Laurien van der Graaff

Laurien van der Graaff
Laurien van der Graaff (2018)

Laurien van der Graaff (2018)

Voller NameLaurien van der Graaff
NationSchweiz Schweiz, Niederlande Niederlande[1]
Geburtstag14. Oktober 1987 (36 Jahre)
GeburtsortNieuwkoop, Niederlande[1]
Grösse167 cm
Gewicht57 kg
Karriere
VereinTG Hütten
Nationalkaderseit 2006
Statusaktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Nationale-Medaillen10 × Goldmedaille4 × Silbermedaille4 × Bronzemedaille
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber2021 OberstdorfTeamsprint Freistil
 Schweizer Meisterschaften
Bronze2005 Les DiableretsStaffel
Gold2006 UlrichenStaffel
Gold2007 StegStaffel
Gold2008 FeutersoeySprint
Gold2008 FeutersoeyStaffel
Bronze2009 TrunSprint
Bronze2010 MarbachSprint
Silber2011 Les MossesStaffel
Gold2012 CampraSprint
Silber2012 Campra30 km Freistil
Gold2015 KanderstegSprint
Gold2015 KanderstegTeamsprint
Silber2015 Kandersteg30 km klassisch
Silber2017 Val MüstairSprint
Bronze2017 Val Müstair30 km klassisch
Gold2021 SedrunSprint
Gold2022 ZweisimmenSprint
Gold2022 ZweisimmenStaffel
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup1. März 2008
 Weltcupsiege im Einzel1  (Details)
 Weltcupsiege im Team1  (Details)
 Weltcupsiege bei Etappen1  (Details)
 Gesamtweltcup21. (2017/18)
 Sprintweltcup5. (2017/18)
 Distanzweltcup60. (2016/17)
 Tour de Ski25. (2019/20)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Sprintrennnen112
 Etappenrennen100
 Teamsprint112
letzte Änderung: 3. April 2022

Laurien van der Graaff (* 14. Oktober 1987 in Nieuwkoop, Niederlande) ist eine Schweizer Skilangläuferin.

Werdegang

Schon im Alter von 16 Jahren startete die Davoserin und Tochter eines Niederländers[2] erstmals im Skilanglauf-Continental-Cup, wo sie in La Thomasette den 15. Platz von 30 Starterinnen erreichen konnte. 2005 nahm Laurien van der Graaff erstmals an einer Junioren-Weltmeisterschaft teil. In Rovaniemi war ihre beste Platzierung der 19. Platz im Sprintwettbewerb. 2006 wurde sie bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Kranj 19. über 5 Kilometer klassisch. Ihren ersten Sieg in einem Sprintwettbewerb des Alpen-Cups (Continental-Cup) feierte sie zwei Jahre später in Olten.

Daraufhin wurde sie im März 2008 erstmals für einen Weltcup-Wettbewerb nominiert. In Lahti verpasste sie als 39. der Qualifikation jedoch den Einzug in die Finalläufe. 2008 und 2009 startete Laurien van der Graaff bei der U23-Weltmeisterschaft, wo sie jeweils den 20. Platz im Sprintwettbewerb belegen konnte. 2010 erreichte sie bei der U23-Weltmeisterschaft in Hinterzarten den neunten Platz, nachdem sie in der Qualifikation noch den zweiten Platz erkämpft hatte. Beim Weltcup in Düsseldorf verpasste sie als 32. knapp die Qualifikation für die Finalläufe. Ihre ersten Weltcup-Punkte gewann sie in Rybinsk, wo sie den 28. Platz belegte.

In der Saison 2010/11 qualifizierte sie sich bei Weltcup-Wettbewerben mehrfach für die Finalläufe. Ihr bestes Resultat war jeweils der 21. Platz in Rybinsk und Liberec. Diese Resultate sicherten ihr einen Start bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2011 im norwegischen Oslo, wo sie als 40. in der Qualifikation scheiterte. Bei ihrem ersten Einsatz in der Saison 2011/12 überraschte Laurien van der Graaff mit einem dritten Platz beim Sprint in Düsseldorf. Sie ist damit erst die zweite Schweizer Langläuferin, die eine Podiumsplatzierung in einem Weltcup-Wettbewerb erreichen konnte. Dies war zuvor nur Evi Kratzer gelungen. Kratzer siegte 1987 – dem Geburtsjahr von Laurien van der Graaff – in Calgary über 10 Kilometer klassisch.[3] Auch im Teamsprint überzeugte sie zusammen mit ihrer Partnerin Bettina Gruber. Das Duo verpasste als viertes Team knapp das Podium.

