramm ''Berlin Video'' und den dazu erschienen Katalog, die erstmals einen Einblick in seine umfangreiche Sammlung gaben.<sup><small>[47]</small></sup> Steiner stellte für diesen Anlass das Tape ''Berlin-Fluxus'' zusammen, in dessen Zentrum eine Aufzeichnung eines Interviews mit '''Emmet Willliams''', das die Journalistin '''[[Sabine B. Vogel|Sabine Vogel]]''' 1991 in Steiners ''Studiogalerie'' hielt, stand.<sup><small>[48]</small></sup>

Im Jahr 1994 zeigte ''Die Neue Gesellschaft für bildende Kunst'' (''NGBK'') in Berlin in der umfassenden Einzelausstellung ''Steiner Art Tapes'' Mike Steiners Videosammlung,<sup><small>[49]</small></sup> 1999 vermachte Steiner seine Videosammlung der ''[[Stiftung Preußischer Kulturbesitz]]''. Die Sammlung umfasst u.a. frühe Videoaufnahmen von '''[[Richard Serra]], [[Bill Viola]], [[George Maciunas]], [[Allan Kaprow]]''', '''[[Gary Hill]]''' und '''[[Nam June Paik]]''' umfasst. Sie befindet sich seither in der ''Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin''. <sup><small>[50]</small></sup>

In der großformatigen Einzelausstellung ''Mike Steiner – Color Works'' würdigte die ''Nationalgalerie'' ''im'' ''Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin'' im Jahr 1999 Steiners künstlerisches Vermächtnis besonders in Bezug auf sein stets gattungsübergreifenden Denken in der Malerei und seiner Arbeit als Pionier der [[Videokunst]].<sup><small>[51]</small></sup>

Im Jahr 2011 präsentierte die Ausstellung ''Live to Tape'' im ''Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart'' ''– Berlin'' einige Videos der geschenkten Sammlung.<sup><small>[52]</small></sup>


Ein Großteil der Sammlung ist bis heute leider nicht digitalisiert und damit der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich.

2006 erlitt Mike Steiner einen Schlaganfall, nach welchem er sich weitergehend aus der Öffentlichkeit zurückzog.<sup><small>[53]</small></sup> Danach arbeitete weiterhin in seinem Berliner Atelier. Seit 2000 hatte Steiner sich hauptsächlich der abstrakten Malerei zugewandt. In seinen letzten Jahren fertigte er zudem Stoffarbeiten an.

Mike Steiner verstarb am 3. Januar 2012 in Berlin.

----[1] Viele der biografischen Angaben stammen aus Dokumenten, die sich im Nachlass Steiner, in Berlin befinden. Der Nachlass ist derzeit leider nicht öffentlich zugänglich.

[2] Vgl. ''Grosse Berliner Kunstausstellung'' ''1959'', Ausstellungskatalog Berlin, Ausstellungshallen am Funkturm, 24. April bis 24. Mai 1959, Berlin-Charlottenburg 1959.

[3] Vgl. Austellungsplakat ''Kreuzberger Künstlergruppen'', 28. November – 24. Dezember 1960, Rathaus Kreuzberg, Berlin.  Online:

<nowiki>https://berlin.museum-digital.de/object/7284</nowiki> [Letzter Aufruf: 28.02.2023]; <nowiki>https://www.muehlenhaupt.de/kreuzberger-boheme</nowiki>. [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[4] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“ In: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof. Musuem für Gegenwart – Berlin (Hg.): ''Mike Steiner. Color Works 1995 -98.'' Steidl: Göttingen 1999. S.228-245, S.228.

[5] Vgl. Manuskript des von Mike Steiner verfassten Artikels ''Ein Besuch bei Meister Friedrich'' über den Kreuzberger Künstler Friedrich Schröder-Sonnenstern (1892-1982) in der Studentenzeitschrift der Technischen Universität Berlin ''Anrisse'', im Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[6] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie“, S.228.

[7] Vgl. Brendan, John: ''The Steiner Art Tapes''. In: ''Exberliner'', 4. Mai 2011. Online: <nowiki>https://www.exberliner.com/art/interview-mike-steiner/</nowiki>.

[8] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.228.

[9] Vgl. Scholz, Dieter: „Minimal Deutsch. Mike Steiner zwischen Berlin und New York 1965 -1974.“ In: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof. Musuem für Gegenwart – Berlin (Hg.): Mike Steiner. Color Works 1995 -98. S.15-80,  S.15; S.24.

[10] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie“, S.228.

[11] Vgl. Eugen Blume'': Mike Steiner: Color Works 1995-89.'' ''17. April bis 11. Juli''. In: MuseumsJournal 2/99, S. 62-65, S. 63.

[12] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie“, S.230.

[13] Urkunde aus dem Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[14] Vgl. Damase, Jacquese: ''Nouvelle école de Berlin''. Ausst.-Kat. Genf, Galerie Motte. Genf 1967; Damase, Jacquese: ''Jeunes peintres de Berlin à Genève, Milano et Paris 1967''. [Berlin: Deutsche Gesellschaft für Bildende Kunst 1967].

[15] Vgl. Dokument im Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[16] Vgl. Plakatdruck im Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[17] Zitiert nach Oßwald, Anja: ''Steiner Art Tapes''. Ausstellungskatalog. Berlin: Ars Nicolai 1994, S. 23–29.

<sup>[18]</sup> Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S. 232.

[19] Vgl. Brendan, John: „The Steiner Art Tapes.”

