Heribert Trunk

Heribert Johann Trunk (* 25. August 1961 in Bamberg) ist ein oberfränkischer Logistikunternehmer und Lokalpolitiker. Seit dem 26. März 2012 ist er Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Oberfranken.[1]

Leben

Heribert Trunk wurde als Sohn des Speditionskaufmanns Oswald Trunk und dessen Frau Luitgard (* 1934) in Bamberg geboren. Er hat zwei ältere Schwestern. Trunk war als Ministrant in der Bamberger Gemeinde St. Martin tätig. Während seiner Schulzeit engagierte er sich als Schülersprecher, Bezirksschülersprecher, sowie als Vorsitzender der Schüler Union Bayern. Sein Abitur machte er 1980 am damaligen "Graf-Stauffenberg-Gymnasium Bamberg", berufsbegleitend legte er die Prüfung zum Handelsfachwirt in Verbindung mit dem Erwerb der Ausbildereignungsprüfung erfolgreich ab.

Heribert Trunk ist verheiratet und lebt in Bamberg. Er ist Vater von vier Kindern.

Im Anschluss an seine Ausbildung zum Handelsfachwirt 1987 war Trunk bis zum Jahr 1997 als Mitbegründer des Paketdienstleisters German Parcel (heute Teil des britisches Paketdienstleisters General Logistics Systems) für den nationalen und internationalen Aufbau in führender Position verantwortlich. Dabei war er vor allem für den Bereich Marketing und Produktentwicklung zuständig und war zusätzlich an der operativen Gestaltung des nationalen Distributionssystems beteiligt.

Gemeinsam mit seinem Schulfreund und IT-Experten Claus Huttner hatte Trunk bereits im Jahr 1989 die Firma BI-LOG GmbH in Bamberg gegründet. Die beiden Freunde wollten die neuen Möglichkeiten nutzen, die sich durch den technischen Fortschritt erschlossen. Die BI-LOG Service Group GmbH gilt heute als einer der Mitbegründer der Hybriden Dienstleistung. Mit Sitz in Bamberg ist das Dienstleistungsunternehmen auf Supply-Chain-Management sowie auf ganzheitliche Wertschöpfungsketten spezialisiert. Sie ist mehrfach mit dem Preis Bayerns best 50 der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet. Auf Mitinitiative der BI-LOG Service Group GmbH und durch persönlichen Einsatz von Heribert Trunk wurden neue Ausbildungsberufe ins Leben gerufen: Im Herbst 2006 wurden die Berufe "Kaufmann/frau für Dialogmarketing" und "Servicekraft für Dialogmarketing" eingeführt. Gleiches gilt für die Einführung im Jahr 2005 des dualen Studienganges FH Dual an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hof.

Im Jahr 1997 verließ Trunk German Parcel und wandte sich gemeinsam mit Claus Huttner ausschließlich dem Unternehmen BI-LOG zu. Seither ist er als Vorsitzender der Geschäftsführung für die strategische Gesamtausrichtung des Unternehmens, die Produkt- und Marktentwicklung verantwortlich.

Im November 2007 hat der Bezirk Oberfranken mit der Ehrenmedaille in Silber ausgezeichnet.[2][3], abgerufen am 30. September 2012

Wirtschaftliches Engagement

Im Jahr 2002 war Heribert Trunk der Gründungs-Präsident des Marketingclubs Oberfranken.[4] Nach 4 Jahren übergab er den Vorsitz in die Hände von Helga Metzel. Seitdem ist Trunk Ehrenpräsident des Marketingclubs Oberfranken.

Seit 2007 ist Trunk in der Industrie- und Handelskammer Oberfranken tätig und führte 5 Jahre das Amt des Vizepräsidenten aus. Die IHK für Oberfranken ist die Selbstverwaltung der regionalen Wirtschaft für rund 47.000 Unternehmen aus dem Regierungsbezirk Oberfranken.

