Detlof von Oertzen

Wappen der Familie von Oertzen

Detlof Maximilian von Oertzen (* 24. September 1886 in Schwerin; † 9. Januar 1959 in Eltville) war ein deutscher Verwaltungsjurist.

Leben

Detlof von Oertzen war ein Sohn des mecklenburgischen Gesandten in Berlin und späteren Chefs der Verwaltungsbehörde des Großherzoglichen Haushalts Fortunat von Oertzen (1842–1922) auf Roggow und dessen Frau Adele Luise, geb. Gräfin von Bassewitz aus dem Haus Bristow (1847–1910). Wilhelm von Oertzen (1883–1945) war sein älterer Bruder.

Er besuchte das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in Berlin bis zum Abitur Michaelis 1904 und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Lausanne, München, Berlin und Rostock.[1] In Rostock wurde er 1911 zum Dr. jur. promoviert. Anschließend trat er in den Verwaltungsdienst von Mecklenburg-Schwerin. Im Ersten Weltkrieg war er im Rang eines Rittmeisters in verschiedenen Verwaltungsfunktionen eingesetzt, so 1917 im Verwaltungsstab des Deutschen Oberkommandos in Rumänien. Nach Kriegsende wurde er Oberregierungsrat im Reichsfinanzministerium. Er war Mitglied der deutschen Kriegslastenkommission in Paris. Seit 1924 praktizierte er als Rechtsanwalt in Rostock und als Syndikus der Mecklenburgischen Ritterschaft und des Mecklenburgischen Ritterschaftlichen Kreditvereins. 1936 trat er, offiziell aus Krankheitsgründen wegen eines chronischen Magenleidens, in den Ruhestand.

Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Kriegsverwaltungsabteilungschef reaktiviert; von 1940 bis 1944 leitete er die Gruppe Finanzen beim Militärbefehlshaber Frankreich.[2]

Detlof von Oertzen war in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburg engagiert. Von 1947 bis 1949 war er Beisitzer im Kirchengericht.[3] Daneben wirkte er als Kirchlicher Gewährsmann beim Aufbau der CDU in Mecklenburg.[4]

Er war verheiratet mit Viktoria, geb. von Blücher (1895–1977). Der Sohn Fortunat Hans-Konrad Anton von Oertzen (* 1928) wanderte 1952 nach Namibia aus.[5] Die Tochter Maja von Oertzen (* 28. Oktober 1935 in Rostock) heiratete Klaus von Beyme.

Werke

  • Der Versicherungsschein. Diss. Rostock 1911

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  2. Siehe Kilian (Lit.)
  3. Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949: Organe – Ämter – Personen. Band 2: Landes- und Provinzialkirchen (= Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte A 20), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017 ISBN 9783647557946, S. 313
  4. Christian Schwiesselmann: Die Christlich-Demokratische Union Deutschlands in Mecklenburg und Vorpommern: von der Gründung bis zur Auflösung des Landesverbandes (1945-1952). (= Forschungen und Quellen zur Zeitgeschichte 58), Düsseldorf: Droste 2011 ISBN 9783770019090, S. 119
  5. Biographies of Namibian Personalities, abgerufen am 8. Dezember 2021