SBB Roter Pfeil

SBB RAe 2/4 bei Wassen (1981)
Führertisch des Triebwagens RCe 2/4 206

Als Rote Pfeile werden in den 1930er Jahren gebaute Leichttriebwagen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) bezeichnet. Sie waren für den Verkehr auf Linien mit niedrigem Verkehrsaufkommen gedacht, auch mit dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise ab 1928. Mit zunehmender Nachfrage mussten die Triebwagen durch Leichtschnellzüge ersetzt werden. Für die beliebten Triebwagen fand sich ein neues Aufgabengebiet im Ausflugsverkehr.

Modellreihen

Churchill-Pfeil RAe 4/8 1021 in Saint-Prex (14. Mai 2011)

Es sind unter anderem folgende Leichttriebwagen gemeint (letzte Wagennummer):

Verwandte Modelle

Der SBB RBe 2/4 1010, der bei der Inbetriebnahme offiziell als Flêche du Jura angeschrieben war, wurde – zwar technisch mit den Roten Pfeilen verwandt – nie zu den Roten Pfeilen gezählt, sondern Jura-Pfeil genannt. Ihm fehlten auch die charakteristischen niedrigen Vorbauten. Diese fehlten auch bei den beiden Doppelpfeilen 1022 und 1023, die aber zumindest die charakteristische rote Farbgebung hatten und als reine Gesellschaftswagen auch mit einer luxuriösen Ausstattung versehen waren.

SBB Roter Pfeil RCe 2/4 203 im Verkehrshaus der Schweiz (2012)

Auch technisch verwandt mit den Roten Pfeilen waren die beiden RABFe 8/12 501 und 502, genannt der Tatzelwurm. Beide Fahrzeuge wurden nach Bränden umgebaut; zuerst betroffen war Fahrzeug 501, das zum RABFe 4/8 1031 umgebaut wurde. Als der zweite, nun umnummerierte RABDe 8/12 1041 ebenfalls brannte, bildete man aus den beiden Zügen den RABDe 8/16 1041.

Inventar

Betriebsnummer Inbetriebnahme heutiger Status Bemerkung
101 = 611 = 1008 1935 nach der Expo 64 ausrangiert und verschrottet ursprünglich Dieselantrieb, 1951 Umbau auf Elektroantrieb
102 = 612 = 1009 1935 nach der Expo 64 ausrangiert und verschrottet ursprünglich Dieselantrieb, 1953 Umbau auf Elektroantrieb
201 = 601 = 1001 1935 als historisches Fahrzeug bei SBB Historic (fahrfähig) Verlängert und umgebaut zu RAe 2/4 1953
202 = 602 = 1006 1935 im Dezember 1967 ausrangiert, abgebrochen Anomalie in der Nummerierung, Nummerntausch mit umgebauten 606
203 = 603 = 1003 1936 im Januar 1968 ausrangiert, heute im Verkehrshaus Luzern (nicht fahrfähig)
204 = 604 = 1004 1936 im Dezember 1968 ausrangiert, abgebrochen
205 = 605 = 1005 1936 im November 1966 ausrangiert, abgebrochen
206 = 606 = 1002 1936 im August 1984 ausrangiert, abgebrochen Anomalie in der Nummerierung wegen Umbau zu RAe 2/4
207 = 607 = 1007 = 202[1] 1938 im Januar 1974 ausrangiert, 1974 Verkauf an die Oensingen-Balsthal-Bahn, als RBe 2/4 202 für Extrafahrten in der ganzen Schweiz im Einsatz Nach Reparatur an Motoren und Steuerung wieder fahrtüchtig [2][3]
701 = 621 = 1010 1938 1977 ausgemustert, im Sommer 1978 abgebrochen Flêche du Jura
301 = 651 = 1021 1939 Charterfahrzeug im Besitz der SBB (fahrfähig) Churchill-Pfeil
661 = 1022 1953 1980 abgebrochen Doppel-Pfeil
662 = 1023 1953 1985 abgebrochen Doppel-Pfeil
501 = 311 = 671 = 1031 1938 1964 mit 1041 zum RABDe 8/16 1041 verbunden Tatzelwurm
502 = 691 = 1041 1937 im Juni 1968 ausgemustert und abgebrochen Tatzelwurm

Siehe auch

  • Blaue Pfeile der BLS-Gruppe und der Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD)

Literatur

Weblinks

Commons: SBB Roter Pfeil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Oensingen-Balsthal-Bahn: Triebwagen RBe 2/4 202 «Roter Pfeil». In: Website der OeBB. Oensingen-Balsthal-Bahn, 14. Juni 2020, abgerufen am 4. Februar 2021.
  2. Der rote Pfeil der OeBB braucht intensive Pflege. In: Bahnonline.ch. 4. Februar 2021, abgerufen am 4. Februar 2021 (deutsch).
  3. Unser Paradepferd kann ab sofort wieder für Sonderfahrten gebucht werden. In: OeBB.ch. 1. April 2024, abgerufen am 1. April 2024 (deutsch).