André Martineau

André Martineau (* 14. Mai 1930; † 4. Mai 1972[1]) war ein französischer Mathematiker, der sich mit Analysis beschäftigte.

Martineau studierte an der École normale supérieure und promovierte bei Laurent Schwartz in Paris über analytische Funktionale[2] und arbeitete mehrere Jahre mit Schwartz zusammen. Er war Professor an der Universität Nizza (Sophia Antipolis). Er starb mit 42 Jahren an Krebs.[3]

Er beschäftigte sich mit Analysis in mehreren komplexen Variablen, wo er Fourier-Borel-Transformationen für analytische Funktionale einführte[4] (für eine Variable schon bei Émile Borel). Er gehörte zu den frühen Unterstützern der Hyperfunktionen (über die er im Seminar Bourbaki 1960/61 einen Vortrag hielt) von Mikio Satō[5] und spielte nach Pierre Cartier auch bei der Entstehung des Schema-Konzepts in der algebraischen Geometrie eine Rolle mit einer Bemerkung, die er gegenüber Jean-Pierre Serre machte[6].

1970 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Nizza (Fonctionelles analytiques) und 1962 in Stockholm (Croissance d´une fonction entiers de type exponentiel et supports des fonctionelles analytiques). Zu seinen Doktoranden zählen André Hirschowitz und Henri Skoda.

Sein Sohn Jacques Martineau (* 1963) ist Filmemacher (Drehbuchautor, Regisseur).

Schriften

Verweise

  1. nach den Erinnerungen von Christer Kiselman, Christer Kiselman's mathematical ancestors
  2. André Martineau im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet abgerufen am 1. August 2024.
  3. Schwartz A mathematician grappling with his century, S. 281
  4. Springer Online Reference, Fourier-Borel-Transformation. Die Arbeiten von Martineau gipfeln in Equations différentialles d'ordre infini, Bull. Soc. Math. France, Band 95, 1967, S. 109–154
  5. Sato, Interview, Notices AMS 2007, Heft 2
  6. Cartier A mad days work, Bulletin AMS, Bd. 38, 2001, S. 398.