Wilhelm Sauer (Orgelbauer)

Wilhelm Sauer (ca. 1910)

Wilhelm Carl Friedrich Sauer (* 23. März 1831 in Schönbeck; † 9. April 1916 in Frankfurt (Oder)) war ein bedeutender deutscher Orgelbauer aus der Zeit der Romantik und Spätromantik.

Leben

Kindheit und Jugend

Wilhelm Sauer wurde als jüngerer Sohn des Schmiedes Ernst Sauer (1799–1873) und dessen Ehefrau Johanna Christina, geb. Sumke (1800–1882), in Schönbeck bei Friedland in Mecklenburg-Strelitz geboren. Der Vater hatte 1835 mit einer als Autodidakt gebauten Orgel für seinen Wohnort großes Aufsehen erregt. Der Großherzog gab ihm daraufhin ein Stipendium mit der Auflage, sich als Orgelbauer auszubilden zu lassen, was in Ohrdruf geschah.

Als Wilhelm sieben Jahre alt war, zog die Familie in die benachbarte Stadt Friedland in Mecklenburg um, wo der Vater ein Fabrikationsgebäude errichtete und mit dem gewerblichen Orgelbau begann. Dort verlebte Wilhelm Sauer seine Jugendjahre, besuchte das Gymnasium in Friedland, machte 1849 Abitur und nahm ein Studium an der Berliner Bauakademie auf. Nach zwei Semestern brach er dieses ab und machte eine Lehre als Orgelbauer bei seinem Vater. 1851 diente er beim Militär.

Wanderjahre und Tätigkeit in Deutsch Krone

Danach war Wilhelm Sauer „außer Landes“. Er arbeitete (um 1852/1853) als Geselle bei Aristide Cavaillé-Coll in Paris, dem bedeutendsten Orgelbauer seiner Zeit, bei Eberhard Friedrich Walcker in Ludwigsburg und wohl auch in der Schweiz und in England.[1][2]

1854 kehrte er nach Friedland zurück und wirkte am Neubau der Orgel für die örtliche Marienkirche unter seinem Vater mit. Als dieser 1855 eine Filiale im westpreußischen Deutsch Krone eröffnete, übergab er die Leitung dem Sohn Wilhelm. Dieser muss zu dieser Zeit bereits seine Meisterprüfung gemacht haben.[2]

Orgelbau-Anstalt in Frankfurt (Oder)

Geschäftshaus der Orgelbauanstalt in Frankfurt (Oder), 1952

Am 1. März 1856 gründete Wilhelm Sauer eine Filiale in Frankfurt (Oder). Diese befand sich zunächst in Räumen des Gasthauses Zum Goldenen Löwen in der Crossener Straße 3 in der Dammvorstadt (heute Słubice, ul. 1 Maja). Später gründete er dort die Wilhelm Sauer Orgelbau-Anstalt Frankfurt A. O.[3]

1860 gründete Wilhelm Sauer eine Zweigniederlassung in Königsberg. Diese wurde später (nach 1871?) wieder aufgegeben, als die Verkehrsverbindungen besser geworden waren. In Ost- und Westpreußen wurden bis 1910 über 130 Orgeln gebaut.[4]

1866 kaufte Wilhelm Sauer das Grundstück Park 13 (heute Paul-Feldner-Straße 13) in der Gubener Vorstadt mit einer Fabrikantenvilla. Dort ließ er Werkstätten und einen Orgelsaal errichten. 1884 wurde er zum Königlichen Preussischen Hof-Orgelbauer[5] ernannt. Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten etwa 120 Mitarbeiter in der Firma.

Letzte Jahre und Tod

Am 1. Oktober 1910 verkaufte Wilhelm Sauer die Firma an seinen Geschäftsführer und Stellvertreter Paul Walcker. 1917 übergab Paul Walcker die Firma an seinen Neffen Oscar Walcker. Der Standort in Frankfurt (Oder) blieb bis 1994 bestehen und wurde dann nach Müllrose verlegt. Seit 2000 besteht eine selbstständige Firma W. Sauer Orgelbau Frankfurt (Oder).