Bei den nordischen Skiweltmeisterschaften 2013 im Val di Fiemme erreichte sie den 30. Platz im Sprint und den 11. Rang im Teamsprint. Bei ihrer ersten Olympiateilnahme 2014 in Sotschi belegte sie den 21. Rang im Sprint.

Zu Beginn der Saison 2016/17 errang sie beim Alpencup in Goms den zweiten Platz im Sprint. Bei den nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti belegte sie den 30. Platz im Sprint und jeweils den siebten Rang mit der Staffel und zusammen mit Nadine Fähndrich im Teamsprint. Zum Saisonende kam sie beim Weltcupfinal in Québec auf den 39. Platz und erreichte den 34. Platz im Gesamtweltcup und den 14. Rang im Sprintweltcup. Bei den Schweizer Meisterschaften 2017 in Val Müstair wurde sie Zweite im Sprint und Dritte über 30 km klassisch.

Zum Auftakt der Tour de Ski 2017/18 im schweizerischen Lenzerheide gewann Laurien van der Graaff den Sprintwettbewerb. Es war ihr erster Weltcup-Erfolg und zugleich der zweite Sieg einer Schweizerin seit Evi Kratzer, die im Januar 1987 den Weltcup-Wettbewerb über 10 km klassisch im kanadischen Calgary gewonnen hatte. Van der Graaff führte den Erfolg auf Mentaltraining zurück, auf das sie sich im Sommer 2017 konzentriert hatte. Sie hätte eigenen Angaben zufolge früher Angst davor gehabt zu siegen.[2][4] Im Januar 2018 gewann sie in Seefeld in Tirol erneut im Sprint. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang belegte sie den zehnten Platz im Sprint, den siebten Rang mit der Staffel und den vierten Platz zusammen mit Nadine Fähndrich im Teamsprint. Zum Saisonende kam sie beim Weltcupfinal in Falun auf den 40. Platz und erreichte abschliessend den 21. Platz im Gesamtweltcup und den fünften Rang im Sprintweltcup. Im folgenden Jahr lief sie bei den nordischen Skiweltmeisterschaften in Seefeld in Tirol auf den 16. Platz im Sprint, auf den zehnten Rang mit der Staffel und auf den achten Platz zusammen mit Nadine Fähndrich im Teamsprint. Nach Platz 36 beim Ruka Triple zu Beginn der Saison 2019/20 wurde sie zusammen mit Nadine Fähndrich im Teamsprint Dritte in Planica und Zweite in Dresden. Bei der Tour de Ski 2019/20 kam sie auf den 25. Platz und errang zum Saisonende den 31. Platz im Gesamtweltcup und den 13. Rang im Sprintweltcup.

In der Saison 2020/21 belegte van der Graaff den 52. Platz beim Ruka Triple und den 35. Rang bei der Tour de Ski 2021 und erreichte mit zwei Top-Zehn-Platzierungen den 34. Platz im Gesamtweltcup und den 11. Rang im Sprintweltcup. Zudem siegte sie in Dresden im Teamsprint und kam in Ulricehamn auf den dritten Platz im Teamsprint. Beim Saisonhöhepunkt, den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021 in Oberstdorf, gewann sie zusammen mit Nadine Fähndrich die Silbermedaille im Teamsprint und lief dort zudem auf den 14. Platz im Sprint und auf den siebten Rang mit der Staffel. Ende März 2021 wurde sie in Sedrun Schweizer Meisterin im Sprint. Auch im folgenden Jahr siegte sie bei den Schweizer Meisterschaften im Sprint und zudem mit der Staffel. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking errang sie den 24. Platz im Sprint und jeweils den siebten Rang im Teamsprint sowie mit der Staffel.