[20] Vgl. Eugen Blume: Mike Steiner: Color Works 1995-89.

[21] Vgl. Oßwald, Anja: ''Steiner Art Tapes'', S. 16f.

[22] Vgl. Scholz, Dieter: „Minimal Deutsch. Mike Steiner zwischen Berlin und New York 1965 -1974.“, S. 33; Oßwald, Anja: ''Steiner Art Tapes'', S. 16f.

[23] Vgl. Oßwald, Anja: ''Steiner Art Tapes'', S. 16f.

[24] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.232f.

[25] Vgl. Brendan, John: „The Steiner Art Tapes.”

[26] Vgl. Oßwald, Anja: ''Steiner Art Tapes'', S. 21–23.

[27] Konzeptschreiben von Ulay im Nachlass Mike Steiner, Berlin. Online: <nowiki>https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/</nowiki>   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[28] Vgl. Oßwald, Anja: ''Steiner Art Tapes'', S. 142–144.

[29] Vgl. Konzeptschreiben von Ulay im Nachlass Mike Steiner, Berlin, 1977;  Kunstforum International: ''Ulay. Da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst.'' Online:  <nowiki>https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/</nowiki>  [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[30] Vgl. Konzeptschreiben von Ulay im Nachlass Mike Steiner, Berlin, 1977.

[31] Vgl. KUNSTFORUM: ''Ulay…da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst…'' Online: <nowiki>https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/</nowiki>   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[32] Mike Steiner finanzierte das Video und übernahm gemeinsam mit Wilma Kottusch den Videoschnitt. Vgl. Petry, Frauke Maria'': Spektakulärer Kunstraub. Wie Ulay einmal ein weltberühmtes Gemälde stahl.'' (23.05.2019) Online: monopol-magazin.de/Ulay-Spitzweg-Kunstraub [Letzer Aufruf: 02.03.2023].

[33] Vgl. ''KUNSTFORUM'' 1977, Bd. 19, S. 209–219. Online: <nowiki>https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/</nowiki>   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[34] Vgl. KUNSTFORUM: ''Ulay…da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst…'' Online: <nowiki>https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/</nowiki>   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[35] Vgl. KUNSTFORUM: ''Ulay…da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst…'' Online: <nowiki>https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/</nowiki>   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[36] Ulay: ''Irritation. Dokumente einer Aktion''. Berlin: Studiogalerie Steiner [1977].

[37] Vgl. Beisswanger, Lisa: ''Kunstraub als Kunstwerk.'' (01.11.2016) Online: <nowiki>https://www.schirn.de/magazin/kontext/ulay/ulay_carl_spitzweg_neue_nationalgalerie_berlin_kriminelle_beruehrung_kunst/</nowiki> [Letzter Aufruf: 02.02.2023].

[38] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.234.

[39] Vgl. Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes, S.65

[40] Vgl. Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes S. 64 .

[41] Vgl. Scholz, Dieter: „Minimal Deutsch. Mike Steiner zwischen Berlin und New York 1965 -1974.“, S.29.

[42] Vgl. Scholz, Dieter: „Minimal Deutsch. Mike Steiner zwischen Berlin und New York 1965 -1974.“, S.29; Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.236.

[43] Preisschreiben im Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[44] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“ S. 234.

[45] Vgl. Blume, Euegen: „Vorwort.“ In: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof. Musuem für Gegenwart – Berlin (Hg.): ''Mike Steiner. Color Works 1995 -98. S.9-10,''  S.10.

[46] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“,  S.242f.

[47] Longest F. Stein; Mike Steiner (Hgs.):  ''Berlin Video'', Berlin 1991. Zitiert nach: Stöckmann, Birgit: „Biografie“ In: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof; Museum für Gegenwart – Berlin (Hgs.): ''Mike Steiner: Color Works 1995 -98.'' S.228-239, S.234.

[48] Vgl. Oßwald, Anja: ''Steiner Art Tapes'', S.143f.; Kat. ''Berlin Video''.

[49] Anlässlich der Ausstellung erschien der gleichnamige  Katalog von Anja Oßwald. Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.236.

[50] Vgl. Blume, Euegen: „Vorwort“, S.10.

[51] Vgl. Blume, Euegen: „Vorwort.“, S.10.

[52] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.236

[53] Angaben der Familie Steiner.
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== Ausstellungen (Auswahl) ==
== Ausstellungen (Auswahl) ==

Version vom 3. März 2023, 15:09 Uhr

Klaus-Michel (Mike) Steiner (* 8. Juli 1941 in Allenstein; † 3. Januar 2012 in Berlin) war ein deutscher Maler und Pionier der Videokunst. Er eröffnete das Künstler*innenhotel Hotel Steiner und die Studiogalerie als Orte der künstlerischen internationalen Avantgarden in Berlin und förderte innovative Kunstformen, wie z.B. Fluxus und Performance. Er produzierte außerdem das revolutionäre Format Videogalerie (1985-1990), in dem er Beiträge zur Videokunst im deutschen Fernsehen produzierte, moderierte und sendete. Als Künstler experimentierte er mit mehreren Kunstgattungen, Techniken und Stilen und arbeitete häufig medienübergreifend.

Neben seiner Tätigkeit als (Video)künstler, Galerist und Initiator von Performances in seiner legendären Berliner Studiogalerie, sammelte er Kunstvideotapes, die sich im Laufe seines Lebens zu umfassenden Sammlungen und Zeugnissen der Videokunst entwickelten.