Am 9. April 1916 starb im Alter von 85 Jahren Wilhelm Sauer in Frankfurt (Oder). Er wurde auf dem Friedhof der Stadt begraben. Sein Grabstein ist im heutigen Kleistpark erhalten.[6]

Ehe, Familie, Charakterisierung

Im Jahr 1859 heirateten Wilhelm Sauer und Minna Auguste Penske († 1876), Tochter eines Kantors. Der Ehe entstammte die Tochter Johanna (1859–1887).

1878 heiratete Sauer in zweiter Ehe Anna Bauer (* 18. Januar 1848; † 11. August 1924), Tochter eines Brauereibesitzers und Stadtrates in Potsdam.[6] Mit ihr hatte er die Söhne Wilhelm (1879–1962) und Franz Gustav Adolf (1883–1945; verschollen). Sein Enkel Wolfgang Sauer (1920–1989) wurde Professor für deutsche Geschichte an der University of California, Berkeley.

Wilhelm Sauer sei nach Aussage eines alten Mitarbeiters der Firma Sauer, der ihn noch persönlich gekannt hatte, ein „stille[r] Mann, der in jeder Situation stets sachlich, korrekt und freundlich war“[7] gewesen. Sein ganzes Schaffen folgte folgendem Wahlspruch:

„Wir loben Gott und lassen ihn walten,
bauen neue Orgeln und reparieren die alten.“[8]

Ehrungen (Auswahl)

Werke (Auswahl)

Wilhelm Sauer baute mit seinen Mitarbeitern zu Lebzeiten über 1100 Orgeln neu oder um, vor allem in Preußen, aber auch in anderen deutschen Territorien, sowie in weiteren Ländern Mittel- und Osteuropas, Südamerikas und Asiens.[9] Zahlreiche von ihnen sind erhalten. Seine größten und bekanntesten Instrumente befinden sich unter anderem im Berliner Dom (1903, IV/113), im Bremer Dom, in der Leipziger Thomaskirche (1888/1908, III/88) und in der Stadthalle Görlitz (1910, IV/72). Die damals größte Orgel der Welt in der Breslauer Jahrhunderthalle (1913, V/200) ist in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr erhalten; ihr größter Teil befindet sich heute im Breslauer Dom.

Erklärung: Die Größe der Instrumente wird in der Spalte ‚Manuale‘ durch die Anzahl der Manuale und das Vorhandensein eines Pedals sowie in der Spalte ‚Register‘ durch die Angabe der Anzahl der klingenden Register beschrieben. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Eine ‚Kursivierung‘ zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten ist oder lediglich noch der Prospekt aus der Werkstatt stammt. Nach 1910 entstandene Instrumente finden sich in der Werkliste von W. Sauer Orgelbau.

Liste geordnet nach Baujahr.
JahrOpusOrtKircheBildManualeRegisterBemerkungen
1852LychenSt. Johannes
I/P13mit Vater Ernst Sauer, 1874 nach Gerswalde, 1999–2003 Restaurierung durch Scheffler[10]
1853BoekSt. Johannis
I/p05Das älteste eigene erhaltene Werk Wilhelm Sauers. Auftraggeber: Klosterhauptmann Carl Peter Johann von Le Fort; Abnahme: 8. August 1853 durch Hoforganist Carl Ernst Friedrich Weingärtner „mit großem Lob“. Carl Börger ergänzte um 1900 einen Subbass auf eigener pneumatischer Pedallade. Restaurierung 1995 bis 2003 durch die Orgelwerkstatt Christian SchefflerOrgel
1854Friedland, MecklenburgSt. MarienIII/P30mit Vater Ernst Sauer, in Barockprospekt von Baumann und Richter, 1934 ersetzt durch Sauer-Orgel im bisherigen Prospekt[11]
1855BadreschDorfkircheI/P9Mai 1855 Vertrag, August 1855 Lieferung, heute fehlen alle Metallpfeifen[12]
1861TilsitLitauische KircheII/P22erste größere Orgel, 1945/1952 mit Kirche zerstört[13]
186494Marienwerder, Ostpreußen, heute KwidzynDomkirche
III/P491917 Prospektpfeifen abgegeben, 1945 Verlust aller Metallpfeifen, 1958 und 1972/1974 Reparaturen und Umbauten, Rekonstruktion der Sauer-Orgel geplant → Orgel[14]
1864BernauStadtkirche
III/P371905 erweitert durch Dinse, 1951 Umdisponierung durch Sauer