Erfolge

Siege bei Weltcuprennen

Weltcupsiege im Einzel

Nr.DatumOrtDisziplin
1.27. Januar 2018Osterreich Seefeld in Tirol1,1 km Sprint Freistil

Etappensiege bei Weltcuprennen

Nr.DatumOrtDisziplinRennen
1.30. Dezember 2017Schweiz Lenzerheide1,5 km Sprint FreistilTour de Ski 2017/18

Weltcupsiege im Team

Nr.DatumOrtDisziplin
1.20. Dezember 2020Deutschland Dresden6 × 1,3 km Teamsprint Freistil⁠1

Siege bei Continental-Cup-Rennen

Nr.DatumOrtDisziplinSerie
1.10. Januar 2008Schweiz OltenSprint FreistilAlpencup
2.18. Dezember 2009Osterreich HochfilzenSprint FreistilAlpencup
3.19. Februar 2010Italien Welsberg-TaistenSprint FreistilSlavic-Cup
4.17. Dezember 2010Osterreich St. Ulrich am PillerseeSprint FreistilAlpencup
5.21. Dezember 2018Italien ValdidentroSprint FreistilAlpencup

Teilnahmen an Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen

Olympische Spiele

  • 2014 Sotschi: 21. Platz Sprint Freistil
  • 2018 Pyeongchang: 4. Platz Teamsprint Freistil, 7. Platz Staffel, 10. Platz Sprint klassisch
  • 2022 Peking: 7. Platz Teamsprint klassisch, 7. Platz Staffel, 24. Platz Sprint Freistil

Nordische Skiweltmeisterschaften

  • 2011 Oslo: 40. Platz Sprint Freistil
  • 2013 Val di Fiemme: 11. Platz Teamsprint Freistil, 30. Platz Sprint klassisch
  • 2015 Falun: 7. Platz Teamsprint Freistil, 27. Platz Sprint klassisch
  • 2017 Lahti: 7. Platz Teamsprint klassisch, 7. Platz Staffel, 30. Platz Sprint Freistil
  • 2019 Seefeld in Tirol: 8. Platz Teamsprint klassisch, 10. Platz Staffel, 16. Platz Sprint Freistil
  • 2021 Oberstdorf: 2. Platz Teamsprint Freistil, 7. Platz Staffel, 14. Platz Sprint klassisch

Platzierungen im Weltcup

Weltcup-Statistik

Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Hinweis: Bei den Distanzrennen erfolgt die Einordnung gemäss FIS.
PlatzierungDistanzrennenaSkiathlon
Verfolgung
SprintEtappen-
rennenb
GesamtTeam c
≤ 5 km≤ 10 km≤ 15 km≤ 30 km> 30 kmSprintStaffel
1. Platz221
2. Platz111
3. Platz222
Top 1012930142
Punkteränge143911100192
Starts9321141178181192
Stand: Saisonende 2021/22
a 
inkl. Individualstarts und Massenstarts gemäss FIS-Einordnung
b 
Gesamtes Rennen, nicht Einzeletappen, z. B. Tour de Ski, Nordic Opening, Saison-Final
c 
Mangels geeigneter Quellen vor 2001 eventuell unvollständig

Weltcup-Gesamtplatzierungen

SaisonGesamtDistanzSprint
PunktePlatzPunktePlatzPunktePlatz
2009/103121.--386.
2010/112282.--2256.
2011/1221236.--21214.
2012/1312647.--12619.
2013/1427524.--2757.
2014/1517438.--17410.
2015/1612240.--12221.
2016/1719534.2660.16914.
2017/1830321.871.2955.
2018/1912651.873.11825.
2019/2022731.1462.18913.
2020/2116034.191.14911.
2021/2211740.--11718.
Commons: Laurien van der Graaff – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Nederland geen optie Van der Graaff. In: www.nos.nl. 6. Januar 2014, abgerufen am 11. Januar 2014.
  2. a b Langlauf: Van der Graaff gewinnt den Sprint in Lenzerheide! In: Blick. 30. Dezember 2017, abgerufen am 31. Dezember 2017.
  3. Unglaublich: Van der Graaff auf dem Podest! (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive). In: Sport1. 3. Dezember 2011, abgerufen am 28. Juli 2022.
  4. Van der Graaff feiert ihren ersten Weltcup-Sieg! (Memento vom 31. Dezember 2017 im Internet Archive). In: Bluewin. 30. Dezember 2017, abgerufen am 31. Dezember 2017.