Biografie

Klaus-Michel Steiner[1] wurde am 8. Juli 1941 als zweites von drei Kindern im ostpreußischen Allenstein (heute das polnische Olsztyn) geboren. Dort besaß die alt ostpreußische Adelsfamilie seiner Mutter ein Zuchtgestüt. Das Gestüt bei Allenstein diente Steiners Vater, dem jüdischen Dipl. Kaufmann Klaus-Michel Steiner, mit seiner Frau, der Dipl. Handelslehrerin Gerda Steiner, geb. Schacht, und ihren gemeinsamen Kindern während des Zweiten Weltkriegs als Refugium.

Steiner verbrachte große Teile seiner Kindheit und Jugend in (West-)Berlin. Erstes Interesse am Film zeigte er während seiner Schulzeit. Er beginnt eine Lehre im Filmkopierwerk der Berliner Universum-Film AG (UFA). Nach drei Monaten setzt er die Schule bis zum Abitur fort. Während dieser Zeit beginnt sein privates Interesse für die Malerei. Mit nur 17 Jahren, trat Steiner im Frühling 1959 als einer der jüngsten Künstler auf der Großen Berliner Kunstausstellung (GBK) zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung. Dort präsentierte er auch das im vorherigen Jahre entstandene Gemälde Stillleben mit Krug.[2]

Im Winter 1960 stellte Steiner in der vom Kreuzberger Amt für Kunst organisierten Ausstellung Kreuzberger Künstlergruppen aus. Zusammen mit deren Gründungsvätern Peter Sauernheimer. Traudbert Erbe und Herbert Weitemeier vertrat er die neugegründete Künstlerselbsthilfegalerie Kreuzberger Forum, einem wichtigen Treff- und Kristallisationspunkt der Kreuzberger Bohème.[3] Noch bis 1965 nahm Steiner regelmäßig an Ausstellungen im Kreuzberger Forum teil.

Im Jahr 1961 schrieb der 20-jährige Steiner sich in West-Berlin an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste ein. Er startete das Studium der „Freien Kunst“ mit einer einjährigen Grundlehre in der Klasse von Professor Hans Jaenisch.[4] Dann nahm ihn Professor Hans Kuhn in seine Malereiklasse auf. In den Jahren 1966 und 1967 hatte Steiner den ersten Vorsitz im Allgemeinen Studierendenausschuss (AstA) der Staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin inne.[5] Im Mai 1963 fand Steiners erste Einzelausstellung in der Galerie der Volkshochschule statt. Im folgenden Jahr erregte er in Großstädten wie Berlin und Wolfsburg mit seiner vielversprechenden Malerei Aufsehen. Zu mehreren Gruppenausstellungen und der Teilnahme an Kunstwettbewerben gesellte sich im Winter 1964 seine zweite Einzelausstellung in der West-Berliner Blue Note Gallery.

Mit einem viermonatigen Stipendium der Ford Foundation kam Steiner 1965 erstmals in die USA, wo ihm Kulturinstitutionen mehrerer amerikanischer Städte vorgestellt wurden. Zurück in West-Berlin beschaffte er sich ein Einwanderungsvisum für die USA und brach bald nach New York auf.[6] Ein Auftrag für eine Wandmalerei in einer Schule/Kindergarten erlaubte es ihm, länger in Amerika zu bleiben.[7] Letztendlich arbeitete er auch im Kunstbuchhandel, knüpfte Kontakte zu Galerien und hatte erste Erfolge mit seiner Informellen Malerei.[8] Er bewohnte ein Zimmer bei der deutschstämmigen Künstlerin und Kunstjournalistin Lil Picard.[9] Als Größe im Umfeld von Fluxus, Happening und Pop Art führte sie Steiner in die New Yorker Kunstszene ein. So machte er u.a. Bekanntschaft mit Al Hansen und Allan Kaprow, dem Vater des Happenings[10] und ging im Atelier von Robert Motherwell ein und aus.[11] Ein drohender Einzug zum US-Militär veranlasste Steiner 1967 nach Deutschland zurückzukehren.[12]

Am 4. Juli 1967 schloss Steiner sein Studium an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste Berlin mit der Ernennung zum Meisterschüler ab.[13] Als einer der vielversprechendsten jungen Künstler Berlins war Steiners Malerei u.a. zusammen mit Werken von Georg Baselitz und Karl Horst Hödicke in Genf, Mailand und Paris zu sehen.[14]

In den Jahren 1969 und 1970 dozierte er an mehreren West-Berliner Volkshochschulen im Fach „Bildnerisches Gestalten“– [15]  darunter auch ein Kurs zur Pop Art, [16] mit der Steiner sich bereits seit 1963 auch in seinem eigenen malerischen Werk auseinandergesetzt hatte.

Hotel Steiner

Im Jahr 1970 eröffnete Steiner, in der Albrecht-Achilles-Straße 58, unmittelbar am Kurfürstendamm das später legendär gewordene Hotel Steiner. Als Treffpunkt für internationale Künstler*innen wurde es mit dem New Yorker Chelsea-Hotel verglichen, dem Andy Warhols Filme zu Ruhm verholfen hatten. Deutsche Künstler wie Joseph Beuys und Arthur Köpcke, und insbesondere Steiners amerikanische Künstlerfreund*innen fanden hier eine Unterkunft in einzigartig anregender Atmosphäre.

