Diskussion:Indochinakrieg

"Während des Indochina-Krieges fielen insgesamt 92 000 französische Soldaten, davon 10 483 Fremdenlegionäre, von denen über die Hälfte deutsche Staatsangehörige waren. "

Ich habe mal den Euphemismus "fielen" berichtigt, sowas hat auf wikipedia nichts verloren.

Und wieviele Vietnamesen starben beim ersten Indochina Krieg?--HorstTitus 20:38, 9. Nov. 2006 (CET)Beantworten

magnar Es starben auf vietnamesischer Seite 900.000 Menschen, Militärs wie Zivilpersonen. Sun, 24.2.2008 1:00 CET

hallo also meine frage ist was denn mit indochina passierte. weil grundsätzlich geht es am anfang im indochina und dann nur noch um vietnam! also am anfang- wurde ganz indochina zwischen den briten und den chinesen aufgeteilt oder nur vietnam und im rest des indochinas blieben die franzosen?? vielen dank lisa, 29.11.06

Vietnam wurde zweigeteilt,der Norden wurde vietnamnesisch-kommunistisch und der Süden unabhängig.Die Trennlinie wurde am 17. Breitengrad gezogen. Jamie Foxxx 21.1.2007

magnar Wie Du unten bei mir nachlesen kannst, hat die "Aufteilung" nach der Kairoer Vereinbarung von 1943 zwischen Briten und Nationalchinesen NICHTS mit der später NACH dem 1. Indochinakrieg vereinbarten Demarkationslinie am 17. Breitengrad zu tun! Sun 24.2.2008 1:15 CET

magnar Schon wieder so ein Artikel ohne hinreichende Kenntnisse der historischen Hintergründe:

Es wird behauptet: "Die Rebellenorganisation Viet Minh verfolgte unter ihrem Anführer Hoh Chi Minh jedoch das Ziel, die Unabhängigkeit des Landes zu erreichen."

Diese Behauptung ist eine Geschichtsklitterung. Es wird der Anschein einer illegitimen Herrschaft oder Handelns der Viet Minh erweckt. In Wirklichkeit trafen die Franzosen bei ihrer Anlandung am 15.9.1945 in Saigon auf die Strukuren eines neu gegründeten Staates. Interessanterweise stellt der Abschnitt "Ursachen und Entstehung des Krieges" einige der vorangegangenen Irrtümer wieder richtig. Hier der wirklich Ablauf der Vorgeschichte:

Die Japaner entmachteten am 10.3.1945 (als Reaktion auf die Befreiung Frankreichs und der damit einhergegangenen Zerschlagung der Vichy-Regierung¹) die französische Kolonialverwaltung, welche in japanische Kriegsgefangenschaft gerieten. Die Franzosen waren also bis Ende September 1945 machtpolitisch ausgeschaltet. Die 1941 gegründete Viet Nam Doc Lap Dong Minh Hoi (Liga für die Unabhängigkeit Vietnams, kurz und "Viet Minh") führte - um die Schwäche der Japaner wissend, welche gerade den zweiten Weltkrieg verloren - ab dem 15.8.1945 einen erfolgreichen Aufstand durch. Dieser wird als Augustrevolution bezeichnet. Damit errangen die Viet Minh am 18.8.1945 die faktische Macht über Vietnam. Am 2.9. 1945 rief Ho Chi Minh auf dem Bad Dinh Platz die Demokratische Repubplik Vietnam (DRV) aus und bildete eine Fünf-Parteien-Koalition (bestehend zwei nationalistische Parteien, eine buddhistische Partei, die Viet Minh und die KP Indochina). Dem Volk wurden freie Wahlen versprochen.

Den Franzosen gelang erst mit der britischen Expedition nach Saigon die Rückkehr nach Indochina. Bereits 1943 in Kairo vereinbarten die USA, Großbritanien und die Republik China ("Nationalchina", China unter Jiang Jieshi,蔣中正) die gemeinsame Entwaffnung und Gefangennahme der Japaner nach deren Kapitulation. Die britische Expedition diente also vordergründig dem Ziel der Entwaffnung und Gefangennahme der Japaner. Die Chinesen marschierten bereits am 12.9.1945 in Hanoi ein. Für Indochina war vorgesehen, dass die Entwaffnung und Gefangennahme der Kaiserlichen Armee Japans nördlich des 16. Breitengrades (kein Schreibfehler!²) durch die Armee der Republik Chinas und südlich dieser gedachten Linie durch die Armee des Vereinigten Königreiches (Großbritannien) vorzunehmen ist. Diese wurde auch tatsächlich so vollzogen.

