„Ebersdorf (Saalburg-Ebersdorf)“ – Versionsunterschied

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== Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung standen ==
== Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung standen ==
* [[Friedrich Christoph Steinhofer]] (1706–1761), 1734 Hofkaplan an der Hofgemeinde im Schloss Ebersdorf, 1735–1742 auch Aufseher und 1735–1742 ff. Lehrer der Gemeine Ebersdorf, 1738–1745 Hofprediger am Hof der Residenz Ebersdorf, 1739–1747 Direktor des Waisenhauses Ebersdorf, Februar bis Juni 1745 auch Dorfpfarrer von Ebersdorf, 1746–1749 Mitbischof des lutherischen Tropus der Herrnhuter Brüdergemeine; seit 1749 württembergischer Pfarrer, zuletzt 1759–1761 Dekan in [[Weinsberg]]; berühmter Erbauungsschriftsteller, Herausgeber des Ebersdorfer Gesangbuchs (1742 und 1745). Dieses hat folgenden Titel:<br>1. Auflage:
* [[Friedrich Christoph Steinhofer]] (1706–1761), zwischen 1734 und 1749 Hofkaplan und Hofprediger, Aufseher, Lehrer, Direktor des Waisenhauses und Mitbischof des lutherischen Tropus der Herrnhuter Brüdergemeine.
* ''Evangelisches Gesang-Buch, In einem hinlänglichen Auszug der Alten, Neuern und Neuesten Lieder, Der Gemeine in Ebersdorf'' [im Vogtland] ''Zu öffentlichem und besonderm'' [das heißt privatem] ''Gebrauch gewidmet.'' [Herausgegeben von Friedrich Christoph Steinhofer.] ''Ebersdorf'' [im Vogtland]'', Zu finden im Waysen-Haus. 1742''. [http://books.google.de/books?id=SBtFAAAAcAAJ&printsec=frontcover&dq#v=onepage&q&f=false Digitalisat]<br> 2. Auflage:<br>
* ''Evangelisches Gesangbuch'' [usw.]''. Die zweyte und vermehrte Auflage. Ebersdorf'' [im Vogtland]'', Zu finden im Waysen-Haus. 1745''.<ref> Vergleiche [[Reinhard Breymayer]]: ''Friedrich Christoph Steinhofer. Ein pietistischer Theologe zwischen [[Friedrich Christoph Oetinger|Oetinger]], Zinzendorf und [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]].'' [...] Noûs-Verlag Thomas Leon Heck, Dußlingen 2012, ISBN 978-3-924249-53-3. – Siehe besonders Seite 24–30: "Steinhofer und Goethes Umwelt" zu [[Susanne von Klettenberg]], hier Seite 25–27 zu Zinzendorfs Vaterunser-Lied und seinem durch Steinhofer vermittelten Anklang in der berühmten Anfangszeile ("Der du von dem Himmel bist") von Goethes Gedicht ''[[Wandrers Nachtlied]]''. Steinhofer hatte in die zweite Auflage (1745) des Ebersdorfer Gesangbuchs Zinzendorfs 1742 verfasstes und erstmals 1743 im Herrnhuter (!) Gesangbuch veröffentlichtes Vaterunser-Lied aufgenommen: "Der Du in dem himmel bist [...]". Vergleiche [Nikolaus Ludwig Reichsgraf von Zinzendorf]: "Das Gebet des HErrn". In: ''Evangelisches Gesang-Buch'' [...]. [Hrsg. von Friedrich Christoph Steinhofer.] ''Die zweyte und vermehrte Auflage. Ebersdorf'' [im Vogtland] ''1745'', S. 742.<br> Zur Bedeutung des Ebersdorfer Gesangbuchs siehe den Brief des jungen Goethe aus Frankfurt vom 8. September 1768 an seinen Leipziger Freund Ernst Theodor Langer, in dem Goethe übe herrnhutisch beeinflusste, aber eigenständige kleine religiöse Gesellschaft berichtet, der sich seine [[Catharina Elisabeth Goethe|Mutter]] angeschlossen hat:<br> "Das Ebersd[orfer]. Ges[ang]. B[uch]. ist bey dieser Gemeine in grossem Ansehen, meine M[utter]. weiß sogar daß es [[Herrnhut|Herrnhuterlieder]] sind." Vergleiche Johann Wolfgang Goethe: ''Briefe. Historisch-kritische Ausgabe'', Band 1. Hrsg. von Elke Richter und Georg Kurscheidt. Berlin 2008, Seite 131. – In einem Brief vom 15. Januar 1769 an Langer berichtet Goethe davon, wie in einer pietistischen Versammlung in seinem Vaterhaus "die Frauenzimm[er]. an einem Tische mit Ebersd[orfer]. Ges[ang]. Büchern" saßen. (Goethe: ''Briefe'', ebenda, Seite 155). – Goethe hat in den ''[[Bekenntnisse einer schönen Seele|Bekenntnissen einer schönen Seele]]'' in Band 3, Buch 6, seines Romans ''[[Wilhelm Meisters Lehrjahre]]'' der Schönen Seele eine zum Fräulein von Klettenberg passende Würdigung des Ebersdorfer Gesangbuchs in den Mund gelegt. Vergleiche Goethe: ''Sämtliche Werke'', Abteilung I, Band 9, Seite 768 f. – Vergleiche auch Franz Götting: Die Bibliothek von Goethes Vater. In: ''Nassauische Annalen'' 64 (1953), Seite 23-69, hier Seite 38: "Ebersdorfer Gesangbuch 1743. 8^. 545". Statt "1743" muß es sehr wahrscheinlich "1745" heißen; neben der Ausgabe des Ebersdorfer Gesangbuchs von 1742 gibt es von diesem keine mit der Jahreszahl 1743.</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 22. August 2016, 22:41 Uhr