Die Künstlerin Lil Picard, eine langjährige Freundin Mike Steiners, schilderte die Atmosphäre des Hotels in einem Beitrag zu René Blocks 1971 erschienen Katalog Szene Berlin wie folgt:

„ein Home far away from Home und Anschluß [sic!] an den Geist der Gespräche, die sich in den Untergrund d´esprit ausdehnen, wenn z.B. Addi Köpcke und Tutti im roten Kleid von den Musen getrieben in Debatten schwelgen, die schon vor einem halben Jahrhundert im Café Voltaire in Zürich und im alten romanischen Café Berlins Künstler zu Dichtern machten. Das ewige Kunstgespräch setzt sich fort, sei es um ein Uhr nachts im Atelier oder schon um 16 Uhr nachmittags. Oft fängt der Tag um 14 Uhr mit opulentem Frühstück an. René Block schaut herein, Peter Hutchinson aus New York sitzt still, sanft und leise am Nebentisch, […] Durchreisestation: Berlin & Steiner Hotel. […]“ [17]

Durch die Bekanntschaft mit George Moorse und Gerald Vandenberg, die zu den ersten Dozenten der neu gegründeten Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) gehörten, kam Steiner Anfang der 70er-Jahre über die Beschäftigung mit Tendenzen des Avantgardefilms zur Videokunst. Bereits in New York hatte er die Entwicklung des Experimentalfilms um Michael Snow und Andy Warhol interessiert verfolgt.[18]  

1972 entstehen erste Videoarbeiten zusammen mit Al Hansen, einem Freund aus der Fluxusbewegung, den Steiner während seiner Zeit in New York kennengelernt hatte.

1974 reiste er auf Einladung Allan Kaprows, einem Pionier der Happening- und der Fluxusbewegung, nach Florenz, um im Studio Art/Tapes/22 der Galeristin Maria Gloria Biccochi erste eigenständige Videoarbeiten zu realisieren. Steiner zweifelte zu diesem Zeitpunkt bereits vermehrt an der Malerei als künstlerisches Ausdrucksmittel.  Steiners „Legitimationskrise die Malerei betreffend“[20] zeichnete sich bereits während seines Studiums ab und wurde durch die Eindrücke der New Yorker Kunstszene bestätigt.[21] Während seines Aufenthalts verstärkten sich die Zweifel durch die zahlreichen Möglichkeiten, die ihm die Videokunst als Medium bot. [22] Nach seiner Abreise aus Florenz hatte sich Mike Steiner für die Videokunst als neues Ausdruckmittel seiner Kunst entschieden.[23]

Nach dem Vorbild des Studios Art/Tapes/22 in Florenz gründet er noch im selben Jahr die Studiogalerie als ein unabhängiges internationales Forum für Video und Performance in der Ludwig Kirchstraße 10 in Berlin.[24]

Zudem erwarb Steiner sein erstes Videotape, der Kauf markiert den Beginn seiner später umfassenden Sammlung. Mike Steiner wurde damit – sowohl als Künstler wie auch als Sammler und Förderer – zu einem der ersten Verfechter der noch jungen Videokunst in der Bundesrepublik Deutschland.[25]

Studiogalerie

Mit der Gründung der Studiogalerie in der Ludwig-Kirch-Str. 10 im Jahr 1974 fokussierte sich Mike Steiner zunehmend auf die Videokunst.[26] Der Galeriebetrieb hatte drei Schwerpunkte: 1. Die Videogalerie als Produktionsstätte für Video Art, 2. als Aktionsraum für Aktionskünste wie u. a. Happening und Fluxus und 3. als unabhängiger Ausstellungsort. Ursprünglich als „Künstler-Selbsthilfe-Projekt“ gegründet, wollte Steiner besonders die Videokunst in Berlin fördern. Steiner stellte den schaffenden Künstler, wie der Gruppe INTERMEDIA, – nach dem Vorbild des florentinischen Studio Art/Tapes/22 - die teure Videoausrüstung (Kameras, Schneidetische etc.) zur Verfügung und bot ihnen zugleich die Möglichkeit, ihre Videoarbeiten zu präsentieren. Während in Köln der damalige Direktor des Kölnischen Kunstvereins Wulf Herzogenrath für die dortige Videoszene eintrat, fehlten solche Projekte in Berlin weitgehend.

Den zweiten Schwerpunkt der Galerie bildeten die Aktionskünste. Als Galerist bot Steiner Künstler*innen wie Valie Export (I (beat [it]), 1978), Jochen Gerz (Griechische Stücke #8, Snake Hoods & Dragon‘s Dreams, 1977), Carolee Schneemann (Up to and including her Limits, 1976), Marina Abramović (Freeing the Body, 1976) – und damit der Feministischen Avantgarde der 70er-Jahre – einen Aktionsraum.

In seiner Rolle als Galerist initiierte, plante und organisierte Steiner diese Aktionen mit – wie 1976 zusammen mit Ulay den inszenierten Kunstraub des Gemäldes „Der arme Poet“ aus der Berliner Neuen Nationalgalerie (Irritation - Da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst (1976)).[27] Zudem hielt er in seiner Rolle als Videokünstler in den meisten Fällen, wie bei Marina Abramovićs Performance Freeing the Body (1976), zugleich die Aktionen auch selbst mit der Videokamera fest. Durch seine Videodokumentationen hielt Steiner die vergänglichen und auf die Dauer ihrer Aufführung beschränkten Kunstereignisse.[28]

Darüber hinaus war die Studiogalerie ein Ausstellungsort sowohl für die Stipendiat*innen des renommierten Berliner Künstlerprogramm (BKP) des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), als auch etliche internationale Kunstschaffende, die Steiner auf seinen Reisen kennengelernt hatte.  Dabei erkannte Steiner wesentlich das Potenzial der Happening- und Fluxusbewegung. Ben Vautier und Allan Kaprow, Dorothy Iannone oder die Vertreterinnen des Wiener Aktionismus Valie Export, um nur einige Vertreter*innen aus dem näheren und entfernteren Umfeld von Fluxus zu nennen, waren als Gäste mit Aktionen vertreten.