Am 26. März 2012 wurde Heribert Trunk von der IHK Vollversammlung in Bayreuth auf 5 Jahre mit einer Mehrheit von 70,3 Prozent zum Präsidenten der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken gewählt.[5] Seine Schwerpunkte für die Jahre seiner Präsidentschaft setzt Trunk vor allem auf 4 Säulen. Die erste hiervon ist die Integrität des Berufsstands, die Trunk nicht nur erhalten, sondern in weiten Teilen auch wiederherstellen wolle. Hierzu zählt, so Trunk, Loyalität, Verständnis und Kooperationsbereitschaft des einzelnen Unternehmers. Zweitens ist Trunk auch die Aus- und Weiterbildung in der Region wichtig. Qualifizierte Mitarbeiter sind nach Trunks Ansicht die Basis für eine erfolgreiche Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim. Zudem will Trunk die Industrie- und Handelskammer verstärkt als Dienstleister in den Fokus der regionalen Wirtschaft rücken. Die Mitgliedsunternehmen sollen mehr von der Existenz der Kammer profitieren, in ihr einen Fürsprecher und verlässlichen Partner finden. Zuletzt setzt Trunk verstärkt auf Politikberatung. Nach Trunks Ansicht sind Politik und Wirtschaft untrennbar miteinander verbunden und können nur im Zusammenspiel miteinander erfolgreich sein. Diesen Dialog will er in den Jahren seiner Amtszeit verstärken.

Seit Februar 2012 ist er ehrenamtlicher Handelsrichter für die Dauer von 5 Jahren durch die Berufung des Präsidenten des Landgerichts Bamberg.

Durch die Berufung von Präsident Weidmann, ist Trunk seit 2012 Mitglied des Beirats bei der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Bayern.

Politisches Engagement

Bereits während seiner Schulzeit war Heribert Trunk als Mitglied der Schülerunion und von 1980 bis 1981 als Landesvorsitzender der Schülerunion Bayern tätig. Sein politisches Engagement setzte er auch neben dem aktiven Berufsleben fort. So war er von 2001 bis 2003 Kreisvorsitzender der CSU Bamberg[6] und von 2002 bis 2008 für die Bamberger CSU Mitglied des Stadtrats. Dabei lag ihm die Finanz- und Wirtschaftspolitik besonders am Herzen, weil er in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen einer Kommune die Basis für eine erfolgreiche Daseinsvorsorge für den Bürger sah. Nach seiner Amtszeit als Stadtrat entschloss sich Trunk, sein gesellschaftliches Engagement in der Industrie- und Handelskammer zu verstärken. Nach Jahren der Parteipolitik reizte ihn vor allem das unparteiische Ehrenamt.

Gesellschaftliches Engagement

Selbst Vater von vier Kindern, gründete Trunk 2003 die Stiftung "Chance Jugend". Unter dem Dachverband der Don Bosco Stiftung[7] hat sich diese Initiative zum Ziel gesetzt unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" die unterschiedlichen Chancen der Jugend zu fördern.

Ein besonderes Anliegen ist für Trunk die Ausbildung von qualifiziertem Nachwuchs in der Region. Daher ist er auch engagiert als Unternehmensvertreter im Landesgremium SchuleWirtschaft Bayern. Ebenso stieß er 2008 die Wiederbelebung des Arbeitskreises Schule und Wirtschaft in Bamberg an, in dem er sich bis dato als Vorsitzender für den Bereich Wirtschaft beteiligt. Eine weitere Initiative ist das Verbundstudium "Hochschule Dual" (Industriekauffrau/-mann und Bachelor BW), ein Konzept, das ermöglicht, zwei Abschlüsse bei gleicher Studiendauer abzuschließen (die Ausbildung als Industriekauffrau/-mann, sowie das Studium Bachelor BW). Bereits in seiner Zeit als Vizepräsident der IHK Oberfranken unterstütze Trunk die Schulpatenschaften Bamberger Unternehmen - die BI-LOG Service Group GmbH ist seit 2008 selbst Pate der Graf-Stauffenberg-Wirtschaftsschule und des Clavius-Gymnasiums in Bamberg und unterstützt nationale und internationale Projekte für Kinder und Jugendliche. Diese und weitere Maßnahmen sollen den Dialog zwischen Schulen und Wirtschaft stärken und die Jugendlichen besser auf ihre beruflichen Herausforderungen vorbereiten, so Trunk.

Einzelnachweise

  1. IHK Oberfranken -Präsidium. Aufgerufen am 28. September 2012
  2. BI-LOG Service Group GmbH - Pressemitteilung. Aufgerufen 28. September 2012
  3. bezirk-oberfranken.de: Heribert Trunk geehrt: Dank für großes Engagement
  4. Frankenpost - Deutlicher Sieg für Trunk - erschienen am 27. März 2012. Aufgerufen am 28. September 2012
  5. frankenpost.de: Heribert Trunk ist neuer IHK-Präsident , abgerufen am 30. September 2012
  6. oberfranken-kurier.de (S.7/13), abgerufen am 30. September 2012
  7. donboscobamberg.de: Heribert Trunk gründet eine Stiftung, Die 50. Don-Bosco-Stiftung will orientierungslosen Jugendlichen helfen, abgerufen am 29. September 2012