Priwalowka (Kaliningrad)

Siedlung
Priwalowka
Nausseden (Kleindünen)

Приваловка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Matz Hans Sanden (vor 1750),
Matz Nauseeden (vor 1785),
Nausseden (bis 1938),
Kleindünen (bis 1946)
Bevölkerung 10 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238615
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 000 038
Geographische Lage
Koordinaten 55° 13′ N, 21° 25′ OKoordinaten: 55° 12′ 56″ N, 21° 24′ 46″ O
Priwalowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Priwalowka (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Priwalowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Priwalowka (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Priwalowka (russisch Приваловка, deutsch Nausseden, 1938 bis 1945 Kleindünen, litauisch Nausėdai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.

Geographische Lage

Priwalowka liegt 15 Kilometer südöstlich der einstigen Kreisstadt Heydekrug (heute litauisch: Šilutė) und 25 Kilometer nordwestlich der jetzigen Rajonhauptstadt Slawsk (Heinrichswalde) an der Regionalstraße 27A-035, die bei Moskowskoje von der Regionalstraße 27A-034 (ex R513) abzweigt. Eine Bahnanbindung besteht nicht. Vor 1945 war die nächste Bahnstation Schakuhnen (1938 bis 1946 Schakendorf) an der Bahnstrecke Brittanien–Karkeln der Niederungsbahn (Elchniederungsbahn).

Geschichte

Der vor 1750 Matz Hans Sanden genannte Ort[2] war 1785 ein Kölmmisches Dorf und wurde 1919 als Landgemeinde bezeichnet[3]. Im Jahre 1874 wurde das Dorf Teil des neu errichteten Amtsbezirks Spucken[4] (der Ort hieß von 1938 bis 1946: Stucken, heute russisch: Jasnopoljanka), der zum Kreis Heydekrug im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Am 1. Juli 1922 wurde der Amtsbezirk in den Kreis Niederung (ab 1939: Kreis Elchniederung) überführt. Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – im Jahre 1938 erhielt Nausseden aus ideologischen Gründen der Vermeidung nicht deutsch klingender Ortsbezeichnungen den Namen „Kleindünen“.

In Kriegsfolge wurde der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen der Sowjetunion zugeordnet. Er erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Priwalowka“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Jasnowski selski Sowet im Rajon Slawsk zugeordnet.[5] Vermutlich gelangte der Ort 1950 in den Lewobereschenski selski Sowet und 1965 dann in den Prochladnenski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Priwalowka zur Landgemeinde Jasnowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[6]
1910 142
1925 191
1933 200
1939 162
2002 27
2010 8

Kirche

Bis 1945 war Nausseden resp. Kleindünen mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel der Kirche Schakuhnen (der Ort hieß 1938 bis 1946: Schakendorf (Ostpr), heute russisch: Lewobereschnoje). Sie gehörte zum Kirchenkreis Niederung (Elchniederung) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Priwalowka im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk (Heinrichswalde) in der Propstei Kaliningrad[7] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kleindünen
  3. Nausseden bei GenWiki
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Spucken/Stucken
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Volkszählungsdaten
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)