Vinzenz Jobst

Vinzenz Jobst (* 1949 in Klagenfurt, Kärnten) ist ein österreichischer Schriftsteller.

Leben

Vinzenz Jobst erlernte beim Druckhaus Carinthia[1] den Beruf des Schriftsetzers und war als Betriebsrat maßgeblich an der Regulierung des Strukturwandels im Printmedienbereich beteiligt,[2] wurde danach Mitarbeiter, Betriebsratsvorsitzender und leitender Sekretär der Arbeiterkammer in Kärnten. Gemeinsam mit Franz Kottek gründete er das Archiv der Kärntner Arbeiterbewegung[3] und wurde Gründungsvorsitzender der Erinnerungsplattform Memorial Kärnten-Koroška (2000–2010).[4] Er war zudem Landesbildungsvorsitzender des ÖGB.[1]

In seinen Veröffentlichungen beschäftigt sich Jobst insbesondere mit Themen zur Sozial- und Regionalgeschichte Kärntens, Biografien, Anthologien, Essays, Abhandlungen zur NS-Verfolgung und Rehabilitierung von NS-Opfern als Beiträge zur Gedenk- und Erinnerungskultur.[5]

Auszeichnungen (Auswahl)

Publikationen (Auswahl)

Als Autor

  • Arbeitswelt und Alltag. Ein sozialgeschichtliches Lesebuch. KDV-GesmbH, Klagenfurt 1985, ISBN 3-85391-057-2.
  • Georg Bucher. Volksbildner, Schauspieler, Unterhalter. Klagenfurt 1987 (igka.at [PDF; 6,5 MB])
  • Arbeiterkammer Kärnten 1922–1992. Hrsg.: Kammer für Arbeiter und Angestellte Kärnten. Klagenfurt 1992.
  • Der ÖGB in Kärnten 1945–1995. Klagenfurt 1995.
  • Marie Tusch. Lebensbild einer Tabakarbeiterin. Klagenfurt 1999 (igka.at [PDF; 5,7 MB]).
  • Anton Uran: verfolgt – vergessen – hingerichtet/persecuted – forgotten – executed. Kitab, Klagenfurt 2011, ISBN 978-3-902585-62-2.
  • Guttenbrunner. Rebellion und Poesie. Kitab, Klagenfurt 2012, ISBN 978-3-902585-86-8.
  • Buchdruck und Geisteskultur im Jahrhundert der Reformation. In: Wilhelm Wadl (Hrsg.): Glaubwürdig bleiben. 500 Jahre protestantisches Abenteuer. Verlag Geschichtsverein für Kärnten, Klagenfurt 2011, ISBN 978-3-85454-121-9, S. 154–180.
  • Mittler zum sozialen Frieden. Die Arbeiterkammer Kärnten zwischen Kriegsende, Staatsvertrag und demokratischer Normalisierung (1945–1965). In: Johannes Grabmayer (Hrsg.): Gemeinsam für Kärnten arbeiten. ÖGB Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-7035-1541-5, S. 128–171 (igka.at [PDF; 7,6 MB]).
  • Lona Sablatnig. Eine stille Volksbildnerin der Kärntner Arbeiterinnenbewegung. In: Ilse Korotin, Edith Stumpf-Fischer (Hrsg.): Bibliothekarinnen in und aus Österreich. Der Weg zur beruflichen Gleichstellung. Praesens, Wien 2019, ISBN 978-3-7069-1046-0, S. 206–248.

Als Herausgeber

  • Hans Ciesciutti: Robinsonade. Variationen einer Flaschenpost. Röschnar, Klagenfurt 1986, ISBN 3-900735-00-X.
  • 50 Jahre Österreichischer Staatsvertrag 1955–2005, Nachkriegsalltag in Kärnten 1945–1955. Begleitband zur Ausstellung im Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt 2005, OCLC 451507974.
  • Brücken zwischen Drau und Save. Mostovi med Dravo in Savo. Wieser, Klagenfurt/Celovec 2006, ISBN 3-85129-606-0 (deutsch, slowenisch).
  • Der Vierbergelauf (= Europa erlesen). Wieser, Klagenfurt 2003, ISBN 3-85129-410-6.
  • Klagenfurt = Celovec (= Europa erlesen). Wieser, Klagenfurt 2006, ISBN 3-85129-564-1.
  • Villach/Beljak (= Europa erlesen). Wieser, Klagenfurt 2014, ISBN 978-3-99029-074-3.
  • (mit Wilhelm Baum [u. a.]:) Das Buch der Namen. Die Opfer des Nationalsozialismus in Kärnten. Kitab, Klagenfurt/Wien 2010, ISBN 978-3-902585-53-0.
  • Mit dem Tode bestraft – für immer ehrlos? Opfer der NS-Justiz am Landgericht Klagenfurt. Gedenken und Rehabilitierung. Kitab, Klagenfurt 2013, ISBN 978-3-902878-24-3.
  • (mit Georg Steiner:) Erzähl mal… Lebensgeschichten. Arbeitswelt und Alltag in Kärnten seit 1945: Klagenfurt 2015. ÖGB-Verlag, Wien 2015, ISBN 978-3-99046-145-7.

Einzelnachweise

  1. a b c Ehrung für Prof. Vinzenz Jobst. In: klagenfurt.at. Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee, 6. Dezember 2017, abgerufen am 5. Januar 2021.
  2. Vinzenz Jobst: Zur Geschichte des Kärntner Zeitungswesens. In: Vom Blei zum Licht – Dokumentation einer Umstellung. Hrsg. von der Produktionsgruppe der Zeitungsarbeiter in der Druckerei Carinthia. Klagenfurt 1982.
  3. Scrinium. Zeitschrift des Verbandes Österreichischer Archivare. Heft 54. Wien 2000, ISSN 1012-0327, S. 476–480.
  4. Den Opfern für ein freies Österreich 1938–1945. Erneuerung der Gedenkstätte in Klagenfurt-Annabichl. Ein Zwischenbericht im Oktober 2016. (PDF; 4,1 MB) In: memorial.at. Abgerufen am 5. Januar 2021.
  5. Werke von Vinzenz Jobst im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
  6. Urkunde des BM für Bildung-Wissenschaft-Kultur. Zahl: GZ.29.100/78-Z/5b/2000.
  7. Der sozialdemokratische Kämpfer, Nr. 10-11-12-2007. Wien 2007. S. 5
  8. Bundes- und Landesauszeichnungen für herausragende Leistungen verliehen – Land Kärnten. In: ktn.gv.at. 2. März 2016, abgerufen am 5. Januar 2021.
  9. Ausgezeichnet für ihren Einsatz gegen Faschismus. In: volksgruppen.orf.at. 1. Oktober 2015, abgerufen am 5. Januar 2021.
  10. Tanja Janschitz: Für besondere Verdienste: Professor Jobst erhielt Ludwig Steiner Medaille. In: 5min.at. Abgerufen am 8. Juni 2023.