Im Jahr 1979 zog die Studiogalerie in das Gebäude des Hotel Steiners in die Albrecht-Achilles-Straße 58 um. Das zur Einweihung veranstaltete Hotel Room Event, eine von Steiner und dem Fluxuskünstler Ben Vautier organisierte 36-Stunden-Live-Performance von 15 Künstler*innen, ging in die Videogeschichte ein. 1981 wurde die Studiogalerie geschlossen.

Irritation - Da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst“ (1976) mit Ulay29

Weltweit Aufsehen erregte die temporäre Entfernung des Spitzweg Gemäldes „Der arme Poet“ 1976 aus der Westberliner Neuen Nationalgalerie. Veranstalter der Aktion war die Studiogalerie Mike Steiner.[30] Veranstalter der Aktion war die Studiogalerie Mike Steiner.[31] Während Jörg-Schmid-Reitwein hinter der Kamera stand, produzierte Steiner zusammen mit Wilma Kottusch die Videodokumentation der Protestaktion,[32] in der Ulay das berühmte Spitzweg Gemälde stiehl, es bei einer türkischen Arbeiterfamilie in Kreuzberg im Wohnzimmer aufhing und anschließend zum Künstlerhaus Bethanien brachte, wo es dem Direktor der Nationalgalerie zurückgegeben wurde.

Die Kunstaktion wurde im Vorhinein in der Zeitschrift KUNSTFORUM[33] angekündigt.[34] Nach  der Aktion wurde zudem eine Pressekonferenz in der Studiogalerie durch das intermedia art team, dem Ulay angehörte, abgehalten, in der die Pressevertreter*innen „offiziell“ über die Kunstaktion informiert wurden.[35] Über die Studiogalerie wurde anschließend auch das Kunstvideo sowie eine Publikation, die die Dokumentation der Arbeit und die dazu gesammelten Pressestimmen umfasste,[36] vertrieben.[37] Der dabei produzierte Film Ulay: Irritation - da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst (12.12.1976) wurde im Rahmen der Berliner Filmfestspiele auf dem 6. Internationalen Forum des jungen Films gezeigt.

Steiner war 1976 erstmals verantwortlicher Kurator und Organisator des Videoprogramms der Kunstmesse ART Basel, auf der er auch in den folgenden Jahren Schwerpunkte seiner entstehenden Sammlung präsentierte. Zudem stellt er das Auswahlprogramm für das Festival Video Roma zusammen. Im gleichen Jahr kaufte das Historische Archiv der Biennale Venedig alle seine 1974 in Italien produzierten Videobänder.

Als Kenner der Performance- und Videokunst wurde Steiner im Laufe der Jahre immer wieder zu internationalen Vorträgen, Symposien und Jurorentätigkeiten eingeladen.[38] Im Jahr 1979/80 begab er sich auf eine Vortragsreihe über Videokunst, die ihn über Europa hinaus wieder zurück in die USA führt. Stationen sind der Kunstverein Bonn, die University of California in Los Angeles, das Mediacenter in Buffalo und New York.[39]

Nach seinem Rückzug aus der Videokunst, schloss Steiner im Jahr 1981 die Studiogalerie und verpflichtete sich danach vermehrt der Vermittlung von Kunst.[40] So nahm er u.a. am Symposium International d'Art Performance in Lyon teil und wurde Jurymitglied für das renommierte Berliner Künstlerprogramm (BKP) des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) im Bereich Video und Performance. Für das Künstlerhaus Bethanien in Berlin übernahm Steiner außerdem die Konzeption und Zusammenstellung von ca. 50 Videobändern über Performance.

1982 begleitete Steiner die deutsche Musikgruppe Tangerine Dream auf ihrer Tournee durch Australien mit seiner Videokamera.[41] Aus dem entstandenen Filmmaterial produzierte er neben der audiovisuellen Dokumentation Ein Funkturm am Ayers-Rock auch das Video Mojave Plan (1993). Dieses, wie auch das ebenfalls produzierte Musikvideo Penumbras 3, zeigen eine Fortsetzung der Malerei mit elektronischen Mitteln. Für diese gattungsübegreifende Fusion von Videoaufnahmen und Malerei prägte Steiner den Begriff Painted Tape. Für Mojave Plan wurde auf dem Festival Video/Culture 1983 in Toronto als bestes unabhängig produziertes Musikvideo ausgezeichnet.[42]

Ab 1983 arbeitete Mike Steiner an dem Fotozyklus Das Testbild als Readymade. 1984 lässt Steiner offiziell „Mike Steiner“ als seinen Künstlernamen eintragen.[43]

