Keldung

Keldung
Koordinaten:50° 13′ N, 7° 20′ OKoordinaten: 50° 13′ 19″ N, 7° 19′ 50″ O
Höhe: 207 m ü. NN
Eingemeindung:31. Dezember 1975
Postleitzahl:56294,
56754 (Pilligerheck)
Vorwahl:02605
Keldung (Rheinland-Pfalz)
Keldung (Rheinland-Pfalz)

Lage von Keldung in Rheinland-Pfalz

Keldung ist ein Stadtteil von Münstermaifeld, in der Verbandsgemeinde Maifeld im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Bis zum 31. Dezember 1975 war Keldung eine eigenständige Gemeinde.

Keldung, Luftaufnahme (2015)

Geographische Lage

Der Ort liegt etwa vier Kilometer südwestlich der Stadt Münstermaifeld am Rand des Elztals zwischen den Burgen Eltz und Pyrmont auf dem sogenannten Maifeld. Keldung grenzt unmittelbar an den Landkreis Cochem-Zell, konkret an die Gemarkungen von Brohl, Möntenich und Treis-Karden.

Geschichte

Entwicklung der Gemeinde

Kern des wahrscheinlich 1121 unter dem Namen Cheledin (seit 1148 auch Celdnic) erstmals erwähnten Ortes ist das Unterdorf unterhalb der dem Hl. Stephanus geweihten Kapelle. Im Jahr 1589 wird erstmals St Stephanus genannt, für 1634 ist eine Stephanuskapelle nachgewiesen. Im 17. Jahrhundert gehörte die Kapelle zur Pfarrei Münstermaifeld. Im Jahr 1707 erhielt die Kirche einen neuen Chor sowie einen barocken Altar. Im Zuge der Neuanschaffung einer 238 Pfund schweren Glocke im Jahr 1712 wurde der Turm umgebaut, 1776 wurde der Chor nach Plänen von 1731 verändert.[1]

Nachdem 1830 der Einsturz der alten Kapelle drohte, wurde 1832 das Langhaus nach Planungen von Bauinspektor Nebel erneuert. Die Glocken der Kapelle stammen aus dem Zisterzienserinnenkloster Rosenthal im Pommerbach (Binningen), welches im Jahr 1800 aufgelöst wurde.[2]

In der Gemarkung des heute zur Stadt Münstermaifeld gehörenden Dorfes, und zwar in der Pilligerheck auf der anderen Seite der Elz, wurden in den frühen fünfziger Jahren landwirtschaftliche Siedlungsstellen für Heimatvertriebene errichtet. So konnte etlichen Familien eine neue Heimat gegeben werden.[3]

Münzschatz von Pilligerheck

In der Gemarkung Pilligerheck fand 1956 ein Landwirt beim Pflügen einen jahrhundertelang in der Erde verborgenen Münzschatz, der als karolingischer Münzschatz von Pilligerheck in die Geschichte eingegangen ist. Es sind Silbermünzen, die in der Zeit zwischen 855 und 869 in einem Tongefäß vergraben wurden, und zwar 2103 Denare, drei Halbdenare und 21 nicht näher zu bestimmende Bruchstücke. Möglicherweise wollte ein Händler das Geld vor Plünderung in Sicherheit bringen, in der Hoffnung, es später wiederzufinden. Dass der Schatz erforscht wurde, ist im Wesentlichen dem 2014 verstorbenen Numismatiker Klaus Petry aus Wittlich zu verdanken, der unter anderem herausfand, wo die Münzen geprägt wurden.[4][5]

Politik

Der Stadtteil Keldung ist einer von fünf Ortsbezirken, die per Hauptsatzung in Münstermaifeld gebildet wurden. Die Wahl eines Ortsbeirats ist nicht vorgesehen.[6]

Klaus Müller ist seit dem 5. September 2019 Ortsvorsteher. Gewählt wurde er für die erste fünfjährige Amtszeit durch den Stadtrat, da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war. Bei den Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 stand Müller als einziger Kandidat zur Direktwahl. Er erhielt 88,0% der Stimmen und wurde somit für fünf weitere Jahre gewählt. Unterstützt wird er durch zwei stellvertretende Ortsvorsteher. [7][8] [9]

Sehenswürdigkeiten

  • Katholische Kapelle St. Stephan; Chor 1707, Saal 1832, Architekt Ferdinand Nebel, Koblenz; Gesamtanlage mit Friedhof
  • Friedhofsarchitektur; Kriegerdenkmal; zehn Grabsteine, wohl aus dem 19. Jahrhundert
  • Brunnen; Schwengelpumpe, Gusseisen, 19. Jahrhundert
  • Einer der ganz wenigen Aussichtspunkte auf die versteckt liegende Burg Eltz

Einzelnachweise

  1. Clemens Graf von Looz-Corswarem: Das Kollegiatstift St. Martin und St. Severus zu Münstermaifeld. S. 652.
  2. Internetseite Pfarrgemeinschaft Maifeld, abgerufen am 24. März 2019 (Memento vom 1. Mai 2018 im Internet Archive)
  3. https://www.muenstermaifeld.de/stadtteile
  4. [https:// www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/koblenz-und-region_artikel,-muenzfund-war-lange-unerforscht-der-unterschaetzte-schatz-vom-acker-bei-der-burg-eltz-_arid,2209286.html Katharina de Mos: Münzfund war lange unerforscht]. In: Rhein-Zeitung. Abgerufen am 30. Juli 2024.
  5. https://www.muenstermaifeld.de/stadtteile
  6. Stadt Münstermaifeld: Hauptsatzung. § 2 bis 4. 11. Juli 2019, abgerufen am 25. Januar 2020.
  7. Stadt Münstermaifeld: Neuer Ortsvorsteher in Keldung. 5. September 2019, abgerufen am 25. Januar 2020.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Maifeld, Verbandsgemeinde, 20. Ergebniszeile. Abgerufen am 25. Januar 2020.
  9. https://www.rlp-wahlen.de/M176/MM_Keldung_OV/