Gilbert (Bischof, Whithorn)

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Gilbert († nach 22. Juni 1253) war ein schottischer Ordensgeistlicher. Ab 1235 war er Bischof von Whithorn.

Aufstieg als Ordensgeistlicher

Gilbert gehörte dem Zisterzienserorden an. Nachdem er zunächst Abt von Glenluce Abbey im südwestschottischen Galloway gewesen war, wechselte er nach Melrose Abbey, wo er als Novizenmeister ein wichtiges Amt hatte.[1] Nach dem Tod von Bischof Walter von Whithorn wurde er am 25. Februar 1235 vom Klerus und vom Volk zum Bischof des Bistums Whithorn gewählt.

Umstrittene Wahl zum Bischof

Die Wahl eines neuen Bischofs von Whithorn, dessen Sprengel die Herrschaft Galloway umfasste, war für den schottischen König Alexander II. eine Chance, aber auch eine Herausforderung.[2] Nach dem Tod von Alan, Lord of Galloway 1234 war die Erbfolge in Galloway umstritten gewesen. Der König wollte die Herrschaft unter den drei Töchtern von Alan aufteilen, was auf den Widerstand des lokalen Adels traf, der die Herrschaft ungeteilt an einen Erben übergeben wollte. Dazu unterstand Whithorn als einziges schottisches Bistum als Suffraganbistum dem englischen Erzbistum York. Um 1235 gab es ernste politische Spannungen zwischen dem schottischen König und seinem Schwager, dem englischen König Heinrich III. Der schottische König nahm aber keine Rücksicht auf die Interessen von Heinrich III. und sorgte dafür, dass am 25. Februar 1235 der ihm gegenüber loyale Gilbert zum Bischof von Whithorn gewählt wurde. Die Wahl war offenbar umstritten, denn nach dem Chronisten von Melrose soll Gilbert durch den Adel und die Geistlichen von Galloway gewählt worden sein, während der Prior und der Convent von Whithorn ihn als Kandidaten abgelehnt hatten. Der König hatte wohl erwartet, dass Gilbert dennoch rasch zum Bischof geweiht werden würde, doch drei Wochen nach der Wahl wählten der Prior und der Konvent am 11. März Odo als eigenen Kandidaten zum Bischof. Odo war Abt der Prämonstratenserabtei von Dercongal / Holywood Abbey in Nithsdale sowie Kanoniker von Whithorn. Die Wahl entsprach den kanonischen Regeln und den Bestimmungen des Vierten Laterankonzils, während die Wahl von Gilbert diesen Regeln widersprochen hatte. Damit hatte der Konvent von Whithorn die Kurie hinter sich, so dass Alexanders Kandidat Gilbert nicht rasch geweiht werden konnte. Die Wahl von Odo war aber wohl kein Protest gegen die Einmischung des Königs in die Erbregelung der Lordschaft Galloway, sondern vor allem ein Protest gegen Eingriffe in die Bischofswahl.[3] In den nächsten sechs Monaten versuchten sowohl Odo wie auch Gilbert den Erzbischof von York, Walter Grey zu überzeugen, dass sie rechtmäßig gewählt worden waren, wobei es über das Wahlrecht klar unterschiedliche Auffassungen gab. Obwohl das Laterankonzil 1215 traditionelle Wahlen wie in Galloway abgeschafft hatte, wurde wohl dank der diplomatischen Bemühungen des schottischen Königs in Rom Gilbert als Bischof von der Kurie bestätigt. Papst Gregor hoffte wohl, dass die Bestätigung von Gilbert den Interessen der Kirchen eher als die Bestätigung von Odo dienen würde. Am 2. September 1235 wurde Gilbert von Erzbischof Grey im York Minster zum Bischof geweiht.[4] Dennoch legte das Kapitel von Whithorn weiterhin Einspruch gegen die Wahl ein, und noch 1241 beauftragte Papst Gregor zwei Bischöfe, die Umstände der Wahl noch einmal zu überprüfen. Das Ergebnis der Untersuchung ist nicht bekannt, doch Gilbert blieb im Amt.[5]

Die politischen Hoffnungen, die König Alexander in Gilbert gesetzt hatte, erfüllten sich. Als Thomas of Galloway Ende 1235 seine Revolte fortsetzte, konnte Gilbert, der offenbar ein Freund seines verstorbenen Vaters war, Gilrod, den wichtigsten Unterstützer von Thomas zur Aufgabe bewegen.[6] Nach der Melrose Chronicle konnte Gilbert die Region rasch politisch stabilisieren und damit weitere Kämpfe um das Erbe vermeiden. Dazu setzte der Zisterzienser als Bischof eine Reihe von kirchlichen Reformen um und konnte so die Seelsorge in Galloway verbessern.[7] Vor allem versuchte er, die Seelsorge in den Pfarreien zu verbessern und sorgte sich um eine angemessene Versorgung der Geistlichen.[8] Obwohl er politisch dem schottischen König verbunden war, war er ein loyaler Suffragan des englischen Erzbischofs von York. Mehrfach war er während Vakanzen im nordenglischen Bistum Durham tätig, gewährte Ablässe und führte Weihen durch, zuletzt noch im Juli 1253, kurz vor seinem Tod.[9]


Er starb nach dem 22. Juni, vielleicht auch nach dem 24. August 1253.

Literatur

  • John Dowden: The Bishops of Scotland. Being Notes on the Lives of all the Bishops, under each of the Sees, prior to the Reformation. James Maclehose, Glasgow 1912, S. 356–357.

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Einzelnachweise

  1. Richard Oram: Alexander II. King of Scots, 1214–1249. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 208.
  2. Richard Oram: Alexander II. King of Scots, 1214–1249. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 207.
  3. Richard Oram: Alexander II. King of Scots, 1214–1249. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 208.
  4. Richard Oram: Alexander II. King of Scots, 1214–1249. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 209.
  5. John Dowden: The Bishops of Scotland. Being Notes on the Lives of all the Bishops, under each of the Sees, prior to the Reformation. James Maclehose, Glasgow 1912, S. 357.
  6. Richard Oram: Alexander II. King of Scots, 1214–1249. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 149.
  7. Richard Oram: Alexander II. King of Scots, 1214–1249. Birlinn, Edinburgh 2012, ISBN 978-1-904607-92-2, S. 210.
  8. Richard Oram: The Lordship of Galloway. Edinburgh, John Donald 2000, ISBN 0-85976-541-5, S. 186.
  9. Richard Oram: The Lordship of Galloway. Edinburgh, John Donald 2000, ISBN 0-85976-541-5, S. 185.