„Alan, Lord of Galloway“ – Versionsunterschied

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'''Alan, Lord of Galloway''' (auch ''Alan fitz Roland'') (* vor 1199; † um [[2. Februar]] [[1234]]) war ein schottischer [[Magnat]].
'''Alan, Lord of Galloway''' (auch ''Alan fitz Roland'') (* vor 1199; † um [[2. Februar]] [[1234]]) war ein [[Königreich Schottland|schottischer]] [[Magnat]].


== Herkunft und Erbe ==
== Herkunft und Erbe ==
Alan war der älteste Sohn von [[Roland, Lord of Galloway]] und von dessen Frau ''Helen de Morville'' († 1217). Er hatte zwei Brüder, darunter [[Thomas, Earl of Atholl]], sowie zwei Schwestern, von denen ''Ada'' ''Walter Bisset'' aus [[Aboyne]] und ''Dervorguilla'' ''Nicholas de Stuteville'' († 1233) aus [[Liddel Castle|Liddel]] in [[Cumberland (England)|Cumbria]] heiratete. Sein Vater starb bereits 1200, so dass Alan zum Erben der schottischen Herrschaft [[Galloway (Schottland)|Galloway]] wurde. Dazu war seine Mutter die Erbin ihres Bruders ''William de Morville'', über sie erbte Alan ''Lauderdale'' und ''Cunningham''.
Alan war der älteste Sohn von [[Roland, Lord of Galloway]] und von dessen Frau ''Helen de Morville'' († 1217). Er hatte zwei Brüder, darunter [[Thomas, Earl of Atholl]], sowie zwei Schwestern, von denen ''Ada'' ''Walter Bisset'' aus [[Aboyne]] und ''Dervorguilla'' ''Nicholas de Stuteville'' († 1233) aus [[Liddel Castle|Liddel]] in [[Cumberland (England)|Cumbria]] heiratete. Sein Vater starb bereits 1200, so dass Alan zum Erben der schottischen Herrschaft [[Galloway (Schottland)|Galloway]] wurde. Dazu war seine Mutter die Erbin ihres Bruders ''William de Morville'', über sie erbte Alan [[Lauderdale (Schottland)|Lauderdale]] und [[Cunninghame]].


== Tätigkeit als englisch-schottischer Magnat ==
== Tätigkeit als englisch-schottischer Magnat ==

Version vom 30. Januar 2020, 21:03 Uhr

Siegel von Alan, Lord of Galloway

Alan, Lord of Galloway (auch Alan fitz Roland) (* vor 1199; † um 2. Februar 1234) war ein schottischer Magnat.

Herkunft und Erbe

Alan war der älteste Sohn von Roland, Lord of Galloway und von dessen Frau Helen de Morville († 1217). Er hatte zwei Brüder, darunter Thomas, Earl of Atholl, sowie zwei Schwestern, von denen Ada Walter Bisset aus Aboyne und Dervorguilla Nicholas de Stuteville († 1233) aus Liddel in Cumbria heiratete. Sein Vater starb bereits 1200, so dass Alan zum Erben der schottischen Herrschaft Galloway wurde. Dazu war seine Mutter die Erbin ihres Bruders William de Morville, über sie erbte Alan Lauderdale und Cunninghame.

Tätigkeit als englisch-schottischer Magnat

Als Magnat mit Besitzungen in England und in Schottland sowie als Verwandter des englischen Königs Johann Ohneland war Alan ein einflussreicher Adliger. Als Lord of Galloway hatte er beträchtliche militärische Mittel zur Verfügung. König Johann versuchte 1210 erfolglos, von Alan die Unterstützung seiner Flotte für seinen Feldzug gegen die Familie Lacy in Ulster zu bekommen. Den Feldzug des Königs nach Wales 1211 wollte Alan dagegen mit 1000 Soldaten unterstützen, doch der Feldzug wurde schließlich abgesagt. König Johann belohnte ihn 1212 mit der Belehnung der irischen Herrschaft Antrim. Der König wollte damit auch Alans Unterstützung im Kampf gegen die einheimischen irischen Häuptlinge zu gewinnen. Gegenüber den schottischen Königen war Alan nur zur losen Anerkennung von deren Oberherrschaft und nicht als feudaler Vasall verpflichtet. Damit konnte er eine unabhängige Politik betreiben, solange er nicht gegen die Interessen der schottischen Könige verstieß. Als der schottische König Alexander II. die englische Adelsopposition im Krieg der Barone gegen König Johann unterstützte, stellte sich auch Alan auf die Seite der Rebellen. Unter seiner Führung besetzten die Schotten 1215 Cumberland und Westmorland, ehe die Gebiete nach dem 1217 geschlossenen Frieden wieder an England fielen.