Orgel

186995BerlinSt.ThomaskircheIV/P52Nach Kriegsbeschädigung (1944) abgebaut, 1970 Neubau durch Rudolf v. Beckerath (II/P/25)
1870Labiau, Ostpreußen, heute PoleskStadtkirche1945 zerstört
1872235DöbberinDorfkircheI/P08mechanische Kegellade
1874209Doberlug-KirchhainKlosterkirche
II/P26mechanische Kegelladen[15]
1874212Sorquitten, Ostpreußen, heute SorkwityDorfkirche
II/P14erhalten, möglicherweise in schlechtem Zustand[16]
1876234Bromberg, Provinz Posen, heute BydgoszczSt.-Pauls-KircheIII/P43[17]
1878–1879248Frankfurt (Oder)Sankt-Gertraud-Kirche
III/P36mechanische Kegelladen
1882335Sprottau, Schlesien, heute SzprotawaKirche, heute Mariä-Himmelfahrt-KircheII/P271917 Abgabe der Prospektpfeifen, ansonsten erhalten, dringend restaurierungsbedürftig[18]
1883401WernigerodeLiebfrauenkirche
II/P30Bau im barocken Prospekt der Vorgängerorgel (1765–1783); weitgehend erhalten, mechanische Kegellade mit freistehendem Spieltisch[19]

Orgel

1884419KostebrauDorfkirche
I/P07stammt ursprünglich aus der Ev. Kirche Klettwitz, die wegen Platzmangel erweitert und umgebaut wurde und eine größere Orgel erhielt
1884432St. PetersburgKonservatoriumII/P81970 nach Puschkin in das heutige Kunstgymnasium „A. Achmatowa“, in sehr schlechtem Zustand, eine von zwei erhaltenen Wilhelm-Sauer-Orgeln in Russland[20]
1885LeipzigPeterskirche
III/P60erste Orgel Sauers mit Registerwalze, 1943 bei Bombenangriff beschädigt, danach Verfall, 1958 ausgeschlachtet, Prospekt erhalten. Neubau im Stil Cavaillé-Colls hinter dem Sauer-Prospekt wird angestrebt.[21]
1885–1886EickelJohanneskircheII/P33Neubaukosten betrugen 12.000 Mark. 1911 Nachrüstung elektrisches Gebläse.[22] Totalverlust am 12. April 1944 durch Kriegseinwirkung.[23]
1886Insterburg, OstpreußenLutherkirche
in Barockprospekt von Johann Preuß, 1945 zerstört
1887475Laer, Frankfurt am MainSegenskirche
II/P281887 für die Evangelische Kirche im heutigen Bochumer Stadtteil Laer hergestellt und 1974 wegen Abrisses der Kirche eingelagert; von der hessischen Landeskirche erworben und 1995 in die Segenskirche in Frankfurt-Griesheim eingebaut
1888GöttingenSt.-Nikolai-Kirche (Universitätskirche)
II/P23teils erhalten, im 20. Jahrhundert barockisiert und mehrmals renoviert
Orgel
1886–1889501LeipzigThomaskirche
III/P63Umbau auf pneumatische Steuerung 1902[24] und Erweiterung auf 88 Register im Jahr 1908 durch Sauer als op. 1015[25]Orgel
1889505AmsterdamBasilika St. Nikolaus
III/P40zwei Barkermaschinen
1890530BralitzDorfkircheII/P13weitgehend erhalten; 2014/2015 Restaurierung und Rückführung auf ursprünglichen Zustand
1890531AltenessenAlte Kirche
II/P23rekonstruiert von Rieger Orgelbau 2017 → Orgel
1891544Mühlhausen/ThüringenMarienkirche
III/P61Die Register waren für eine lange Zeit unvollständig. Jedoch seit 2023 durch die Orgelbaufirma Schuke wieder in den Urzustand versetzt. Der Prospekt der Orgel spiegelt die Gestaltung des Langhauses und die Seitenschiffe der Kirche wieder.
1891BarnebergFriedenskircheII/P19neugotischer Prospekt[26][27]
1891557SieversdorfDorfkircheI/P06[28]
1892BerlinGarnisonkircheIII/P7013. April 1908 Zerstörung durch Brand der Kirche
1892569LuckenwaldeSt. Joseph
II/P11Orgel erbaut für die Freimaurerloge Berlin, umgesetzt nach Luckenwalde 1933 → Orgel
1895?WeselWillibrordi-DomIII/P80in historisches Gehäuse hineingebaut, bei Bombenangriff im Februar 1945 zerstört.[29]
1893BerlinImmanuelkirche
II/P29[30]
1894620ApoldaLutherkirche
III/P47Orgel zwischenzeitlich umgebaut, seit 2022 wieder im originalen Klanggewand[31]
1894622Schwetz an der WeichselEvangelische Kirche
II35mechanische Kegellade[32]
Die Firma Gustav Kuntzsch, Anstalt für kirchliche Kunst, Wernigerode, schuf den Orgelprospekt.
1894624SaalfeldJohanneskirche
III/P491894 Neubau hinter dem historischen Prospekt von Johann Georg Fincke? und des Schreiners Johann-Georg Ziegenspeck (1709–1714); 1932 Umbau durch Sauer, 1993–1996 Restaurierung durch Rösel & Hercher Orgelbau und Rückführung auf Zustand von 1932
1894BremenBremer Dom
III/P651926 und 1939 durch W. Sauer Orgelbau erweitert; heute IV/P/98