Videogalerie (TV-Format) 1985-1990

In Anlehnung an Gerry Schums visionäre Berliner Fernsehgalerie (ausgestrahlt in den Jahren 1968 und 1969) kreierte Steiner im Jahr 1985 im Berliner Kabel-Pilot-Projekt das Format Die Videogalerie. Dabei produzierte, moderierte und kommentierte Steiner bis 1990 zunächst wöchentlich, später monatlich über 120 Sendungen zum Thema Videokunst.[44] In der Sendung wurden sowohl Arbeiten aus seiner Sammlung vorstellt, als auch zahlreiche Künstlerinterviews und Berichte von lokalen und internationalen Videoveranstaltungen gezeigt. Steiners und Schums Konzept blieben in Deutschland beispiellos und waren ihrer Zeit voraus.[45]

Im Jahr 1987 produzierte Steiner das Video Der Glotzer als Hommage an den im Jahr zuvor verstorbenen Joseph Beuys. Die beiden Künstler kannten sich aus der gemeinsamen Zeit im Hotel Steiner und teilten eine visionäre, und gleichzeitig immer auch kritische Einstellung zum herrschenden Kunstbegriff und seiner Entwicklung.

Ende der 80er-Jahre engagierte sich Steiner wieder vermehrt in der Kunstvermittlung, indem er an an Symposien teilnahm und Vorträge an Universitäten hielt. 1986 veranstaltete er eine Vortragsreihe über Video an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Als weitere Beispiel lassen sich u.a. die Vorträge aus dem Jahr 1989, im Rahmen der Veranstaltung Schauplatz Museum (4.-15.1.1989) und „Die Sphäre der Kunst in elektronischen Bildern“ in der Zentraleinrichtung Audiovisuelle Medien (ZEAM) der Freien Universität Berlin, nennen.

Steiner unternahm zudem zahlreiche Reisen, wie beispielsweise 1985 nach Ägypten. Seine Reisen waren eine Inspirationsquelle für seine Fotografiearbeiten.[46]

Berlin Video und Sammlung Mike Steiner

Über seine Tätigkeit als Videokünstler, Galerist und Initiator von Performances und Videoproduktionen hinaus, begann Mike Steiner in den 70er-Jahren Videokunst zu sammeln. Sein erstes Videotape Objekt zur teilweisen Verdeckung einer Videoszene von Reiner Ruthenbeck erwarb er 1974 .

1991 organisierte Steiner im Rahmen der Ausstellung Interferenzen: Kunst aus Westberlin 1960 - 1990 in Riga das zehnteilige Videoprogramm Berlin Video und den dazu erschienen Katalog, die erstmals einen Einblick in seine umfangreiche Sammlung gaben.[47] Steiner stellte für diesen Anlass das Tape Berlin-Fluxus zusammen, in dessen Zentrum eine Aufzeichnung eines Interviews mit Emmet Willliams, das die Journalistin Sabine Vogel 1991 in Steiners Studiogalerie hielt, stand.[48]

Im Jahr 1994 zeigte Die Neue Gesellschaft für bildende Kunst (NGBK) in Berlin in der umfassenden Einzelausstellung Steiner Art Tapes Mike Steiners Videosammlung,[49] 1999 vermachte Steiner seine Videosammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die Sammlung umfasst u.a. frühe Videoaufnahmen von Richard Serra, Bill Viola, George Maciunas, Allan Kaprow, Gary Hill und Nam June Paik umfasst. Sie befindet sich seither in der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. [50]

In der großformatigen Einzelausstellung Mike Steiner – Color Works würdigte die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin im Jahr 1999 Steiners künstlerisches Vermächtnis besonders in Bezug auf sein stets gattungsübergreifenden Denken in der Malerei und seiner Arbeit als Pionier der Videokunst.[51]

Im Jahr 2011 präsentierte die Ausstellung Live to Tape im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin einige Videos der geschenkten Sammlung.[52]


Ein Großteil der Sammlung ist bis heute leider nicht digitalisiert und damit der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich.

2006 erlitt Mike Steiner einen Schlaganfall, nach welchem er sich weitergehend aus der Öffentlichkeit zurückzog.[53] Danach arbeitete weiterhin in seinem Berliner Atelier. Seit 2000 hatte Steiner sich hauptsächlich der abstrakten Malerei zugewandt. In seinen letzten Jahren fertigte er zudem Stoffarbeiten an.

Mike Steiner verstarb am 3. Januar 2012 in Berlin.


[1] Viele der biografischen Angaben stammen aus Dokumenten, die sich im Nachlass Steiner, in Berlin befinden. Der Nachlass ist derzeit leider nicht öffentlich zugänglich.

[2] Vgl. Grosse Berliner Kunstausstellung 1959, Ausstellungskatalog Berlin, Ausstellungshallen am Funkturm, 24. April bis 24. Mai 1959, Berlin-Charlottenburg 1959.

[3] Vgl. Austellungsplakat Kreuzberger Künstlergruppen, 28. November – 24. Dezember 1960, Rathaus Kreuzberg, Berlin.  Online:

https://berlin.museum-digital.de/object/7284 [Letzter Aufruf: 28.02.2023]; https://www.muehlenhaupt.de/kreuzberger-boheme. [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[4] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“ In: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof. Musuem für Gegenwart – Berlin (Hg.): Mike Steiner. Color Works 1995 -98. Steidl: Göttingen 1999. S.228-245, S.228.

[5] Vgl. Manuskript des von Mike Steiner verfassten Artikels Ein Besuch bei Meister Friedrich über den Kreuzberger Künstler Friedrich Schröder-Sonnenstern (1892-1982) in der Studentenzeitschrift der Technischen Universität Berlin Anrisse, im Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[6] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie“, S.228.