Kampf um Man

Ab 1225 mischte sich Alan in die Fehde zwischen König Ragnvald von Man und dessen Halbbruder Olaf ein, um die Unterstützung von Ragnvald im Kampf gegen die Lacys in Irland zu erhalten. Die schottische Krone billigte seine Politik stillschweigend, weil sie auch den schottischen Interessen diente. Die Aussicht, einen Schottland freundlich gesinnten Herrscher von Man zu erhalten, bewog König Alexander II. 1226, die Heirat von Alans unehelichen Sohn Thomas mit einer Tochter von Ragnvald anzustreben. Als diese Absicht aber auf Man bekannt wurde, kam es zu einer Revolte gegen Ragnvald. Trotz der Unterstützung durch Schiffe und Krieger aus Galloway verlor Ragnvald den Machtkampf gegen Olaf und fiel 1229 im Kampf gegen die Truppen seines Halbbruders. Als Alan in der Folge versuchte, Man für seinen Sohn Thomas zu erobern, kam es zu Unruhen und Kämpfen auf den Hebriden und in den westlichen Highlands. Ab 1230 unterstützte der norwegische König Håkon IV. Olaf, und nur die Unterstützung durch Alexander II. bewahrte Alan vor einer Niederlage. Daraufhin musste Alan 1231 seine Einmischung in den Machtkampf um Man aufgeben, um den Krieg mit Norwegen zu beenden.

Grabdenkmal von Alan, Lord of Galloway in Dundrenny Abbey. Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert

Ehen, Nachkommen und Erbe

Alan war dreimal verheiratet. In erster Ehe wurde er mit einer Tochter von Roger de Lacy, Constable of Chester verheiratet, deren Namen nicht bekannt ist. Mit ihr hatte er eine überlebende Tochter:

Nach 1209 heiratete er Margaret († vor 1228), die älteste Tochter von David, Earl of Huntingdon. Mit ihr hatte er zwei überlebende Töchter:

Nach dem Tod seiner zweiten Frau heiratete Alan um 1229 Rose de Lacy, eine Tochter des irischen Magnaten Hugh de Lacy, 1. Earl of Ulster. Diese Ehe blieb kinderlos. Daneben hatte er einen unehelichen Sohn:

  • Thomas († nach 1296)

Nach seinem Tod 1234 wurde Alan in Dundrennan Abbey beigesetzt, wo sein beschädigtes Grabdenkmal erhalten ist. Da er aus seinen Ehen keine überlebenden Söhne hatte, hatte die Frage nach seiner Nachfolge bereits seine letzten Jahre belastet. Sein nächster männlicher Erbe war sein Neffe Patrick, 5. Earl of Atholl. Nach dem traditionellen keltischen Recht kam auch sein unehelicher Sohn Thomas als Erbe in Frage, doch nach dem Feudalrecht waren seine drei Töchter die rechtmäßigen Erbinnen. Alle drei waren mit bedeutenden englisch-schottischen Adligen verheiratet worden. Der schottische König bevorzugte eine Aufteilung des Erbes unter den Töchtern. Zum einen befürchtete er, dass Thomas als Lord of Galloway den Konflikt um Man fortsetzen würde, zum anderen hoffte er, bei einer Aufteilung von Galloway nicht mehr nur eine lockere Oberherrschaft, sondern eine Belehnung nach dem Feudalrecht durchsetzen zu können. Tatsächlich wurde Galloway nach Alans Tod unter seinen Töchtern aufgeteilt. 1235 wurde eine Rebellion zugunsten von Thomas gewaltsam niedergeschlagen. Thomas wurde von seinen Halbschwestern in Barnard Castle, der Burg von Dervorguillas Mann John de Balliol inhaftiert. Erst nach über sechzigjähriger Gefangenschaft kam er als alter Mann 1296 frei.[1]

Commons: Alan of Galloway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. G. P. Stell: John [John de Balliol] (c. 1248x50–1314). In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X (doi:10.1093/ref:odnb/1209 Lizenz erforderlich), Stand: 2004