Orgel

1894638NeubrandenburgSt. JohannisII/P20verändert in Röbel St. Nikolai erhalten → Orgel
1894–1895660CharlottenburgKaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
IV/P931920 Erweiterung durch Orgelbau Sauer auf IV/P, 103, 1943 mit Kirche zerstört[33]
1895661GehrenStadtkirche Gehren
II/P23pneumatische Kegellade
1895/1896PotsdamNauener VorstadtPfingstkircheII/P161896: Erweiterung um ein zweites Manual und Vergrößerung auf 16 Register durch Firma Sauer.
1933: Zweite Erweiterung auf nunmehr 28 Register durch die Orgelbaufirma Schuke.
2010: Da die Sauer-Orgel irreparabel geschädigt war, Beauftragung der Firma Schuke mit dem Bau eines neuen Instrumentes, das 2011 eingebaut werden konnte, aber noch nicht vollständig realisiert ist.
1896704BerlinJohannes-BasilikaII/P38pneumatische Kegellade, vier Hochdruck-Register, 1950 kleinere Veränderungen, Renovierung 2011. DispositionOrgel
1897Golzow, BarnimDorfkirche
II/P15mechanische Kegellade; 1911 Umbau durch Sauer, nach dem Zweiten Weltkrieg viel Pfeifenwerk gestohlen und Mechanik zerstört, 1993–1994 Rekonstruktion durch Fahlberg unter Einbeziehung einiger Register der Johanniskirche in Brandenburg[34][35]
1898731Wuppertal-ElberfeldFriedhofskirche
II/P30Teilsanierung 1995[36]
1898752MarkgrafpieskeDorfkirche MarkgrafpieskeII/P14Die Kirchengemeinde bezahlte Sauer für das Instrument 4.412 Goldmark.
1898755MoskauKirche St. Peter und PaulIII/P332006 durch Reinhard Hüfken restauriert[37]
1898Gumbinnen, OstpreußenAltstädtische Kirche36in Barockprospekt von Casparini, nach 1945 zerstört
1898760Welt (Eiderstedt)Kirche St. Michael
II/P14hinter Prospekt von um 1750–1780; 2001/2007 Sanierung durch Scheffler
1899793Erbach/OdenwaldEvangelische Stadtkirche
II/P19Prospekt von Vorgänger-Orgel von Johann Nikolaus Schäfer (1725). Pneumatische Traktur. Bis auf Prospektpfeifen und den Orgelmotor noch im Originalzustand. Zuletzt renoviert 1999.
1899Neuendorf bei PotsdamBethlehemkirche15Firma Gustav Kuntzsch, Wernigerode, schuf den Orgelprospekt.
1899HainichenTrinitatiskirche
II/P36Orgel
1901860Frankfurt (Oder)Heilig-Kreuz-KircheIII/P46fast unverändert erhalten, pneumatische Kegelladen
1901845Groß PlastenDorfkircheII/P61997 restauriert → Orgel
1901846EssenEvangelische Kirche KaternbergII/P29Von Voigt 2007–2017 restauriert[38]
1902Hohensalza, heute Inowrocławehem. ev. Kirche, heute r.-k. Kirche Hl. Kreuz