Interessanterweise sah Ho Chi Minh in den einrückenden Chinesen eine größere Bedrohung als in den zunächst in den Süden zurückgekehrten Franzosen. Die chinesischen Truppen wurden von dem Gouverneur (wohl besser als "Warlord" zu bezeichnen) der südchinesischen Provinz Yünnan (雲南) Lu Han (盧漢) geführt. Lu Han wollte die Viet Minh ausschalten und ließ Ende Dezember 1945 Vo Nguyen Giap und Tran Huy Lieu (beides namhafte ZK-Mietglieder der KP Indochinas) entführen und verlangte ein hohes Lösegeld. Auf Anraten von Ho Chi Minh beschloss das ZK der KP Indochinas die Auflösung der KP. Daraufhin ließ Lu Han die nun nutzlos gwordenen Entführten wieder frei. Freilich änderte diese Auflösung und die neue "Illegalität" der KP nichts an den Führungsstrukturen der Viet Minh - die Führer der "aufgelösten" KP waren gleichzeitig die Führer der der Viet Minh!

Ohnehin hatten die Politiker der Viet Minh auf ihren Wahlkampfveranstaltungen jedes Bekenntnis zum Kommunismus vermieden. Die Viet Minh konnte sich bei den Wahlen vom 6.1. 1946 mit einer 3/4-Mehrheit durchsetzen. Die KP Indochinas konnte mit ca. 1000 Mitgliedern im September 1945 (Angaben aus einem Bekenntnis vom Generalsekretär Truong Chinh gegenüber Ernst Frey vom Anfang Oktober 1945) ohnehin nicht die allein bestimmende Kraft innerhalb der Viet Minh sein. Das Wahlergebnis vom 6.1. 1946 bedeutete die faktische Ausschaltung der nationalistischen und religiösen Parteien sowie den Beginn der Alleinherrschaft der Viet Minh.

Die Viet Minh erkannte die Gefahr der Wiedereinsetzung der französischen Kolonialherrschaft (schon gegeben durch die Ernennung der Hohen Kommisare d'Argenlieu und Cedile sowie durch die ständige Aufstockung der französischen Truppen seit Dezember 1945). Deshalb handelte Ho Chi Minh in Paris am 6.3. 1946 mit dem Abkommen von Fontainebleau einen Kompromiss zwischen der Französischen Republik und der DRV aus. Demnach war die DRV für weitere fünf Jahre Teil der "Französischen Union" (Union Francaise) und der Abzug der Franzosen erst 1951 erfolgen. Allerdings gedachten die Franzosen nicht dieses Abkommen einzuhalten.

Ich kann demnach festhalten:

  • die Viet Minh übernahmen infolge der Augustrevolution die faktische Macht in Vietnam am 18.8. 1945
  • Vietnam existierte ab dem 2.9.1945 als unabhängiger Staat Demokratische Republik Vietnam (DRV)
  • Frankreich erkannte die DRV im Abkommen von Fontainebleau am 6.3.1946 durch Abschluß eines völkerrechtlich gültigen Vertrags faktisch an
  • die Viet Minh ließen ihre Herrschaft durch frei, gleiche und geheime Wahlen am 6.1. 1946 legitimieren, am 2.3. 1946 wurde Ho Chi Minh von der Nationalversammlung der DRV zum Präsidenten gewählt.

Demnach begannen die Streitkräfte der Französischen Republik diesen Krieg ohne formelle Kriegserklärung. Im Artikel wird außerdem die falsche Behauptung aufgestellt, die Kämpfe hätten im Dezember 1946 mit der Sprengung des Hanoier E-Werks durch die Hauptstadtregiment von Vo Nguyen Giap begonnen. Auch diese Behauptung ist falsch: Den faktischen Beginn des 1. Indochinakrieges markiert die Beschiessung Haiphongs durch den französischen Kreuzer Suffren am 8.11. 1946 (oft wird von 6.000 Toten berichtet, auf jeden Fall forderte die Beschießung des dicht besiedelten Stadtgebiet zahlreiche Opfer). Der Beschuß von Haiphong war offiziell die "Antwort" der Franzosen auf die Rückholung einer Waffenlieferung der Viet Minh, welche zuvor vom französischen Zoll beschlagnahmt worden war.

Es ist an der Zeit, diesen Artikel richtigzustellen ...

