Benutzer:TeleD/Galloway (Schottland)

Galloway war eine mittelalterliche schottische Herrschaft. Spätestens ab dem 12. Jahrhundert bis 1234 war sie nahezu autonom gegenüber dem Königreich Schottland, ehe sie durch Erbfolge aufgeteilt und in Schottland integriert wurde.

Galloway befand sich im Südwesten Schottlands, doch die genauen Grenzen der Herrschaft waren unklar. Generell zählten die Gebiete südlich und westlich von Clydesdale und Teviotdale zu Galloway. Im 12. Jahrhundert bestand die Herrschaft aus den Gebieten der späteren Counties Wigtownshire und Kirkcudbrightshire.[1]


Ursprünge

Die Ursprünge, wie die Herrschaft Galloway entstand, sind ungeklärt. In der Region entstanden ab dem 10. Jahrhundert Niederlassungen der Wikinger, nachdem diese das Königreich Dublin gegründet hatten. [2] Über die nordische Kolonisation gibt es aber keine urkundlichen Belege, doch ab der Mitte des 10. Jahrhunderts waren die nordischen Siedlungen gefestigt. Sie befanden sich vor allem im südlichen Machars und im unteren Tal des Dee.[3] Angeblich wurde die Region im 9. und 10. Jahrhundert auch von keltischen oder nordisch-keltischen Gall-Gaidhel besiedelt, was in der aktuellen Forschung aber umstritten ist.[4] Sicherlich wurde die Region während dieser Zeit zunehmend von keltischen Siedlern besiedelt, doch diese Zuwanderung erfolgte nicht organisiert. Im 11. Jahrhundert stand Galloway im Schatten der irischen Königreiche und des Königreiches Man bzw. des Königreichs der Inseln. Ende des 11. Jahrhunderts unterwarf der schottische König Malcolm II. das bislang unabhängige Königreich Strathclyde und damit auch Galloway. Die schottischen Könige hatten aber über den Süden Strathclydes allenfalls eine lockere Oberherrschaft. Es gibt aber keine Anzeichen dafür, dass es zu dieser Zeit bereits eine Herrschaft Galloway gab.[5]

Fergus of Galloway

Die Herkunft von Fergus ist ebenso ungeklärt, wie er im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts zum Herrscher von Galloway aufsteigen konnte.[6] Nach älteren Historikern gelangte er mit anglonormannischer Hilfe zur Macht, nach neueren, allerdings nicht belegten Thesen konnte er von seinen Besitzungen am Dee River seine Herrschaft über die Region westlich des River Cree ausweiten.[7] In dieser Zeit war die Macht des Königreicsh Man nach der Unterwerfung durch den norwegischen König Magnus Barfus stark geschwächt, während zugleich sowohl der schottische König David I. wie auch der englische König Heinrich I. versuchten, ihren Einfluss in der Region auszuweiten. Ferugs wird erst 1136 erstmals urkundlich erwähnt, doch er hatte eine Tochter des englischen Königs geheiratet und war wahrscheinlich spätestens 1124 Herrscher von Galloway geworden. 1138 hatten die für ihre Grausamkeit und Wildheit gefürchteten Krieger aus Galloway wegen ihrer Undiszipliniertheit wesentlichen Anteil an der schottischen Niederlage in der Standartenschlacht. In den folgenden Jahren konnte Fergus seine Macht in der politisch unruhigen Region der schottischen Westküste halten, bis 1160 der schottische König Malcolm IV. schließlich einen erfolgreichen Feldzug nach Galloway führte. Der bereits ältere Fergus musste sich dem schottischen König unterwerfen und sich ins Kloster zurückziehen.

Nach dem Machtverzicht von Fergus wurde Galloway entland des River Cree zwischen seinen Söhnen, den Halbbrüdern Gillebrigte und Uthred geteilt. Die schottischen Könige holten anglonormannische und schottische Siedler in die Region und konnten auch ihren Einfluss sichern. Als der schottische König Wilhelm 1173 im Krieg gegen England in englische Gefangenschaft geraten war, entluden sich die Spannungen zwischen Gillebrigte und Uthred in einem Bruderkrieg. Dabei konnte Gillebrigte 1174 seinen Bruder gefangen nehmen, worauf er ihn ermorden ließ. Uhtred war jedoch über seine Mutter ein Cousin des englischen Königs Heinrich II., und dessen Druck führte mit dazu, dass Gillebrigte sich 1176 unterwerfen musste. Roland, der junge Sohn von Uthred, konnte so seine Herrschaft über den östlichen Teil von Galloway behalten. 1183 rebellierte Gillebrigte jedoch erneut. Der schottische König konnte ihn nicht besiegen, doch Anfang 1185 starb Gillebrigte plötzlich, worauf Roland Gillebrigtes Unterstützer besiegen und seine Herrschaft im westlichen Teil von Galloway erobern konnte. Auf Druck des englischen und des schottischen Königs musste er jedoch 1186 in Carlisle akzeptieren, dass Gillebrigtes Sohn Donnchad, der bislang Geisel am englischen Königshof gewesen war, die im Norden an Galloway angrenzende Herrschaft Carrick erhielt.[8]

Dumfries and Galloway

Im Zuge einer Verwaltungsreform in den 1970er Jahren wurde aus den Grafschaften Dumfries, Kirkcudbrigth und Wigtown eine neue Region gebildet, die erstmals seit über 500 Jahren mit Dumfries and Galloway nach der alten Herrschaft genannt wurde.[9]

Einzelnachweise

  1. oram XXII
  2. Oram2
  3. Oram3
  4. oram7
  5. Oram51
  6. oram54
  7. oram 56
  8. Oram 103
  9. Oram XXI