II/P24Prospekt von 1863
1902531Hohensalza, heute InowrocławKirche Mariä Verkündigung
II/P38
1902869Driesen, Neumark, heute DrezdenkoKirche, heute Kirche der VerklärungII/P30pneumatische Kegelladen, Orgelprospekt von Gustav Kuntzsch , 1917 Abgabe der Prospektpfeifen, Verlust des Registers Clarinette 8', ansonsten erhalten, 2006/2007 Restaurierung und Rekonstruktion der verlorenen Register durch Cepka[39]
1902Königsberg-Haberberg, OstpreußenTrinitatis-Kirche
III/P50in Barockprospekt von Casparini, 1945 zerstört
1902864Mönchengladbach-RheydtEvangelische Hauptkirche Rheydt
III/P40pneumatische Kegelladen; 1985/1986 durch K. Schuke restauriert, 2012 durch Matthias Wagner (Orgelbau Verschueren) neu intoniert
1902–1903891Bad HarzburgLutherkirche
III/P40Ursprünglich II/P/29; 21 Register von der Orgelwerkstatt Christian Scheffler 1997–2001 rekonstruiert und Orgel im Stil Sauers erweitert
1903882Altglietzen, OderbruchDorfkircheII/P20in Gehäuse von Johann Gottlieb Landow (1835)[40][41]
1903886Bornim (Potsdam)DorfkircheII/P13
1903Mirbach/EifelErlöserkapelle
06Schenkung anlässlich der Erbauung durch die Familien v. Mirbach
1903NeuhausDreifaltigkeitskirche
II/P13
1903895RosengartenDorfkirche RosengartenI/P5Pneumatische Kegellade[42]
1904902LeipzigMichaeliskirche
III/P47Romantische Disposition; nahezu vollständig erhalten. → Orgel
1904915Dortmund DorstfeldEvangelische Kirche DorstfeldIII/P40Seit 2019/2020 in der Ev. Stadtkirche, Gronau (Westf.) Romantische Disposition; vollständig erhalten. → Orgel
1904926BurgstädtStadtkirche BurgstädtIII/P44Registerbestand weitestgehend original, 2021 auf den Originalzustand zurückrestauriert; ursprünglich neugotischer Prospekt wurde 1934 als Freipfeifenprospekt gestaltet
1905BerlinDom
IV/P113galt in ihrer Zeit als die größte Orgel in Deutschland

Orgel

1905930AltenburgBrüderkirche
III/P501927–1937 und 1943 umdisponiert, 1990–2006 auf den Originalzustand zurückrestauriert

Orgel

1905945FuldaHeilig-Geist-Kirche
II/P16Seit 1990 wieder im Originalzustand von 1905.
1906981Kloster NeuzelleSt.-Marien-Kirche
II/P24Rekonstruktion 2001 durch die Orgelwerkstatt Christian Scheffler (Sieversdorf)

Orgel

1906990BreslauElftausend-Jungfrauen-KircheIII/P54Informationen zur Orgel (und Foto), polnisch
1907970KlettwitzEvangelische Kirche
II/P12
1908993Berlin-Prenzlauer BergSegenskircheII/P331959 Umdisponierung Alexander Schuke

