Jablotschnoje (Kaliningrad)

Siedlung
Jablotschnoje
Eichhorn

Яблочное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Frühere Namen Neu Eichhorn (nach 1785),
Eichhorn (bis 1946)
Bevölkerung 49 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40141
Postleitzahl 238174
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 000 100
Geographische Lage
Koordinaten 54° 49′ N, 21° 47′ OKoordinaten: 54° 48′ 45″ N, 21° 46′ 30″ O
Jablotschnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Jablotschnoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Jablotschnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Jablotschnoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Jablotschnoje (russisch Яблочное, deutsch Eichhorn, Kreis Insterburg, litauisch Eichhornas) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.

Heute besteht Jablotschnoje (offenbar) aus zwei Ortsteilen, von denen sich der eine Teil an der Ortsstelle Kiaunischken/Stierhof befindet und der weitere Ortsteil eine Neuansiedlung etwa zwei Kilometer nördlich von Kalinowka (Aulowönen/Aulenbach) darstellt. Die Ortsstelle Eichhorn mit den Ortsteilen Alt Eichhorn und Neu Eichhorn ist verlassen, ebenso das nach Eichhorn eingemeindete Rauben.

Geographische Lage

Jablotschnoje liegt 22 Kilometer nördlich der Rajonshauptstadt Tschernjachowsk (Insterburg) und ist über eine Stichstraße von Kalinowka (Aulowönen, 1938–1946 Aulenbach) aus in nordöstlicher Richtung zu erreichen. Bis 1945 war der Ort Bahnstation an der Bahnstrecke Insterburg–Groß Skaisgirren (1938–1946 Kreuzingen, heute russisch: Bolschakowo) der Insterburger Kleinbahnen.

Geschichte

Der kleine, bis 1946 Eichhorn[2] genannte Ort, wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Keppurlauken[3] eingegliedert, der – auch nach seiner Umbenennung in „Amtsbezirk Birkenhof“ im Jahre 1930 – bis 1945 zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte das Dorf mit dem Wohnplatz Kiaunischken (1938–1946: Gut Stierhof) 90 Einwohner[4].

Am 1. Juli 1929 wurde die Landgemeinde Rauben (nicht mehr existent), bisher zum Amtsbezirk Aulowönen[5] (1938–1946: Aulenbach, heute russisch: Kalinowka) zugehörig, nach Eichhorn eingemeindet. Die Einwohnerzahl kletterte bis 1933 auf 136 und betrug 1939 noch 121[6].

Im Jahre 1945 kam Eichhorn mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Jablotschnoje“.[7] Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Kalinowski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk eingegliedert. Von 2008 bis 2015 gehörte Jablotschnoje zur Landgemeinde Kaluschskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.

Kirche

Mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war Eichhorn bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Aulowönen (1938–1946: Aulenbach, russisch: Kalinowka) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Jablotschnoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Bolschakowo (Groß Skaisgirren, 1938–1946 Kreuzingen), einer Filialgemeinde der Pfarrei in Slawsk (Heinrichswalde) innerhalb der Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005):Eichhorn
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Keppurlauken/Birkenhof
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. Rolf Jehke, Amtsbezirk Aulowönen/Aulenbach
  6. Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR vom 17. November 1947: Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad). Streng genommen wurde nur Neu Eichhorn umbenannt.
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)