[7] Vgl. Brendan, John: The Steiner Art Tapes. In: Exberliner, 4. Mai 2011. Online: https://www.exberliner.com/art/interview-mike-steiner/.

[8] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.228.

[9] Vgl. Scholz, Dieter: „Minimal Deutsch. Mike Steiner zwischen Berlin und New York 1965 -1974.“ In: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof. Musuem für Gegenwart – Berlin (Hg.): Mike Steiner. Color Works 1995 -98. S.15-80,  S.15; S.24.

[10] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie“, S.228.

[11] Vgl. Eugen Blume: Mike Steiner: Color Works 1995-89. 17. April bis 11. Juli. In: MuseumsJournal 2/99, S. 62-65, S. 63.

[12] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie“, S.230.

[13] Urkunde aus dem Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[14] Vgl. Damase, Jacquese: Nouvelle école de Berlin. Ausst.-Kat. Genf, Galerie Motte. Genf 1967; Damase, Jacquese: Jeunes peintres de Berlin à Genève, Milano et Paris 1967. [Berlin: Deutsche Gesellschaft für Bildende Kunst 1967].

[15] Vgl. Dokument im Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[16] Vgl. Plakatdruck im Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[17] Zitiert nach Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes. Ausstellungskatalog. Berlin: Ars Nicolai 1994, S. 23–29.

[18] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S. 232.

[19] Vgl. Brendan, John: „The Steiner Art Tapes.”

[20] Vgl. Eugen Blume: Mike Steiner: Color Works 1995-89.

[21] Vgl. Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes, S. 16f.

[22] Vgl. Scholz, Dieter: „Minimal Deutsch. Mike Steiner zwischen Berlin und New York 1965 -1974.“, S. 33; Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes, S. 16f.

[23] Vgl. Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes, S. 16f.

[24] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.232f.

[25] Vgl. Brendan, John: „The Steiner Art Tapes.”

[26] Vgl. Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes, S. 21–23.

[27] Konzeptschreiben von Ulay im Nachlass Mike Steiner, Berlin. Online: https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[28] Vgl. Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes, S. 142–144.

[29] Vgl. Konzeptschreiben von Ulay im Nachlass Mike Steiner, Berlin, 1977;  Kunstforum International: Ulay. Da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst. Online:  https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/  [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[30] Vgl. Konzeptschreiben von Ulay im Nachlass Mike Steiner, Berlin, 1977.

[31] Vgl. KUNSTFORUM: Ulay…da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst… Online: https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[32] Mike Steiner finanzierte das Video und übernahm gemeinsam mit Wilma Kottusch den Videoschnitt. Vgl. Petry, Frauke Maria: Spektakulärer Kunstraub. Wie Ulay einmal ein weltberühmtes Gemälde stahl. (23.05.2019) Online: monopol-magazin.de/Ulay-Spitzweg-Kunstraub [Letzer Aufruf: 02.03.2023].

[33] Vgl. KUNSTFORUM 1977, Bd. 19, S. 209–219. Online: https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[34] Vgl. KUNSTFORUM: Ulay…da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst… Online: https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[35] Vgl. KUNSTFORUM: Ulay…da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst… Online: https://www.kunstforum.de/artikel/ulay/   [Letzter Aufruf: 28.02.2023].

[36] Ulay: Irritation. Dokumente einer Aktion. Berlin: Studiogalerie Steiner [1977].

[37] Vgl. Beisswanger, Lisa: Kunstraub als Kunstwerk. (01.11.2016) Online: https://www.schirn.de/magazin/kontext/ulay/ulay_carl_spitzweg_neue_nationalgalerie_berlin_kriminelle_beruehrung_kunst/ [Letzter Aufruf: 02.02.2023].

[38] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.234.

[39] Vgl. Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes, S.65

[40] Vgl. Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes S. 64 .

[41] Vgl. Scholz, Dieter: „Minimal Deutsch. Mike Steiner zwischen Berlin und New York 1965 -1974.“, S.29.

[42] Vgl. Scholz, Dieter: „Minimal Deutsch. Mike Steiner zwischen Berlin und New York 1965 -1974.“, S.29; Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.236.

[43] Preisschreiben im Nachlass Mike Steiner, Berlin.

[44] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“ S. 234.

[45] Vgl. Blume, Euegen: „Vorwort.“ In: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof. Musuem für Gegenwart – Berlin (Hg.): Mike Steiner. Color Works 1995 -98. S.9-10,  S.10.

[46] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“,  S.242f.

[47] Longest F. Stein; Mike Steiner (Hgs.):  Berlin Video, Berlin 1991. Zitiert nach: Stöckmann, Birgit: „Biografie“ In: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof; Museum für Gegenwart – Berlin (Hgs.): Mike Steiner: Color Works 1995 -98. S.228-239, S.234.

[48] Vgl. Oßwald, Anja: Steiner Art Tapes, S.143f.; Kat. Berlin Video.

[49] Anlässlich der Ausstellung erschien der gleichnamige  Katalog von Anja Oßwald. Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.236.

[50] Vgl. Blume, Euegen: „Vorwort“, S.10.

[51] Vgl. Blume, Euegen: „Vorwort.“, S.10.

[52] Vgl. Stöckmann, Birgit: „Biografie.“, S.236

[53] Angaben der Familie Steiner.