Orgel

19081011Chemnitz-LutherviertelLutherkircheIII/P501938 Umdisponierungen; 2006–2007 Restaurierung und Rückführung der Orgel in den Originalzustand durch Orgelwerkstatt Christian Scheffler.[43][44]
1908PotsdamNikolaikirche
III/P49Totalverlust April 1945 durch Kriegseinwirkung.
19081020Bad HomburgErlöserkirche
III/P46Der Schall des Fernwerks tritt über dem Altarraum aus; 1993 restauriert und um ein viertes Manuel auf IV/P/62 erweitert → Orgel[45]
1908 bis 1910FürstenwaldeDomIII/P50neues Werk hinter Scholtze-Prospekt von 1772, im April 1945 vollständig zerstört
19091025Bad SalzungenStadtkirche
III/P41Die Orgel wurde nach Vorstellungen von Max Reger konstruiert und 1994 bis 2000 restauriert.
1910JerusalemHimmelfahrtkirche
II/P241910 zusammen mit der Kirche von der Auguste-Victoria-Stiftung errichtet und praktisch im Originalzustand. Einzige erhaltene deutsche Orgel in Palästina[46]
19101097SchönbeckDorfkircheI/P08Das Geschenk von Wilhelm Sauer an die Kirchengemeinde seines Heimatorts war das letzte Instrument, das unter seiner Leitung vor der Übergabe an Paul Walcker gebaut wurde. 1951 umdisponiert, 2005 durch Sauer renoviert.
19101100GörlitzStadthalle Görlitz
IV/P71Konzertorgel, viertes Manual als Fernwerk, vollpneumantische Trakturen; vollständig erhalten

Literatur

Einzeldarstellungen

Werkverzeichnisse

  • Wilhelm Sauer: Verzeichnis der seit Gründung der Orgelbau-Anstalt im Jahre 1857 erbauten Werke von Wilhelm Sauer, Frankfurt a. O. Naumann, Leipzig 1907, OCLC 174567491 (Herausgegeben bei Gelegenheit der 1000. Orgel in Homburg v. d. H.).
  • Werkverzeichnis W. Sauer Frankfurt (Oder). Müllrose 2007.