  • ¹ Die französische Kolonialverwaltung Indochinas schloß sich nach der Kapitulations Frankreich 1940 der Vichy-Regierung (Petains Kollaborationsregierung) an. Die Japaner besetzen Indochina im Mai 1941, beließen aber die Kolonialverwaltung unverändert. Es gab auch in Indochina eine "Resistance Indochinoise" mit Louis Caput an der Spitze, welche sogar Kontakte zur KP Indochinas und zum Viet Minh unterhielt. Die Haltungen der Viet Minh und der "Resistance Indochinoise" bezüglich der zukünftigen Unabhängigkeit Vietnams erwiesen sich als unvereinbar. Am 10.3. 1945 entwaffneten die Japaner alle französischen Streitkräfte in Indochina und leiteten damit das Ende der französischen Kolonialherrschaft in Indochina ein. Nebenher erklärten sie Vietnam für "unabhängig" und setzten sie eine Marionettenregierung unter dem Ex-Kaiser Bao Dai ein.
  • ²Die "Kairoer Demarkationslinie" am 16. Breitengrad hat NICHTS mit der späteren, im Genfer Abkommen 1954 vereinbarten Demarkationslinie am 17. Breitengrad zu tun.

All diese Dinge lassen sich den im Artikel bezeichneten Quellen entnehmen,

magnar Sun, 24.2.2008 1:00 CET


Meine Änderungen

Was mit dem Artikel von der Qualitätssicherung der "Fachredaktion Geschichte" fabriziert worden ist, ist kein Ruhmesblatt. Es geht nicht mal um die Details, die hier auf dieser Diskussionsseite oben ein Vorredner dargelegt hat. Es geht um die Basics, die nicht vollständig und richtig waren. Ein paar habe ich ergänzt oder korrigiert. Was noch an Elementarem zu tun ist, damit sich mit diesem "qualitätsgesicherten" Artikel kein Schüler eine Referatsbewertung verhaut, ist die Unterscheidung zwischen Vietnam, Laos und Kambodscha. Das geht im Artikel noch durcheinander, besonders in Zusammenhang mit der Genfer Konferenz. -- Scatterbrain 23:02, 24. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Indochinakrieg

Jetzt bin ich irritiert: Das Lemma heißt "Indochinakrieg" aber ich erfahre einiges über die Vorgeschichte und über das Ende des Krieges, aber der Krieg selber kommt im Artikel fast nicht vor... -- Pohl-rosengarten 11:10, 15. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Französische Truppen

Eine Frage: Waren die Soldaten der Regulären Französischen Armee in Indochina Wehrpflichtige oder allesamt freiwillige Dienst leistende? Wenn nicht, wieviele von ihnen waren ca. eingezogene Männer? --93.82.0.56 21:55, 14. Mär. 2010 (CET)Beantworten

Darstellung des Ausbruchs

Im Artikel Vietnamkrieg steht "Ho Chi Minh schloss daraufhin 1946 mit Frankreich ein Abkommen, in dem Frankreich Vietnam als „freien Staat“ anerkannte und das die zeitlich begrenzte Stationierung französischer Truppen in Tongking vorsah. Während Ho Chi Minh über weitere Einzelheiten in Paris verhandelte, bombardierten französische Flugzeuge am 23. November 1946 die vietnamesische Hafenstadt Hải Phòng, wobei 6000 Zivilisten starben. Letzte Versuche Ho Chi Minhs, die Kampfhandlungen zu beenden, wurden von der Kolonialverwaltung sabotiert." Hier steht hingegen "Die eigentlichen Kämpfe begannen am 12. Dezember mit der Sprengung des Elektrizitätswerks von Hanoi durch die Truppen des Oberbefehlshabers des vietnamesischen Militärs" Also für mich ist ein Bombenangriff bei dem 6000 Zivilisten bereits als "eigentlicher Kampf" anzusehen --83.181.91.170 17:42, 22. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Das wird im Artikel im Zusammenhang mit dem Satz davor klar. Im November hat noch keine der beiden Seiten offiziell zum Kampf aufgerufen. Die Bombardierung von unbewaffneten Zivilisten durch Militär ist, zumindest solange keine Gegenwehr erfolgt, meines Erachtens kein "eigentlicher Kampf". --Uwca 19:09, 23. Jul. 2010 (CEST)Beantworten

Deutsche Beteiligung

Mein Großvater beteiligte sich als Wehrmachtssoldat an dem Indochinakrieg, da man ihn in französischer Gefangenschaft vor die Wahl zwischen Mienenausbuddeln oder Fremdenlegionsbeitritt stellte. Er entschied sich für das kleinere Risiko, obwohl er den Krieg hasste. Der Abschnitt klingt gerade so als ob die Deutschen im Indochinakrieg ein nicht integrierbarer kriegslüsterner Haufen war. Hat jemand eine Quelle die ähnliche Fälle über erzwungene Beteiligung belegt? --84.190.192.60 12:57, 23. Jul. 2010 (CEST)Beantworten