Ausstellungen (Auswahl)

  • 1959, 1963–1965: Ausstellungshallen am Funkturm, Berlin: Große Berliner Kunstausstellung
  • 1960: Rathaus Kreuzberg, Berlin: Kreuzberger Künstlergruppen
  • 1962: Ausstellungshallen am Funkturm, Berlin, Juryfreie Kunstausstellung Berlin
  • 1962: Rathaus Kreuzberg, Berlin: Grafik 62
  • 1963: VHS Galerie, Volkshochschule Velbert: Claus-Michel Steiner. Aquarelle, Gouachen&Ölbilder (Einzelausstellung)
  • 1963: Stadthalle Wolfsburg: Junge Stadt sieht junge Kunst
  • 1964: Blue Note Gallery, Berlin: Claus-Michel Steiner (Einzelausstellung)
  • 1967: Genf, Mailand, Paris: Jeunes Peintres de Berlin
  • 1968: Haus am Waldsee, Berlin; Schloß Morsbroich, Städtisches Museum Leverkusen; Schloß Wolfsburg, Kunstverein Wolfsburg e.V.: Ornamentale Tendenzen in der zeitgenössischen Malerei
  • 1968: Gartenterrasse, Europa-Center, Galerie Hammer, Berlin: Berliner Bauwochen `68. Kunst im Stadtbild
  • 1971: Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Junge Kunst 1971 Baden-Baden. Gruppenarbeiten
  • 1971, 1973: Ausstellungshallen am Funkturm, Berlin: Freie Berliner Kunstausstellung 1971
  • 1975: Galerie sec., Berlin: Mike Steiner: Neue Arbeite + Video (Einzelausstellung)
  • 1981: Kunst am Bau – TUB (Technische Universität Berlin)
  • 1984: Kleine Orangerie im Schloß Charlottenburg, Berlin; 4. Sommerausstellung des Kunstamts Charlottenburg: Vilm Collage Installation (Einzelausstellung)
  • 1985: Echnaton-Galerie, Kairo: Charlottenburger Künstler in Ägypten
  • 1985: Förtsch Galerie, Berlin: Ägypten Tapes – Vilm/Tesafilm
  • 1986: Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin: 1945 – 1985 – Kunst in der Bundesrepublik Deutschland
  • 1987: Warschau: ETC. International Seminar on the Arts
  • 1988: Seoul, Korea (Einzelausstellung)
  • 1989: Künstlerhaus Bethanien, Berlin: Momente des Lichts. 163 Jahre Fotografie
  • 1990: Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Technologie- und Innovationspark Berlin: Malerei – Grafik und Installationen. 40 Jahre Künstlerförderung
  • 1990: A&O Galerie, Berlin: Mike Steiner: polastrips (Einzelausstellung)
  • 1991: Galerie Neue Räume H.A. Springfeld, Berlin: Stilles Fenster/Fensterinstallationen (Einzelausstellung)
  • 1994: Neue Gesellschaft für bildende Kunst (NGBK), Berlin: Steiner Art Tapes (Einzelausstellung)
  • 1997: Gasometer, Oberhausen: Der Traum vom Sehen
  • 1999: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Staatliche Museen zu Berlin: COLOR WORKS 1995 - 1998 (Einzelausstellung)
  • 2001: Galerie Dittmar, Berlin: Mike Steiner (Einzelausstellung)
  • 2002: J.J. Brookings Gallery, San Francisco: Mike Steiner. Paintings (Einzelausstellung)
  • 2002: Kulturforum Alte Schwimmhalle, 32. Sommerausstellung des Schloss Plön: Wege zur Abstraktion I
  • 2004: Galerie Dittmar, Berlin: Form, Farbe, Fläche (Einzelausstellung); Mike Steiner. Neue Bilder (Einzelausstellung)
  • 2005: Radkunst Galerie, Berlin: Mike Steiner. Bilder aus zehn Jahren (Einzelausstellung)
  • 2006: Berliner Galeriestandorten von Finearts con.tra (La Dengalerie Mitte und Salongalerie Charlottenburg): Mike Steiner – Zufälligkeiten, Malerei (Einzelausstellung)
  • 2011/12: Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Staatliche Museen zu Berlin: Live to Tape. Die Sammlung Mike Steiner im Hamburger Bahnhof (Einzelausstellung)
  • 2013: DNA Galerie, Berlin: Mike Steiner (Einzelausstellung)
  • 2014: DNA Galerie, Berlin: Forever!
  • 2015: DNA Galerie, Berlin: SHOOT: About Performance
  • 2015: Altes Postfuhramt West, Berlin: Macrocosmi – Ordnungen anderer Art
  • 2015: Werkstattgalerie, Berlin: Transitions
  • 2017: Daimler Contemporary Berlin: Serielle Formationen. 1967/2017. Re-Inszenierung der ersten deutschen Ausstellung internationaler minimalistischer Tendenzen
  • 2019: DNA Galerie, Berlin: IRRITATION (Einzelausstellung)

Literatur/Kataloge

  • Mike Steiner: nd frozen exhibition. Mit einem Essay von Curt Grützmacher. Berlin 1974.
  • Berlin Video. Studio Bildende Kunst, Kulturamt Treptow, Berlin 1992.
  • Anja Oßwald: Steiner Art Tapes. Ars Nicolai, Berlin 1994, ISBN 3-89479-049-0. (Enthält: Geschichte der Videokunst 1976–1992 in der Sammlung Steiner).
  • Mike Steiner color works 1995–98. Staatliche Museen, Berlin 1999, ISBN 3-88243-666-2. (Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart – Berlin, Staatliche Museen zu Berlin 17. April – 11. Juli 1999).

Einzelnachweise