Lexikonartikel

Commons: Sauer organs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sauer-Orgel Friedhofskirche Wuppertal, Lebenslauf nach Text auf der Website der Firma W. Sauer Frankfurt (Oder).
  2. a b Uwe Pape: Sauer, Wilhelm Karl Friedrich. 2011, S. 245.
  3. Das Gründungsdatum 1. bzw. 7. Oktober 1857, das Sauer später angab, war möglicherweise der Beginn der Selbstständigkeit der Firma, vorher war diese nur eine Filiale der Niederlassung in Deutsch Krone gewesen.
  4. Ausführliche Darstellung in Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band II, 2. Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn, Lübeck/Bartenstein. Siebenquart, Köln 2015, S. 676–703.
  5. Robert Urmann: Orgelförderkreis Peterskirche Leipzig > Die Orgeln. 21. August 2002, abgerufen am 30. März 2023.
  6. a b Märkische Oderzeitung / Frankfurter Stadtbote, 25./26. März 2006, S. 21.
  7. Peter Fräßdorf: Sauernachrichten. Hrsg.: W. Sauer Orgelbau Frankfurt [Oder]. Nr. 4, 2016, S. 6.
  8. Oskar Gottlieb Blarr: Festrede anlässlich der Feier 150 Jahre Wilhelm Sauer Orgelbau Frankfurt/Oder. 6. Oktober 2007, abgerufen am 26. November 2020.
  9. Wilhelm Sauer: Verzeichnis der seit Gründung der Orgelbau-Anstalt im Jahre 1857 erbauten Werke von Wilhelm Sauer, Frankfurt a. O. Naumann, Leipzig 1907, OCLC 174567491.
  10. Hannes Ludwig: Orgelhandbuch Brandenburg. Band 1: Uckermark (Westteil). Freimut und Selbst, Berlin 2005, S. 102 f.
  11. Orgel in Friedland, Orgelmuseum Malchow, mit Geschichte.
  12. Orgel in Badresch, Orgelmuseum Malchow.
  13. Werner Renkewitz, Jan Janca: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band II, 2. Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn. Siebenquart, Köln 2015, S. 681 f.
  14. Oskar Gottlieb Blarr: Aufruf zur Wiederherstellung der historischen Sauer-Orgel in Kwidzyn. (PDF; 1,7 MB) orgel-information.de
  15. Orgel, Organindex.
  16. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen. Band II, 2: Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn. Siebenquart, Köln 2017, S. 690, auch in Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 2: Bilder ostpreussischer Kirchen. Göttingen 1968, S. 140. Keine Artikel in polnischen Orgeldatenbanken Musicam Sacram und Wirtualne Centrum Organowe.
  17. Friedrich Adler: Die St. Pauls-Kirche zu Bromberg. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 7, 1882, Sp. 297–302 (zlb.de).
  18. Orgel in Sprottau, Musicam Sacram (polnisch).
  19. Wernigerode – Konzerthaus Liebfrauen (ehem. Liebfrauenkirche) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. August 2022; abgerufen am 16. Juli 2022 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/orgel-verzeichnis.de
  20. Außerdem 1898 Moskau St. Peter und Paul.
  21. Robert Urmann: Orgelförderkreis Peterskirche Leipzig > Die Orgeln. 21. August 2002, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  22. Johannes Daniels, Julius Beckmann: Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde Eickel. Wanne-Eickel 1927, S. 170.
  23. Wolfgang Berke (Hrsg.): Nacht über Wanne-Eickel. Tagebuch einer Stadt. Essen 2005, ISBN 3-89861-474-3, S. 86.
  24. Kirche. Abgerufen am 22. Dezember 2022 (deutsch).
  25. Textheft zur CD: Die Sauer-Orgel der Thomaskirche zu Leipzig 1889 | 1908 / Thomasorganist Ullrich Böhme, Label: Rondeau ROP 6017, 2008
  26. Orgel in Barneberg, Kirchspiel Hoetensleben.
  27. Orgel in Barneberg, Orgeldatabase (niederländisch).
  28. Orgel in Sieversdorf, Organindex.
  29. Kirchenmusik am Willibrordi-Dom zu Wesel. In: weseler-dommusik.de. Abgerufen am 22. Dezember 2022.
  30. Orgel der Immanuelkirche Berlin, Organindex.
  31. Apolda – Lutherkirche – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 4. August 2022 (deutsch).
  32. Werkverzeichnis W. Sauer Orgelbau Frankfurt a. d. O., n. v.
  33. Geschichte der Orgel der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Orgelverzeichnis, mit historischen Dispositionen.
  34. Orgel in Golzow, Institut für Orgelforschung.
  35. Elke Lang: Barocke Pracht und schlichte Schönheit. Orgeln in Brandenburg. Culturcon-Medien, Berlin 2014, ISBN 978-3-941092-35-8, S. 113.
  36. Orgel in Wuppertal.
  37. Restaurierung der Sauerorgel in der St. Peter- und Paul-Kirche in Moskau, Orgelbau Reinhard Hüfken.
  38. Sauerorgel Bergmannsdom Essen.
  39. Orgel in Driesen, Musicam Sacram (polnisch).
  40. Orgel in Altglietzen, Institut für Orgelforschung.
  41. Ilona Rohowski, Ingetraud Senst: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg. Band 9.1: Landkreis Märkisch-Oderland. Teil 1: Städte Bad Freienwalde und Wriezen, Dörfer im Niederoderbruch. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 2006, ISBN 3-88462-230-7, S. 235.
  42. Rosengarten (ev. Kirche) - Orgellandschaft Brandenburg. In: orgellandschaftbrandenburg.de. Abgerufen am 22. Juli 2021.
  43. Orgelwerkstatt Scheffler – Restaurierungen, Chemnitz, Lutherkirche. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  44. Lutherkirchgemeinde Chemnitz. Abgerufen am 18. März 2023.
  45. Bad Homburg vor der Höhe – Erlöserkirche (Sauerorgel) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. (deutsch).
  46. Stiftungen der EKD im Heiligen Land.