Ebersdorf
Wappen von Ebersdorf
Koordinaten: 50° 29′ N, 11° 40′ OKoordinaten: 50° 29′ 5″ N, 11° 40′ 2″ O
Höhe: 520 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Januar 2003
Postleitzahl: 07929
Vorwahl: 036651
Ebersdorf (Thüringen)
Ebersdorf (Thüringen)

Lage von Ebersdorf in Thüringen

Ein Haus der Herrnhuter Brüdergemeine
Ein Haus der Herrnhuter Brüdergemeine

Ebersdorf ist ein Ortsteil der Stadt Saalburg-Ebersdorf im Saale-Orla-Kreis in Thüringen.

Geografie

Ebersdorf liegt 520 m über NN westlich der Bleilochtalsperre etwa 10 km von Saalburg entfernt. Die Gemarkung von Ebersdorf befindet sich geologisch im Südostthüringer Schiefergebirge in unmittelbarer Nähe zu den Vorbergen des Frankenwaldes.

Mit den Linien 610 und 620 des Verkehrsunternehmens KomBus hat Ebersdorf Anschluss an die Städte Schleiz, Bad Lobenstein, Lehesten, Naila und Ziegenrück.

Geschichte

Ebersdorf wurde erstmals in einer Urkunde erwähnt, die auf 1401 datiert ist.[1] Der Ort war von 1678 bis 1848 Residenz des Fürstentums Reuß-Ebersdorf.

Besonders geprägt wurde Ebersdorf durch die Ansiedlung der Herrnhuter Brüdergemeine. Bedingt durch die Heirat von Nikolaus Ludwig Reichsgraf von Zinzendorf 1722 mit Erdmuthe Dorothea Gräfin Reuß-Ebersdorf kamen schon bald Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine nach hier als Bedienstete in das Ebersdorfer Schloss; und gefördert durch die Fürsten Reuß-Ebersdorf siedelten sich weitere Herrnhuter im Ort an. Es gab Handwerker, Apotheker und einen Warenladen. Am 24. August 1745 wurde diese Gruppe – inzwischen auf rund 400 Brüder und Schwestern angewachsen – nach Dekret in die Selbstständigkeit entlassen. Mit Einweihung des Kirchensaales am 16. Oktober 1746 wurde sie eine eigenständige Kirchengemeinde, die auch missionarisch und diakonisch tätig war (Schwesternhaus – ab 1946 Altenheim, Kinderheime – jetzt Gästehaus).[2]

Nach dem am 8. Oktober 1806 in Saalburg stattgefundenen Gefecht übernachtete Napoleon im Schloss.

In Ebersdorf gedenkt man mittels eines Gedenksteins an KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch vom KZ Buchenwald nach dem KZ Flossenbürg von SS-Männern ermordet wurden.

Die Einheitsgemeinde Ebersdorf/Thüringen entstand am 6. Mai 1993 durch den freiwilligen Zusammenschluss der vorher selbstständigen Gemeinden Ebersdorf, Friesau, Röppisch, Schönbrunn und Zoppoten[3] mit ca. 2900 Einwohnern. Der Verwaltungssitz war in Ebersdorf.

Zum 1. Januar 2003 schloss sich Ebersdorf mit der Stadt Saalburg zur neuen Stadt Saalburg-Ebersdorf zusammen.

Geschichte Park Ebersdorf

Wegweiser Park Ebersdorf

Mit der Erweiterung des fürstlichen Schlosses Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Park durch den Dresdner Architekten Christian Friedrich Schuricht im englischen Stil angelegt. Flächen wurden aufgekauft und zehntausende Bäume gepflanzt. Eine Orangerie wurde erstmals 1731 erwähnt. Das heutige Orangerie-Gebäude entstand 1790.

In den fürstlichen Park- und Gartenanlagen wurden neben Sammlungen exotischer Pflanzen auch zahlreiche Tiere gehalten (Menagerien). Anfang des 19. Jahrhunderts gab es auch eine Fasanerie, wahrscheinlich in der Nähe des Pfotenteichs.

Ernst Barlach hat für die Familie Reuß im Park ein Grabmal geschaffen. Es handelt sich um die einzige Freilandplastik des Künstlers in Thüringen.

Inzwischen ist der Landschaftspark geschütztes Kulturdenkmal des Freistaates Thüringen.

Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung standen

  • Friedrich Christoph Steinhofer (1706–1761), zwischen 1734 und 1749 Hofkaplan und Hofprediger, Aufseher, Lehrer, Direktor des Waisenhauses und Mitbischof des lutherischen Tropus der Herrnhuter Brüdergemeine.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, Seite 63
  2. Herrnhuter Brüdergemeine in Ebersdorf, abgefragt am 20. Juli 2015
  3. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
Commons: Ebersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien